Ich behaupte einfach mal, dass jeder Spielleiter mehr oder minder ständig nicht zugeschnittene Begegnungen schmeißt, es kümmert sich nur niemand drum bzw. es wird nicht als "Begegnung" wahrgenommen. Aber wenn man vor den Händler oder Schmied oder Wirt oder sonst was tritt um ein Pläuschchen, das so Expert3 ist, dann ist das eigentlich eine Begegnung ECL 1/2 nur vergibt man idR aus zwei Gründen keine Erfahrung: 1. lohnt nicht, 2. war nicht zum "Überwinden" vorgesehen. Umgekehrt gibt's das auch, wenn die SCs dem König entgegentreten, ist der König wahrscheinlich schon mal Aristocrat12/Warrior4 oder so im Raum verteilt stehen ein paar Wachen (12 x Warrior 2) hinter dem König stehen sein Berater (Rogue 14) und sein Hofmagier (Wizard 18) und natürlich ist auch die königliche Leibgarde zugegen (8x Fighter 6 mit ihrem Hauptmann Fighter 12). Ich rechne das EncounterLevel jetzt nicht aus, aber hier hat man den SCs eine übervorteilte Begegnung hingestellt und? merkt keiner, interessiert keinen.
Edit: Gut theoretisch könnte man sagen, dass keine Begegnung besteht, wenn die Parteien keinen Konflikt haben. Aber man kann den Wirt ja durchaus ob ein paar Informationen, die der eigentlich gerne für sich behalten würde encountern und es ist auch absolut drin, dass der König den SCs alles andere als wohlgesonnen ist, nur ist er auch kein Gewalt-Typ, er liest ihnen nur die Leviten, die Aufgabe oder der Konflikt wäre dann vielleicht den König eben wieder besser zu stimmen (also einmal erfolgreich auf Diplomatie werfen).
Die Frage tritt also imho nur auf Monster bezogen auf, denen man so im Dungeon oder in freier Wildbahn begegnet... und da muss ich gestehen, dass ich überwiegend zugeschnittene (mit Tendenz zum "zu leicht") Begegnungen spiele, aber hier und da sind auch Ausreißer dabei, die sind aber üblicherweise auch zu erkennen für jemanden, der D&D kennt (Meta-Gaming sei dank). "Och guck mal drei Schreckensratten, na da wollen wir aber lieber keinen Grad5-Zauber drauf verwenden" oder eben "whoaaa eine zwölfköpfige Hydra, rennt! Mit meinem Kurzschwert[meisterarbeit] schaff' ich die nicht".
Bei D&D speziell habe ich persönlich oft Schwierigkeiten "herausfordernd" zu sein, der Grat zum "in der zweiten Runde stirbt einer" ist doch recht schmal. In anderen Systemen geht das aber, gerade wenn die Macht-Spanne in der Welt einfach nicht so groß ist, also vieles was nomagic oder lowmagic ist, der Kleinganove von der Straße ist in der Regel auch für den gut ausgebildeten Soldaten eine Gefahr, wenn er ein Messer hat (und der Soldat gerade seinen freien Tag). Aber er ist niemals "unschaffbar" (man hat ja auch eine Nahkampfausbildung genossen). Es gibt einfach eine ganze Menge Systeme, wo man - D&D gesprochen - auf Stufe 1 durchaus Chancen gegen einen auf Stufe 30 hat... sie sind natürlich geringer als anders herum aber mal aus der Luft gegriffen 20:80. Dort tritt das Problem also nicht auf, wenn sich der SL "verschätzt" hat (bzw. absichtlich etwas zu starkes/schwaches spielt), dann hat die Gruppe oder der oder die SC noch immer alle Möglichkeiten, laufen, kämpfen, reden, ignorieren etc.