Ich kann Deine Kritik auch verstehen und nachvollziehen. Ich weiß nur nicht, ob Dir bewusst ist, dass Du in diesen Fällen mit zweierlei Maß misst. In Prometheus stört Dich der übergeordnete Kontext, in Avatar ist dieser Dir egal.
Richtig, da Ausbeutung etwa sist, das ich verabscheue. Geht es hier um die Art der Botschaft oder um die Art der Übermittlung?
Ich kann als Biologe mit der Botschaft durchaus leben. Die Anspielung auf Glaube ist es, was mich tatsächlich ankotzt. Das widerspricht dem Hintergrund des Giger Universums und auch ersteinmal meinem persönlichen Weltbild. Doch zunächst sollten wir uns über die Interpretation klar werden. Ich intepretiere Prometheus so, daß irgendwelche rieisgen Aliens uns erschufen. Der unbedfriedigte Aspekt ist die Frage ''Warum?''
Dazu gibt es eine Schlüsselszene im Film, in der David gefragt wird, wieso die Aliens den Menschen erschufen. Er antwortet mit der Gegenfrage: ''Wieso, denken Sie, haben die Menschen mich erschaffen?'' Darauf die Antwort, weil sie es konnten. Darauf die Antwort Davids, daß dies eigentlich eine sehr furchtbare Offenbarung sei.
Okay, damit kann man leben. Evolution hat auch keinen Zweck oder Sinn. Es passierte und seit diesem Zeitpunkt findet es ständig statt. Wissenschaft beantwortet ersteinmal nur das Wie? nicht das Warum?
Die eigentliche Gehirnfurzszene ist jene, in der die Hauptdarstellerin und ihr Partner den Grund für die Expedition zu LV 223 (nebenbei NICHT LV 426 aka Alien Planet) nennen und von dem
sehr authentisch präsentierten Biologen in Frage gestellt werden. Sie sagt, sie entschied sich, es zu glauben. Und damit wird es sofort Fakt? Das ist neben den beiden red-shirts der 2te Punkt, der mich wirklich gestört hat. Denn es bedarf keinem Glauben, um genetische Experimente zu begründen, was der Film leider propagiert.
Wenn du das in der heutigen Zeit als subtil im Vergleich zur Ausbeutung von Ressourcen zulasten indigener Völker bzw. Menschen bezeichnest, kann ich dir nicht zustimmen. Beides ist für mich ein Holzhammer.
Jetzt zu zweierlei Maß nehmen. Da kann ich nicht nachvollziehen, wieso muß ich Ausbeutung als Botschaft ablehnen, wenn ich auch parawissenschaftlichen Quatsch wie in Prometheus ablehne? Oder meinst du das waldeigene Wurzelnetzwerk? Ja, da musste ich auch schmunzeln, insgesamt fand ich bei Avatar die anti-exploitation Botschaft aber hervorgehoben im vergleich zu dem Shinto-Gerede.
p.s.:
Die Rolle des Cpt.s mag in einem Zwist zwischen ihr und David gründen. David wird von Weyland bedauerlich genannt und seelenlos. Cpt. Vickers wirkt roboterhaft wie David aber man sieht sie als Mensch an. Eventuell ist sie der Androide mit einer Seele und David steht in ihrem Schatten bzw. wird ständig als Fehlschlag gesehen. Insgesamt wird sie zu bedeutsam in Szene gesetzt (das schon obszöne Interesse Davids an ihren Träumen) aber zu unscheinbar beibehalten (letztendlich doch von Trümmern getötet).