Autor Thema: für Kinder  (Gelesen 2452 mal)

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Tanja_S

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für Kinder
« am: 11. Oktober 2005, 08:43:45 »
 Hallo Experten,

hat jemand Erfahrung mit dem Spiel bei Kindern im Alter zwischen 9 und 11 Jahren.  Ist das veilleicht zu kompliziert / gewalttätig?

danke für Eure Antworten.


 

TheRaven

  • Mitglied
für Kinder
« Antwort #1 am: 11. Oktober 2005, 09:01:00 »
 Nun, D&D ist genau so gewalttätig, wie man es haben will, da ja alles in der Vorstellung des Spielleiters und der Spieler stattfindet. So gesehen passt sich das Spiel eigentlich optimal an die eigenen Bedürfnisse an. Natürlich ist es am Ende aber immer so, dass man mit Schwert, Bogen und Magie loszieht um Monster, oder je nach Geschichte auch Humanoide, zu bekämpfen. Kurz gesagt, es hängt vom Spielleiter ab.

Was die Komplexität angeht ist dies schon eher ein Problem. Ehrlich gesagt würde ich das "richtige" D&D da nicht als Einstieg empfehlen. Es gibt da ein http://www.dnd-gate.de/gate3/page/index.php?id=808' target='_blank'>D&D Starterset, welches nichts anderes ist als ein stark vereinfachtes D&D, welches den Einstieg vereinfachen soll und daher auch gut geeignet ist um die Sache mal mit Jüngeren auszuprobieren. Ausserdem kann man so kostengünstig mal sehen ob dies überhaupt etwas ist, was den Kindern Spass macht ohne gleich die drei grossen Bücher kaufen zu müssen.
Die Wissenschaft nötigt uns, den Glauben an einfache Kausalitäten aufzugeben.
- Friedrich

Nailom

  • Mitglied
für Kinder
« Antwort #2 am: 11. Oktober 2005, 09:24:36 »
 Das hängt nun wirklich davon ab wie man selbst das ganze leitet. Klar kann man D&D in einer weise spielen dass das Spiel ab 18 ist, was aber nicht heißt dass dies so sein muss. Wenn man die Kämpfe abstrahiert und soweit zurückfährt wie das eben geht aufpasst, dass man nicht in rassistische Klischees im Stil von nunja man kämpft gegen Orks weil sie eben Orks sind verfällt und stattdessen Aspekte wie Rätsel, Kommunikation, Hilfbereitschaft, spielen der eigenen Rolle und Zusammenarbeit innerhalb der eigenen Gruppe fördert würde ich das ganze geradezu als Pädagogisch wertvoll betrachten.

Das D&D Starterset taugt in seinen Regeln allerdings leider wenig . Wenn würde ich schon schauen ob man sich nicht das alte und weitaus bessere AD&D Starterset zulegt was es sicher günstig bei ebay gibt.

Ansonsten muss man sich halt etwas Arbeit in das streichen von Regeln z.B. Gelegenheitsattacken und spezielle Manöver, bei der Anzahl der Klassen, Völker, Feats, Skills und v.a. Zaubersprüche machen.

Oder man schaut man hier nach D&D Lite ;) http://www.enworld.org/reviews.php?do=review&reviewid=2011366' target='_blank'>http://www.enworld.org/reviews.php?do=revi...eviewid=2011366

MFG Nailom
Ikkaan: ...ich eine etwa dreijährige Rollenspielpause eingelegt. Ich hatte schlicht und einfach keine Lust - ich hab es nicht gebraucht. Mir gings gut

Zanan

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  • Pathfinder-Übersetzungsteam
    • Zanan's at the Gates
für Kinder
« Antwort #3 am: 11. Oktober 2005, 09:31:05 »
 Wie der Rabe es schon beschreibt, an sich liegt der Grad der Gewaltätigkeit eigentlich am Spielleiter. D&D gibt diesem/r einen Regelapparat und meist auch einen Abenteuerhintergrund vor, den man benutzen kann, aber nicht muß. So sind z.B. die Vergessenen Reiche sehr detailiert niedergeschrieben und bieten Ansätze für Abenteuer jedweder Art. Meist ist D&D auf heldenhaftes Verhalten ausgelegt, nicht weit entfernt von dem was bsplw. bei Herr der Ringe abläuft. Andererseits kann der SL aber durchaus den Hintergrund nutzen und ein Abenteuer ohne irgendwelche Fantasymonster anlegen, wo Gewalt nur eine sehr untergeordnete Rolle spielt. Andererseits ... hängt es auch etwas davon ab, was die Kinder "gewöhnt" sind - bei dem derzeitigen TV-Angebot am Nachmittag (Inuyasha etc. ...).

