Powergamer... Jeder ist dies in der einen oder anderen Weise.
Warum? Weil es einfach menschlich ist.
Jetzt mich bitte nicht gleich Steinigen, aber es ist so. Dies darf ich hier gerade seit 2 Monaten erleben (Israel).
Die Frage ist die:
Jeder hat die Möglichkeit entweder einen super bezahlten Traumjob zu bekommen, oder nach Afrika zu gehen und dort Bäume zu pflanzen etc.
Was macht er? Klar gibt es Leute die dies tun(Respekt!), aber sich selbst in Armut zu bewegen und nicht wissen was man machen soll ist halt was anderes.
Jeder strebt danach es immer besser zu haben. Wer eigentlich nicht? Ein neues schöneres Auto, einen besseren Rechner, ein neues Handy...
Und dies sieht man halt auch im Rollenspiel. Vieles erkennt man hier erst recht, da es eine übertriebene Form darstellt.
Deshalb gibt es 2 Theorien für "Powergamer".
1:
Entweder es sind Leute die im "wirklichen" Leben Probleme haben. Oder denken sie haben Probleme. Leider passiert es öfters, dass sie denken ach ich bin nicht hübsch genug, nicht so intelligent, habe nicht so viel Geld bla bla.
Dabei vergessen sie was wirklich zählt und dies ist halt der Mensch an sich und nicht sein Auto oder sein Bankkonto.
2:
Leute die sehr wohl wissen was sie im Leben erreichen wollen und dies auch tun. Diese verstehen zu schreiben, lesen (Ja, auch zwischen den Zeilen) und machen genau solche Min/Max Konzepte.
Auf der anderen Seite werden diese niemals wirklich solche Chars spielen.
Dein Beispiel mit dem Barbaren ist nett... was macht er gegen einen Charm Spell?
Jedes Powergaming Konzept (Min/ Max kann man ja schon so nennen) hat seine Schwachstellen. Und jeder der sich damit befasst kennt diese ganz genau. Also wird es den ultimativen Char niemals geben. Das nennt man Spielbalance.
Und hier muss der Spielleiter ansetzten. Wenn der Held halt das super Tier im Nahkampf ist... was macht er gegen einen Bogenschützen? Ja verstecken
Mein Fazit:
Es gibt den Powergamer per se gar nicht. Klar versucht jeder seinen Char zu optimieren, wer tut das nicht?
Und wenn jetzt kommt ich mache das nicht, dann stimmt es nicht. Selbst wenn du ihn nicht in einem Gebiet super gut machst, dann gehst du gerade in die Breite.
Du hast dann zwar keinen Char mit Intelligenz 39 und Char 8 wie einer der den optimiert, dafür bist du jemand der in vielen Bereichen Überlebenschancen hat.
In der Wirtschaft nennt man so etwas einen Generalisten. Oder auch leider Manager.
Du hast einen Char der niemals so gut Zaubern kann wie ein anderer, der nicht so gut kämpfen kann wie bla.
Jedoch hast du dadurch einen Char der "führen" kann. Er hat Ahnung von verschiedenen Gebieten, kennt sich aus in verschiedenen Gebieten. Er muss doch gar nicht der "beste" sein. Dafür gibt es Spezialisten, und davon wird es immer einen geben der besser schneller oder auch weiter ist wie man selbst.
Also hast du deinen Char doch auch Optimiert?
Und wenn du auch versuchst ihn so schlecht wie möglich zu machen, optimierst du ihn ja doch auch irgendwie?
Er spielt halt seine Rolle als Underdog und dies ganz gut.
Es kommt also nicht auf die Werte deines Chars an, sondern auf die Art und Weise wie man ihn spielt.
Nicht nur wenn man Min/Max anwendet ist man ein "Powergamer", sondern nur wie man ihn in die Gruppe integriert.
Ein "Powergamer" ist für mich jemand der einfach nur daran interessiert ist seinen Char als den besten hinzustellen. Ihn interessiert die Story keinen Meter, sondern nur die EXP oder das Geld, die Zauber ... etc.
Also so Leute die alle 2 Min nach EXP schreien und Null Wert auf die Atmosphäre, die Spannung oder auch einfach den Spaß am Rollenspiel legen.
Jedoch erkennt man diese Leute recht schnell. Meistens sind es die Leute die andere als Powergamer bezeichnen und dann einfach alles blockieren was ihnen nicht passt. Dies passiert ganz schnell, wenn jemand dann die schwächen seines Chars gezeigt bekommt. Und damit meine ich keine Regelfragen usw. (Diese treten immer auf)
Sie behaupten man würde kein Rollenspiel spielen, würde nur Würfeln etc. Sicher hat jeder mal so einen gehabt, oder auch mehrerer.
Für mich gibt es nur einen Powergamer, und das sind die die keine Lust haben zu spielen sondern nur die Bestätigung in Form von EXP etc. brauchen um weiter rumzusuchen.
Wenn sich jemand 20 h mit seinem Char beschäftigt, um ihn für das nächste mal besser zu machen, dann ist das ok. Er hat ein Ziel. Den nächsten Spielabend gemeinsam mit der ganzen Gruppe.
Und nicht einfach nur die Zeit rumzubringen um wieder nachzudenken was könnte er besser machen.
Ich habe das Glück, dass wir eine Gruppe sind in der zwar viel diskutiert wird, gerade über Regeln in der Anfangszeit von D&D 3.5, aber die dennoch eigentlich immer Spaß haben beim Spielen.
Dabei kommt es nicht darauf an, ob man jetzt "fertig" geworden ist, sondern einfach, dass man sich endlich wieder trifft um zu spielen. Bei uns gibt es einige die viel lesen, und versuchen viel herauszuholen, mich sicherlich nicht ausgenommen, aber auf der anderen Seite spielen diese dann auch ihre Chars meistens besser wie andere, da sie wissen was ihr Char kann, was er will usw. Die Identifikation mit den Chars ist viel höher.
Die "menschliche" Entwicklung der Chars ergibt sich durch die ganze Gruppe, die Form und der Inhalt der Abenteuer und den SL mit seinen Abenteuern. So jetzt habe ich genug gelabbert:P