Forn
Wieder draußen vor dem "Roten Turm" beratschlagen wir, was wir jetzt tun. In dem Moment kontaktiert uns Jori, ob wir nun zum Minenschiff "Vantika" fliegen könnten, es würde so langsam eilen. Das er bis jetzt keinen anderen Schmuggler für seine Kiste hat auftreiben können, spricht Bände. Nun gut, dann machen wir eben das zuerst. Wir nehmen auch noch einige Güter für die "Vantika" an Bord, da wir wissen, dass dort besonders luxuriöse Verbrauchsgüter gut laufen. Recht schnell haben wir den Laderaum der "Vanguard" voll mit entsprechenden Waren. Und auch Jori und seine vier Jungs tauchen mit der besagten Kiste auf. Scav berechnet die Route im Navigationscomputer und wir brechen auf. Alle Systeme laufen glatt, nichts hakt mehr und wir kommen ohne Probleme in den freien Raum.
"Energie!", ich lege den Hebel um und schon sind wir im Hyperraum. Scav navigiert uns ohne Probleme an Hand verschiedener Karten durch den Hyperraum. Dank guter Karten und gewonnener Erfahrung sind Transfers durch die Ionennebel nun recht problemlos. Was ich gut finde. Ohne Zwischenfall erreichen wir den Asteroidengürtel, in der die "Vantika" operiert. Hier wird der Transfer im freien Raum, durchaus holprig. Hier schwirren viele kleine Trümmerteile herum, welche ein buntes Feuerwerk auf unsere Deflektorschilde aufflammen lässt. Staub und kleine Steinchen sind bei diesen Geschwindigkeiten eine ernsthafte Bedrohung für ein Schiff. Wir machen deswegen deutlich langsamer, weil die vorderen Schilde doch recht stark belastet werden. Auch flitzen hier ziemlich große Brocken herum, was der Anflug zum gigantischen Minenschiff nicht einfach macht.
Die "Vantika" ist riesig und erinnert an einen Fisch mit einem gigantisch aufgerissenen Maul. Vorne ins Maul kommen die Asteroidentrümmer, werden in einem riesigen Mahlwerk zerkleinert und Erz und Mineralhaltiges Gestein vom Schutt separiert. Der ganze Staub und Steinbröckchen um uns herum kommen von diesem Schiff. Wir werden mit Grußbotschaften und Geschäftsangeboten überschüttet. Und auch einen sicheren Anflugsvektor bekommen wir, nachdem wir unser Absichten kund getan haben, hier Handel betreiben zu wollen. Der letzte Teil des Anflugs ist durch den hier herumfliegenden Abraum recht anstrengend und die vorderen Deflektorschildanzeige wechselt von Grün auf Orange. Aber dann gleiten wir in einen riesigen Hangar, der voll von Gerümpel ist. Entweder wiederverwertbarer Schrott oder Maschinenteile die zur Überarbeitung auf Abholung warten.
Wir finden ein freies Plätzchen im Hangar und landen. Ein etwas dicklicher Hapaner mit einer etwas ramponiert aussehenden Uniform ist der Zolloffizier und kassiert die Landegebühren. Alles ist äußerst unkompliziert und es werden keine überflüssigen Fragen gestellt. Wir bekommen hier gleich das Angebot für 6000 Credits pro Transfer industrieller, aber instabilen Sprengstoff vom Typ Baradium von der Vol Yunkai Station zu transferieren. Das hört sich zwar verlockend an, aber Baradium hat eben einen gewissen Ruf. Thermaldetonatoren haben zum Beispiel Baradium als Sprengmittel. Also haben wir eher weniger Interesse daran, die "Vanguard" in eine fliegende Bombe zu verwandeln.
Als erstes machen wir das, für was wir hergekommen sind. Die fünf Jungs sind inzwischen reine Nervenbündel und Shaka gelingt es tatsächlich sie wieder etwas aufzubauen. Die Kontaktleute finden wir in einer Cantina zwei Decks unter dem Hangar. Arbeiter auf Freischicht scheinen hier in großer Anzahl ihre Freizeit zu verbringen.
"Ah, endlich seid ihr Jungs hier. Parki hat sicherlich schon große Sehnsucht nach Euch. Stellt die Kiste hier hin und dann kannst du deinen Cousin haben", meint der Anführer einer zwielichtigen Bande von Sabacc spielenden Muskelbergen. Tja, scheint so zu sein, dass es wohl keine 10 000 Credits für den Transfer geben wird, was jetzt nun wirklich keine große Überraschung ist. Wir sind über diese Entwicklung nicht glücklich und geben unseren Unmut darüber deutlich kund. Die vierschrötigen Kerle legen daraufhin ihre Spielkarten zur Seite und stehen auf. Ich muss mein Kopf schon stark nach hinten beugen, um denen dann noch ins Gesicht sehen können. Verdammt sind die Groß!
