Autor Thema: Wenn sich mehrere Spieler um einen Gegenstand streiten  (Gelesen 5624 mal)

Beschreibung: Was tun?

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G4schberle

  • Globaler Moderator
Wenn sich mehrere Spieler um einen Gegenstand streiten
« am: 16. Oktober 2011, 00:19:09 »
Was sollte man eurer Meinung nach tun, wenn sich zwei, oder mehr Spieler um einen (magischen) Gegenstand, der nicht so einfach mehrfach zu beschaffen ist, streiten.

Nehmen wir, zum Beispiel, einmal an es geht um ein magisches Schwert mit einer besonderen Bestimmung (dicker Bonus auf Orkschlachten und die SC spielen eine Orkschlachtkampagne). In der Gruppe gibt es zwei Nahkämpfer, die beide auf's Damagedealn ausgelegt sind und folglich beide mit diesem einzigartigen Schwert viel anfangen könnten. Eine wilde Debatte entbrennt, die nicht nur Hartwurst für die Spielrunden ist, sondern auch jedesmal im RL aufflammt, wenn sich die beiden sehen.
Und wenn ich den Faden einmal weiter spinne, kommen die Spieler vielleicht noch auf die Idee, der SL solle entscheiden wer das Schwert bekommt - für mich persönliche eine Alptraumvorstellung.

Sollte man als SL nun einem der Spieler den Gegestand zusprechen? Oder sollte man gar den Gegenstand durch eine schicksalshafte Wendung ganz aus dem Spiel nehmen? Vielleicht taucht plötzlich, oh Wunder oh Wunder, ein zweiter, genau identischer Gegenstand auf... Man könnte aber auch sagen, dass die Spieler solche Problemchen bitte untereinander klären sollen, und wenn sie das nicht können werden sie aus der Runde gebannt.
Was würdet ihr sagen, sollte ein SL in dieser Situation tun.

Reingehaun, G4.
... berichtigt mich, wenn ich falsch liege ...

Archoangel

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Wenn sich mehrere Spieler um einen Gegenstand streiten
« Antwort #1 am: 16. Oktober 2011, 00:36:47 »
1. Wenn es in RL getragen wird hat man entweder sehr junge Spieler oder ein Problem; in diesem Falle würde ich die Kampagne abbrechen und mir neue Spieler suchen.

2. Auswürfeln? Oder eben jedwede andere Methode, die Ingame zur Lösung führt. Wenn sie sich einfach nicht einigen wollen/können wird das Teil halt verkauft. Oder die Spieler kaufen es der Gruppe ab - der höhere Bieter gewinnt.
In diesem Thread gibt es wunderbare Beispiele, dass Schulpflicht und Dummheit sich nicht ausschließen. (Tempus Fugit)

4E Archoangel - Love me or leave me!

Hautlappen

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Wenn sich mehrere Spieler um einen Gegenstand streiten
« Antwort #2 am: 16. Oktober 2011, 00:49:23 »
Man sollte so ein Schwert erst gar nicht einbauen. Jetzt ist das Kind in den Brunnen gefallen (?).
a) Sagen dass man Mist gebaut hat bzw. dem Schwert hauptsächlich symbolischen Charakter zukommen lassen (je nachdem ob die Kampagne das gestattet) und nen Haufen Gold für die ganze Gruppe dazupappen damit sich jeder freut.
b) Was Archo schon andeutet: Abkaufen. Der Spieler zahlt den anderen Spielern soviel aus wie ihnen nach Wert des Gegenstandes zustehen würde. (So wird es idR ja auch gehandhabt)
« Letzte Änderung: 16. Oktober 2011, 00:57:41 von Hautlappen »
"I have no expression on my face" (Tuvok)

Tempus Fugit

  • Mitglied
Wenn sich mehrere Spieler um einen Gegenstand streiten
« Antwort #3 am: 16. Oktober 2011, 07:49:11 »
Wie handhabst du es denn im Leben, wenn du etwas haben willst und einen Mitbewerber hast?
Übermensch, weil Rollenspieler

Xiam

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  • Mörder der 4E
Wenn sich mehrere Spieler um einen Gegenstand streiten
« Antwort #4 am: 16. Oktober 2011, 09:09:07 »
Wenn sich mehrere Spieler um einen Gegenstand streiten...

...dann ist das deren Problem, das sie ingame lösen sollten.

