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Autor Thema: Adee Horst Köhler  (Gelesen 17948 mal)

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Sword of Cyric

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Adee Horst Köhler
« Antwort #60 am: 01. Juni 2010, 18:39:39 »
wobei der Teminus technicus "nicht-internationaler bewaffneter Konflikt" ist (dieser Begriff wird von zu Guttenberg auch verwendet).
Wobei das "nicht-international" im Hinblick auf Herkunft der Krieger und Orte der Kampfhandlungen schon recht seltsam anmuted.
Dennoch hat er diese Wahrheit als Notwendigkeit verteidigt. Das ist für mich persönlich nicht in Ordnung.
Genau, besser die deutsche Standardpolitik: Jemanden suchen der für einen die Wirtschaftsinteressen militärisch durchsetzt, dem nen dicken Scheck schreiben und hoffen das er einem dafür genug Reste überlässt. Aber Hauptsache behaupten sauber zu sein
« Letzte Änderung: 01. Juni 2010, 18:41:38 von Sword of Cyric »
Dude, don't taunt the god-killing abomination.

Gerthrac

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Adee Horst Köhler
« Antwort #61 am: 01. Juni 2010, 19:09:43 »
Was genau ist daran falsch, seine Wirtschaftsinteressen mit Waffengewalt zu verteidigen? Macht das nicht jeder?

Lich

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Adee Horst Köhler
« Antwort #62 am: 01. Juni 2010, 19:17:36 »

Meine Meinung: Ein Präsident darf nicht abtreten. Das ist vergleichbar mit einem Kapitän, der das sinkende Schiff verlassen will.
Liches are cold, scheming creatures that hunger for ever
greater power, long-forgotten knowledge, and the most terrible of arcane secrets. (MM 4Ed)
-4E is D&D for people who don't like D&D /A4L-Member

DU#1229

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Adee Horst Köhler
« Antwort #63 am: 01. Juni 2010, 19:22:41 »

Meine Meinung: Ein Präsident darf nicht abtreten. Das ist vergleichbar mit einem Kapitän, der das sinkende Schiff verlassen will.

Dann denke den Gedanken doch mal einen Schritt weiter, wenn Du Köhler schon als Kapitän titulierst ;)

Fischkopp

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Adee Horst Köhler
« Antwort #64 am: 01. Juni 2010, 19:55:34 »
http://www.titanic-magazin.de/news.html?&tx_ttnews[tt_news]=3658&tx_ttnews[backPid]=3&cHash=9ee6b7231861c7ffab88a68a5c01d075#

Zack  :cheesy:

EDIT: Url einbetten ging nicht wegen klammern in Url

Nimm das:   obiger Titanic-Link

tschau
hewi
Ja, mit Schummeln!  :X

Danke  :D
Mein Weblog: http://rorschachhamster.wordpress.com/
"Metagaming is for pussies." -mxyzplk

Zechi

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Adee Horst Köhler
« Antwort #65 am: 01. Juni 2010, 19:56:03 »
Was genau ist daran falsch, seine Wirtschaftsinteressen mit Waffengewalt zu verteidigen? Macht das nicht jeder?

Kommt darauf an, was du unter "Wirtschaftsinteressen mit Waffengewalt" verteidigen meinst? Während die meisten Staaten in der Lage sind ihr Territorium zu verteidigen wenn es angegriffen wird (oder es zumindest zu versuchen) und das auch rechtlich zulässig ist, so sind "Auslandseinsätze für Wirtschaftsinteressen (bekannt als Kanonenbootpolitik)" völkerrechtlich verboten und übersteigen die Möglichkeiten der meisten Staaten (politisch nicht mehr durchsetzbar, zu teuer, Wirtschaftsinteressen können meist auch ohne Waffengewalt durchgesetzt werden usw.).

Insofern macht das nicht jeder und eigentlich alle aktuellen bewaffnete Konflikte haben zumindest auch andere Motive als "Wirtschaftsinteressen".

Gruß Zechi
Planen ist alles, Pläne sind nichts.

Gerthrac

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Adee Horst Köhler
« Antwort #66 am: 01. Juni 2010, 20:18:18 »
Ahso, jetzt ist das klar. Ich hatte das mehr mit Ressourcensicherung assoziiert.

Samael

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Adee Horst Köhler
« Antwort #67 am: 01. Juni 2010, 20:45:00 »
Insofern macht das nicht jeder und eigentlich alle aktuellen bewaffnete Konflikte haben zumindest auch andere Motive als "Wirtschaftsinteressen".