Recht schnell eskaliert die Sache zu einer zünftigen Schlägerei. Dank meiner guten Rüstung bekomme ich nichts ab, aber werde schon recht früh von einem Muskelberg einfach umgerannt, der mich aus vollem Lauf packt und mit mir gegen die Wand kracht. Meine Rüstung hält mehr aus als der Schädel von dem Kerl. Es kracht ganz schön, als seine Stirn an meine Brustplatte aus laminierten Verbundwerkstoff aus geschichteten Durastahl und Polycarbonat kracht. Er geht KO zu Boden und begräbt mich einfach mit seinem immensen Gewicht. Es ist äußerst mühsam und zeitraubend, mich unter ihm hervor zu arbeiten. Als ich wieder stehe, ist die Cantina ein Trümmerfeld und der Anführer der Gang recht kleinlaut.
Der führt uns zu Parki, den die Grobiane wegen seinen Schulden in eine Kiste gesperrt haben. Wir befreien den armen Tropf und bekommen dafür die Kiste mit den ominösen Inhalt geschenkt, den wir für 800 Credits dann weiter verkaufen können. Wenigstens hatten wir alle unseren Spaß bei der Sache und in weißer Voraussicht haben wir ja noch jede Menge weitere Waren mit an Bord genommen, um trotz dieses vorhersehbaren Verlustgeschäftes noch unseren Schnitt zu machen.
Da trifft es sich gut, dass wir von Captain Zarkosch eingeladen werden, den wir in seiner Offiziersmesse finden. Die ähnelt äußerst fatal an eine Cantina. An einer Stange tanzt eine aufreizend bekleidete Twi´lek und in einer Ecke spielt eine Band, welche für Live Musik sorgt. Zarkosch ist ein Berg von einem Mann, der im Gesicht einen dichten Rauschebart hat. Links und rechts kuscheln sich zwei gutaussehende Damen zweifelhaften Rufes an ihn, deren äußerst offenherzige Kleidung nur wenig der Fantasie überlässt.
Zarkosch hat ein paar Angebote für uns. Es gab da wohl ein paar Missverständnisse bei einer Ladung, die bald für die Suul-Tanca Corporation bestimmt ist und die sollen wir aus der Welt schaffen. Das heißt, wir sollen ein Raumschiff zerstören, dass keine vollständige Ladung an Bord hat, welche aber eine haben sollte, für die schon bezahlt wurde. Dafür würde es 7000 auf die Hand oder 10 000 in Erz geben. Nun ja, wir jagen Piraten und wollen nicht unbedingt welche werden. Aber auf der anderen Hand ist es natürlich interessant, um mal unsere "Vanguard" im freien Raumkampf zu testen.
Ein anderes Angebot wäre eine riskante Sprengung eines Asteroiden. Das Sprengloch ist schon gebohrt, nun müsste jemand nur noch hinein fliegen und eine Ladung dort unten anbringen. Dazu würden wir auch ein spezielles Sprengschiff bekommen. Das wäre ein Job für Lyn und Scav, da sie dazu die richtigen Fähigkeiten haben. Ich persönlich sehe das recht kritisch. Dafür gebe es entweder 10 000 Credits in Bar oder 15 000 in Erz. Habe dabei ein eher schlechtes Gefühl. Wir bleiben unverbindlich und machen uns dann daran, die Waren an die Offiziere hier in der Messe/Cantina zu verkaufen. Shaka legt sich ins Zeug und wir erwirtschaften einen Gewinn von immerhin noch 7000 Credits, damit hat sich der Ausflug hier in die Weite des Ionennebels ja schon mal gelohnt.
Sitzung gespielt am: 09.06.2018
Anwesende Spieler: Lyra, Shaka, Scav, Lyn
Erfahrungspunkte: 20 15 Investiert in Talent Pirscher aus zweite Spalte, dritte Ebene Talentbaum Attentäter/Kopfgeldjäger. Noch 5 Punkte übrig.
Beute: 15000 Credits Belohnung, 50000 Credits Belohnung, 800 Credits von den Verbrechern, 7000 Credits Reingewinn vom Transfer Quaria zum Mahlwerk "Vantika".
Getötete Gegner: Niemand, ein Kopfgeldjäger nieder geschossen, ein paar Ganger verprügelt, einen Sicherheitsoffizier betäubt. Wobei Scav natürlich auf seiner "Solomission" noch einiges Kultisten erledigt hat.