Mach denen klar, dass es das Schwert gar nicht wirklich gibt, sondern sich allenfalls ihre Charaktere in der Spielwelt darum streiten könnten. Das sollte ihnen klar machen, wie lächerlich es ist, sowas ins RL zu tragen. Wenn nicht, sollten die Spieler mal an ihrem Konfliktmanagement arbeiten.

Irgendwie ist es lustig, dass in vielen Runden eine der Hauptaufgaben des SL zu sein scheint, für Harmonie in der Abenteurerrunde zu sorgen und ja jeden Konfliktstoff zwischen den SC zu entschärfen.
1984 was not supposed to be an instruction manual.

Zechi

  • Globaler Moderator
Wenn sich mehrere Spieler um einen Gegenstand streiten
« Antwort #5 am: 16. Oktober 2011, 10:25:43 »
Ich denke das Problem könnte möglicherweise sein, dass zwei sehr ähnliche SC (Nahkämpfer) in der Gruppe sind. Das ist dann bei der Verteilung von "Beute" regelmäßig problematisch, weil beide SC sich natürlich für die gleiche Art an Beute interessieren werden. Natürlich kann man das "ingame" lösen durch Charakterinteraktion lösen und z.B. eine Absprache bei der Beuteverteilung treffen (beim nächsten mal hat der SC die erste Wahl, der diesesmal leer ausgegangen ist oder ähnliches).

Ein "modernerer" Ansatz, der etwa bei der 4E und teilweise bereits in der 3.5E vertreten wird, schiebt die Verantwortung letztlich auf den SL ab. Der SL hat hiernach dafür zu sorgen, dass die SC überwiegend gleichmäßig starke und quasi nur nützliche Gegenstände finden. Ist das den Spielern bekannt, dann kann man solche Streitigkeiten vermutlich ausschließen, weil alle Spieler wissen, dass sie nicht leer ausgehen werden.

Der Vorteil dieses Ansatzes ist, dass magische Gegenstände viel rarer sind und der Flair des "Besonderen" stärker betont wird. Zudem ist die Spielbalance innerhalb und außerhalb der Gruppe besser. Auch fehlt dann der für die 3E typsiche inflationäre Markt für magische Gegenstände.

Der Nachteil ist, dass eine Spielwelt, in der die SC quasi immer das finden, was für sie nützlich ist, Gefahr geht unglaubwürdig zu werden.
Planen ist alles, Pläne sind nichts.

Xiam

  • Mitglied
  • Mörder der 4E
Wenn sich mehrere Spieler um einen Gegenstand streiten
« Antwort #6 am: 16. Oktober 2011, 11:26:41 »
Ogott, das steht echt so in den 4E-Regeln? Meine Güte, was für ein Kinderkram. Und ihr spielt als erwachsene Menschen tatsächlich so ein in Watte gepacke? Ich würd mir nur verarscht vorkommen.

Klar hat der SL dafür zu sorgen, dass kein SC bevorzugt oder benachteiligt wird, also dass einer ständig irgendwas nützliches findet und ein anderer nie etwas. Aber ein Rollenspiel ist doch vom Ansatz her eigentlich ein Interaktionsspiel, bei dem es um Konfliktlösung geht. Hier ist der Konflikt halt mal innerhalb der Gruppe. Aber das darf natürlich nicht sein.

Was machen denn 4E-Spieler, wenn sie im Abenteuer mal die Wahl zwischen Pest und Cholera haben? Wenn keine Entscheidung die 100% richtige zu sein scheint bzw, alle einen Pferdefuß haben? Wenn der Paladin im Grunde was tun müsste, was seinem Codex widerspricht? Wenn die sich aussuchen können: Viele retten und dafür wenige opfern... Was dann? Wahrscheinlich dürfen solche Situationen per Definition nicht vorkommen, weil Nachteile in Kauf zu nehmen ist ja nicht Fun und nicht kewl, und weniger Damage zu machen, als der Nebenmann, der gerade das Hackmaster +12 gefunden hat suckt auch. Da muss der SL dann unter dem doppelten Truhenboden schnell das zweite Hackmaster +12 verstecken, sonst krieg ich Pipi in die Augen...  ::)
1984 was not supposed to be an instruction manual.