Da hast du wohl recht. Bush ist ja schließlich nur im Irak einmarschiert, weil der böse Saddam auf einem riesigen Arsenal von Massenvernichtungswaffen gesessen hat. Mit dem Öl, bzw reinem Wirtschaftsinteresse, hatte das natürlich mal überhaupt nichts zu tun. ::)
R: Each day our children will race around our home to see who is the fastest.
N: And what exactly will we be feeding these children?
R: The slowest.

Xiam

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Adee Horst Köhler
« Antwort #68 am: 01. Juni 2010, 21:15:48 »
Insofern macht das nicht jeder und eigentlich alle aktuellen bewaffnete Konflikte haben zumindest auch andere Motive als "Wirtschaftsinteressen".

Da hast du wohl recht. Bush ist ja schließlich nur im Irak einmarschiert, weil der böse Saddam auf einem riesigen Arsenal von Massenvernichtungswaffen gesessen hat. Mit dem Öl, bzw reinem Wirtschaftsinteresse, hatte das natürlich mal überhaupt nichts zu tun. ::)
Du greifst dir jetzt einen Krieg heraus und willst damit genau was zum Ausdruck bringen? Dass Kriege in erster Linie wegen Wirtschaftsinteressen (Rohstoffsicherung zähle ich da mal großzügig dazu) geführt werden?

Zechi hat doch außerdem garnicht behauptet, dass wirtschaftliche Iteressen keine Rolle spielen, sondern er hat gesagt, dass die aktuellen Kriege auch andere Gründe haben und nicht nur wirtschaftliche. Und damit hat er vollkommen recht.

Ethnische-/religiöse Gründe spielen in der Kriegsursachenforschung z.B. eine viel größere Rolle als wirtschaftliche Interessen.
1984 was not supposed to be an instruction manual.

Zechi

  • Globaler Moderator
Adee Horst Köhler
« Antwort #69 am: 01. Juni 2010, 21:23:03 »
Insofern macht das nicht jeder und eigentlich alle aktuellen bewaffnete Konflikte haben zumindest auch andere Motive als "Wirtschaftsinteressen".

Da hast du wohl recht. Bush ist ja schließlich nur im Irak einmarschiert, weil der böse Saddam auf einem riesigen Arsenal von Massenvernichtungswaffen gesessen hat. Mit dem Öl, bzw reinem Wirtschaftsinteresse, hatte das natürlich mal überhaupt nichts zu tun. ::)

Habe ich nicht behauptet!  Der dritte Golfkrieg wurde  unter anderem aus wirtschaftlichen Interessen geführt, aber mit Sicherheit nicht ausschließlich.

Die USA sind aber natürlich das Beispiel für den einzigen Staat der derzeit in der Lage ist global mit militärischer Gewalt wirtschaftliche Interessen durchzusetzen. Andere Staaten sind dazu nicht in der Lage (die große Mehrheit der über 190 Staaten nicht) oder allenfalls eine Regionalmacht und auch für sie gilt größtenteils ohne Duldung/Beteiligung der USA läuft nichts.
Planen ist alles, Pläne sind nichts.

Sword of Cyric

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Adee Horst Köhler
« Antwort #70 am: 01. Juni 2010, 23:02:32 »
Die USA sind aber natürlich das Beispiel für den einzigen Staat der derzeit in der Lage ist global mit militärischer Gewalt wirtschaftliche Interessen durchzusetzen. Andere Staaten sind dazu nicht in der Lage (die große Mehrheit der über 190 Staaten nicht)
Die anderen westlichen Staaten senden nur keine gesamten Armeen mehr, sondern beschränken sich auf kleinere Aktionen ausgewählter Einheiten oder am liebsten darauf gelegen kommende Bürgerkriege am laufen zu halten. Man muss nicht erst 100.000 Mann mit Panter und Bomber schicken um nen Krieg aus wirtschaftlichen Interessen zu führen.
Dude, don't taunt the god-killing abomination.

