... weil man das Spiel auf Stufe 1 nicht mit einer Prestigeklasse beginnen kann. Der Hintergrund des Charakters steht üblicherweise ja größtenteils schon vorher fest; ergo kann dieser nicht durch eine Klasse geprägt werden, die man erst später erwerben kann.
Was mir (vielleicht hab ich es ja auch überlesen) bei dieser Diskussion etwas zu kurz kommt, ist die Möglichkeit, den Hintergrund seines Charakters schon so anzulegen, dass die spätere Wahl dieser Klasse einen Sinn ergibt. Gerade wenn man schon im Vorfeld weiss, welche PrC man später anstreben möchte, ist es doch ein leichtes, in Zusammenarbeit mit dem SL alle nötigen Vorkehrungen zu treffen, um das zumindest storytechnisch ins Abenteuer einzubauen.
Das funktioniert imho mit allen Prestigeklassen, mit den ganz generischen sogar noch fast leichter, weil man da eben auf keinen Hintergrund achtgeben muss. Bei den anderen kann man immerhin schon Hinweise auf die spätere Wahl in seine Hintergrundgeschichte mit einbauen (Kontakte, bestimmte Charakterzüge usw.)
Letzten Endes ist dieses Verfahren universell. Wenn ich multiclasse, dann mache ich mir auch bei den Grundklassen schon im Vorfeld Gedanken darüber, warum der Kleriker auch Magierstufen nimmt. So etwas lässt sich immer verpacken, selbst wenn der eigentliche Grund dafür ist, dass der Spieler eigentlich blos später als Mystic Theurge weiterleveln will.
Ob man sich diese Gedanken macht, hat für mich überhaupt nichts mit Powergamen zu tun, sondern einfach damit, wieviele Gedanken man sich schon im Vorfeld über seinen Charakter macht.
Ich habe keine Probleme, wenn ein Spieler eine PrC wegen den Regeln wählt, solange die Idee der PrC nicht gerade contra läuft. Aber ich finde es merkwürdig, wenn jemand behauptet, dass PrC viel Flair hätten und primär die Persönlichkeit des Charakters passend erweitern würden.
Für mich haben die PrCs (unabhängig vom Fluff drum herum) zunächst mal soviel Flair wie die Grundklassen auch, nämlich per se keinen. In der Hauptsache hängt es davon ab, was der jeweilige Spieler daraus macht. Allerdings würde ich Zechi dahingehend zustimmen, dass die weitaus meisten PrCs zumindest Anhaltspunkte geben, wie man das Spiel der jeweiligen Klasse atmosphärisch an den Tisch bringen kann.
Beispiel der genannte Arcane Devotee:
Many pious sorcerers and wizards, and even a few bards, chose to devote themselves to a deity as thoroughly as the most devout of clerics.
In diesem Satz steckt natürlich nicht viel Hintergrundflair (ok, gar keines^^), aber mir reicht der durchaus als Anhaltspunkt, um einen Charakter, der später diese PrC nehmen soll, so anzulegen, dass mich hinterher keiner fragt: Huh, seit wann so religiös?
in einer der Onlinekampagnen hier im Gate spiele ich einen Truenamer (ToM), der eigentlich eine Karriere als Kleriker Deneirs anstrebte. Diesen Charakter habe ich anders angelegt, aber rein vom persönlichen Hintergrund her würde der Arcane Devotee auf den Charakter passen wie der Deckel auf den Topf. Ich würde sogar so weit gehen zu behaupten, dass diese PrC "primär die Persönlichkeit des Charakters passend erweitern" würde.