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Autor Thema: Der offizielle Kino- und DVD/BD-Thread  (Gelesen 1050165 mal)

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Darigaaz

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Der offizielle Kino- und DVD/BD-Thread
« Antwort #7470 am: 15. Juli 2011, 11:09:55 »
und das weil die Filme nie die Ernsthaftigkeit rüberbringen, die den Büchern teilweise nachgesagt wurde.

Teil 7.1 hast du aber nicht gesehen oder? Wie ernsthaft hättest du es denn gerne noch?

Wobei ich bei den alten Teilen behaupten würde, dass jeder, der die angeblich fehlende Ernsthaftigkeit aus den Büchern einfordert, diese anscheinend nicht gelesen hat. Die, die tatsächlich in den Büchern drin ist, findet sich jedenfalls auch in den Filmen wieder. Der in den Büchern vorhandene Humor aber eben auch. Wie es sein soll.
Erwachsen. Und nicht mit Brecheisen merkbar auf eine bestimmte Altersbeschränkung zurechtgebvogen werden. Mehr Gewalt, mehr Leid. Der erste Teil des Finales macht Vieles richtig, was ich davor vermisst habe, dennoch bleibt zuviel im Teenie-Bereich, den die Charaktere durch die Präsentation aber schon lange verlassen haben.

Ich will in diesem Film keinen Humor, er ist so fehl am Platz wie es nur sein kann. In den aktuellen Batmanfilmen kommt der Joker auch nicht spontan mit ''Kennste den schon...?'' und bringt tatsächlich nur nen Kalauer um eine Szene aufzulockern, die aber nicht aufgelockert werden soll, einfach, weil es nicht passt.

Ich will keine Verfilmung des Buches ich will eine Verfilmung der Geschichte, filmgerecht aufbereitet. Das/die Buch/Bücher gelesen zu haben ist dabei sowas von wurscht nebenbei. Wenn etwas ruckelig und unvollständig präsentiert wird, merkt man dies und es bleibt dabei mit oder ohne Buch gleichmies. Einzig die Lücken zu füllen fällt einem leichter aber wie macht dies den Film professioneller?

Im Endeffekt passiert einfach zuviel und zunächst war Harry Potter geschäftlich in der Zielgruppe doch je weiter der Charakter wuchs und reifte, entwuchs er dem geschäftlichen freigegebenen ab 12 Jahren. Und genau daran scheitert Harry Potter und muß mit niedlichen und putzigen magischen Wesen ersetzen, die einen Gegensatz zum eigentlichen Drama aufbauen und dieses ins Lächerliche ziehen.
« Letzte Änderung: 15. Juli 2011, 11:17:56 von Darigaaz »
Realismus erhöht nur den DC

Wahre Worte sind nicht angenehm, angenehme Worte sind nicht wahr!

Paladina

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Der offizielle Kino- und DVD/BD-Thread
« Antwort #7471 am: 15. Juli 2011, 15:08:38 »
Soo...habe gestern Harry Potter 7.2 gesehen und das mit gemischten Gefühlen.

Spoiler (Anzeigen)
« Letzte Änderung: 18. Juli 2011, 03:10:25 von Paladina »
"If you are to truly understand, then you will need the contrast, not adherence to a single ideal." - Kreia

Darigaaz

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Der offizielle Kino- und DVD/BD-Thread
« Antwort #7472 am: 23. Juli 2011, 09:55:19 »
Harry Potter... meh.

Insidious fand ich gut.
Realismus erhöht nur den DC

Wahre Worte sind nicht angenehm, angenehme Worte sind nicht wahr!

Scurlock

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Der offizielle Kino- und DVD/BD-Thread
« Antwort #7473 am: 24. Juli 2011, 10:43:20 »
Scheiss auf Harry Potter ist etwas für Kinder, Herr der Ringe für Langweiler und 300 für Luschen. Das hier hingegen ist wirklich Badassdom 
And now the rains weep o'er his hall and not a soul to hear...

TheRaven

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Der offizielle Kino- und DVD/BD-Thread
« Antwort #7474 am: 24. Juli 2011, 12:20:47 »
Ich fand The Road wirklich super. Nicht so doofes Hollywood-Endzeit-Flair, sondern weitgehend glaubwürdig und vor allem pessimistische und hoffnungslose Stimmung. Das Ende könnte etwas düsterer sein aber naja.

