Roland Emmerich hat in einem kürzlich ausgestrahlten Portrait gesagt, er habe ein Faible für unmögliche Bilder. Ich würde eher sagen, ein Faible für unmögliche Filme.
Die Klischees sind sowas von zum Kotzen, selbst die Mützen wurden gecastet, so glattgeleckt wirkt der Film. Das Mädchen ist genetisch never ever ever ein Abkömmling der gezeigten Eltern, viel zu große Augen und viel zu niedlich. Bah, ich wollte, es wäre ertrunken, damit es mir wenigstens ein bißchen nahe ging, daß es mit 7 noch Bettnässerin war.
Die Effekte sind wirklich aufwendig und einzigartig doch nach dem 6ten Mal, wo ein weltbekanntes (oder den Amerikanern bekanntes) Massentourismusziel nun endlich untergeht, wird es langweilig.
Spirituelle Zentren werden vernachlässigt, außer, es handelt sich um ein fucking Kloster im Himalaya oder um ein Massentourismusziel, das beides vereint, was einen als Europäer ja so unglaublich berührt, dafür war das Panorama des Tsunami ganz nett.
Aber was will man auch über Buddhisten erzählen, die lächeln ja sowieso allem ins Gesicht und sind überhaupt nicht bestürzt, daß die Welt untergeht und überhaupt, die haben ihren Seelenfrieden schon auf Erden gefunden, nicht so wie der westliche ziviliserte Mensch, der erst durch selbstloses Tauchen in ein überflutetes Torschloßgetriebe wieder die Ex-Frau zurückgewinnt und für dessen Qualifikation man nur ein erfolgloser bzw. durchschnittlicher Autor sein muß... oder Buddhist vielleicht, aber der wäre doof, der hätte nämlich gesagt, daß er ja nicht blöd sei und die sonstwen da runterschicken müssten...
Viel interessanter wäre der Fokus auf die Archen gewesen und wie die Menschen versucht hätten, diese zu stürmen, und das mit menschlichem Intellekt und nicht mit dem Intellekt eines russischen Boxers im Ruhestand. Also psychologische Kriegsführung, hinterhältige Morde, etc.
Ach ja, ganz großes Manko: die Synchronisation, die Charaktere reden wie in einem Zeichentrickfilm, vor allen Dingen dieser Juri. Und wie immer, gibt es Anlaß dafür, daß hochdramatische Szenen unfreiwillig saukomisch werden.
Fazit:
Man weiß, was passieren wird, aber dafür gibt es viel zu lange Einleitungen, sodaß für mich der interessanteste Punkt, die Archen, nur stiefmütterlich behandelt werden in einem Finale, das, naja, Tsunamis halt...
p.s.:
Guckt man sich nicht im Kino an und ich habe zum Glück auch nix dafür bezahlt. Und daß der Assassinendarsteller aus Serenity da mtimacht, finde ich gut^^.
Wer "War of the Worlds" oder "Independence Day" etwas abgewinnen konnte, wird von 2012 nicht enttäuscht sein.
Um Gottes willen, nein, die beiden Filme hatten genau die perfekte Mischung aus mainstream-story und gut getimter Pointen bis hin zu dem Gedanken, Was wäre wenn...? und die Herausforderung alltäglicher Situationen nach dem Super-GAU aber eben noch Hollywood dabei.
Krieg der Welten war spannender als 2012.
Independace Day war unterhaltender als 2012.