Thema: Was lest ihr gerade?

[Xiam]

Die Herren der Runen - warum nur wird so ein Buch nicht verfilmt und stattdessen der "Game of Thrones" Schrott?

Sollte schon zweimal geschehen, beide Male gescheitert.

[Greifenklaue]

Mal was unfantastisches, ein Geburtstagsgeschenk.

Die Essensfälscher von Thilo Bode



Schon spannend, wie sich Thilo Bode (Gründer von foodwatch) sich durch den Sumpf der Lebensmittelmultis wühlt. Natürlich überrascht es wenig, dass er eine wenig neutrale Sicht auf die Dinge hat, wie die Lobbyisten, die er kritisiert, aber man erfährt vieles (auch an Fakten), was schon überrascht.

Interessant z.B. wer in Deutschland festlegt, ab wann sich ein Schokoladenpuddiing Schokoladenpudding nennen darf und wieso da nur ein marginaler Anteil Kakao dazu nötig ist, warum Schwarzwälder Schinken von Schweinen aus Niedersachsen, Belgien und Holland stammt und eben nicht aus dem Schwarzwald (weil nur ein Produktionsschritt dort erfolgen muss, um sich so zu nennen) und warum in Bio-Apfelsaft gar kein Apfel drin sein muss und trotzdem das EU-Biosiegel kriegt.

Kurzum, war spannend zu lesen und ich komm so wohl noch weniger in Versuchung zu einem Actimel zu greifen.

[Drazon]

Ich kam noch nie auch nur annährend in die Versuchung zu Actimel zu greifen. Inwiefern unterstützt dies das Buch?

[Thanee]

Game of Thrones ist derzeit meiner Meinung nach die geilste Serie die so läuft, was halt an der guten Vorlage liegt. Was genau ist denn daran Schrott?

Nix (naja, wenn man's wirklich genau nimmt... Cersei's Augenbrauen und die falsche Augenfarbe).

Bye
Thanee

[Nightmoon]

Cersei oder Daeneris?

[Archoangel]

Game of Thrones ist derzeit meiner Meinung nach die geilste Serie die so läuft, was halt an der guten Vorlage liegt. Was genau ist denn daran Schrott?

Die Bücher.

[Nightmoon]

Naja gut, jedem seine Meinung, aber ich und viele andere stehen nicht umsonst drauf. Kenne keine Fantasy-Reihe, in der die Charaktere so glaubwürdig sind und dadurch dass sie eben einfach Menschen sind so sypathisch sind.

[Scurlock]

Die Herren der Runen - warum nur wird so ein Buch nicht verfilmt und stattdessen der "Game of Thrones" Schrott?

Herren der Runen:

Ein dunkler Magier steht mit seinen Horden vor den Toren des Königreichs Sylvarrestra - und nur Prinz Gaborn und der Zauberer Wylde können das Vordringen der dunklen Mächte verhindern.

Die Kurzzusammenfassung klingt schon mal nach unheimlich innovativen Ideen...

[Archoangel]

Bekannterweise sind Abdrucke auf einem Buchrücken oftmals die Rache für den verlorenen Krieg ...

Wenn ich nun aber

Young Prince Gaborn Val Orden of Mystarria is traveling in disguise on a journey to ask for the hand of the lovely Princess Iome of Sylvarresta. Armed with his gifts of strength and perception, Prince Gaborn and his warrior bodyguard stop in a local tavern along the way. Immediately, they spot a pair of assassins who have their sights set on Princess Iome's father. As the prince and his bodyguard race to warn the king of this impending danger, they realize that more than the royal family is at risk, the very fate of the Earth is in jeopardy.

mit

Long ago, in a time forgotten, a preternatural event threw the seasons out of balance. In a land where summers can last decades and winters a lifetime, trouble is brewing. The cold is returning, and in the frozen wastes to the north of Winterfell, sinister and supernatural forces are massing beyond the kingdom’s protective Wall. At the center of the conflict lie the Starks of Winterfell, a family as harsh and unyielding as the land they were born to. Sweeping from a land of brutal cold to a distant summertime kingdom of epicurean plenty, here is a tale of lords and ladies, soldiers and sorcerers, assassins and bastards, who come together in a time of grim omens.

vergleiche, finde ich die erste Passage durchaus ansprechender ... das mag Geschmackssache sein. Einst kaufte ich mir Ice and Fire 1-3, las Buch 1 und Buch 2 zur Hälfte ... und fand die Geschichte öde, den Schreibstil schlecht und verwirrend und die Anlehnungen aus anderen Werken zu zahlreich, um innovativ sein zu können; selbst hatte ich schon weitaus bessere Geschichten gespielt und geleitet, die dem Setting durchaus ähnelten. Nur beschreibt er gerade seine Charaktere doch recht eindimensional und sie bleiben einem nicht wirklich in Erinnerung.

