Ich würde es gut finden, wenn sich alle an der Diskussion beteiligten Leute nochmals zu exakt diesem Sachverhalt äussern könnten.
Mein Statement: Sich über das Schummeln aufzuregen, tun meiner Erfahrung nach nur Spieler, die sich um irgendetwas, sei es ein irgendwie gearteter "Sieg" oder auch nur ihre gefühlte dominante Stellung in der Spielgruppe (und damit meine ich Spieler wie auch SL), betrogen sehen. Diejenigen spielen allerdings ein anderes Spiel als ich, daher stellt sich die Frage bei mir nicht. Wer bei mir spielt, sollte als erstes Mal begreifen, dass bei uns der SL
mit und nicht
gegen die Gruppe spielt, nein, auch dann nicht, wenn ich die Gegner spiele. Ich muss mich als SL nicht durch den Sieg über die SC profilieren und die Spieler müssen nicht gegen mich als SL gewinnen, um ein befriedigendes Erlebnis zu haben. Ich gehe sogar noch weiter, indem ich behaupte: Wer sich über das Schummeln aufregt, dem geht es nicht um den Sieg seines SC über die Gegner in der Spielwelt, sondern dem geht es (vielleicht nicht vor allem aber immer auch ein bisschen) um den Sieg über den SL. Wer das für einen gelungenen Spielabend braucht, muss sich dafür leider eine andere Gruppe suchen.
Nein, gerade WEIL sich SL und Gruppe vertrauen, erwarte ich, dass nicht geschummelt wird.
Lhor hat schon einen Ticken recht. Kontrollzwang spielt z.B. auch eine Rolle. Weiter oben hat jemand geschrieben, dass er offen würfelt und oftmals auch die Werte der Gegner offenlegt. Absolutes No-Go. Da frage ich mich wirklich, welcher Kontrollzwang eigentlich Spieler beherrscht, die unruhig auf ihrem Stuhl sitzen, sobald sie nicht ganz genau kontrollieren können, ob auch die anderen Spieler und vor allem der SL sich genauestens an die Regeln halten. Ich hatte in einer Online-Runde drüben mal einen Spieler dabei, der kontrollierte allen Ernstes die Charakterbögen der anderen Mitspieler und kreidete denen alle (mutmaßlichen) Fehler an. Als ich dann mal ein Monster brachte, welches eine Fähigkeit hatte, die er sich nicht aus dem Eintrag im Monster Manual erklären konnte, ging es richtig ab.
Das sind meine Erfahrungen mit Runden, in denen auf Teufel komm raus auf die Regeln geachtet wurde, und da war von gegenseitigem Vertrauen nicht viel zu merken.
Ich bin ja meist selbst SL. Und mein Problem ist weniger das ich den Leuten nicht vertrauen würde gutes zu wollen. Sondern eher dass ihre Einschätzung von dem was gut ist stets ihre eigene bleiben wird. Und natürlich hat Hyla recht: "Die Leute vertrauen mir" ist kein gutes Argument um zu begründen warum man sie belügen will.
Du wirst lachen: Meine Runde erwartet von mir, dass ich schummle.
Aber dann brauche ich die Würfel garnicht.
Die Würfeln liefern sehr oft gute Anregungen, was geschehen könnte, daher würde ich nie auf sie verzichten.
Dass der TPK geplant war, wissen sie bis heute nicht. War auch extrem, geb ich zu, aber nötig.
Zunächst einmal sagt das nicht viel Gutes über Deine Spieler, wenn sie einen geplanten TPK nicht als solchen erkennen.
Das erkennt kein Spieler, wenn man es nur halbwegs geschickt anstellt. Man kann z.B. so tun, als würfle man gerade grandios und alles wunderbar auf die Regeln schieben
Der Witz ist ja, dass man dazu nun wirklich nicht schummeln muss. TPK ist die einfachste Sache der Welt und vollkommen einfach innerhalb der Regeln erreichbar.
Dann ist es aber deutlich als Absicht des SL zu erkennen. Wobei ich nicht glaube, daß man das selbst mit Schummelei verbergen kann.
Doch, das kann man ziemlich gut. Den Spielern entgeht im Eifer des Gefechts ziemlich viel
Es ist aber ein sehr gutes Argument dafür, warum es den Spielern egal ist, auf welche Art und Weise der Spielspass am Tisch zustande kommt.
Ist es ihnen wirklich egal? Können sie das überhaupt beurteilen wenn ihnen die Alternativen vorenthalten werden?
Die Spieler können ja auch selbst denken und den Mund aufmachen. Wenn man sich dann nicht einig wird, spielt man wohl unterschiedliche spiele und dann muss der Spieler sich halt Leute suchen, die das gleiche spielen, wie er selbst.
An den Regeln festklammern muss man sich nur, wenn man den anderen nicht vertraut.
Regeln sind das Produkt einer Übereinkunft. Heimlich gegen diese Übereinkunft zu verstoßen ist Vertrauensmißbrauch. Wenn man der Ansicht ist, daß diese Vereinbarung unzulänglich ist, dann muß man sie eben neu aushandeln.
Bei uns ist es sogar Übereinkuft (stillschweigend), dass vom SL geschummelt wird.
Dann zeig mir doch bitte mal, wie der SL es hätte schaffen sollen, bei 100%er Regeltreue die von mir geschilderte Situation 1:1 ablaufen zu lassen, ohne dabei den Tod (zumindest eines Großteils) der Gruppe zu verursachen.
Muß er das überhaupt? Warum muß die Gruppe nach einer (oder vielleicht sogar mehreren) drastische Fehlentscheidungen vor den Konsequenzen verschont werden?
Weil der Spieler des Halblings z.B. eine tolle Idee hatte, die super stimmungsvoll war und allen, SL wie auch Spielern, Spaß bereitet hätte...
... nur leider nicht von den Regeln abgedeckt, wie ärgerlich. Naja, dann halt nicht, Coup de gras und Ex und Hopp, selbst Schuld bei der drastischen Fehlentscheidung.
Jupp, genauso stelle ich mir ARS vor.