Kompliziert? Eigentlich nicht. Wenn man die Grundregeln verstanden hat und sich nicht immer penibel an sie hält - also einfach mal etwas über den Daumen entscheidet - dann haben alle ihren Spaß.

Es lohnt sich in jedem Fall einmal die Hauptseite des Gates aufzusuchen und z.B. Berandors Ratschläge und Erklärungen zu lesen.
Ust, usstan elgg dos ...

Cease this tirade, take a breath, and think. Then you will realize, enemy of the Dark Elves, that my concern for your well being has always been, at best, limited.

Levold

  • Mitglied
  • AD&D 2nd Ed-Reptil
    • Kopfguerilla
für Kinder
« Antwort #4 am: 11. Oktober 2005, 09:40:23 »
 
Zitat von: "Tanja_S"
Hallo Experten,

hat jemand Erfahrung mit dem Spiel bei Kindern im Alter zwischen 9 und 11 Jahren.  Ist das veilleicht zu kompliziert / gewalttätig?

danke für Eure Antworten.
Wenn du dich auf D&D festlegen willst ohne selber Arbeit zu investieren, halt ich es eher für ungeeignet.
Ich würde dir raten, entweder mit den D&D- Regeln eine eigene Welt zu erstellen, bzw. die vorhandenen kindgerecht zu modifizieren.
Meine Wahl wäre allerdings ein ganz anderes Regelsystem, nämlich GURPS. GURPS kann so modifiziert werden, dass ich mir nur die Regeln aussuche, dich ich will und brauche. Ich weiß, ist bei D&D auch möglich, aber bei GURPS finde ich es einfacher, weil es von Grund auf schon darauf ausgelegt ist.
Nun kann GURPS in jedem Setting gespielt werden, was dir vorschwebt. Von Fantasy über Horror bis Sci- Fi. Und dann würde ich mir eine "Kinderwelt" ausdenken. Vielleicht à la "Alice im Wunderland", Märchen, oder wenn sie schon Fantasy- Interessiert sind durchaus auch an Tolkien orientiert, wobei ich hier "Den kleinen Hobbit" bevorzugen würde. "Taran und der Zauberkessel", "Das letzte Einhorn" sind auch noch so Stichwörter die mir einfallen.
Oder wenns nur um Rollenspiel geht, und nicht um Fantasy, wie wärs mit einem Krimi?
Ich denke die Ideen sind unendlich!
Viel Spaß, und viel Glück,
Levold, der hofft seine Tochter auch irgendwann begeistern zu können :-)

Edit: Es muss nicht GURPS sein, das ist nur eins, was ich noch so kenne und mir eingefallen ist. Eigene, ganz simple Regeln sind vielleicht auch eine Option.
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Ihr fetten, wohlgenährten Städter! (Shakespeare)

TheRaven

  • Mitglied
für Kinder
« Antwort #5 am: 11. Oktober 2005, 10:07:38 »
Zitat von: "Nailom"
Oder man schaut man hier nach D&D Lite ;) http://www.enworld.org/reviews.php?do=review&reviewid=2011366' target='_blank'>http://www.enworld.org/reviews.php?do=revi...eviewid=2011366
Ja, sehr intelligent 9-10 Jahre alten Kindern aus Deutschland ein englisches Regelwerk vorzulegen. Meisterleistung.
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- Friedrich

Nailom

  • Mitglied
für Kinder
« Antwort #6 am: 11. Oktober 2005, 10:14:17 »
 Es geht nicht drum ein Englisches Regelwerk vorzulegen sondern dies ist eine Liste von Kürzungen welche man sehr einfach auf das deutsche Buch übertragen kann.

