Thema: Dungeon & Dragons Online - Wer von den Gatlern spielt?

[TheRaven]

Durch so einen Designschnitzer das Onlinespiel mit dem besten Designkonzept zu zerstören ist bitter. Den Inhalt künstlich zu strecken ist leider ein Problem ALLER mir bekannten Onlinespiele und bei DDO wird dies leider auch gemacht.
Es hätte so ein tolles Spiel sein können, leider wurde es auch auf die "Berufszocker" zugeschnitten, obwohl Turbine vorher versprach, dass dies nicht geschehen würde.

Was denkst du welche Kundschaft langjährig treu ist und der Firma so viel, sehr viel Geld einbringt. Leute wie du oder die von dir als "Berufszocker" bezeichneten Spieler? Weisst du nach welchem Prinzip solche Spiele funktionieren? Je härter es ist einen Charakter auf die höchste Stufe zu bringen oder diesen mit den besten Gegenständen auszurüsten um so grösser ist das Gefühl des Besitzes und um so grösser ist das Gefühl des Verlustes, wenn man das Spiel kündet oder wechselt.

Wenn man Wochen und Monate in seine Figur steckt, dann wirst du normalerweise nicht einfach eines Tages aufhören, denn so würdest du deine geleistete Arbeit in die Tonne werfen und deinen erarbeiteten Besitz aufgeben. Eine Sache, in welcher die Menschen nicht gerade gut sind. Es gab etliche Spiele, welche so funktionierten wie du es erklärt hast, welche also in die Breite und nicht in die Höhe gehen. Davon hat es nur eines geschafft erfolgreich zu sein und das ist Guild Wars aber ich selber merke den Unterschied in der Wertgebung enorm. Ein GW Charakter hat für mich kaum Wert und ich fühle mich diesem nicht verbunden wie dies bei WoW der Fall war.

Das Problem für den Hersteller ist ganz einfach zu erklären. Der Zeitpunkt, wenn du einen Charakter ausgespielt hast ist auch der in dem die meisten Spieler abspringen, denn es ja ein Ende und ein Neuanfang. Hast du allerdings ein Spiel, wo der Charakter extreme Entwicklungstiefe hat und es immer wieder etwas für den zu tun gibt, dann bleibt der Spieler länger bei dem Produkt hängen, da es keinen solchen Schlussstrich gibt.

Also nein, es ist kein Designschnitzer, im Gegenteil, es absolut gewollt. Dasselbe gilt für das Fehlen an Inhalt. Musst du dieselbe Instanz mehrfach machen, weil die Leute dort keine Ideen haben oder weil diese versucht haben mit wenig Zeitaufwand das Spiel zu dehnen. Denkst du, dass diese einfach unfähig sind oder dass es von Anfang an so geplant war?

[hewimeddel]

Musst du dieselbe Instanz mehrfach machen, weil die Leute dort keine Ideen haben oder weil diese versucht haben mit wenig Zeitaufwand das Spiel zu dehnen.

Dass die Leute keine Ideen haben, ist definitiv nicht der Fall - die Questen sind toll und die Abenteuer verdienen diesen Namen wirklich.

Und den Spielspaß zu "dehnen" ist definitiv ein Fehler. Auch wenn man es nicht macht, können (und werden) die Spieler, die Ihren Spaß "erarbeiten" wollen, trotzdem die Questen ständig wiederholen um zu looten oder sonstwas.
Die "normalo"-Spieler würden aber nicht künstlich am Fortschritt gehindert und hätten auch Spaß am Spiel - und würden auch evtl. mehrere Monate bleiben, um es mit einem komplett anderen Charakterkonzept nochmal durchzuspielen (wie bei Offline-Rollenspielen eben auch), was sich bei DDO ja geradezu anbietet.
Es erlaubt durch Feats und Skills eine viel differenziertere Charakterentwicklung als die allermeisten anderen Spiele (einschließlich Offline-Spiele), bei denen man irgendwann eine eierlegende Wollmilchsau spielt (z.B. WoW usw...).

Durch das "dehnen" des Spielspasses habe ich irgendwann einfach gar keine Lust mehr, weiterzuspielen. Spielspass sollte nichts mit Arbeit zu tun haben.

Naja, für mich ist das interessanteste Online-Spiel daher immernoch Diablo2 - bis ca. Stufe 40 macht das richtig Spaß, vollkommen egal ob alleine oder im Team.

tschau,
hewi


P.S.: GuildWars lässt sich doch damit gar nicht vergleichen. Da gibt's meines Wissens doch nur Gruppen-PvP und keine Quests, oder?