Tyrion the Imp

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Adee Horst Köhler
« Antwort #71 am: 02. Juni 2010, 00:34:13 »
Ja, afrikanische Konflikte um Wolfram-Vorkommen fallen mir da spontan ein... aber das sind natürlich auch keine Kriege, da keine Nationenkonflikte.
Gewinner des WM-Tippspiels 2010
»For it is the chief characteristic of the religion of science that it works«

Fischkopp

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    • Rorschachhamster
Adee Horst Köhler
« Antwort #72 am: 02. Juni 2010, 06:24:51 »
Ja, eben, es macht sich auch besser in einem nicht-internationalen bewaffneten Konflikt zu verrrrecken, als in einem Krieg...
Mein Weblog: http://rorschachhamster.wordpress.com/
"Metagaming is for pussies." -mxyzplk

Zechi

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Adee Horst Köhler
« Antwort #73 am: 02. Juni 2010, 07:57:02 »
Die USA sind aber natürlich das Beispiel für den einzigen Staat der derzeit in der Lage ist global mit militärischer Gewalt wirtschaftliche Interessen durchzusetzen. Andere Staaten sind dazu nicht in der Lage (die große Mehrheit der über 190 Staaten nicht)
Die anderen westlichen Staaten senden nur keine gesamten Armeen mehr, sondern beschränken sich auf kleinere Aktionen ausgewählter Einheiten oder am liebsten darauf gelegen kommende Bürgerkriege am laufen zu halten. Man muss nicht erst 100.000 Mann mit Panter und Bomber schicken um nen Krieg aus wirtschaftlichen Interessen zu führen.

Welcher westliche Staat schickt deiner Meinung nach denn solche "Kommandos" um primär wirtschaftliche Interessen durchzusetzen? Die meisten westlichen Staaten dienen allenfalls als "Hilfstruppen" der USA, sind aber nicht in der Lage selber militärische Aktionen zur Durchsetzung wirtschaftlicher Interessen durchzuführen (kein Rückhalt in der Bevölkerung, zu riskant, es fehlt an logistischen Möglichkeiten usw.) und schon gar nicht ohne Duldung der USA.

Bürgerkriege haben natürlich auch wirtschaftliche Gründe, aber diese sind dann nur ein Grund von vielen. Die meisten dieser Konflikte würde es auch ohne wirtschaftliche Motive geben.  Hier ist es sicherlich richtig, dass einzelne Staaten eine oder gar mehrere der Konfliktparteien unterstützen oder es zumindest in der Vergangenheit haben, wobei diese Stellvertreterkriege seit dem Ende des kalten Krieges selten bis non-existent sind.

Einen Überblick über "aktuelle" militärische Konflikte (2009) bietet der Arbeitskreis Kriegsursachenforschung der Universität Hamburg z.B. hier.

Jeder der sich mit Kriegsursachenforschung beschäftigt wird feststellen, dass man quasi keinen militärischen Konflikt mit einer so einfachen Interessenlage wie "wirtschaftliche Interessen" erklären kann. Fast alle bewaffneten Konflikte beruhen auf einem komplizierten Interessengeflecht oder sind so weit fortgeschritten, dass der Krieg zum Selbstzweck geworden ist.

Oder um es anders auszudrücken. Es ist quatsch, wenn man behauptet es wäre in unserer Zeit üblich, dass Staaten wirtschaftliche Interessen a la Kanonanbootpolitik mit militärischen Mitteln durchsetzen. Das ist heutzutage glücklicherweise ein sehr seltener Fall.
Planen ist alles, Pläne sind nichts.

Samael

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Adee Horst Köhler
« Antwort #74 am: 02. Juni 2010, 09:41:35 »
Welcher westliche Staat schickt deiner Meinung nach denn solche "Kommandos" um primär wirtschaftliche Interessen durchzusetzen?

Frankreich (mit belgischer Unterstützung), Großbritannien und die USA in Zentralafrika. Erstere durch die Fremdenlegion, zweite durch SAS-Truppen. Die USA machen den ganzen Spaß nicht mit regulären Truppen oder Spezialkommandos, sondern sie lassen die Drecksarbeit von "privaten Sicherheitsdiensten" durchführen. Was politisch gesehen gar nicht mal so dumm ist.

Zu dieser illustren Riege der freien Welt gesellt sich schließlich noch Australien mit ihrem Engagement in Ost-Timor. Na gut, das ganze läuft unter UN-Mandat und ist somit noch nicht mal anfechtbar.
Seltsam nur, dass die Massaker erst beendet wurden, nachdem die ergiebigen Erdölvorkommen vor der Küste in Gefahr gerieten.
R: Each day our children will race around our home to see who is the fastest.
N: And what exactly will we be feeding these children?
R: The slowest.

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