Tag zusammen!
Ich werde einmal kurz meine Erfahrungen / Eindrücke zur Eberron - Kampangenwelt schildern, welche durchaus durch einige Jahre in den VR verfälscht sein könnten. Ich werde trotzdem versuchen, so weit es mir möglich ist, eine objektive Schilderung abzugeben. Desweiteren sei gesagt, dass meine Erfahrungen zu Eberron keine besonders lange (eher kurze) Geschichte haben.
Der technische Aspekt von Eberron ist meiner Meinung ausschließlich eine Geschmacksfrage, welche in keinster Weise innerhalb des Settings (oder auch D&D) als unrealistisch angesehen werden kann, da die Kombination von Magie und Technik so offentsichtlich ist, dass sie einen fast anspringt. Im besonderen bei einigen Zaubern, welche schon durch das Grundregelwerk zur Verfügung gestellt werden, stellte sich schon früher (vor Eberron) die Frage, warum diese nicht zum Alltag gehören und Magie gesellschaftlich so wenig akzetiert wird.
Was mir persöhnlich sehr negativ an dem Eberron Kampangenset aufgestoßen ist, ist die gesamte "Götterwelt", welche sich meiner Ansicht nach nur wenig eignet, den klassischen Kleriker oder auch Paladin zu integrieren, da
- die Götter nur unzureichend augearbeitet sind (Vergleich VR) und man (ich) sich unter ihnen oder ihrenVorhaben nur wenig vorstellen kann. Die Allgegenwärtigkeit der Götter, die durch ihre Anhängerschaft dauerhaft präsent sind fehlt irgendwie.
- die Beschränkung, Zauber mit anderer Gesinnung zu wirken nicht existiert, kommt die Zugehörigkeit eines Gläubigen, meiner Meinung nach etwas zu kurz. Zum Beispiel, wäre es für einen Kleriker, welcher sein Leben in die Dienste Dol Arrah's gestellt hat, möglich, einen ehrenwerten Zweikampf damit zu beginnen, den Gegner mit "Leid" einen geringfühgigen Wettbewrbsnachteil zu bescheren - mal davon abgesehen, das ich bezweifle, dass diese Göttin ihren Klerikern solche Zauber zu Verfügung stellen würde.
Alles in allem - mit der Tatsache, dass die Welt sehr aufgeklärt zu sein scheint und die klassischen D&D-Gesinnungen kaum zu tragen kommen - finde ich diesen Aspekt nicht sonderlich geglückt, da offentsichtlich mit aller Macht versucht wurde, die Grundklassen zu integrieren, welche für meinen Geschmack nichts in diesem Hintergrund verloren haben.
Ein weiterer Punkt ist, dass die Stärke (Level) der NSC's für meinen Gescmack zu niedrig ausgefallen ist, da man sich teilweise schon fragen kann, wie sich die "Menschheit" ihrer Haut ehrwert. Im Besonderen bei so Gegenden wie den "Demon Wastes" - wo sich mir die Frage stellt warum die Truppe aus 150.000 Rakshasa (ja, nicht nur Rakshasa) einfach den Rest der Welt überrennt. Im Gegenzug dazu muss ich allerdings aufführen, dass die VR das Problem genauso haben - in dieser Welt gibt es einzelne Machtfaktoren (NSC's / Gruppen), welche über derartig abartige Stufen gebieten, so dass man sich schon fragen kann, warum diese nicht einfach mal anfangen, ganze Landstriche von Dingen zu "reinigen" die ihnen nicht in den Kram passen. Hierbei muss man auch noch sagen, dass leider einige NSC's dermaßen vergurkt sind, dass sie wertetechnisch kaum ihrer Beschreibung entsprechen (Elminster vs. Twistet Rune / Larloch). Meiner Einschätzung nach eignet sich Eberren eher für Low-Level-Kampangnen, während man in den VR auch zur 30. Stufe durchaus mit Gegnern konfrontiert werden kann, welche die Charaktere schnell in ihre Schranken zurückweisen können.
Eberron scheint in sich allerdings eine konsistente Welt zu sein, welche, wie weiter oben schon angemerkt wurde, keine editionsabhängigen Probleme hat, auf die man in den VR schon mal treffen kann - fallen aber vieleicht auch nicht so sehr auf, wenn man AD&D nicht mitgemacht hat.
Obwohl Eberron eher in der Kategorie "Steam Punk" und die VR eher in dem Bereich des "Classic Fantasy" (wenn man die Gnome mal rauslässt) einzuordnen sind, glaube ich, dass in Beiden so ziemlich jede Art von Abenteuer zu realisieren ist. Im Besonderen der erst kürzlich beendete Krieg im Eberron Universum bietet sicherlich diverse Aufhänger um spannende Kampangen zu mach.
Für mich als langjährigen VR - Spieler ist Eberron sehr gewöhnungsbedürftig, was nicht heißen soll, dass ich es nicht mag.
Mein absoluter Favorit ist allerdings das Planescape - Campain Setting (AD&D), welches ich wirklich nur wärmmstens empfehlen kann. Dieses Setting hat meiner Ansicht etwas an sich, dass bisher kein Anderes geschafft hat - ansehen lohnt sich. Allerdings hat es den Nachteil, dass es out-of-print ist und man dafür inzwischen recht stolze Beträge abdrücken muss.
Gruß