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Autor Thema: US-Präsidentschaftswahlkampf  (Gelesen 59265 mal)

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Berandor

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US-Präsidentschaftswahlkampf
« am: 02. Januar 2008, 12:57:22 »
Um den Vorhersagen-Thread nicht zu stören...

Zitat von: "Archoangel"

Die US-Imobilienkriese deht sich auf die Waffenbranche aus, als herauskommt, dass George W. seine Kriegsspiele über Hypotheken finanziert. Daraufhin drohen Alaska und Hawaii mit Sezession, was die Umfrageergebnisse der Republikaner ins Bodenlose stürzen lässt. Hillary Clinton wird nach einem überwältigenden Wahlsieg zur ersten Präsidentin der US. Dennoch liegt ein neuer Schatten über dem Staat, als Streitigkeiten über Wasserverteilungsrechte mit Mexico eskallieren. Der Papst fastet für den Frieden.


Zitat von: "Vhalor"
Zitat von: "Archoangel"
Hillary Clinton wird nach einem überwältigenden Wahlsieg zur ersten Präsidentin der US.
Der US-Wahlkampf wird definitiv interessant. Aber irgendwie fürchte ich fast, dass die Amerikaner noch nicht bereit sind eine Frau oder einen Schwarzen zu ihrem Präsidenten zu wählen. Das könnte den Demokraten die entscheidenden Stimmen kosten, trotz "schwacher" republikanischer Kandidaten.

Zitat
Der Papst fastet für den Frieden.
Und löst dadurch einen Schlankheitswahn im Klerus aus. Die Magerprieser werden daraufhin von Ministranten missbraucht.


Zitat von: "Xiam"
Zitat von: "Vhalor"
Aber irgendwie fürchte ich fast, dass die Amerikaner noch nicht bereit sind eine Frau oder einen Schwarzen zu ihrem Präsidenten zu wählen. Das könnte den Demokraten die entscheidenden Stimmen kosten, trotz "schwacher" republikanischer Kandidaten.

Das kommt ganz darauf an, wer für die Reps antritt, guckst du hier. Alles in allem läge Clinton aktuell nur sehr knapp hinter John McCaine hinterher, zeitweise hatte sie ihn schon überholt. Wenn Mike Huckabee für die Republikaner antreten würden, könnte man Clintons Wahlsieg schon fast erdrutschartig nennen. Gegen Huckabee würde aber sogar Obama eindeutig als Sieger hervor gehen.

Alles in allem geben ich Hillary Clinton sehr gute Chancen, die Wahl zu gewinnen und als erste Präsidentin der USA in die Geschichte einzugehen. Wer sie auf Veranstaltungen der Demokraten beobachtet, erkennt schnell, dass wir es hier mit einer Vollblutpolitikerin zu tun haben, die weiß, wie sich in Szene setzen muss.

... und wen haben wir? :(
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Berandor

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US-Präsidentschaftswahlkampf
« Antwort #1 am: 02. Januar 2008, 13:05:51 »
Mein Kommentar:

Eine Frau gerne, aber bitte nicht Hillary. Die ist nämlich wirklich eine Politikerin mit allen negativen Konnotationen. Überhaupt haben sich die Demokraten nicht gerade mit Ruhm bekleckert in den letzten 1 1/2 Jahren. Hillary ist zudem eine sehr konservative Demokratin. Für jemanden, dem die Demokraten generell zu mittig sind, ist das natürlich ein Problem.

Obama ist auch nicht viel besser, glaube ich. Dass er jetzt schon für das Amt kandidiert, zeigt, dass er die Hinterzimmerabsprache beherrscht. Trotzdem besser als Hillary. Edwards ist mir eigentlich am sympathischsten von den großen drei, aber der geht mir ein wenig zu sehr mit seinem Glauben hausieren. Nach GWB bin ich bei sowas sehr skeptisch. Außerdem könnte das in Punkto Stammzellenforschung und so nicht gerade vorteilhaft sein.

Kucinich ist ja leider aus dem Rennen, und Wesley Clark hat sich gar nicht gestellt.

Bei den Reps gibt es eigentlich nur no-gos. McCain sah gut aus, hat dann aber den Christen gespielt (und zwar nicht gläubig, sondern Kreationismusmäßig, wenn ich mich recht erinnere). Giuliani... och nö. Dass jemand wie Romney überhaupt antreten darf – und jemand wie Huckabee noch nicht eingewiesen ist – lässt tief blicken.

Xiam: Die Politiker in den USA sind genauso schwammig wie hier, nur wird da mehr auf persönliche Zuordnung geschielt als auf Parteizugehörigkeit. Allerdings haben die Republikaner wenigstens Leute, die mal Stellung beziehen, auch wenn ich dann immer Gänsehaut kriege. Die Demokraten sind ja so was von Wischi-Waschi. Und die Fragen bei den Debatten... da sollen dann Mitkandidaten sagen, ob Obama zu jung sei oder so ein Scheiß.
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Berandor

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US-Präsidentschaftswahlkampf
« Antwort #2 am: 02. Januar 2008, 13:28:31 »
Die NY Times hat eine Übersicht, wie einzelne Kandidaten zu bestimmten Punkten stehen: Gesundheitsfürsorge, Abtreibung, Globale Erwärmung, Irak, Iran, Einwanderung.