Gruppenwert:
Diplomatie: 150 (+100 wegen unserer Anwesenheit am Hof der Ducha von Calfa)
Schmuggel/Handel: 160
Militär: 150
Resümee: Ich beginne meine Würfel abgrundtief zu hassen. Fast jede Probe ging auf Null oder nur Vorteile, keine Erfolge. Bei Verhältnissen von zwei oder gar drei zu eins von positiven zu negativen Würfel ist das doch ein recht niederschmetterndes Ergebnis.
Die Abenteuer auf Calfa, Quaria und am Ende auf dem Minenschiff waren gut. Hat mir alles gut gefallen. War eine gute Abwechslung verschiedener Szenarien. Dieses mal keine richtigen Kämpfe, was aber auch in Ordnung ist.
Unser Schiff hat jetzt die volle Bewaffnung und elektronische Störmaßnahmen. Das macht jetzt echt was her.
Es war natürlich blöd, leer von Calfa nach Quaria zu fliegen. Aber nach der großen Einkaufstour und den neuen Ionenkanonen hat niemand daran gedacht, jetzt auch noch Ladung aufzunehmen.
Leider war die eine Aufgabe mit der verschwundenen Adligen noch nicht von unserem SL ausreichend ausgearbeitet, so das wir alternativ die Schmuggleraufgabe übernommen haben, was natürlich den Spannungsbogen an diesem Punkt etwas abwürgt. Aber das ist nun mal keine frei erfundene Geschichte, sondern eine Nacherzählung und unser SL hat eben nicht jedes Szenario komplett ausgearbeitet zur Hand. Kann man von ihm ja auch bei einem solch komplexen Spiel nicht verlangen. An dieser Stelle will ich unseren SL ausdrücklich loben, der sich wirklich komplexe Abenteuer ausdenkt und auch gekonnt umsetzt. Immer wenn man denkt, jetzt weiß man, was Sache ist, kommt der nächste Twist.
Lyras Entwicklung: Die neue Rüstung ist wirklich cool. Dangerous Covenants war das letzte Buch der Grundklassen von Rande des Imperiums, was mir noch gefehlt hat. Lange Zeit war es für Anfang 2018 angekündigt, jetzt ist schon bald die Mitte herum und immer noch nicht auf Deutsch erschienen. Da habe ich es mir einfach auf englisch gekauft. Hier sind viele coole Ausrüstungsgegenstände drin, eben auch die Protector 1 Combat Armour mit Verteidigung 1, Absorption 2 und Belastung von 4 mit 3 Hardpoints. Mit Hochwertig sinkt die Belastung auf 3 und ist damit irrelevant, da getragene Rüstungen 3 Punkte weniger Belastung hat. Und die Absorption steigt auf 3, was ziemlich viel ist. Dafür ging fast alles bis jetzt eingenommene Geld drauf, hat sich aber gelohnt. Für eine Cortosisaufwertung hat leider das Geld nicht gereicht, wird aber sicher noch kommen.
Pirscher für 15 Punkte bringt einen weiteren blauen W6 Verstärkungswürfel auf die Fertigkeiten Heimlichkeit und Körperbeherrschung. So wie ich würfle, brauche ich jeden Bonus. Besonders da ich in dieser Sitzung mehrere Proben nicht so richtig geschafft habe. Erfolge und Misserfolge haben sich eben vollkommen aufgehoben und oft blieben nur Vorteile übrig.
Durch fleißiges schreiben konnte ich nun auch das erste 20er Talent von Rekrut nehmen. "In den Stand" erlaubt es, ohne ein Manöver ausgeben zu müssen, als Nebenaktion aufzustehen, was etwas mehr Flexibilität erlaubt. Auch habe ich zehn Seiten dafür investiert, Athletik von Rang 1 auf 2 zu steigern.
Am Rande des Imperiums, ein Zwischenbilanz
Nach zehn Sitzungen ist es mal Zeit für eine nähere Betrachtung des Systems. Es ist definitiv ausgewogener als zuerst gedacht. Vor ein paar Jahren haben wir Warhammer 40.000 Freihändler gespielt. Das war deutlich unausgewogener was das Schadenssytem anbelangt hat, entweder hat die Waffe einen kaum mal einen SC angekratzt oder fast sofort umgebracht. Da ist dieses System schon deutlicher balanciert, da die Spanne im Schadenscode deutlich überschaubarer ist. Auf dem Grundschaden werden die Erfolge addiert, anstatt eine Anzahl von W10 im Falle von Freihändler zu würfeln. Natürlich gibt es auch hier Waffen, die einen SC recht schnell töten können, aber es bleibt dadurch im Rahmen, dass auch leichtere Waffen einen SC durchaus Schaden und auch töten können. So wie es eben in diesem Setting so üblich ist. Wer vor einem schweren Repetierblaster steht, hat eben ein Problem. Oder Raketenwerfer. Wäre in der Realität ja genau so.
