Autor Thema: [Eberron] Übersetzungen  (Gelesen 17722 mal)

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Talamar

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[Eberron] Übersetzungen
« Antwort #45 am: 28. September 2006, 09:00:43 »
Zitat von: "Fabius Maximus"
Das Problem mit dem Ausdruck 'Kriegsgeschmiedeter' ist, dass er keinen Sinn macht. Im Englischen kann man "Forged for War" nachvollziehen. Dummerweise ist das in der deutschen Übersetzung nicht der Fall. Denn dann müsste es allenfalls "Krieggeschmiedeter" heißen. Und das klingt noch bescheuerter.?


Sorry aber das ist nunmal jetzt gar nicht nachvollziehbar wie du argumentierst.

Kriegsgeschmiedete heissen im Englischen "Warforged". Klar kann man daraus "Forged for war" ableiten. Aber imho steckt genau derselbe Sinn hinter dem "Kriegsgechmiedeten" denn auch hier lässt sich "Geschmiedet für den Krieg" von ableiten. Also: dasselbe Paar Schuhe nur in anderen Sprachen.
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Talamar

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[Eberron] Übersetzungen
« Antwort #46 am: 28. September 2006, 09:03:59 »
Zitat von: "Daniel Schumacher"
Mal wieder eine interessante Diskussion. Ich möchte mich als der teilweise angegriffene und doch glücklicherweise auch oft bestätigte Übersetzer (Danke allerseits) hier auch nicht allzu sehr einmsichen, da ich eine per se sinnlose Diskussion damit noch mehr anheize, doch ein Posting (und zwar ein verdammt ausführliches ;)) sei mir erlaubt.

Es wird oft davon ausgegangen, daß wir Übersetzer uns keine Gedanken darüber machen warum und wie wir einen Begriff so übersetzen wie wir es eben tun. Meistens finden jedoch lange ausführliche Diskussionen zwischen Übersetzer und Lektor statt und es wird viel überlegt, damit die Begriffe:

a) stimmig innerhalb des Buches sind.
b) stimmig innerhalb des gesamten Gefüges der bisher existierenden D&D-übersetzungen (ca. 40.000 Vokabel) sind.
c) sich nicht mit anderen wichtigen Begriffen überschneiden, so daß Verwirrungen entstehen
d) so gewählt sind, daß sie nicht nur für sich selbst stehen, sondern auch in möglichst allen Situationen in einen Fließtext eingebaut werden können, ohne daß es dann zu holpern und zu haken beginnt.

Bei der Kritik hier lese ich nun oft heraus, daß jemand ein Begriff aufstößt und er ihn dann aufgrund eines isolierten Punktes in der Luft zu zerfetzen versucht und den Begriff dabei gleich so darstellt, als ob er eben wahllos gewählt worden wäre, was er nicht ist. Hier einige Beispiele:


Dem kann ich nur zustimmen, denn auch ich habe diese Erfharung gemacht als ich seinerzeit das "Complete Divine" übersetzt habe. Gerade das Finden von stimmigen Begriffen ist auch das was am meisten Zeit und Korrespondenz in Anspruch genommen hat.
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Pestbeule

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[Eberron] Übersetzungen
« Antwort #47 am: 28. September 2006, 10:41:30 »
Zitat
Dem kann ich nur zustimmen, denn auch ich habe diese Erfharung gemacht als ich seinerzeit das "Complete Divine" übersetzt habe.


Das stammt aus deiner Feder?
"Since it is difficult to join them together, it is safer to be feared than to be loved when one of the two must be lacking."
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Talamar

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[Eberron] Übersetzungen
« Antwort #48 am: 28. September 2006, 11:43:21 »
Die Übersetzung ja.
Ich dachte das wär hier allgemein hin bekannt.
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Xiam

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[Eberron] Übersetzungen
« Antwort #49 am: 28. September 2006, 11:56:11 »
Zitat von: "Talamar"
Zitat von: "Daniel Schumacher"
Mal wieder eine interessante Diskussion. Ich möchte mich als der teilweise angegriffene und doch glücklicherweise auch oft bestätigte Übersetzer (Danke allerseits) hier auch nicht allzu sehr einmsichen, da ich eine per se sinnlose Diskussion damit noch mehr anheize, doch ein Posting (und zwar ein verdammt ausführliches ;)) sei mir erlaubt.

Es wird oft davon ausgegangen, daß wir Übersetzer uns keine Gedanken darüber machen warum und wie wir einen Begriff so übersetzen wie wir es eben tun. Meistens finden jedoch lange ausführliche Diskussionen zwischen Übersetzer und Lektor statt und es wird viel überlegt, damit die Begriffe:

a) stimmig innerhalb des Buches sind.
b) stimmig innerhalb des gesamten Gefüges der bisher existierenden D&D-übersetzungen (ca. 40.000 Vokabel) sind.
c) sich nicht mit anderen wichtigen Begriffen überschneiden, so daß Verwirrungen entstehen
d) so gewählt sind, daß sie nicht nur für sich selbst stehen, sondern auch in möglichst allen Situationen in einen Fließtext eingebaut werden können, ohne daß es dann zu holpern und zu haken beginnt.