Über Ron Paul

Ralph Nader fordert Demokraten auf, Hillary zu stoppen

Klassiker: I Miss Republicans
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Selvan

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US-Präsidentschaftswahlkampf
« Antwort #3 am: 02. Januar 2008, 14:16:29 »
Ist es übertrieben, die Pest-oder-Cholera Floskel auszupacken?

Horustep

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Horustep
« Antwort #4 am: 02. Januar 2008, 14:48:24 »
Ich denke mal, dass es - egal ob ein Schwarzer oder eine Frau Präsidentin/Präsident wird - Gejammer geben wird. Eine Seite wird sich in jedem Fall benachteiligt, diskrimminiert, beleidigt, in der Emanzipation gestört fühlen und heulend dastehen. Aber in Plutokratien kann man es eben nicht jedem Recht machen... :grin:

Gruß. Horustep.
"Das Leben ist voll von kleinen Beunruhigungen!" (Alan Dean Foster)

Vhalor

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US-Präsidentschaftswahlkampf
« Antwort #5 am: 02. Januar 2008, 15:45:34 »
Zitat von: "Berandor"
Die Politiker in den USA sind genauso schwammig wie hier, nur wird da mehr auf persönliche Zuordnung geschielt als auf Parteizugehörigkeit.
Ich finde es auch amüsant dass sich die Parteifreunde erst mal gegenseitig öffentlich runtermachen bevor es dann gegen die andere(n) Partei(en) geht.

@Horustep:
Da hilft nur eins: Condi for president! With egg rolls!

Offtopic@Selvan:
Den Avatar erinnert mich irgendwie sehr an den einen Typen von Nip/Tuck, nur etliche Jahr jünger (wobei ich nur 2-3 Folgen von der Serie gesehen habe).

Wormys_Queue

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US-Präsidentschaftswahlkampf
« Antwort #6 am: 02. Januar 2008, 23:35:37 »
Zitat von: "Vhalor"
Ich finde es auch amüsant dass sich die Parteifreunde erst mal gegenseitig öffentlich runtermachen bevor es dann gegen die andere(n) Partei(en) geht.


Auch das ist in Deutschland ja nun nicht so ungewöhnlich  *hucsust*.
Think the rulebook has all the answers? Then let's see that rulebook run a campaign! - Mike Mearls
Wormy's Worlds

Xiam

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US-Präsidentschaftswahlkampf
« Antwort #7 am: 04. Januar 2008, 10:13:44 »
Interessante Entwicklung.
Bei den gestrigen ersten Vorwahlen (im Bundesstaat Iowa) liegt die bis zuletzt als Favoritin der Demokraten gehandelte Hillary Clinton weit abgeschlagen hinter Barack Obama und sogar hinter John Edwards zurück. Wahlanalysten zufolge hat ihr ihre anfängliche Akzeptanz des Irakkrieges das Genick gebrochen, während sich Obama mit seiner konsequenten Ablehnung des Militäreinsatzes in der Gunst der Demokraten ganz oben plazieren konnte.

Das hätte ich nicht erwartet. Ich habe die Akzeptanz des Irakkrieges auch bei den Wählern der Demokraten für groß genug gehalten, um Clinton nicht ins Straucheln zu bringen. Man lernt nie aus...

Bei den Republikanern kam es dagegen nicht wirklich zu Überraschungen. Dort hat, wie zu erwarten war, Mike Huckabee das Rennen gemacht.
1984 was not supposed to be an instruction manual.

Berandor

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US-Präsidentschaftswahlkampf
« Antwort #8 am: 04. Januar 2008, 11:30:49 »
Huckabee... oh Mann. Die Reps sind also echt irr.

USA Today hat John Edwards unterschlagen – der Artikel vermutet, wegen seiner Statements gegen Unternehmenskonzentrationen:

http://www.fair.org/index.php?page=3234
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Selvan

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US-Präsidentschaftswahlkampf
« Antwort #9 am: 04. Januar 2008, 11:44:06 »
Zitat von: "Berandor"
Huckabee... oh Mann. Die Reps sind also echt irr.

gruselig.... Wie kann man auf sowas anspringen?

Naja, laut SPON stehen die Gewinner der Iowa-Wahl im seltensten Fall am Ende auf dem Siegertreppchen. Und zumindest bei Huckabee beruhigt mich das. Bei Obama bin ich mir noch nicht so sicher. Da gäbe es schlimmere.

US-Präsidentschaftswahlkampf
« Antwort #10 am: 09. Januar 2008, 14:07:11 »
Präsidentschaftscasting Runde 2

Hillary drängelt sich mit 2-3 Prozent an Obama vorbei und schiebt wieder gute Laune. Nachdem sie ein wenig auf die Tränendrüse gedrückt hat, konnte sie vor allem die weibliche Wählerschaft für sich gewinnen (46% Frauen für Clinton gegenüber 34% für Obama).
Bei den Konsevativen darf sich seit heute McCain auf die Schulter klopfen. Baptisten dagegen kommen in puritanisch geprägten Gründerstaaten scheinbar nicht so gut an, was sich in Huckabees Ergebnis wiederspiegelt.

