Der Punkt ist, im PHB (also der Hauptquelle für Spieler) steht davon kein Mucks, was den DM (wenn er darauf wert legt) in die unangenehme Lage versetzt, dem Spieler etwas verbieten zu müssen, für das es keinen äußerlichen Anlass gibt.
Also bei mir steht, dass sie eher nicht für SC geeignet sind und dass die vollständigen Einträge im DMG sind....
Der DMG klingt gar, als sei Lolth eher eine Antagonistin der Drow ("source of disruption in the otherwise stable drow society"). Jemand, der Lolth nicht kennt, schlägt dann das Monster Manual auf, liest den Fluff zu den Drow und denkt erstmal: Hä?
(Als Leute, die Lolth kennen bin ich der Ansicht, dass wir mit Argumentation auf Grund mangelnden Kenntnisstandes vorsichtig sein sollten.)
Ist vielleicht ein wenig unglücklich formuliert, aber bei einer bösen Göttin der Lögen ist durchaus zu erwarten, dass das die Verehrer betrifft....
Oder ist Gruumsch demnächst Anti-Ork weil seine Ideologie dir Orks dazu bringt sich in Machtkämpfen gegenseitig zu bekämpfen?
Und warum die anderen sie anbeten sollten? Weil sie Teil des Core Pantheons ist,das genau deswegen so heißt.
Und das ist schlimm wegen?
Andere Inkarnationen von Lolth haben was dagegen, im Grundsetting der 4E sind die Götter aber eher von den Sterblichen entrückt als in vielen andere Welten. Also aknn prinzipiell jeder jeden anbeten. Lolth ist die einzige, bei der die verschiedenen Texte die Aussage treffen, dass man sie eigentlich nur als Drow anbeten
sollte.
Wenn also ein Spieler sie anbeten will, kann der SL sagen, dass ist OK oder eben nicht. Und er kann das Nicht auch belegen...
Ist doch eigentlich keine schlechte Idee, dass die Leute die ein oder andere Freiheit haben, oder?
Wurde schon mehrfach hier im Thread erwähnt und ist für jeden, der mit Greyhawk vertraut ist, auf den ersten Blick klar und deutlich erkennbar. Für die anderen hat es keinen Wiedererkennungswert, aber immerhin auch keinen negativen.
Denkst du.
Diverse Götter sind in mehreren Welten vertreten. Corellon und Moradin z.B. sind sowohl in den FR als auch in Greyhawk vertreten. Und sie haben Unterschiede in diesen Inkarnationen.
In den FR ist Moradin verheiratet, in den 3.X Greyhawk-Büchern steht nichts davon. In den FR hat Corellon Ellistrae als Tochter, in Greyhawk nicht.
Etc...
Wenn jetzt jemand nur die FR-Götter kennt, was durchaus nicht unwahrscheinlich ist (schließlich spielen viele der Computerspiele in den FR, viele Gruppen spielen ausschließlich in den FR, Leute die mit AD&D angefangen haben in der FR das große Setting war haben evtl. kein Wissen über Greyhawk und schlussendlich sind die FR wohl das erfolgreichste Setting), und dann die Einträge im 3.X PHB liest, kann er genauso auf die Schnauze fallen wie wenn er das 4E-PHB liest.
Die Götter haben nur für diejenigen keinen negativen Wiedererkennungswert, die Greyhawk kennen und den Teil des PHB lesen in dem steht, dass Greyhawk das implizierte Grundsetting ist.
UNd weil die 4E jetzt es gewagt hat etwas Neues zu machen ohne es vorher als Setting (das es nicht ist) rauszubringen.
Der Punkt ist, das im 3.5 nichts steht, was nicht seiner Rolle in früheren Editionen entspräche. Das was da steht, reicht vollkommen zur Identifikation aus
was sagt hingeggen das PHB 4E über Corellon aus
-Gesinnung: unaligned (früher war er mal chaotisch gut und hatte sogar die Domäne Gut)
Das Gesinnungssystem wurde geändert, warum sollte ihn das nicht beeinflussen?
-wird oft als Eladrin abgebildet (klaro)
Wie? Ein Elfengott wird als Elf abgebildet? Blasphemie!