MFG Nailom
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Scurlock

  • Mitglied
für Kinder
« Antwort #7 am: 11. Oktober 2005, 10:25:10 »
 Um einen Einstieg in die Welt des Rollenspiels zu finden, ist es eigentlich recht unerheblich, welches Regelsystem Du verwenden willst.
Für die ersten Schritte, insbesondere bei Kindern, ist es sogar tatsächlich ratsam auf komplizierte Regeln zu verzichten. In diesem Falle ist das von Raven empfohlene http://www.dnd-gate.de/gate3/page/index.php?id=808' target='_blank'>Starterset vollkommen ausreichend und in meinen Augen auch sehr anfänger- und kindgerecht aufgemacht. Sollten Deine Kinder Gefallen an dem Spielsystem finden, ist es dann recht einfach auf das richtige D&D-Regelwerk zurückzugreifen und somit die Spielwelt später zu erweitern.
Im Gegensatz zu Levold denke ich, dass gerade D&D für einen Einstieg in die Welt der Rollenspiele geeignet ist, da Regeln und Welten sehr gut ausgearbeitet sind und vor allem weitgehend auch in deutscher Sprache vorliegen.
Die Gewaltdarstellungen in den Grundregelwerken wie auch in den Weltenbüchern hält sich in Grenzen und ist in erster Linie abstrakt gehalten. Es hängt viel eher von den Spielern und dem Spielleiter ab, wie grausam und gewalttätig eine Spielrunde verläuft. Allerdings empfiehlt es sich, zunächst einmal einen Blick in das D&D-Monsterhandbuch zu werfen und dann zu entscheiden, ob die Darstellung der verschiedenen Wesen auch für Deine Kinder geeignet sind.
And now the rains weep o'er his hall and not a soul to hear...

Tanja_S

  • Gast
für Kinder
« Antwort #8 am: 11. Oktober 2005, 12:03:25 »
 Danke für die vielen Antworten  :)

Es sind eigentlich nicht "meine" Kinder   ;)
sondern ich betreue "nur" die Kindergruppe, und will es einfach mal Rollenspiele ausprobieren.

Werde mal eine einfache Version probieren. Nur die Monster sind mir zu furchteinflössend, obwohl manche Kinder MAGIC spielen...




 

Tempus Fugit

  • Mitglied
für Kinder
« Antwort #9 am: 11. Oktober 2005, 12:07:34 »
 Solange die Monster eindeutig als böse zu erkennen sind und auch zweifelsfrei besiegt werden, würde ich mir da aus pädagogischer Sicht keine Gedanken machen.

Man sollte es halt erstmal generell einfach halten, und die Kinder sollten das Gefühl haben zusammen etwas gewinnen zu können.  :)  
Übermensch, weil Rollenspieler

Durion-Gollor

  • Mitglied
für Kinder
« Antwort #10 am: 11. Oktober 2005, 12:12:36 »
 Wenn Du eine Kindergruppe betreust, solltest Du dringend vorher die Eltern gründlich darüber informieren. Mit Magic kommen die meisten wohl noch klar; Kartenspiele in der einen oder anderen Form werden sie sicherlich kennen.
Bei Rollenspielen kommst Du schnell in so okkulte oder sektenähnliche Regionen in den Augen einiger Eltern. Kann ich mir zumindest gut vorstellen, wenn ich mir so die Reaktionen etlicher Leute auf meine Verlautbarung des Rollenspielens in den letzten 10 Jahren durch den Kopf gehen lasse...

Zanan

  • Mitglied
  • Pathfinder-Übersetzungsteam
    • Zanan's at the Gates
für Kinder
« Antwort #11 am: 11. Oktober 2005, 12:15:46 »
 Kann mich da nur Tempus anschließen. Wenn sie z.B. Harry Potter I gesehen haben, dann wissen sie was ein Oger ist ... naja, so in etwa. Du selbst wirst etwas andere Oger (man nannte sie nur "Höhlentrolle") vielleicht aus Herr der Ringe kennen. Wie gesagt, ob sowas auftaucht, oder nur eine alte häßlich Hexe mit einem etwas anderen Geschmack (naja, gut gebratene Kinderschenkel und so) liegt ganz an dir.

Wenn dein Englisch es zuläßt, die Wizards als Hauptherausgeber für D&D - Produkte haben für ihre Vergessenen Reiche viele alte Quellenbände als freie downloads im Netz stehen. Die sind zum Einlesen in das Setting sehr nützlich. Ansonsten gibt es hier im Gate auch eine Handvoll Abenteuer auf Deutsch.

http://www.wizards.com/default.asp?x=dnd/dnd/downloads' target='_blank'>Wizards Downloads

http://www.dnd-gate.de/gate3/page/index.php?id=839' target='_blank'>Abenteuer Wettbewerb des Gates

Nachtrag: Man muß die Regelbücher nicht alle zwangsläufig kaufen, denn mit den (leider auch nur auf englisch zu bekommenden) SRDs geht das auch für den Anfang:

http://systemreferencedocuments.org/35/theraven_stephenh/brief.html' target='_blank'>Online SRDs
Ust, usstan elgg dos ...

