Naja als DM legt man nunmal die Grundlagen dafür, ob Monster ihre Fähigkeiten entfalten können oder nicht. Nur weil die Situation (eventuell sogar durch aktive Vorarbeit der SCs durch Scry, Geländevorteil etc.) dem entsprechenden NSC/Monster nicht erlaubt, seine Fähigkeiten voll zu entfalten, sollte man nicht die XP reduzieren.
Und das stimmt einfach nicht. CR ist ein
Challenge Rating, ein Herausforderungsgrad, und wird sogar in der verregelten 3.5 in vielen Randbemerkungen vertrauensvoll in die Hände der Spielleiter gelegt. Wo keine Herausforderung, da kein Rating. Punkt. Das bedeutet nicht, daß die Gegner das Potential ausschöpfen müssen - wenn die Spieler es schlau anstellen, sollen sie ruhig profitieren. Aber das Potential muß da sein. Und das ist es bei unreflektierter Übernahme von CRs aus dem MM oder DMG halt einfach mal
nicht. Siehe auch das folgende Beispiel, wo der Begriff CR offenbar einfach mathematisch nach gängigem Maßstab erstellt wurde, ohne das eigentliche Problem zu behandeln:
Ich hatte einen Magier Stufe 9 vorbereitet für die (gerade Stufe 8 gewordene) Party. Eigentlich dachte ich mir, dass er sie auseinandernehmen wird, und habe ihm deshalb sogar noch wesentlich mehr magische Gegenstände gegeben als by the book empfohlen, damit er einerseits für Stufe 9 ziemlich stark sein würde, andererseits dann, wenn die SC es schaffen ihn zu besiegen, auch eine entsprechend angemessene Belohnung abfallen würde. Nun was ist passiert: Er wurde überrascht und in einer Runde kaputtgekloppt, die von ihm gezauberte Dimensionstür wurde gefizzelt (Konzentrationswurf versaut). Jo, und das war halt CR9.
Vorsicht. Gerade bei NPCs versagt das CR oft kläglich. das zeigt schon der ECL-Vergleich eines typischen NPC mit einem fast beliebigen Monster. Einen Lvl. 9 Magier würde ich ohne Begleitung
niemals höher als CR 7 ansiedeln, weil er das einfach nicht bringt. In den zwei bis fünf Runden, bis der Kampf vorbei ist (beim Magier eher zwei) wird er dem, was sein CR ausmacht (Zauber) einfach nicht gerecht. Im Gegenzug ist fast alles, was NPCs auf ein "passendes" CR hebt, z.B. Gegenstände und Ausrüstung, für Spieler nutzbar.
Wenn's schon Ausrüstung sein soll: Einweggegenstände oder Dinge, die ihm ein erweitertes Zeitfenster verpassen. Dein Gegner hat das Einzelgegnerproblem, das ich weiter oben im Thread bereits angesprochen hatte (eine Aktionsphase gegen vier oder fünf in der Heldengruppe, was erwartet man da?), und
dazu noch das Problem der unangemessenen NPC-CRs. Und er ist ein einzelner Vollcaster.
Im Falle des Magiers sieht man einfach, daß Du zu großzügig denkst. Hast Du die Zauber im Zauberbuch des Magiers mit in die Schätze einberechnet? Nein (rein hypothetisch - vielleicht hast Du ja dran gedacht, aber viele SL machen das nicht)? Warum nicht? Die sind Gold wert. Ansonsten lieber den Hexenmeister nehmen. Statt dessen hast Du überlegt, wie Du ein nicht angemessen gewichtetes Gegnermodell (und das ist ein einzelner Vollcaster-halt nunmal) mit zusätzlichen Ressourcen schmackhafter machen kannst. Das kann doch nicht sein.
Setz die Caster-NPC niedriger an. Setz NPCs, deren CR sich auf Klassenstufen gründet, generell niedriger an (es sei denn, es sind Monster mit Klassenstufen, deren Klasse und Basiskreatur sich prima ergänzen, da ist das schon mal okay). Es hat einen Grund, daß viele Monster nicht ihr ECL als CR verwenden, sondern einen deutlich niedrigeren Wert. Som wie Du es schilderst, ist es eigentlich kein Wunder, daß die Charaktere mit den Herausforderungen kurzen Prozeß machen - weil die Belohnung nämlich der Herausforderung in keiner Weise gerecht wird.
Der Magier ist mit neun Klassenstufen und dicker Item-Sammlung mit Sicherheit ein fetter Magier. Aber weder ist er eine Herausforderung für eine Gruppe der neunten Stufe, bei der diese ein Viertel ihrer Ressourcen verbrennen muß, noch ist er das an Belohnung wert, was man in seine Ausrüstung steckt (plus Zauberbuch, falls man das nicht in den Schatz einrechnet, was man beileibe nicht machen muß, aber im Hinterkopf behalten sollte).