[Philus]

Das Grundproblem scheint mir ist hierbei, dass die Betreiber immer auch eine Marktanalyse machen (müssen) und wirtschaftlich (bzw. profitorientiert) handeln.

Es besteht also ein Zielkonflikt zwischen Spielerwünschen (Athmosphäre, Abenteuertiefe etc.) und Wirtschaftlichkeit ("Binde die Spieler möglichst lange an das zahlungspflichtige Spiel").

Ein Betreiber möchte dann möglichst diejenigen Spieler (Kunden) bedienen, die am längsten zahlen.
Anders gesagt: Ein Betreiber hat weniger Gewinn, wenn er wenige (zufriedene-re-) Kunden hat, als wenn er viele (weniger zufriedene) Kunden hat.

[TheRaven]

GuildWars lässt sich doch damit gar nicht vergleichen. Da gibt's meines Wissens doch nur Gruppen-PvP und keine Quests, oder?

Quatsch. Das ist für mich der Nachfolger von Diablo2 mit dem Unterschied, dass man primär Fähigkeiten statt Gegenständen sammelt. Und das PVP Erlebnis für Einzelspieler ist in einem MMO immer noch ungeschlagen. Ich spiele regelmässig PVP und war bisher noch nie in einer Gilde.

[Taraxacum]

Entschuldigt, dass ich den Tread ein wenig missbrauche um Raven auszufragen:

@Raven
Wie ist das PVP in GW?
Ich bin ein alter WOW Hase und da hatte mich der Unsinn des "Skills" tierisch genervt. Skill in WOW heißt möglichst gut ausgestattet zu sein und auf 2 Knöpfe zu drücken. Das ist kein wirkliches PVP.
Da ich nicht die Katze im Sack kaufen will würde ich gerne über GW in dieser Richtung erfahren, was die Spieler selber erleben können und keine 08/15 Reklame der Publisher.

@Tread
Ich wusste gar nicht, dass in DDO instanzierte Dungeons auch alleine schaffbar sind, geschweige den überhaupt betretbar.
Sind die Quests wirklich so vielseitig? (Ich vergleiche hier Mal gar nicht erst mit WOW)

[hewimeddel]

@Tread
Ich wusste gar nicht, dass in DDO instanzierte Dungeons auch alleine schaffbar sind, geschweige den überhaupt betretbar.

Es gibt einen speziellen "Solo".Modus für die meisten Dungeons. Zumindest zu Anfang kann man aber die meisten Dungeons im"Normal-Modus" auch dann schaffen, wenn man alleine ist. "Schwer" und "Elite" wird alleine allerdings haarig.
Betreten kannst du jeden Dungeon auch alleine, wenn du die entsprechende Quest dafür hast.

Sind die Quests wirklich so vielseitig? (Ich vergleiche hier Mal gar nicht erst mit WOW)

Ich vergleiche doch mal mit WoW:

DDO ist immernoch ein Spiel  mit geskripteten Ereignissen, ohne ständigen Moderator (wie z.B. bei "Ryzom Ring").
Zuviel darf man sich davon natürlich auch nicht erwarten. Eine "Quest" bei DDO darf man jedoch nicht mit einer "Quest" bei irgendeinem anderen Online-Spiel vergleichen, denn eine "Quest" ist fast immer der Zugang zu einem kompletten, instanzierten Dungeon - meistens sind dies zwar relativ kleine Dungeons, trotzdem gibt es da immer wieder auch ein paar weitere Zusatzaufgaben zu entdecken, die in anderen Spielen eigene Quests wären.

Die Abenteuer ziehen einen richtiggehend in die Welt hinein, während sie (für mich zumindest) bei WoW eher draufgepappt wirken. Insgesamt wirkt die Welt (obwohl noch immer sehr statisch) viel lebendiger als bei WoW, das kann aber auch an meinem Grafikgeschmack liegen.

Viele Geschichten und Aufgaben müssen sich nicht hinter z.B. "Baldur's Gate" oder "Oblivion" verstecken. Die Quests sind atmosphärisch aufgebaut (Die Stimme des "Dungeon Masters" tut sein übriges dazu), und Sammelaufgaben wie "Töte 30 Schweine und bringe mir 20 Stoßzähne von Tigern" gibt es bis auf die obligatorischen Ausnahmen nicht.
Wieviele Gegner man tötet usw. ist bis auf kleine Boni für "besonders Brutal" oder "besonders pazifistisch" meistens egal, wichtig ist das bzw. die Ziele zu erreichen, denn nur dafür gibt's Erfahrungspunkte und nur für (Mini-)Bosse gibt's Loot.
Es gibt auch massenhaft Geheimtüren oder nur durch besondere Fähigkeiten erreichbare Teile der Dungeons.