Das Kampfsystem ist bewusst einfach gehalten. Es gibt nur fünf Reichweitenkategorien, als nicht jede Fernwaffenart wie bei Shadowrun oder Fernwaffe wie bei D&D hat ihre individuelle Reichweite. Das macht es sehr einfach, wobei taktische Überlegungen dabei natürlich in den Hintergrund geraten. Dafür spart mich so Aktionen wie: Du bist 100 Meter vom Ziel entfernt. Gut dann gehe einen Meter vor und der Mindestwurf sinkt dadurch um eins, da ich nun in eine bessere Reichweitenkategorie falle. Manche Waffen können auf gewisse Distanzen eben einfach nicht mehr kontrolliert treffen. Außer man hat das Talent Scharfschütze, wo man mit zusätzlichen Mali weiter schießen kann als so vom Hersteller angedacht. Macht so schon Sinn. Die tödliche Ladung wird ja nicht weniger, nur weil ein Ziel weiter weg ist. Nur ist es eben sehr schwer, mit einer kurzläufigen Waffe auf große Entfernung gezielt etwas zu treffen.
Mir gefällt auch, dass man hier Stufenlos aufsteigt. Bei vielen RPG Systemen spart man sich die Erfahrungspunkte an und erst ab einer gewissen Schwelle steigt man auf, was in höhere Lebensenergie, bessere Chancen ein Ziel zu treffen, eventuell einem Talent oder Sonderfertigkeit und meist Ränge in Fertigkeiten resultiert. D&D und DSA nutzen beispielsweise so einen Mechanismus. Man hat auf einem Schlag viel mehr Optionen, wartet darauf dann aber mehrere Sitzungen, wo rein gar nichts geht. Hier kann man nach jeder Sitzung frei seine Punkte verteilen und muss selten was aufsparen. Also verändert sich ständig etwas am Spiel und mir macht das großen Spaß. Der SC wächst so linear und man ist nicht überfordert mit vielen neuen Änderungen, die ein Stufenanstieg mit sich bringen kann.
Was mich etwas nervt, sind die Symbole auf den Würfeln. Die Idee ist Nett, macht aber das kalkulieren fast unmöglich. Auf der einen Seite mag es durchaus spannend sein, dass selbst ein großer Pool positiver Würfel gegen nur einen Schwierigkeitswürfel keine Erfolgsgarantie ist. Man kann locker jede menge Vorteile würfeln, ohne das auch nur ein Erfolgssymbol dabei ist. Macht auch für den SL es sehr schwierig, Kämpfe zu planen. Kämpfe sind immer ein Risiko, aber hier ein Gefühl für fordern ohne zu überfordern zu finden ist nicht einfach.
Was durchaus nervig ist, ist die Struktur der Bücher. Auf der einen Seite ist es praktisch, dass jede Klasse ihr eigenes Buch hat, mit mehr oder weniger zum Beruf passender Ausrüstung, Waffen, Rüstungen, Fahrzeugen etc. hat. Auf der anderen Seite muss man dadurch alle kaufen, wenn man Zugriff auf alles haben möchte. Besonders für unseren SL ist es ärgerlich, dass es bis jetzt kein reines Kreaturenbuch gibt. D&D und Pathfinder hat seine Monsterkompendien (auch wenn es in Regionalbüchern meist noch spezifische Monster gibt.) Shadowrun hatte immer ein Critter(heft)buch. Selbst DSA hatte einst ein Kreaturenbuch. Auch die alten Star Wars Editionen anderer Verlage hatten meist ein Alienbuch mit mehr oder weniger gefährlichen Kreaturen im Angebot. Hier muss man sich mühsam alles über einzelne Bände zusammen suchen. Die Regionalbücher haben zwar hier und da was zu bieten, die sind aber eher die Ausnahme, da es über die Systeme verteilt nur vier gibt, wenn man Stronghold of Alliance für Age of Empire dazu zählen möchte.