Die Runelords habe ich von einem Schüler empfohlen (und ausgeliehen) bekommen. Innerhalb weniger Tage habe ich trotz zahlreicher Verpflichtungen bereits Teil 1-3 verschlungen (deutsche Fassung), lese Teil 4, bekomme morgen 5 und 6 mitgebracht und habe den - nie im deutschen erschienenen - Teil 7/8 (Band 4) bei Amazon gekauft. Die D&D-Entlehnungen sind erkennbar, aber gering ... das Buch wirkt wie eine politisch-imperisch-epische Kampagne mit glaubhaften Charakteren, deren Motive und Wesenszüge vieldimensional und originär sind. Der Stil ist fesselnd und durchwegs spannend; auch die tolkinistischen Beschreibungs- und Erzählelemente wirken weder ermüdend, noch verzögern sie die Handlung zu sehr, vermitteln aber gleichzeitig eine in sich realistische und durchdachte Welt. Ich habe in den letzten Jahren wenig vergleichbaren Fantasy gelesen und muss gestehen, dass ich mich fast schon wundere, dass ich ein solches Buch nur durch Zufall zu Gesicht bekommen habe.

Auf seine eigene, nicht zu vergleichende Art und Weise, hat es für mich daher einen Stellenwert ähnlich von Shannara, der Erdsee oder der Diebeswelt erlangt und steht damit - für meinen Geschmack - bereits über Lhankmar, Elric und den Eddings-Büchern (die mich allerdings auch nie exorbitant begeisterten), also durchaus in meiner TOP-Reihe. Ice and Fire, Scheibenwelt, Rad der Zeit und Xanth bilden für mich eher die Schlusslichter einer TOp 100; Geschmäcker sind da wohl durchaus verschieden.

[Archoangel]

Addon: wobei ich gerne wüsste, woher du diese Schrottbeschreibung hast, die quais nichts mit der Handlung des Buches gemein hat und nur zufällige Namen zu enthalten scheint. Bis auf Königreich Sylvarrestra und Prinz Gaborn stimmt nämlich nichts.

[Archoangel]

Addon2: Habe die Beschreibung gerade bei Amazon gefunden ... hier nun die Vergleichsbasis:

Die letzten Tage des Sommers sind gekommen. Eddard Stark, Herrscher im Norden des Reiches, weiß, dass der nächste Winter Jahrzehnte dauern wird. Als der engste Vertraute des Königs stirbt, folgt Eddard dem Ruf an den Königshof und wird dessen Nachfolger. Doch um den Schattenthron des schwachen Königs scharen sich Intriganten und feige Meuchler.

Stimmt das? Meine Erinnerung an die Handlung ist in den letzten drei Jahren quasi vollends verblasst.

[Scurlock]

Addon2: Habe die Beschreibung gerade bei Amazon gefunden ... hier nun die Vergleichsbasis:

Die letzten Tage des Sommers sind gekommen. Eddard Stark, Herrscher im Norden des Reiches, weiß, dass der nächste Winter Jahrzehnte dauern wird. Als der engste Vertraute des Königs stirbt, folgt Eddard dem Ruf an den Königshof und wird dessen Nachfolger. Doch um den Schattenthron des schwachen Königs scharen sich Intriganten und feige Meuchler.

Stimmt das? Meine Erinnerung an die Handlung ist in den letzten drei Jahren quasi vollends verblasst.

Ja, die Beschreibung stimmt und fasst zumindest den Anfang der Geschichte kurz und knackig zusammen.

Bekannterweise sind Abdrucke auf einem Buchrücken oftmals die Rache für den verlorenen Krieg ...