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Nailom

  • Mitglied
für Kinder
« Antwort #12 am: 11. Oktober 2005, 12:17:01 »
Zitat von: "Tanja_S"
Nur die Monster sind mir zu furchteinflössend, obwohl manche Kinder MAGIC spielen...
Man kann bei der Einbindung von fremdartigen Kreaturen durchaus auch kindgerechte Ansätze wählen. In Geschichten wie Harry Potter, Gummibärenbande, Elfentanz, Alice im Wunderland, der unendlichen Geschichte, Narnia, Die schöne & das Biest, Der Glöckner von Notre Dame oder dem Fluch des Rings (wegen seinen Ansätzen sehr als Hintergrund für eine Kindgerechte Fantasywelt zu empfehlen) kommen "Monster" durchaus auch auf positive Weise heraus. Teils als gar nicht so furchteinflößend wie sie anfangs scheinen oder gar missverstanden und ausgestoßen, teils sogar als Helfer in der Not und Beschützer. Z.B. Elfen, Feen, Engel oder Gute Drachen.

MFG Nailom
Ikkaan: ...ich eine etwa dreijährige Rollenspielpause eingelegt. Ich hatte schlicht und einfach keine Lust - ich hab es nicht gebraucht. Mir gings gut

Xiam

  • Mitglied
  • Mörder der 4E
für Kinder
« Antwort #13 am: 11. Oktober 2005, 12:44:04 »
 
Zitat von: "Tanja_S"
Es sind eigentlich nicht "meine" Kinder   ;)
sondern ich betreue "nur" die Kindergruppe, und will es einfach mal Rollenspiele ausprobieren.

Werde mal eine einfache Version probieren. Nur die Monster sind mir zu furchteinflössend, obwohl manche Kinder MAGIC spielen...
Na das ist ja mal interessant. Sowas mache ich auch, als Neigungskurs in einer Schule am Nachhmittag. Gut, meine sind aber auch schon etwas älter (11-16), allerdings muss man trotzdem aufpassen was man denen vorsetzt. Was Durion Gollor da geschrieben hat kommt nämlich nicht von ungefähr. Ich habe einen Nachmittag alle Eltern der Teilnehmer des Kurses eingeladen und sie genauestens über mein Projekt aufgeklärt, weil ich doch gemerkt habe, dass da einige relativ skeptisch waren. Nach dem Gespräch waren aber eigentlich diese skeptischen Stimmen verstummt und schlugen bei einigen Eltern sogar in Begeisterung und Unterstützung um.

Womit man viel mehr Probleme hat, ist die Teilnehmerzahl. Mit 6 Spielern ist man als Spielleiter, gerade bei Kindergruppen, absolut ausgelastet. Mehr ist nicht möglich, selbst wenn man die entsprechende Erfahrung hat.

Darum habe ich mich auf Live-Rollenspiel verlegt. Das hat einige entscheidende Vorteile:

1. Die Teilnehmerzahl ist nicht so begrenzt.
2. Die Kinder sind an der frischen Luft :)
3. Die Kinder können sich ihre Ausrüstung und Gewandungen selber herstellen und ihrer Kreativität dabei freien Lauf lassen (vielleicht lernen sie dabei sogar noch was).
4. Die Regeln passen, wenn man es einfach hält, auf ein DIN A4 Blatt. Im übrigen sind LARP-Regelwerke zum Großteil legal und kostenlos im Netz runterladbar.

Offensichtliche Nachteile sind natürlich:

a. Man braucht ein geeignetes Gelände, wo man ungestört spielen kann und darf.
b. Die ganze Sache ist natürlich witterungsabhängig. In unseren Breiten geht man davon aus, dass man normalerweise von Anfang März bis Ende Oktober relativ gut LARPen kann. In den Wintermonaten gehe ich mit meinen Kids meistens in die Schulwerkstatt und baue mit denen an ihrer Ausrüstung.

EDIT: Falls jemanden  mein Rollenspiel-Neigungskurs interessiert kann derjenige sich gerne mal den dazugehörigen http://pointofview.blogg.de/eintrag.php?id=5#trackback' target='_blank'>Artikel in meinem Weblog anschauen :) Da findet sich auch ein Link zu weiteren Bildern.
1984 was not supposed to be an instruction manual.

Levold

  • Mitglied
  • AD&D 2nd Ed-Reptil
    • Kopfguerilla
für Kinder
« Antwort #14 am: 11. Oktober 2005, 13:09:18 »
 @Xiam:
Das mit dem LARPEN finde ich mal ne richtig geile Sache!
Finde ich toll, dass es, trotz aller Unkenrufe, Lehrer gibt, die ihren Kids mal was Kreatives vorsetzen, was auch noch Arbeit macht, und, oh Überraschung, auch noch angenommen wird.
Respekt!
Levold
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Ihr fetten, wohlgenährten Städter! (Shakespeare)