Auch nervige Auszeiten, wie stundenlanges rumrennen oder ewiges fliegen von einem Ende des Kontinents zum Anderen gibt es eigentlich nicht.

Weiterer Großer Vorteil von DDO:
Die Dungeons sind, selbst wenn sie als "Sehr Lang" gekennzeichnet sind, locker in 1 Stunde schaffbar oder so in mehrere Teile geteilt, dass man sie auch dann spielen kann, wenn man eher nicht soviel Zeit am Stück dafür Opfern will, wie man bei den WoW-Instanzen braucht.

Wie gesagt:
Schade, Schade, soviel verschenktes Potential durch dieses unnötig eingebaute "Grinden", wenn das ganze restliche Spiel auf Spielspaß, anstatt auf Dauerbeschäftigung, ausgelegt ist. Irgendwie Inkonsequent vom Hersteller.

tschau,
hewi

[TheRaven]

@Invader Zim
Ich hatte bereits eine lange Nachricht geschrieben und mich dann entschieden die Sache lieber richtig zu machen. Ich werde in den nächsten Tagen mal eine ausführliche Erklärung mit Bildern hier als neuen thread reinstellen.

[TheRaven]

Es gibt einen speziellen "Solo".Modus für die meisten Dungeons. Zumindest zu Anfang kann man aber die meisten Dungeons im"Normal-Modus" auch dann schaffen, wenn man alleine ist. "Schwer" und "Elite" wird alleine allerdings haarig.

Wichtig zu erwähnen bleibt, dass manche Klassen alleine absolut keine Chance haben. Wenn man solo spielen will, dann muss man die Wahl der Klasse/Rasse an diesen Stil anpassen.

[Taraxacum]

Danke Raven, da werde ich einige Fragen noch zu haben.

DDO.
Ja, ich denke ich kann mir schon vorstellen welche Klassen relativ "leicht" alleine zurechtkommen. Ich denke da gerade an den Schurken. Magier vielleicht auch. Apropos Magier, kann sich ein Magier in Instanzen ausruhen um seine Zauber wieder zu bekommen?

[Philus]

Zum Ausruhen der Magier:
Bedingt. Es gibt "Ruheschreine" in den Dungeons. Wenn man die entdeckt, dann kann man dort ruhen.
(Man möge mich korrigieren, falls nötig. Ich habe meinen Magier bisher ja nur 10 Tage gespielt!)

[TheRaven]

Rogue eben gerade nicht, da man in etlichen Instanzen früher oder später kämpfen muss und der Schurke da alleine gerne drauf geht, zumal er auch nicht alleine "sneak attacks" machen kann? Der Kleriker ist natürlich eine gute Wahl, da der auch alleine harte Brocken in die Knie zwingen kann.

[Talamar]

Oh, sewit wann gibt es denn diesen Solo-Modus. Anfangs war der nicht da, was ein Grund für mich war das ich mit DDO aufgehört habe, denn unsere regelmäßige Gruppe ist geplatzt.

[Darigaaz]

Der Solomodus hört sich toller an als er wirklich ist. Er ist für Low Chars gedacht, um die Anfangsquests schnell hinter sich zu bringen (man kann ohne Probleme auf Level 3 alleine questen, danach wieder nerviges Waterworks, ep grinden wenn erwünscht und dann auf Marktplatz). Das finde ich schade,d enn wenn man mal gemütlich mit anderen questen will, fidnet man keine Spieler auf den Leveln 1-4. Und wenn, sind es meistens Twinks, die jedes Quest rushen.

[Taraxacum]

Mal schauen wir mir die Trial nun gefällt. Ich werde es mal antesten, dann kann ich dir sagen ob man einen neuen Spieler in Eberron findet, oder nicht.

[TheRaven]

Schöne Zeitverschwendung. Da habe ich zwei Seiten Erklärung und Einleitung zu GW geschrieben als mir klar wird, dass dieser Text dem Spiel nicht gerecht wird. Weiterhin kostet es einmalig 35 Euro und man kann es dann so lange man will anschauen und ausprobieren. Ich habe immer das Gefühl ich müsse andere zu ihrem potentiellen Glück führen obwohl es dutzende von ausführlichen Reviews im Internet gibt. Wer sich potentiell für das Spiel interessiert kann sich also genügend informieren und es gibt sogar eine trial für jedes Spiel.

Reviews und Infos zu Nightfall
Originalen, deutschen Handbücher