Bei der Kritik hier lese ich nun oft heraus, daß jemand ein Begriff aufstößt und er ihn dann aufgrund eines isolierten Punktes in der Luft zu zerfetzen versucht und den Begriff dabei gleich so darstellt, als ob er eben wahllos gewählt worden wäre, was er nicht ist. Hier einige Beispiele:


Dem kann ich nur zustimmen, denn auch ich habe diese Erfharung gemacht als ich seinerzeit das "Complete Divine" übersetzt habe. Gerade das Finden von stimmigen Begriffen ist auch das was am meisten Zeit und Korrespondenz in Anspruch genommen hat.

Wird das nicht irgendwann lästig, sich ständig für seine Arbeit zu rechtfertigen? Es wird immer irgendwelche Neunmalklugen geben, die tatsächlich glauben, keiner der Übersetzer ist während seines Arbeitsprozesses auf ihre "genialen" Einfälle gekommen.
Wer die deutschen Begriffe nicht mag soll englisch spielen.  :roll:
1984 was not supposed to be an instruction manual.

Taysal

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[Eberron] Übersetzungen
« Antwort #50 am: 28. September 2006, 12:16:23 »
Übersetzungen sind auch Geschmackssache. Ich selbst bin auch mit vielen Übersetzungen unzufrieden, aber Andere finden diese wiederum klasse und umgekehrt. Ich haue mir bei einigen Begriffen einfach mein Buch gegen den Kopf und gut ist.

Außerdem fallen "merkwürdige" Übersetzungen nur auf, weil viele Leute die Bücher auf  englisch und auf deutsch haben/kennen/gesagt bekommen. Man muss sich also auch überlegen, wie man die Begriffe bewerten würde, falls man das Original nicht kennt. Dann sieht die Sache nämlich wiederum ganz anders aus. :D

Besonders witzig sind bei Eberron übrigens die vielen verschiedenen Aussprachen der Begriffe. Leute ohne Englischkenntnisse, mit Englischkenntnissen und Leute die kein Englisch aber Französisch sprechen, sprechen die Begriffe meistens anders aus. Das ist, was mich wirklich an den "Übersetzungen" stört. nicht jeder weiß, dass man aus einem "Sh" ein "Sch" machen sollte.

Ich würde aber lieber wissen, wie der Satz "(...) Das war seine fünfte Absence innerhalb von zehn Tagen gewesen (...)" ("Das Zerstörte Land"; S. 17) im englischen Original lautet, denn das benutzte Wort Absence wundert mich doch. :)

Talamar

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[Eberron] Übersetzungen
« Antwort #51 am: 28. September 2006, 13:42:20 »
Zitat von: "Xiam"

Wird das nicht irgendwann lästig, sich ständig für seine Arbeit zu rechtfertigen? Es wird immer irgendwelche Neunmalklugen geben, die tatsächlich glauben, keiner der Übersetzer ist während seines Arbeitsprozesses auf ihre "genialen" Einfälle gekommen.
Wer die deutschen Begriffe nicht mag soll englisch spielen.  :roll:


Ja du hast recht und danke dafür. Eigentlich sollte das auch keine Rechtfertigung sein. Ich habe mir nie viel gedanken darüber gemacht welche Übersetzung ich nun gut finde oder nicht. Ich habe die Sachen einfach benutzt. Manche Sachen klingen eben gut manche nicht, so ist das eben.
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Taysal

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[Eberron] Übersetzungen
« Antwort #52 am: 28. September 2006, 14:20:38 »
Ist doch wie beim kochen: Es schmeckt niemals allen gleich gut. :)

Heretic

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[Eberron] Übersetzungen
« Antwort #53 am: 28. September 2006, 15:11:36 »
Hmm... Sicherlich.
Aber eins versteh ich bis heute nicht...
Warum werden Eigennamen denn bitte übersetzt?
Es gäbe einen Teil der Diskussion nicht, wenn man Eigennamen einfach belassen würde...

Diebfaenger

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[Eberron] Übersetzungen
« Antwort #54 am: 28. September 2006, 15:22:12 »
Zitat von: "Heretic"
Hmm... Sicherlich.
Aber eins versteh ich bis heute nicht...
Warum werden Eigennamen denn bitte übersetzt?
Es gäbe einen Teil der Diskussion nicht, wenn man Eigennamen einfach belassen würde...

Aber das liegt doch auf der Hand. Wenn es sich bei den Eigennamen um zusammengesetzte englische Wörter handelt. :wink:

Talamar

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[Eberron] Übersetzungen
« Antwort #55 am: 28. September 2006, 15:46:41 »
Zitat von: "Heretic"
Hmm... Sicherlich.
Aber eins versteh ich bis heute nicht...
Warum werden Eigennamen denn bitte übersetzt?
Es gäbe einen Teil der Diskussion nicht, wenn man Eigennamen einfach belassen würde...