Hautlappen

  • Mitglied
Wenn sich mehrere Spieler um einen Gegenstand streiten
« Antwort #7 am: 16. Oktober 2011, 12:50:56 »
Man kann sich natürlich weiterhin daran aufgeilen, dass es ein Rollenspiel auch nur wagt gameistische Lösungen vorzuschlagen die unerfahreneren Spielern/Spielleitern ein Stück weit entgegenkommen könnten, oder man akzeptiert einfach, dass es Spieler/Spielleiter gibt die nicht so perfekt sind wie man sie vielleicht gerne hätte und steht über den Dingen.
Natürlich hat es aber (um dem ganzen die Krone aufzusetzen) nochmal des Hinweises gebraucht, dass reife und erwachsene Menschen (wie du Xiam!) solche Situationen erst gar nicht aufkommen lassen, bzw. mit diesen wie reife und erwachsene, vernünftige, ständig rational denkende Menschen umgehen. Schön natürlich auch noch der kleine, miese Seitenhieb dahingehend, dass 4ed Spieler ja sowas von blöde sind und mit deinen Klischeesituationen (die so idR nie vorkommen) a la Paladin muss eine Horde Kindergartenkinder brutal niedermetzeln um die Welt vor dem Untergang zu retten wegen eines (!) Hinweises wie man mit Ausrüstung umgehen könnte (!) nie, nie zurechtkommen würden. Schande über die 4ed Spieler (ich bin übrigens keiner), offensichtlich sind die schon vom Zeitgeist/Mainstream kompromittiert wenn sie ein entsprechendes Buch auch nur aufschlagen.

@Topic: Es ist schon richtig was Zechi schreibt. Auch die 3.x hat doch die klassischen wealth per lvl. Tabellen um sicherzugehen, dass die SC (bei generischem Spiel) in etwa adäquat ausgerüstet sind. Wenn ich jetzt also dafür sorge, dass meine Spieler ein dermaßen starkes Schwert finden muss ich die Konsequenzen auch im Blick haben. Ich weiss ja auch nicht was so unheimlich abgeklärt und reif daran sein soll dadrüber zu stehen.
Es ist einfach Humbug die Spieler eine solch starke Waffe finden zu lassen wenn sie
a) dafür sorgt, dass einer der Spieler massiv bevorteilt wird (was soll das denn bringen?; das ist einfach mieses Design. Punkt.), und
b) diese Bevorzugung auch noch einen Spieler trifft dessen Rolle (Damagedealer) gleich doppelt besetzt ist.
"I have no expression on my face" (Tuvok)

Zechi

  • Globaler Moderator
Wenn sich mehrere Spieler um einen Gegenstand streiten
« Antwort #8 am: 16. Oktober 2011, 12:59:17 »
Ogott, das steht echt so in den 4E-Regeln? Meine Güte, was für ein Kinderkram. Und ihr spielt als erwachsene Menschen tatsächlich so ein in Watte gepacke? Ich würd mir nur verarscht vorkommen.

Klar hat der SL dafür zu sorgen, dass kein SC bevorzugt oder benachteiligt wird, also dass einer ständig irgendwas nützliches findet und ein anderer nie etwas. Aber ein Rollenspiel ist doch vom Ansatz her eigentlich ein Interaktionsspiel, bei dem es um Konfliktlösung geht. Hier ist der Konflikt halt mal innerhalb der Gruppe. Aber das darf natürlich nicht sein.

Was machen denn 4E-Spieler, wenn sie im Abenteuer mal die Wahl zwischen Pest und Cholera haben? Wenn keine Entscheidung die 100% richtige zu sein scheint bzw, alle einen Pferdefuß haben? Wenn der Paladin im Grunde was tun müsste, was seinem Codex widerspricht? Wenn die sich aussuchen können: Viele retten und dafür wenige opfern... Was dann? Wahrscheinlich dürfen solche Situationen per Definition nicht vorkommen, weil Nachteile in Kauf zu nehmen ist ja nicht Fun und nicht kewl, und weniger Damage zu machen, als der Nebenmann, der gerade das Hackmaster +12 gefunden hat suckt auch. Da muss der SL dann unter dem doppelten Truhenboden schnell das zweite Hackmaster +12 verstecken, sonst krieg ich Pipi in die Augen...  ::)