-Gott der Fey (nja, gibt angesichts der Umdefinierung von Eladrin und Elfen irgendwie Sinn, hat aber mit früherer Lore rein gar nichts zu tun)
Er war Schutzgott der Elfenvölker und ist Schutzgott der Elfenvölker. Ich sehe das Problem nicht, die Elfen haben sich leicht verändert und zwar in eine Richtung in der sie schon immer waren. Warum sollte Corellon also sie nicht mehr schützen?
-aber nichts spezielles über Elfen, für die nun wohl Melora und Sehanine zuständig sind. (muss man schon bei den anderen Göttern suchen, um eine Verbindung zu finden).
Genau, er wird als Elf abgebildet, ist ihr Schutzgott und (andere Quelle) hat sie angeblich sogar erschaffen. Absolut nicht spezielles über Elfen...
Ich denke, der Unterschied ist leicht erkennbar. Der Corellon der 3.5 ist von früher bestens bekannt, bei dem der 4E ist zwar die Vorlage noch erkennbar, die Umsetzung hat aber nur sehr bedingt mit dem alten Corellon zu tun.
Naja, ist eben ne andere Welt, da gibts eben eine etwas andere Wahrnehmung von ihm, war doch bisher auch so.
Zum Zeitpunkt des Artikels war schon eine ganze Weile über die 4E geredet worden und immerhin waren da auch schon die ersten Ausgaben der onlinemagazine im gange (und speziell der Dragon sich zu beginn durch nichts auszeichnete, wofür man das Wort Qualität benutzen möchte). Immerhin war er eine offizielle Verlautbarung von WotC und sagte ganz unverblümt: He, frühere Zusammenhänge interessiern uns nicht, Corellon wird auch von Zwergen verehrt.
Ganz ehrlich war das in 3.X von der Grundaussage des PHB auch schon so.
Moradin ist der Zwergengott und Gott ihres Handwerks. Corellon ist der Elfengott und Gott der Künste.
Ein Zwerg der Kunst schafft, die nicht unter Moradins Einfluss fällt, hat durchaus Grund dazu Corellon anzubeten.
Er ist sogar implizit der empfohlene Gott für Barden, da er als einziger für Musik zuständig ist.
Wirft en ganz neues Licht auf die Zwerge und ihre Heldenlieder.
Mein persönlicher Lieblingsabschnitt aber ist die Begründung für die Existenz Banes im Core Pantheon:
Nicht: wir hatten einen guten Grund, Bane zu nehmen.
Sondern: Uns fiel kein besserer Name ein, da haben wir es eben bei dem "placeholder name" belassen.
Ist eigentlich nachvollziehbar und deckt sich mit der von mir oben geschilderten Herangehensweise.
Man wollte jemanden "wie Bane" und hat eben festgestellt, dass es Blödsinn wäre Bane zu nehmen und ihn nur umzubenennen, anstatt gleich das volle Programm zu nehmen.
Das ist nicht "wir sind zu blöd und zu faul für nen neuen Namen" sondern "Wir hatten einen Placeholder und haben gemerkt, dass er die Rolle perfekt ausfüllt".
Sowas passiert hin und wieder.
In den C&C Computerspielen ist "Kane" die bestimmende Figur, die die ganze Tiberium-Reihe identifiziert. Ursprünglich sollte der Mann, der ihn spielt nicht Kane sein.
Man wollte nur ein paar Probe-Aufnahmen machen und at ihn die Rolle zu mimen. Er passte so gut hinein, dass er sie nach 10 Jahren immer noch definiert....
Die Hauptkritik am 4E-Pantheon scheint mir eher die zu sein:
Bisher konnte man auf den Ganzen Vorbau des Hintergrundes aufbauen um die Lücken der Beschreibung zu füllen, auch wenn diese ansonsten eine anderes Bild erzeugt haben.
In der 4E fehlt dieser Kontext, wodurch man die Lücken nicht mehr selbst füllen kann ohne in eine andere Welt zu gehen.
Dadurch, dass die Beschreibung nun für sich steht, bemerkt man die Lücken, die man bisher überlesen hat.
Es ist die Schuld der 4E, dass man sich nun nicht mehr Vorkenntnisse unbesehen zunutze machen kann um sein eigenes Götterbild zu bestätigen.