Sehe ich kein Problem. Ein Kell Lightbringer passt nunmal nicht in die deutsche Terminologie. Ein Kell Lichtbringer schon. Und das verhält sich bei den meisten dieser Namen so. Khelben Schwarzstab hört sich eben, wennalles andere auch deutsch ist eben besser an als, "Hey, ist das nicht Khelben Blackstaff".
Aber das ist meine Meinung und hat nichts mit den Übersetzern oder Übersetzungen zu tun.
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Taraxacum

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[Eberron] Übersetzungen
« Antwort #56 am: 28. September 2006, 16:26:45 »
Das ist aber schlecht! Überlegt doch mal, welcher "Hans Taucher" , der in den englischsprachigen Ländern nun lebt würde sich als Nate Diver vorstellen?

Auch Michael Schumacher wurde in der englischen Presse nicht Michael Shoemaker geschrieben. Namen sind unser Merkmal, unsere Kennung, ob nun in der Wirklichkeit oder Rollenspiel.

Warum werden übrigens chinesische Namen nicht übersetzt, denn soweit ich weiss haben ca 80% irgend eine Bedeutung. Da macht unsere Eindeutschung absolut Halt davor. Mir scheint es doch eher, dass die Eindeutschung lediglich entstanden ist um allein den anektierten Fremdwörtern eins auszuwischen. Nur eine Trotzreaktion "altpupertierender Germanisten".

Wärend die meisten Ländern mit diesem Globalisierungsproblem im Gunde keinen Ärger haben und die neuen Wörter in ihrer Landessprache einbetten, sind nur wir Deutsche dieser Idiotie verfallen. Zurück zu den Wurzeln. ...Würde mich nicht wundern, wenn die nächste Sprach-und Schreibreform Mittelhochdeutsch wieder einführt, weil es ja so deutsch ist.  :x
Der Gelbhosenpiepmatz tanzt Moonwalk

Belwar @ Work

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[Eberron] Übersetzungen
« Antwort #57 am: 28. September 2006, 16:33:26 »
In einer Fanatsy-Welt ist meist die Bedeutung der Namen schon etwas wichtiger.
Warum soll man ich den Zwerg Ironbreaker nicht liebe Eisenbrecher nennen dürfen.

Zitat
Warum werden übrigens chinesische Namen nicht übersetzt, denn soweit ich weiss haben ca 80% irgend eine Bedeutung

Werden sie doch, zumindest in dem Genre.
Bsp: Weiter Himmel, Zerbrochenes Schwert, Jadefuchs ...(Hero/Tiger&Dragon)

Gruß Belwar

Pestbeule

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[Eberron] Übersetzungen
« Antwort #58 am: 28. September 2006, 16:42:22 »
Zitat
Auch Michael Schumacher wurde in der englischen Presse nicht Michael Shoemaker geschrieben. Namen sind unser Merkmal, unsere Kennung, ob nun in der Wirklichkeit oder Rollenspiel.


Er heißt auch nicht SchuHmacher. Und selbst wenn, ist das in der realen Welt etwas anderes. Dort sind Namen wie du schon sagst unser Merkmal und werden nicht übersetzt, Müller wird nicht Miller und so weiter.

Im Rollenspiel ist das ganze etwas anderes. Ein Rollenspiel wird von den Machern zuallererst einmal für die eigenen Landsleute entwickelt. In diesem Fall WotC. Die geben ihren NSC bedeutungsvolle Namen. In welcher Sprache wohl? Natürlich ihrer Heimatsprache, weil jeder es versteht. Wenn das Rollenspiel nun übersetzt wird (was ja nicht getan würde, wenn jeder fließend Englisch könnte) steht man vor der Entscheidung diese Namen mitzuübersetzen, weil diese oft eine nicht unwichtige Bedeutung haben und Assoziationen wecken. Marktfleck - ich denke sofort an ein kleines Dorf, in dem ständig allerlei Händler ihre Waren auf einem Marktplatz anpreisen. Khelben Arunsun Schwarzstab... man denkt direkt an einen Magier sobald der Nachname gefallen ist. Die Liste kann man endlos weiterführen....
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Kylearan

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[Eberron] Übersetzungen
« Antwort #59 am: 28. September 2006, 16:45:14 »
Es geht doch innerhalb der Kampagnewelt aber nicht um das Übersetzen von Eigennamen von Englisch nach Deutsch - das betrifft die Wirklichkeit.

Aber in Eberron sozusagen heißen die Leute in Deutschland eben "Thomas Schmidt" und nicht "Thomas Smith", weil die Gemeinsprache schon seit Jahrhunderten Deutsch war und sich so der Name aus dem Beruf ableiten konnte.

Beispiel Fairhaven - fast alle echten Städte haben historisch sinnvolle Namen (Köln, Münster, Krefeld, Wuppertal, Kassel ...), und in Abwesenheit eines ausgearbeitteten Drakonisch statt Latein wurde halt ein deutscher Wortstamm genommen.

In Anlehnung an die Wirklichkeit macht es in meinen Augen durchaus Sinn, derart "sprechende" Namen auch zu übersetzen.

Kylearan
"When the going gets tough, the bard goes drinking."