Ich glaube du hast eine falsche Vorstellung von der konkreten Umsetzung dieses Prinzips. Das ist natürlich nicht so überzogen, wie du das darstellst. Es ist ja auch keine "feste" Regel, sondern ähnlich wie die Schatzverteilung in der 3E eine Richtlinie. Du hast doch auch das Abenteuer Red Hand of Doom in der 3.5E geleitet (das mache ich gerade auch, übrigens mit 3.5E Regeln). Dort ist mir gleich aufgefallen, dass die Autoren des Abenteuers genau diese 4E Empfehlung aussprechen (daher die gefundenen Schätze sollen an die Bedürfnisse der Gruppe angepasst werden, weil eben ein gewisser Zeitdruck im Abenteuer existiert und Herstellung und Handel von Gegenständen nur begrenzt möglich ist). Genau das wurde in der 4E im Prinzip als generelle Empfehlung ausgesprochen, was einher geht mit deutlich weniger magischen Schätzen, die die Gruppe im Verlauf des Abenteuers findet (z.B. in Red Hand of Doom hat ja bereits das Fußvolk der Roten Hand diverse magische Gegenstände, etwas was in der 4E undenkbar wäre), weil eben der inflationäre Handel mit diesen Gegenständen in der 4E wegfällt. Finden die SC die tolle Waffe XYZ, aber leider ist es eine, die für die Gruppe total nutzlos ist, so sollte man sie eben in eine Waffe ändern, welche der Gruppe nützt.

Die 3E mit ihrem "Goldwert" ist übrigens bei weitem nicht so entfernt von diesem Prinzip. Hier wird ja ein gewisser "Goldwert" als Richtlinie empfohlen, den man als SC in einem bestimmten Level an Equiment haben sollte. In einer normalen 3E Kampagne können die Spieler daher darauf vertrauen, dass sie in etwa magische Ausrüstung haben werden, die ihrem "Goldwert" entspricht. Zudem steht in der 3E der Handel mit magischen Gegenständen ja als Eckpfeiler des Systems, daher in der Grundannahme geht man davon aus, dass man Handel mit magischen Gegenständen als Abenteurer mühelos betreiben kann, um sich seine "optimale" Ausrüstung zu besorgen. Im Ergebnis also nicht viel anders als die 4E Empfehlung, außer dass der Schritt mit dem "Handelssystem" wegfällt.

Natürlich sind das nur Richtlinien und keine festen Regeln und der SL entscheidet natürlich letztlich wie die Schatzverteilung stattfindet. Das war in vorherigen Editionen übrigens anders, da war es extrem vom Zufall abhängig was gefunden wird. Die Spielbalance hatte man da ignoriert.

Und ja! Alle diese Schatzverteilungsprinzipien können Spaß machen! Alle drei Prinzipien haben aus meiner Sicht Vor- und Nachteile und somit ihre Berechtigung. Ein gewisser "Mix" ist ja auch möglich. Soll doch jede Gruppe selber entscheiden, wie sie das handhabt, aber es hilft sicherlich alle Optionen zu kennen.
« Letzte Änderung: 16. Oktober 2011, 13:01:37 von Zechi »
Planen ist alles, Pläne sind nichts.

G4schberle

  • Globaler Moderator
Wenn sich mehrere Spieler um einen Gegenstand streiten
« Antwort #9 am: 16. Oktober 2011, 13:06:20 »
Man sollte so ein Schwert erst gar nicht einbauen. Jetzt ist das Kind in den Brunnen gefallen (?).
Warum?
Wenn es logisch ist und in die Welt passt.

Zitat
Wenn ich jetzt also dafür sorge, dass meine Spieler ein dermaßen starkes Schwert finden muss ich die Konsequenzen auch im Blick haben.
Ich glaube da hast du mich falsch verstanden. Das Schwert ist keineswegs über. Es ist total ausballanciert und passt auf die Stufe der Gruppe. Aber es ist eben nicht so, dass jeder Honepiepel Schmied um die Ecke so ein Schwert in 2 Tagen schmieden kann. Das ist es, was das Schwert besonders macht.

Abgesehen davon könnte das Ganze meinetwegen auch mit einem ganz anderen Gegenstand passieren. Vielleicht auch mit einem, der nicht spezifisch für eine bestimmte SC-Art bestimmt ist. Wie wäre es beispielsweise mit einem Teleportring, der nur den Träger über kurze Distanzen portiert. Zwei Spieler finden den toll und wollen ihn beide haben.