Alles in allem wird kann es ja noch heiter werden. BTW, Warum gibts eigentlich keine Liberalen in den US? Ich meine die legen ja immer soviel Wert auf ihre freiheitliche und patriotische Lebensweise, aber wo ist die Westerwelle der Staaten? Würde mich echt mal interessieren.

Naja bis zur eigentlichen Wahl ist es ja noch hin und wenn's knapp wird gewinnen eh die Reps, die haben einfach die besseren Anwälte und seit GWB junior, kann man den obersten Gerichtshof ja als geschmiert betrachten.

MfG

Kleiner Nachtrag, wo wir schon mal beim Thema Wahlkampf sind. guckst du hier
Today, is not all day. I come again, no Question!

Zechi

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US-Präsidentschaftswahlkampf
« Antwort #11 am: 09. Januar 2008, 14:33:46 »
Zitat von: "Tellian Mondschatten"

Alles in allem wird kann es ja noch heiter werden. BTW, Warum gibts eigentlich keine Liberalen in den US? Ich meine die legen ja immer soviel Wert auf ihre freiheitliche und patriotische Lebensweise, aber wo ist die Westerwelle der Staaten? Würde mich echt mal interessieren.


Ähm, ich glaube du unterliegst hier einem grundsätzlichem Irrtum, die Demokraten sind die Liberalen.

In den USA gibt es keine große sozialdemokratische Partei wie in den europäischen Staaten üblich.

Einige würden Demokraten vielleicht noch als "Sozialliberal" oder "Linksliberal" bezeichnen oder zumindest Teile von Ihnen.

Gruß Zechi
Planen ist alles, Pläne sind nichts.

Topas

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US-Präsidentschaftswahlkampf
« Antwort #12 am: 09. Januar 2008, 14:42:34 »
Du wirst Schwirigkeiten, die Liberalen dort unter dem Namen zu finden, denn Amis verstehen unter Liberal was anderes:
Zitat von: "wikipedia"
Today the word "liberalism" is used differently in different countries. One of the greatest contrasts is between the usage in the United States and usage in Continental Europe. In the US, liberalism is usually understood to refer to modern liberalism, as contrasted with conservatism. American liberals endorse regulation for business, a limited social welfare state, and support broad racial, ethnic, sexual and religious tolerance, and thus more readily embrace Pluralism, and affirmative action. In Europe, on the other hand, liberalism is not only contrasted with conservatism and Christian Democracy, but also with socialism and social democracy. In some countries, European liberals share common positions with Christian Democrats.


Typen mit ähnlichen Ansichten, Deregulierung des Marktes, etc gibt es dort auch, vor allem im Konservativen Lager.
Immense harm is caused by the belief that work is virtuous.
- Bertrand Russel

Vhalor

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US-Präsidentschaftswahlkampf
« Antwort #13 am: 09. Januar 2008, 17:54:20 »
Zitat von: "Tellian Mondschatten"
Hillary drängelt sich mit 2-3 Prozent an Obama vorbei und schiebt wieder gute Laune. Nachdem sie ein wenig auf die Tränendrüse gedrückt hat, konnte sie vor allem die weibliche Wählerschaft für sich gewinnen (46% Frauen für Clinton gegenüber 34% für Obama).
Das fand ich so richtig peinlich als sie knapp davor war zu flennen. Müsste sie nicht gerade weil sie eine Frau ist als besonders tough rüberkommen wollen um auch die, die eine weibliche Kandidatin für evtl. zu "schwach" für das Präsidentenamt halten (und da sind sicher auch viele Frauen unter denen die so denken), zu überzeugen (sorry, aber so ist es nun mal so dass viele das so sehen, Gleichberechtigung und Emanzipation hin oder her)? Seltsame Wählerfangmethoden finde ich. Aber es scheint zu funktionieren.

Geronimo

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US-Präsidentschaftswahlkampf
« Antwort #14 am: 09. Januar 2008, 18:02:28 »
Zitat von: "Vhalor"
Das fand ich so richtig peinlich als sie knapp davor war zu flennen. Müsste sie nicht gerade weil sie eine Frau ist als besonders tough rüberkommen wollen um auch die, die eine weibliche Kandidatin für evtl. zu "schwach" für das Präsidentenamt halten (und da sind sicher auch viele Frauen unter denen die so denken), zu überzeugen (sorry, aber so ist es nun mal so dass viele das so sehen, Gleichberechtigung und Emanzipation hin oder her)? Seltsame Wählerfangmethoden finde ich. Aber es scheint zu funktionieren.


In dem Fall glaub' ich nicht an Methode. Die Gute ist einfach so ehrgeizig, dass sie sich selbst unter einen enormen Druck setzt.

Sympathisch ist allerdings was anderes....

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