Ich finde Captain America sehr gut gelungen. Der Film schafft es wirklich die über 60 Jahre der Cap. Geschichte unter einem Hut zu bringen ohne dabei prozig zu wirken. Die meisten Kritiken beziehen sich allein auf die Pfadfinder-Strahlemann Aura vom Cap. Aber heh, was wäre der Cap ohne das? Und auch hier hält sich der Film dezent zurück. Ich war geradezu enttäuscht als der Satz, "A steht nicht für Frankreich!" nicht fiel. Was wichtig ist, im Film wurde die Essenz von Captain America gekonnt eingefügt. Das einzige was ich merkwürdig fand, waren die Howler, aber gut, die sind hier auch direkt aus der ersten Era der Comicreihe genommen worden. Es gibt auch Kritiken über Hugo Weaving's Red Skull Interpretation, die kann ich aber in keinster Weise nachvollziehen. Er spielt einen eindimensionalen Superschurken in einer eindimensionalen Story eines eindimensionalen Superhelden. IMHO ist er der bessere Red Skull, als das Original aus den Comics. Die Maske empfand ich keineswegs als Gummikaputze. Eigentlich stelle ich mir den Red Skull in echt genauso vor . Und was mir aufgefallen ist, in der englischen Originalfassung verliert er mit der Zeit seinen harten, deutschen Akzent. Es ist also nicht nur eine schlichte oberflächliche Spaltung der Hydra Forschungsdivision von der SS, sondern auch eine ideologische und nationalistische. Gegen Ende des Films ist es nicht mehr USA gegen Deutschland, sondern der Cap, die Howler und SHIELD gegen Hydra.
Persönlich finde ich diese unkanonische Änderung die bessere Wahl. Dafür, das ich explizit ein Captain America Hasser bin, gefiel mir der Film ausgesprochen und außergewöhnlich gut. Für das, was man erwartet bekommt man alles in Hülle und Fülle. Wer hier viel Dramaturgie und vielschichtige Charaktere erwartet, wird enttäuscht. Und da hier Kenneth Branagh nicht Regie geführt hat, kann man nicht in einer Richtung falsche Hoffnungen entwickeln.
Edit:
Und ich wiederhole mich gerne billionenfach:
Dafür das Farscape nur eine Serie war, hat sie eine sehr hoher Standard an Masken, Kostüme, Puppendesign und CGI gehabt. Was viele hier für Trash halten, sehe ich ganz klar als eine höhere Hingabe, als alle anderen SciFi Serien überhaupt. Die Serie wurde nicht wegen wenigen Zuschauerzahlen abgesetzt, sondern weil sie zu viel Geld gekostet hat, eben wegen Masken, Kostüme, Puppendesign und CGI!
Wenn wir schon von "armselig" reden, dann reden wir doch über Stargate. Das ist eindeutig Trash im Weltraum! Hier urteile ich abseits meiner Abneigung zu dieser Serie. Es will mir nicht in den Kopf wie Pulpgeschichten gespielt vor relativ billigen Sets so erfolgreich sein konnten? Wie kann so etwas in unserer Zeit noch passieren? Star Trek TOS hatte die Zeit auf ihrer Seite...was hat Stargate...die Idiotie ihrer US-Zuschauer, die Verzweifelung mancher, weil sie die einzige SciFi Serie der jüngsten Zeit war und ihre niedrigen Produktionskosten?