Das ist aber nicht meine Definition von Rückwärtskombabilität. Für mich muss man etwas ohne Arbeit einsetzen können, dann ist diese Bedingung erfüllt.
Auf gut Deutsch definiert Du den Begriff so um, dass er nicht mehr zum Paizo-Vorgehen passt und wirfst ihnen dann Unehrlichkeit vor. Nicht schlecht.
Kompatibilität bedeutet lediglich, dass man die Regeln miteinander vermengen kann, nicht dass das nicht die geringste Arbeit macht. Eine Stunde Arbeit, um die Charaktere von 3.5 nach PFRPG umzubauen? Wenn das schon zuviel Arbeit ist, dann hat Paizo nicht die geringste Chance, es Dir recht zu machen.
Dagegen sind diejenigen, die nicht bereit sind, ihre alte Kampagne einfach einzustampfen, aber trotzdem auf 4E wechseln wollen, tasächlich nicht zu beneiden. Mit einer Stunde ist das bei denen jedenfalls nicht getan.
Und das Beispiel mit dem Monster fällt zum einen unter das thema Balance, nicht Kompatiilität und ist zum anderen konstruiert. Erstens ist der Stärkeanstieg von PFRG-Chars nicht so groß, das man damit auf einmal 3-4 Stufen höhere Monster weghauen kann (es sei denn man konnte das auch vorher schon), und zweitens wiederhol ich noch mal gerne, dass wir nocht nicht gesehen haben, was Paizo mit den Monstern anzustellen beginnt. Die in der Alphaversion gemachten Vorschläge sind jedenfalls nicht besonders arbeitsintensiv.
Man muss den Leuten auch mal vertrauen können, anstatt mit ihnen über etwas zu diskutieren von dem man bisher nur hörte.
Stimmt im Prinzip: Aber dass das Vertrauen in die Küstenmagier ziemlich erschüttert ist, verwundert mich angesichts der Firmenpolitik des letzten halben Jahres nicht wirklich. Geht mir ähnlich, auch wenn ich mich nicht prinzipiell als 4E-Gegner ansehe.
Paizo hat dagegen eigentlich seit Gründung des Unternehmens noch keinen echten wirtschafltichen Bock geschossen und gleichzeitig das Kunststück geschafft, qualitativ sehr hochwertige Produkte zu erschaffen. Übrigens nicht nur für die eigene Firma. Lässt man mal die Kampagnenbücher außen vor (und das Tome of Magic, dass ich für ganz großartig halte), sind fast alle guten WotC-Bücher und -Abenteuer der letzten beiden Jahre unter der Mitwirkung eines oder mehrerer Paizo-Autoren entstanden.
Das ist sicher keine Garantie für die Zukunft, aber zumindest eine viel bessere Basis, um der Firma einen Vertrauensvorschuß zu gewähren. Bei Paizo rührt das Vertrauen aus dem her, was sie machen. Bei WotC hängts bei mir eigentlich nur noch an ein paar Namen. Um ehrlich zu sein, können sie sich bei Mike Mearls, Keith Baker und James Wyatt bedanken, dass ich das Kapitel 4E nicht schon lange für mich abgeschlossen habe.