Was mich auch stört, sind die teilweise abweichenden Halterungspunkte bei einigen Waffen im Gegensatz zum Artwork, bzw. ihrem erscheinen in den Filmen. Es gibt zum Beispiel das Weequay Gewehr. Das hat zwei Hardpoints, wo man Ausrüstung anbringen kann. Schaut man auf das Artwork wie auch auf die Darstellung in den Filmen, haben diese Gewehre ein Zielfernrohr, ein Vorderhandgriff und ein Vibrobajonett. Keines davon ist in der Grundwaffe enthalten. Will man jetzt die Waffe auf dem Artwork nachbauen, scheitert man am fehlenden dritten HP. Natürlich kann man sagen, dass der Vorderhandgriff keine Regeltechnische Auswirkung hat und baut nur Zielfernrohr und Vibrobajonett ein. Ist aber trotzdem etwas schwach. Das ist natürlich nur eine minimale Kleinigkeit, aber an solchen Details erkennt man halt, denken die Designer wirklich mit oder nicht.
Zum Thema Artwork bei den Fahrzeugen. Meist sind die Seiten, wo neue Fahrzeuge vorgestellt werden, mit Bildern hinterlegt. Aber bei unbekannten Fahrzeugen aus dem erweiterten Universum oder eigene Kreationen hat man keine Ahnung, was jetzt welches ist, weil es oft mehrere Einträge auf der Doppelseite sind. Manchmal kann man es mit etwas Glück aus der Beschreibung entnehmen oder wenn es ein Schiff aus dem erweiterten Universum ist, vielleicht ein Bild auf Jedipedia finden. Auf einer Homepage eines Fans sind zwar fast alle Werte aufgelistet, aber leider ist das Artwork nur in wenigen Fällen dazu zu finden. Wäre schön gewesen, wenn auf den Seiten stehen würde, was da jetzt genau abgebildet ist. Irgendwo im Buch ist das Schiff meist zu finden, man weiß halt nur nicht, was man da gerade nun genau sieht.
Was mir auch fehlt, ist ein ausgearbeiteter Sektor am Äußeren Rand. Das System bietet bis jetzt nur den Corellia Sektor in den Kernwelten an und eine Region im Huttenraum. Ich hätte es Super gefunden, wenn es nun einen ausgearbeiteten Sektor gebe, der rein gar nichts mit den bisherigen Filmen, Serien, Romanen, Comics und Computerspielen zu tun hat. Klar kann man sich so was selber basteln. Hier eine imperiale entwickelte Welt, da ein rückständiger Agrarplanet, wo Warlords das sagen haben. Dort eine geheime Imperiale Basis, ein Geheimgefängnis, ein Rebellenstützpunkt, eine Welt mit einer untergegangenen Zivilisation wo man Schätze einsammeln kann, etc. Kann man alles selber machen, wäre aber trotzdem Nett gewesen, so was schon ausgearbeitet zu haben.
Das Unterstützungssystem des Spiels ist wiederum rundum gelungen. Dadurch das es zwei verschiedene Möglichkeiten gibt, einen anderen Charakter bei einer Probe zu unterstützten, kommt eine ganz eigene Dynamik auf. Das fördert Teamarbeit und auch Gruppenbildung. Das ist nicht wie bei Shadowrun 1 bis 3, wo der Decker allein in der Matrix herumgeschnüffelt hat, um an Informationen zu kommen oder alle zu ihren Connections ausgeschwärmt sind, um auf den Busch zu klopfen. Hier bildet man sich unterstützende Teams, meist 2 und 2 oder 2 und 3, die dann gemeinsam was machen. Der mit dem höchsten Attribut würfelt, der mit meisten Rängen unterstützt und der dritte gibt noch einen blauen Würfel dazu. Am Anfang war das etwas gewöhnungsbedürftig, aber inzwischen bin ich einfach von diesem schlichten, aber genialen Mechanismus begeistert. So kann jeder was beitragen und niemand sitzt unbeschäftigt in der Ecke, auch wenn das ganze nicht sein Fachbereich ist.
Was ich auch toll finde, ist die Möglichkeit, jeden Beruf zu wählen. So kann man sich im laufe der Kampagne deutlich weiter entwickeln und ist nicht an irgend etwas gebunden. Sich zu stark zu verzetteln ist zwar nie gut, aber mit nur einem Talentbaum ist es schwer, die in den Filmen vorkommenden Charaktere nachzubauen. Han Solo wäre zum Beispiel der Schmuggler/Pilot und der Schmuggler/Gunslinger, besonders da Talente in dem Baum nach seinen Zitaten benannt sind. Also mir gefällt das sehr und macht große Laune. Definitiv eine der Stärken des Systems.
Bis jetzt mach es großen Spaß, dass System zu spielen. Und das ist ja die Hauptsache.