Wenn ich nun aber

Young Prince Gaborn Val Orden of Mystarria is traveling in disguise on a journey to ask for the hand of the lovely Princess Iome of Sylvarresta. Armed with his gifts of strength and perception, Prince Gaborn and his warrior bodyguard stop in a local tavern along the way. Immediately, they spot a pair of assassins who have their sights set on Princess Iome's father. As the prince and his bodyguard race to warn the king of this impending danger, they realize that more than the royal family is at risk, the very fate of the Earth is in jeopardy.

mit

Long ago, in a time forgotten, a preternatural event threw the seasons out of balance. In a land where summers can last decades and winters a lifetime, trouble is brewing. The cold is returning, and in the frozen wastes to the north of Winterfell, sinister and supernatural forces are massing beyond the kingdom’s protective Wall. At the center of the conflict lie the Starks of Winterfell, a family as harsh and unyielding as the land they were born to. Sweeping from a land of brutal cold to a distant summertime kingdom of epicurean plenty, here is a tale of lords and ladies, soldiers and sorcerers, assassins and bastards, who come together in a time of grim omens.

vergleiche, finde ich die erste Passage durchaus ansprechender ... das mag Geschmackssache sein. Einst kaufte ich mir Ice and Fire 1-3, las Buch 1 und Buch 2 zur Hälfte ... und fand die Geschichte öde, den Schreibstil schlecht und verwirrend und die Anlehnungen aus anderen Werken zu zahlreich, um innovativ sein zu können; selbst hatte ich schon weitaus bessere Geschichten gespielt und geleitet, die dem Setting durchaus ähnelten. Nur beschreibt er gerade seine Charaktere doch recht eindimensional und sie bleiben einem nicht wirklich in Erinnerung.

Die Runelords habe ich von einem Schüler empfohlen (und ausgeliehen) bekommen. Innerhalb weniger Tage habe ich trotz zahlreicher Verpflichtungen bereits Teil 1-3 verschlungen (deutsche Fassung), lese Teil 4, bekomme morgen 5 und 6 mitgebracht und habe den - nie im deutschen erschienenen - Teil 7/8 (Band 4) bei Amazon gekauft. Die D&D-Entlehnungen sind erkennbar, aber gering ... das Buch wirkt wie eine politisch-imperisch-epische Kampagne mit glaubhaften Charakteren, deren Motive und Wesenszüge vieldimensional und originär sind. Der Stil ist fesselnd und durchwegs spannend; auch die tolkinistischen Beschreibungs- und Erzählelemente wirken weder ermüdend, noch verzögern sie die Handlung zu sehr, vermitteln aber gleichzeitig eine in sich realistische und durchdachte Welt. Ich habe in den letzten Jahren wenig vergleichbaren Fantasy gelesen und muss gestehen, dass ich mich fast schon wundere, dass ich ein solches Buch nur durch Zufall zu Gesicht bekommen habe.

Auf seine eigene, nicht zu vergleichende Art und Weise, hat es für mich daher einen Stellenwert ähnlich von Shannara, der Erdsee oder der Diebeswelt erlangt und steht damit - für meinen Geschmack - bereits über Lhankmar, Elric und den Eddings-Büchern (die mich allerdings auch nie exorbitant begeisterten), also durchaus in meiner TOP-Reihe. Ice and Fire, Scheibenwelt, Rad der Zeit und Xanth bilden für mich eher die Schlusslichter einer TOp 100; Geschmäcker sind da wohl durchaus verschieden.

Wie Du so schön geschrieben hast, sind Geschmäcker und Eindrücke wirklich verschieden. Selbst Deine zitierte Inhaltsangabe von Runelords entlockt mir mittlerweile nur ein müdes Gähnen und vermeine ich in der einen oder anderen Form, selbst bei einem miesen Autor wie Hohlbein, irgendwie schon mal gelesen zu haben. Das einzig Innovative und Interessante scheint mir da die Runenmagie zu sein.
Selbst die positiven! Kritiken bei Amazon deuten nicht auf eine wirklich vielschichtige Storyline oder gar interessante Charaktere hin. Insofern lassen mich Deine Einlassungen beim Vergleich mit "Song of Ice and Fire" hinsichtlich ihres Wahrheitsgehalts doch etwas zweifeln.  Man kann Martin einiges vorwerfen, aber seichte Charaktere oder eine platte Storyline sicher nicht.
Natürlich kann ich letztlich nicht beurteilen, wie gut oder schlecht die "Runelords"- Reihe ist. Aber die Zusammenfassung vom edlen Prinzen, der auf dem Weg zu seiner holden Maid ist, und dabei ein Komplott aufdeckt, bei dem es am Ende um das Schicksal der Welt geht, hinterlässt bei mir schon einen leichten Würgereiz.   
Allerdings deuten auch Deine Vorlieben (Shannara etc.) schon an, dass wir hinsichtlich unserer Storyvorlieben nicht zueinander kommen würden. Geschmäcker sind halt verschieden...

