Ich habe zwei größere Probleme, die sich in eine Reihe größer Verbesserungen gegenüber Origins einreihen, auf die ich schon eingegangen bin am Anfang des Threads. Die beiden Baustellen gehen teilweise ineinander über.
evtl. Spoiler ahoi!
Zum einen ist es die (für mich) übertrieben bösartige Spielwelt. Das Spiel liess mich gegen Ende immer längere Pausen zwischen den Spielzeiten einlegen, weil ich sicher war das meine kleine, sympathische Gruppe Helden auf eine Katastrophe zusteuert, die sie nicht überstehen werden. Es gibt so gut wie keine hoffnungsvollen Lichtblicke. Selbst die "kleinen Siege", wie zum Beispiel aus den Händen von tyrannischen Templern befreite Magier, sind entweder mit großem Verlust verbunden (Flucht aus der Stadt/dem Land, der Magier muss Familie etc zurücklassen oder sonstwas) oder beissen einem hinterher trotzdem in den Hintern. Ich bin mir ziemlich sicher das es in der Story mehr Blutmagier als normale Magier gibt, und jeder zweite Blutmagier mutiert sofort zur Aberration. Dazu kommen absolute Tiefschläge im Leben Hawkes, wie der Tod des Bruders/der Schwester/beider Geschwister, der unglaublich (unnötig) brutale Tod der Mutter, die Geschichte um Merrils Clan, Anders Bombenanschlag, die beiden wahnsinnigen Führer der Magier und Templer und und und.
Und da kommt mein zweites Problem mit ins Spiel. Man hat im Endeffekt verdammt wenig Auswirkung darauf, wie sich das Spiel entwickelt. Das ist nicht unbeding eine Verschlechterung gegenüber Origins, denn auch da ist der grobe Weg mehr oder weniger vorgegeben. Man wird zum Warden, König wird verraten, man sammelt Verbündete, man kämpft gegen den Archdemon, Ende. Allerdings passte das eher zum Aufbau des Spiels. In Origins ist das Ziel klar: Der Archdemon muss getötet und die Blight gestoppt werden. In DA2 stolpert man mehr oder weniger von einer Katastrophe in die Nächste, und hat kein klares Ziel vor Augen. Dadurch fühlte ich mich eingeengter in dem doch recht strammen Storykorsett das Blizzard einem in DA2 anlegt.
Nun bin ich wirklich kein Feind von linearen Spielen. Ich opfere spielerische Freiheiten gerne für eine gute Story. Deshalb sind diese beiden Probleme auch miteinander Verbunden. Der gute Varric wird immer eine grimmige, blutige Geschichte erzählen müssen, bei der es kein wirklich befriedigendes Happy End geben kann, weil so viel Opfer gebracht wurden. Das ist mein Problem mit dem Spiel, und es ist ein ziemlich großes. Spielerisch hat Bioware meiner Meinung nach sehr viel richtig gemacht.