So denn, sorry für die lange Wartezeit, aber da doch noch Interesse besteht an diesem Thread, hier eine extralange Fortsetzung.
Fragen und Anregungen sind weiterhin willkommen.
Kapitel 13: Schwarzer SandSergenas grinste, als er sich die Betrachterkrone aufsetzte.
Heram steckte sich seine neu gefundenen Pfeile im Köcher zurecht, darunter auch den Spektralpfeil, einer der stärksten magischen Pfeile überhaupt.
Und sein neuer Holzschild auf dem Rücken blinzelte mit seinem bernsteinfarbenen Auge.
Asharam nahm einen psionisch aufgeladenen Hammer aus Amethyst an sich.
Caloras fand einen magischen Streitkolben, als Ersatz für die Waffe, die in Messemprar geblieben war.
Doch Rakis hatte das ganz große Los gezogen.
In seinen Händen hielt er ein Schwert.
Ein Bastardschwert, es sah aus wie aus Bronze, die halbe Klinge war mit Grünspan angelaufen.
Und das Schwert hatte Augen. Fünf. Ein Zentralauge mit roter Iris bildete den Kern der Parierstangen, und an den vier enden der rechtwinklig angeordneten Parierstangen saßen vier kleinere Augen, jedes mit einer anderen Farbe. Sergenas hatte es ihm identifiziert:
Die Waffe machte ihn imstande, im Dunkeln zu sehen, der Zauberspruch Furcht schreckte ihn nicht mehr. Und er konnte bei einem Treffer entscheiden, ein Auge zu schließen und dessen Macht freizusetzen. Mit dem roten Auge konnte er Kreaturen auflösen, mit dem blauen bezaubern, mit dem braunen verlangsamen, das schwarze ließ sein Ziel in Furcht davon rennen, das grüne verursachte Wunden durch negative Energie.
Ein bösartiges Grinsen breitete sich auf dem stoischen Gesicht des Gedankenkriegers aus.
Spoiler (Anzeigen)Das Schwert der Betrachter
+2 Hiebwaffe. (hat die Gedächtnis-Eigenschaft, nimmt die Form der für den Träger stärksten oder der Hiebwaffe an, die er am häufigsten benutzt.)
Verleiht folgende Boni, wenn der Schwertgriff umklammert wird:
- +4 Bonus auf Entdecken. Nur wenn mindestens 1 Auge offen ist.
- Dunkelsicht 18m. Nur wenn mindestens 1 Auge offen ist.
- +2 Bonus auf RW gegen Augenstrahlen von Betrachterartigen.
- Immunität gegen den Zauber Furcht.
Aussehen:
Die Waffe ist aus kaltgeschmiedetem Stahl. Knauf und Parierstange werden aus einem runden, großen bronzefarbenen(und mit Grünspat angelaufenen) Zentralauge und vier X-förmig abstehenden Augenstielen gebildet. Bronze läuft auch über den unteren (viertel-) Teil der Klinge, und sieht aus wie schuppige Haut. Das Zentralauge ist rot, die anderen sind grün, blau, grau und braun.
Wenn ein Zaubereffekt ausgelöst wird, dann blitzt es im respektiven Auge in seiner Farbe auf, Energie der passenden Farbe läuft über Griff und Klinge bis zur Klingenspitze und entlädt sich in den Gegner. Danach schließt sich das Auge. Manchmal, wenn man nicht genau hinsieht, scheinen die offenen Augen zu blinzeln.
Folgende Fähigkeiten können alle je 1/Tag als schnelle Aktion(swift action) genutzt werden. Sie können nur bei einem erfolgreichen Treffer auf den getroffenen Gegner gewirkt werden. Die Waffe muss in der Hand sein hierfür, also nicht geworfen. Effekte wirken immer nur auf 1 Ziel.
- Person Bezaubern. Als Ausnahme kann diese Fähigkeit nur auf eine andere Kreatur als das Ziel gewirkt werden, die sich in Reichweite befindet. Blaues Auge. Keine Energie auf der Klinge, das Auge blitzt nur blau auf.
- Auflösung. Das Karmesinrote Zentralauge im Schwertgriff.
- Verlangsamen. Im braunen Auge enthalten.
- Furcht. Im grauen Auge enthalten.
- Mittlere Wunden verursachen. Im grünen Auge.
Zauberstufe 13. SG 13+ Zaubergrad.
Als Schnelle Aktion(swift action) kann der Träger der Waffe VOR dem Angriffswurf ansagen, welche Augenfähigkeit er bei dem Angriff zu benutzen gedenkt. Dann lädt sich die Klinge mit der respektiven Energie des Auges auf, und hüllt die ganze Klinge ein. Innerhalb 1 Runde muss der Angriff erfolgen, und der Effekt wird ausgelöst, egal ob der Träger noch will. Ist kein Angriff erfolgt, wird der Träger das Ziel. Wenn der anschließende Angriff nicht trifft, geht das Auge trotzdem zu. Das Aufladen gibt +2 auf den SG der Fähigkeit.
Die Gruppe kletterte einen senkrechten Schaft nach oben, in einer Aussparung hatten sie den Hort des Betrachterkultes gefunden.
Oben angekommen fanden sie sich in den Katakomben eines Tempels wieder. Sie stiegen zur Sakristei nach oben…
und hörten Stimmen.