Ich würde ja hier gerne den Trailer verlinken aber das wäre eine dumme Idee, denn die entsprechen auf keine Art und Weise dem Film, sondern versuchen eben einen typischen Hollywood-Film zu verkaufen und sind sich auch nicht zu schade die Szenen so aus dem Zusammenhang neu zusammen zu mischen, das es nach einem Action-Film aussieht, dabei gibt es in dem Film keine Action. Das verdient schon fast wieder Applaus, wie sie es schaffen mit Musik und Schnitt eine Art Geschwindigkeit zu suggerieren, wobei es eigentlich ein sehr ruhiger und stiller Film ist.
Die Wissenschaft nötigt uns, den Glauben an einfache Kausalitäten aufzugeben.
- Friedrich

Fabius Maximus

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Der offizielle Kino- und DVD/BD-Thread
« Antwort #7475 am: 24. Juli 2011, 15:19:05 »
Scheiss auf Harry Potter ist etwas für Kinder, Herr der Ringe für Langweiler und 300 für Luschen. Das hier hingegen ist wirklich Badassdom 
:D

Dinklage sieht aus, als hätte er einen Wahnsinnsspaß bei der Sache gehabt.
Stolzes Mitglied der Psionik-Liga.

Thanee

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« Antwort #7476 am: 24. Juli 2011, 21:28:38 »

TheRaven

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Der offizielle Kino- und DVD/BD-Thread
« Antwort #7477 am: 25. Juli 2011, 10:51:49 »
Die Wissenschaft nötigt uns, den Glauben an einfache Kausalitäten aufzugeben.
- Friedrich

Xiam

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  • Mörder der 4E
Der offizielle Kino- und DVD/BD-Thread
« Antwort #7478 am: 25. Juli 2011, 12:38:06 »
Ich fand The Road wirklich super. Nicht so doofes Hollywood-Endzeit-Flair, sondern weitgehend glaubwürdig und vor allem pessimistische und hoffnungslose Stimmung. Das Ende könnte etwas düsterer sein aber naja.

Hab' den Film gestern angeschaut und muss wirklich sagen: Danke für die Empfehlung. Drehbuch und Story sind top. Ich habe den Roman nicht gelesen, aber in den Kritiken heißt es, der Film sei sehr eng an der Vorlage. Das Pseudo-Happy-Ending ist eher nicht massengeschmacktauglich, aber ich bin ja auch nicht die Masse. Auch, dass die Hintergründe der apokalyptischen Katastrophe nicht näher beleuchtet werden, dürfte dem durchschnittlichen Zuschauer eher nicht befriedigen. Alles in allem eine für einen amerikanischen Film tatsächlich sehr gewagte Inszenierung, die meiner Meinung nach allerdings gelingt.

Handwerklich hat der Film allerdings auch ein paar Macken. Hillcoat spielt sehr viel mit Farben (bzw. deren Fehlen). Warme Farben in den Cutbacks, die das Familienleben vor der Apokalypse zeigen, kühle in den Cutbacks, die das Auseinanderbrechen der Famile nach dem Eintritt der Katastrophe zeigen, und sehr kalte und abweisende, fast schon nur noch als Graustufen wahrnehmbare, Farbgebung bei der Reise von Vater und Sohn. Ist eine gute, bewährte Methode um Stimung zu erzeugen, aber ich persönlich finde, man muss die Dosierung treffen und da greift Hillcoat für meinen Geschmack etwas zu tief in die Kiste mit den Farbfiltern. Das wirkt auf mich plakativ, der Zuschauer wird mit der Nase auf die Atmosphäre gestoßen und das will in meinen Augen nicht so ganz zur ansonsten so subtilen und gemächlich inszenierten Erzählung passen.

Überhaupt ist das Erzähltempo für ein Roadmovie untypisch langsam. Gemächlich, manchmal fast schon zäh, zieht sich die Erzählung dahin. Dann wechselt die Perpektive plötzlich in die Vergangenheit ("Yet another cutback"), um dann urplötzlich an einem bestimmten Punkt Fahrt aufzunehmen... und dann entwickelt sich doch nichts, was den Verlauf der Geschichte ändert - Vater und Sohn sind wieder "on the road". Alles in allem ist der Film für meinen Geschmack etwas zu lang.

