@Lhor:
Die 3.5 hat sich in ihrem Grid-Konzept stark an einer möglichst direkten visuellen Umsetzung des Geschehens versucht. Die 4E abstrahiert hier viel stärker (eckige Feuerbälle, diagonale Bewegung - das versucht gar nicht, zu simulieren, sondern soll lediglich die Spielstütze Miniaturengrid etwas handlicher machen; wirklich zufriedenstellend simulieren konnte die 3.5 nämlich auch nicht, selbst wenn man Wert auf so etwas legte, da das ausgeklügelte System genug andere simulationsfeindliche Abstraktion bot). Die 3.0 hingegen ließ dem Spielleiter mehr Möglichkeiten zur Improvisation, und bei manch älterer Edition diente der Grid lediglich als Gedankenstütze, da selbst der Mechnismus einer Kampfrunde lediglich ein komplexeres Geschehen in kurze Regelmechanik zusammenfaßte.
Was ist also stärker "Miniaturenschieberei"? Wenn Du so fragst: 3.5, wo es für alles eine erfolglos bemühte Simulationsregel mit klar definierter räumlicher und zeitlicher Dimension gab. Die 4E abstrahiert zu stark, um den Fokus auf die Miniaturen zu legen. Dein miniaturenbefreites Laienschauspiel findest Du, wie Zechi ganz richtig sagt, höchstens noch in der 3.0, ganz bestimmt aber nicht im Rundum-Sorglos-Regelautomaten 3.5, der das nicht wirklich besser macht als die 4E.
Ich bin wirklich der Meinung, daß die Aussage, die 4E würde Dich beim Rollenspielen einschränken, kein objektiv vertretbares Argument anzieht, welches die 3.5 hier in ein besseres Licht rückt. Geschmack außen vor, solltest Du vermutlich eher BW spielen, da hast Du keine Miniaturen, keine behindernden Mechaniken, und keine versagenden Simulationsansätze.
Das, was die 3.5 und die 4E so massiv gegeneinander abgrenzt, ist im Prinzip die Blockade in den Köpfen der Spieler, die zwei praktisch identische Systeme vor der Nase haben, aber der einen Hälfte gefällt der rote Schnuller besser, und der anderen Hälfte der grüne. Bin ich eigentlich der einzige, der an beiden gleich gerne oder ungerne nuckelt?