@Deus
Jugendgefährdend? Naja... "gefährdend" ist Ansichtssache. Beeinflussend vielleicht schon, aber ob das unbedingt schlimm ist?
Wie du schon sagst gibts auch andere Subkulturen und wirklich "besser" sind die auch nicht.
Die Behörde heißt halt so...
und du musst zugeben, wenn Medien Jugendliche negativ beeinflussen ist das eine Gefährdung eben jener Jugendlichen.
Ob und was nun eine gefährliche Beeinflussung ist muss man eben immer wieder aufs Neue Entscheiden und dafür ist die Behörde ja da. Dass sie nicht sehr erfolgreich arbeitet ist klar, aber ich finde idR beweist sie gutes Augenmaß. Ein "Werteverfall" (oder Tabu-Fall) findet zweifelsohne statt, aber ich glaube, dass junge Menschen damit umgehen können.
Dass die gewaltsame oder abwertende Penetration irgendwelcher Damen verbal zelebriert wird kann man imho sehr wohl als jugendgefährdend ansehen insbesondere wenn man mal nicht an Jugendliche in deinem Alter (wie alt bist du jetzt? 15? 16?) sondern an Kinder denkt. Man hat aber auch schon von jungen Menschen gehört, die Geschlechtsverkehr im Internet "gelernt" haben und die übliche Pornografie die eben so grasiert ist oft frauenverachtend oder hat andere unerwünschte Ausprägungen.
Das gleiche gilt halt für viele HipHop-Künstler. Gleiches gilt wohl für Gewaltverherrlichung oder sagen wir -Normalisierung (verharmlosen trifft es eben auch nicht). Wenn man in den Texten hört, dass es total normal ist sich in Marzahn ordentlich auf die Omme zu geben lernt (du nennst es "Beeinflussung") man unter Umständen, dass das in dem beschaulichen bayrischen Vorort ebenso sein sollte. Das ist gefährdend.
Während ich Blümchensex - wie ich andernorts schonmal darstellte - einschließlich beliebig detailierter Darstellungen für alle Altersgruppen für geeignet halte.
Das Problem ist halt, dass es solche und solche Gemüter gibt, es gibt Jugendliche, die hören sich das an, finden es "interessant" wie es anderswo läuft oder finden es sogar amüsant, wie sich der Künstler da selber aufbläst, vielleicht interessiert sie auch der Konflikt der zwischen den verschiedenen Gruppen zelebriert wird (hat irgendwie was von Wrestling) oder sie mögen halt die Musik und der Text und das ist erm akzeptiertes Beiwerk. Und dann gibt es eben schlichtere Gemüter, die sich die Künstler (bzw. das "lyrische Ich" derselben) zum Vorbild nehmen und deren Lebensstil anstreben und eben "aufe Omme" für cool halten (obwohl wie gesagt nichts über Klingeltöne geht).
Und weil es eben solche und solche gibt versucht die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien die Gratwanderung zwischen bevormunden und beschützen.
Bezüglich anderer Musikrichtungen:
Zweifelsohne, ich hielt und halte "Let the bodies hit the floor" für ein großartiges Stück Musik, den recht kurzen Text kann man durchaus gewaltverherrlichend interpretieren wenn man möchte.
Einer meiner Lieblingssongs war mal "Chop Suey",... (schlechtes Beispiel) ich mag "Hank starb an 'ner Überdosis Hasch" was zumindest Drogen verharmlost.
Ach ich muss zugeben mir fällt ad hoc kein gutes Beispiel ein, aber ich bin sicher sie existieren (alle an die ich gerade noch dachte sind dann doch irgendwie kritisch oder so... oder sind in Wirklichkeit Liebeslieder und handeln gar nicht von Befürwortung von Suizid oder Autoagression).