Caloras identifizierte die Stimmen als Mulhorandi, und die Gruppe machte sich leise bereit.
Heram schlich vor. Er kam in den Hauptaltarraum, dessen Altar von zwei riesigen Statuen eines augenscheinlichen Gottes gesäumt waren. Dort standen einige Mulhorandi, zwei in schwere Rüstungen gehüllt, zwei in Kettenhemden. Die Rüstungsträger hatten Schilde und seltsame Hakenschwerter, die Heram nicht kannte. Der Rest des Raumes war von kleinen Trümmerteilen erfüllt.
Er versteckte sich hinter Säulen, und ging in Position.
***
Sergenas ging langsam in den Raum hinein. Der Hexenmeister passierte die diskutierenden Pharaohniten und stellte sich in die andere Ecke des Raumes, hinter eine Säule. Seelenruhig. Niemand nahm von ihm Notiz.
Rakis war nicht ganz so subtil. Brüllend rannte er durch die Tür in den Raum und stieß einem der Krieger seine neue Waffe in die Brust. Bevor der Rest wusste, was ihnen geschah, schlugen Caloras und Teldra den angeschlagenen Krieger zu Boden.
Mit ungläubigen Gesichtsausdruck verteilte der tödlich getroffene Krieger sein Blut über den staubigen Boden. Eine Frau in einer leichten Rüstung fing an zu zaubern…
Und verlor ihren Spruch, als Herams Pfeil ihr in den Rücken fuhr. Die andere Priesterin, denn anscheinend war es eine solche, intonierte ihrerseits einen Zauber, der die Magie der “Helden“ bannen sollte. Eine Welle der Antimagie wusch über die Helden, als Sergenas seine Unsichtbarkeit aufgab und die Priesterin zusehen musste, wie ihr Zauber neutralisiert wurde.
Der andere Krieger war mit Rakis in einem Zweikampf verstrickt, und schlug mit seinem Hakenschwert zu. Rakis hob seine neue Klinge um zu parieren, doch er sah, dass der Krieger seine Waffe drehte, und den Haken offensichtlich nutzen wollte um ihm sein Schwert zu entwinden.
Wut flammte in ihm auf.
Er fasste das Schwert mit beiden Händen, und riss daran, als der Krieger sein Manöver beenden wollte. Der Krieger fiel brutal aufs Gesicht. Sofort wollte er sich hochstemmen, doch Rakis trat ihm in den Rücken.
Das Betrachterschwert fuhr durch seine Rippen in den Boden. Seit langer Zeit hatte es wieder getötet. Rakis hatte den Eindruck, die rote Iris glühte kurz auf.
Die Priesterinnen wurden zunehmend panisch und wandten sich dem großen Ausgangsportal zu, doch versperrte ein Krieger, in Flammen gehüllt, den Weg.
Asharam lächelte die beiden über den Feuerknoten in seiner Handfläche hinweg an.
Eine Sekunde später war alles vorbei.
***
„Also gut, ich schätze das wars dann wohl. Ich habe mir den Gang angesehen, ich weiß wo er hinführt. Ich werde jetzt zurück in die Stadt gehen und weitere Maßnahmen der Zentharim umsetzen. Ich wünsche euch viel Erfolg, und Tyrannos mit euch.“ Verkündete Asharam.
Nach gemurmelten Abschiedsworten und Kopfnicken verschwand der Konflagrator wieder in den Katakomben.
„So dann. Ich schätze, jetzt geht es in die Wüste.“ Sagte Caloras.
Rakis stieß die Eingangstore auf, welche beide sehr hoch waren, zweifach übermannsgroß. Alle blinzelten in das gleißende Sonnenlicht.
Vor ihnen lag eine Ebene. Schwarze Dünen erstreckten sich auf halbem Weg zum Horizont, hinter einem ausgetrockneten Flussbett, ungefähr eine Meile entfernt. Die Gruppe verließ den Tempel, und als Heram kurz zur linken Ecke schlich und herumspähte, sah er das Lager der Soldaten des Pharaohs, und weit dahinter die Mauern Messemprars.
Sergenas sah sich die Sonne ausdruckslos an. Dann wirkte er einen minderen Elementarschutzzauber. Caloras wirkte auch solche Zauber auf alle außer sich und Rakis. Caloras war von der Macht des Feuerlords erfüllt, er hatte keine Angst vor so etwas Hitze.
Rakis war einfach nur stur.
Heram und Teldra verwischten noch die Spuren des Kampfes so gut es ging, sowie die Fährten im Sand, die alle hinterließen. Der Rest stapfte los, nach Westen, Richtung untergehende Sonne, welche die Schatten lang werden und den feinen schwarzen Sand im Flug rot erglühen ließ.
***
Nächster Tag, irgendwann vormittags.
Rakis sah schlecht aus, er hatte einen Sonnenbrand und taumelte unsicher beim Laufen.
Sergenas sah ihn sich genauer an.
„Rakis?“
„Mmmmmmh?“
„Ist es heiß?“
Eine längere Pause folgte.
„Halt den Mund.“
„Ich meine, ist es einfach nur heiß oder so heiß dass wir alle in einen Eimer pinkeln könnten und du würdest es trotzdem trinken?“
Pause.
„Halt den Mund.“
„Oder ist es…“
„Scheiße verdammt!!“ Raksi wandte sich Caloras zu. „Also gut wirk deinen Schutzzauber auf mich!!“