Bist du denn der Meinung man müsse um erzählerisch zu spielen schummeln?
Um einen gewissen Grad an erzählerischer Freiheit zu erhalten: Ja
Komisch; es gibt Möglichkeiten, mit absoluter Freiheit erzählerisch zu spielen ohne in Konflikt mit den Regeln zu kommen.
@Sol:
So wirklich beantwortet hat da meine Frage nicht. Worauf ich hinaus wollte war folgendes:
In den TPKs, die ich bisher erlebt habe, gab es immer einige Fehlentscheidungen seitens der Spieler. Gegner wurden unterschätzt, sich anbietende Möglichkeiten nicht genutzt oder auf eine Flucht verzichtet*. Sicher, mit etwas mehr Glück (oder zumindest weniger Pech) hätte man einige davon noch abwenden können. Aber letztendlich steckten immer Fehlentscheidungen** mit drin. Und ich habe ehrlich gesagt kein Problem damit, wenn ich wegen derartiger Fehlentscheidungen von den Gegnern die Hucke voll bekomme. Selber schuld; nächstes Mal macht man es eben besser.
@Wormy:
Um nochmal auf Dein Beispiel mit der Befreiungsaktion und dem fliegenden Teppich zurückzukommen: Auch ohne die Szene selbst erlebt zu haben würde ich sie wahrscheinlich unter "schlechter Spielleitung" (will heißen: meinen Ansprüchen nicht genügend) ablegen.
Den Grund hast Du praktisch schon am Anfang geliefert: Die Gruppe hat sich am Anfang dumm verhalten und es war ihr anscheinend auch bewußt. Daß sie dann "nur" gefangengenommen wurde riecht meilenweit gegen den Wind nach SL-Gnade***; insbesondere wenn die Gegner keinen vernünftigen Grund dazu hatten und die Charaktere anschließend auch schlampig bewacht haben.
Und noch eine andere Sache. Du behauptest, daß ein Abwickeln der Befreiungs- bzw. Fluchtaktion nach den Regeln zum Scheitern geführt hätte. Ganz wichtige Frage: Warum?
Spezielle Regeldetails interessieren mich hier nicht, sondern eher Grundlegendes:
War die Aktion an sich innerhalb der Spielwelt und Genrekonventionen denkbar, aber durch die Regeln nicht adäquat abgebildet? Dann ist es kein Schummeln wenn man sagt: "Laut Regeln geht es nicht, aber eigentlich sollte es schon funktionieren - die Regeln sind hier mangelhaft, wir machen es anders" sondern verantwortungsbewußter Umgang mit unerwünschten Regelartefakten.
Oder war die Aktion so abgedreht, daß sie sowieso praktisch unmöglich war? Dann braucht doch eigentlich niemand ernsthaft zu erwarten, daß es trotzdem klappt (höchstens auf einen Glücksfall hoffen).
* Wobei Flucht speziell bei D&D ein heikles Thema ist - ohne Magie kann man vielen Monstern nicht entkommen weil sie einfach zu schnell sind oder zu gute Sinne haben um sich vor ihnen zu verstecken.
** Ich meine damit
echte Fehlentscheidungen; also das Ergebnis fundierter Entscheidungsprozesse - man hätte vorher anhand der verfügbaren Informationen absehen können, daß es bei einer anderen Entscheidung besser ausgegangen wäre oder zumindest entsprechende Informationen erlangen können. "Falsch geraten" zählt nicht; das ist eher ein Fall von unfairem Szenario.
*** Vielleicht zu Unrecht - aber Gefangennahmen sind häufig kaum zu rechtfertigen; insbesondere wenn die SC anschließend wieder fliehen sollen. Man bedenke allein den Aufwand den man betreiben muß, um einen "magischen" (im weitesten Sinne) Charakter gefangenzuhalten...
Bis bald;
Darastin