[Nightmoon]

Vielleicht hast du wirklich nicht weit genug gelesen um zu verfolgen wie sehr die Charaktere in Eis und Feuer noch aufblühen. Daeneris, Jamie Lannister, Jon Snow, Rob Stark, Tyrion Lannister, Arya Stark und viele mehr werden mit der Zeit so interessant oder machen einen immer stärkeren Wandel durch, ohne dass es aufgesetzt wirkt. Dass die Charaktere eben nicht stereotyp sind, macht sie so unglaublich gut. Ich finde es echt genial, wie Daeneris sich verändert und immer charismatischer wird und an Persönlichkeit gewinnt, oder wie der Autor es schafft, dass man für einen Mann wie Jamie Lannister trotz seines gebahrens und seiner Tat am Anfang der Bücher starke Symathie empfinden kann.
Dazu zeigt er sehr hart gewisse Aspekte des Mittelalters. Es ist eben keine verklärte Fantasy-Welt wie in vielen anderen Romanen, sondern es passiert halt ganz schnell, dass dein Held stirbt, oder das nette unschuldige Mädchen von irgendeinem Arsch vergewaltigt wird. Diese Härte ist tatsächlich Geschmackssache, aber die tiefe der Charaktere ist wirklich nichts was man kritisieren kann.
Ansonsten kann ich nur nochmal die Serie empfehlen, denn die ist echt gut gemacht!

[DU#1229]

Man kann Martin einiges vorwerfen, aber seichte Charaktere oder eine platte Storyline sicher nicht.

Einspruch.

Zumindest teilweise Ich finde einige der Charaktere von Martin sehr seicht, wenn nicht sogar zu seicht (Eddard und Robb um mal auf die Schnelle zwei zu nennen, Anfangs auch Jaime). Aber ich sehe darin auch einen erheblichen Vorteil, nämlich den konsequenten und schonungslosen Fokus auf die Geschichte, welcher diverse seichter (und nicht so seichter) Charaktere zum Opfer fallen. Gut, auf der anderen Seite gibt es sehr tiefgründige und vielschichtige Charaktere (Tyrion und Littlefinger bspw).

Man muss dazu sagen, dass die Geschichte sich nicht unbedingt in dem ersten Buch (zwei Bücher im Deutschen) entwickelt. Das ist ja lediglich ein seichtes ( ) vorgeplänkel zu dem, was noch folgt. Daher kann ich Archos Wahrnehmung durchaus nachvollziehen.
Mal von dem Frustfaktor abgesehen, wie lange man bei Herrn Martin auf neue Bände wartet.

[Scurlock]

Einspruch.
Zumindest teilweise Ich finde einige der Charaktere von Martin sehr seicht, wenn nicht sogar zu seicht (Eddard und Rob um mal auf die Schnelle zwei zu nennen, Anfangs auch Jaime). Aber ich sehe darin auch einen erheblichen Vorteil, nämlich den konsequenten und schonungslosen Fokus auf die Geschichte, welcher diverse seichter (und nicht so seichter) Charaktere zum Opfer fallen. Gut, auf der anderen Seite gibt es sehr tiefgründige und vielschichtige Charaktere (Tyrion und Littlefinger bspw).
Man muss dazu sagen, dass die Geschichte sich nicht unbedingt in dem ersten Buch (zwei Bücher im Deutschen) entwickelt. Das ist ja lediglich ein seichtes ( ) vorgeplänkel zu dem, was noch folgt. Daher kann ich Archos Wahrnehmung durchaus nachvollziehen.
Mal von dem Frustfaktor abgesehen, wie lange man bei Herrn Martin auf neue Bände wartet.

Naja, Robb und insbesondere Eddard mögen vielleicht in ihrer Geradlinigkeit und letztlich auch Starrsinn langweilig sein und ihre Verhaltensweise für den Leser bzw. Zuschauer nicht wirklich nachvollziehbar und zuweilen sogar dumm erscheinen. Diese Eigenschaften sollte man aber nicht mit einem seichten Charakter verwechseln. Letztlich wird ja aber auch diese vermeintliche Eindimensionalität  zumindest Eddard zum Verhängnis...