Bestes Beispiel: die brandaktuelle Forderung Ulla von den Laiens, dass Mitglieder "kleiner" Gewerkschaften gesetzlich in ihrem Streikrecht eingeschränkt werden müssten, weil es nicht angehen könne, dass eine Minderheit der Arbeitnehmer (aktuell: Vorfeldarbeiter auf dem Frankfurter Flughafen) zur Durchsetzung ihrer Ansprüche ein großes Unternehmen (eben jenen Frankfurter Flughafen) nahezu lahm legen können.
Das hat ja nichts mit der Gier von Frau Laien zu tun, sondern mit der Kompetenz - hoffe ich zumindest...
tschau
hewi
Hat es nicht? Frau von der Leyen ist wie jeder Politiker ein Machtmensch und als solche auf Förderer angewiesen, die sie in dieser Position haben wollen. Allein aus eigener Kraft bekommt heute niemand mehr einen Ministerposten, ich bezweifle sogar, dass das in Demokratien jemals anders war.
Bin mal gespannt, ob die Piraten das bei sich jetzt anders handhaben werden, aber bin da noch skeptisch.
Dazu gibt es auch allen Grund. Jede Gruppe, die mit noch so ehrenwerten Idealen versucht hat, etwas zu ändern, ist bisher gescheitert. An den Grünen kann man zum Beispiel erkennen, dass man ab einer gewissen Stufe gezwungen ist, mit dem Teufel ins Bett zu gehen. Die eigentlich Macht liegt auch in einer Demokratie nicht bei den Politikern, sondern bei den Förderern von Politik. Ohne diese Förderer - oder gar gegen den Wind der Geldmacht - schafft es niemand bis ganz nach oben.
Bei den Piraten hat der Zersetzungsprozess schon eingesetzt. Die Optimisten, die die Ideale hochzuhalten versuchen, erkennen, dass sie zum Scheitern verurteilt sind, weil sie gegen die etablierte Macht der Wirtschaft nicht ankommen. Manche zerbrechen dran und treten desillusioniert zurück oder beginnen, sich gegenseitig zu zerfleischen (so wie bei den LINKEN). Andere wechseln ins Lager der Realisten (oder auch Realpolitiker genannt) und sind bereit Zugeständnisse zu machen, so wie die Grünen in den 90ern.
Am Ende wird es weiter laufen, wie es immer lief, bis zum großen Knall. Unsere Gesellschaft mag keine grundlegenden Änderungen.