Und dann ist da noch Viggo Mortensen. Ich kann mir nicht helfen, ich mag sein Schauspiel nicht. Aragorn im "Herrn der Ringe" kann man nicht so sehr kaputtspielen, so eindimensional die Figur angelegt ist. Macht bitte nie den Fehler und schaut euch das Remake von Vanishing Point an, in dem Mortensen Kowalski spielt... In anderen Filmen (Crimson Tide, 28 Days) nimmt man ihn zum Glück weniger wahr.
Und hier? Tränendrüsig und hölzern versucht er die Verzweiflung des Vaters zu verkörpern und gibt die Figur damit der Lächerlichkeit preis. Ich frage mich immernoch, soll der Vater eine starke oder eine schwache Figur sein? Hat er eine Überzeugung, weshalb er das alles tut, und wenn ja, wieso tritt er nicht vehementer für sie ein? In der Szene, in der die Mutter die Familie verlässt um sich umzubringen, weil sie in der postapokalyptischen Welt keinen Sinn mehr im Leben erkennen kann, kommt der Vater durch Mortensens Spiel irgendwie wie der letzte Waschlappen rüber, läuft bettelnd und flehend hinter ihr her... da hab ich mir gedacht "Jupp, mit so einem Jammerlappen an meiner Seite würde ich in der postapokalyptischen welt auch kein Land mehr sehen und lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende". Also ein Schwacher Charakter, der sogar zu feige ist, die Konsequenz aus dem Ende der Zivilisation zu ziehen?
Und dann macht er sich mit seinem Sohn nach süden auf. Er hätte sich auch verkriechen können, auf den langsamen Tod durch Erfrieren und Verhungern warten. Aber nein, mit zwei Schuss im Revolver ziehen beide los und trotzen Kälte, Hoffnungslosigkeit, Kannibalen und einem Marsch über hunderte Meilen. Und Papa bringt dem Sohn sogar bei, wie dieser sich in Fall der Fälle das Leben nehmen kann. Also doch ein starker Charakter? Man verstehe mich nicht falsch, duale Charaktere gibt es in der Literatur viel, solche. die eine raue Schale haben, aber wenn sie im Kern getroffen werden ihre Sensibilität zeigen. Aber Mortensen spielt das... komisch. Schaut es euch selbst an.

Okay, Fazit: empfeenswerter Film, wenn man nicht auf den typischen dystopischen Abklatsch aus ist. drei von fünf Sternen ;)
« Letzte Änderung: 25. Juli 2011, 12:39:50 von Xiam »
1984 was not supposed to be an instruction manual.

TheRaven

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Der offizielle Kino- und DVD/BD-Thread
« Antwort #7479 am: 25. Juli 2011, 15:13:41 »
Das wirkt auf mich plakativ, der Zuschauer wird mit der Nase auf die Atmosphäre gestoßen
Es sind es ja keine Cutbacks, sondern Träume des Vaters. Insofern stört mich die surreale Farbgebung nicht im Geringsten, da sie zum Gemütszustand zu passen scheinen.
Die Wissenschaft nötigt uns, den Glauben an einfache Kausalitäten aufzugeben.
- Friedrich

Paladina

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« Antwort #7480 am: 25. Juli 2011, 16:11:20 »
Ich habe The Road vor einiger Zeit auch gesehen und empfand den Film auch als eine willkommene Abwechslung zum Rest der Endzeitstreifen. Es ist jetzt nicht mein Lieblingsfilm, aber er gehört auf jeden Fall zur Kategorie "Das solltest du gesehen haben", wenn ich mit Freunden drüber rede. ;)
"If you are to truly understand, then you will need the contrast, not adherence to a single ideal." - Kreia

Xiam

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  • Mörder der 4E
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« Antwort #7481 am: 25. Juli 2011, 16:15:38 »
Das wirkt auf mich plakativ, der Zuschauer wird mit der Nase auf die Atmosphäre gestoßen
Es sind es ja keine Cutbacks, sondern Träume des Vaters. Insofern stört mich die surreale Farbgebung nicht im Geringsten, da sie zum Gemütszustand zu passen scheinen.
Filmisch gesehen sid es Cutbacks, selbstverständlich, was denn sonst? Sie zeigen ja, was vorher geschah.
Sie mögen als Erinnerungen (ich würde hier nicht von Träumen reden) des Vaters inszeniert sein. Und insofern können sie natürlich (Achtung: Wortspiel) gefärbt sein. Dennoch finde ich, Hillcoat übertreibt das Stilmittel einfach etwas.

Wie auch immer, kann man natürlich unterschiedlich empfinden...
1984 was not supposed to be an instruction manual.

TheRaven

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« Antwort #7482 am: 25. Juli 2011, 16:37:03 »
(ich würde hier nicht von Träumen reden) des Vaters inszeniert sein
In mindestens drei Instanzen war es definitiv ein Traum im Sinne von, dass der Vater geschlafen hat und das geträumt hat. Allerdings hast du recht, dass es auch Instanzen gab, wo es Erinnerungen sind. So oder so sind es keine akkuraten Rückblenden, sondern in jeder Instanz durch heftige Gefühlte gefärbte Bilder, welche dem Kopf des Protagonisten entstammen, nicht der objektiven Erzählung. Ich empfand diese Farben also als klares Stilmittel um dem Zuschauer jederzeit die Orientierung zu erleichtern in welchem Kontext die momentanen Bilder stehen.
Die Wissenschaft nötigt uns, den Glauben an einfache Kausalitäten aufzugeben.
- Friedrich

TheRaven

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« Antwort #7483 am: 28. Juli 2011, 00:08:40 »
Stake Land hat mir wirklich gut gefallen. Name, Prämisse und Cast erinnern ganz am Anfang ungeheuer stark an Zombieland aber der Film hier ist so viel besser. Ich fand die Charaktere für einen solchen Film unglaublich sympathisch und weitgehend auch glaubwürdig. Der Film nutzt zwar auch Klischees aber niemals so stark, wie es normalerweise üblich ist und man es erwarten würde. Es hat Action und Gore aber auch diese Mittel werden gezielt und sinnvoll eingesetzt und der Grundton ist tendenziell melancholisch.

Der ganze Film kommt ungewöhnlich geerdet daher aber ohne auf das zu verzichten, was man bei solchen Filmen erwartet. Das Ganze wirkt irgendwie natürlich, solide und fühlt sich "richtig" an. Ich glaube "pragmatisch" trifft es auch ganz gut und es hat verdammt nochmal keinen unpassenden Humor und keinen Slapstick, was ich bei solchen Filmen als unglaublich störend empfinde. Das kleine Budget hat diesem Film unglaublich gut getan.

Interessant, dass ich diesen Film direkt nach "The Road" gesehen habe, denn der Stil ist verblüffend ähnlich aber halt in einem anderen Genre.
« Letzte Änderung: 28. Juli 2011, 00:15:28 von TheRaven »
Die Wissenschaft nötigt uns, den Glauben an einfache Kausalitäten aufzugeben.
- Friedrich

Scurlock

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Der offizielle Kino- und DVD/BD-Thread
« Antwort #7484 am: 28. Juli 2011, 00:53:19 »
Stake Land hat mir wirklich gut gefallen. Name, Prämisse und Cast erinnern ganz am Anfang ungeheuer stark an Zombieland aber der Film hier ist so viel besser. Ich fand die Charaktere für einen solchen Film unglaublich sympathisch und weitgehend auch glaubwürdig. Der Film nutzt zwar auch Klischees aber niemals so stark, wie es normalerweise üblich ist und man es erwarten würde. Es hat Action und Gore aber auch diese Mittel werden gezielt und sinnvoll eingesetzt und der Grundton ist tendenziell melancholisch.

Der ganze Film kommt ungewöhnlich geerdet daher aber ohne auf das zu verzichten, was man bei solchen Filmen erwartet. Das Ganze wirkt irgendwie natürlich, solide und fühlt sich "richtig" an. Ich glaube "pragmatisch" trifft es auch ganz gut und es hat verdammt nochmal keinen unpassenden Humor und keinen Slapstick, was ich bei solchen Filmen als unglaublich störend empfinde. Das kleine Budget hat diesem Film unglaublich gut getan.

Interessant, dass ich diesen Film direkt nach "The Road" gesehen habe, denn der Stil ist verblüffend ähnlich aber halt in einem anderen Genre.
Ja, Stake Land ist ein kleiner, feiner Film, der auch an der ein oder anderen Stelle überraschen konnte und bis zum Ende nicht wirklich vorhersehbar wird.
And now the rains weep o'er his hall and not a soul to hear...

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