Demnach dürfte man als SL nie gute Gegenstände für die SC platzieren, denn es besteht ja immer die Chance, dass sie sich darum streiten.

Bisher finde ich die Idee, dass die Spieler sich gegenseitig ihre Anteile an dem Gegenstand abkaufen, am besten. So geht keiner leer aus und mit dem Geld kann sich der Spieler, der den Gegenstand nicht bekommen hat was anderes tolles kaufen. Und außerdem bleiben so die Finanzen in der Gruppe ausbalanciert.

Reingehaun, G4.
« Letzte Änderung: 16. Oktober 2011, 13:11:16 von G4schberle »
... berichtigt mich, wenn ich falsch liege ...

Hautlappen

  • Mitglied
Wenn sich mehrere Spieler um einen Gegenstand streiten
« Antwort #10 am: 16. Oktober 2011, 13:19:54 »
Zitat
Ich glaube da hast du mich falsch verstanden. Das Schwert ist keineswegs über. Es ist total ausballanciert und passt auf die Stufe der Gruppe. Aber es ist eben nicht so, dass jeder Honepiepel Schmied um die Ecke so ein Schwert in 2 Tagen schmieden kann. Das ist es, was das Schwert besonders macht.
Prima dass du das jetzt schreibst   ::)
Ist also eine klassische Situation. Wenn die Spieler sich nicht einigen können sind sie es selbst schuld bzw. dann ist das wirklich Kindergarten.
Zitat
Bisher finde ich die Idee, dass die Spieler sich gegenseitig ihre Anteile an dem Gegenstand abkaufen, am besten. So geht keiner leer aus und mit dem Geld kann sich der Spieler, der den Gegenstand nicht bekommen hat was anderes tolles kaufen. Und außerdem bleiben so die Finanzen in der Gruppe ausbalanciert.
Hätte man auch nachlesen können  :wink:
"I have no expression on my face" (Tuvok)

Sol

  • Globaler Moderator
Wenn sich mehrere Spieler um einen Gegenstand streiten
« Antwort #11 am: 16. Oktober 2011, 13:53:40 »
Vielen mögen das vielleicht für eine blöde Idee halten, aber trotzdem bin ich der Meinung, dass wenn der SL bestimmen soll, wer den Gegenstand bekommt, dass das dann ausgewürfelt wird. Das ist meiner Meinung nach fair, da das ganze dem Zufall überlassen wird.
"I am Grey. I stand between the candle and the star. We are Grey. We stand between the darkness and the light." (B5)

Fischkopp

  • Mitglied
    • Rorschachhamster
Wenn sich mehrere Spieler um einen Gegenstand streiten
« Antwort #12 am: 16. Oktober 2011, 14:02:41 »
Vielen mögen das vielleicht für eine blöde Idee halten, aber trotzdem bin ich der Meinung, dass wenn der SL bestimmen soll, wer den Gegenstand bekommt, dass das dann ausgewürfelt wird. Das ist meiner Meinung nach fair, da das ganze dem Zufall überlassen wird.
Noch besser, wenn sich die Charaktere in Game auf einen wie auch immer gearteten Wettkampf (oder auch Würfelwurf) einigen...  :wink:
Mein Weblog: http://rorschachhamster.wordpress.com/
"Metagaming is for pussies." -mxyzplk

Zechi

  • Globaler Moderator
Wenn sich mehrere Spieler um einen Gegenstand streiten
« Antwort #13 am: 16. Oktober 2011, 14:27:52 »
Bisher finde ich die Idee, dass die Spieler sich gegenseitig ihre Anteile an dem Gegenstand abkaufen, am besten. So geht keiner leer aus und mit dem Geld kann sich der Spieler, der den Gegenstand nicht bekommen hat was anderes tolles kaufen. Und außerdem bleiben so die Finanzen in der Gruppe ausbalanciert.


Das macht allerdings nur Sinn, wenn der fragliche Spieler, welcher den Gegenstand erhält, auch "bezahlen" kann. Des Weiteren, bringt dem ausbezahlten SC das Gold nur etwas, wenn er tatsächlich "ingame" dafür etwas erwerben kann und zwar möglichst nicht erst in 10 Abenteuern, sondern beim nächsten Halt in einer Stadt.

Auch hast du einen hohen Anteil an "Metagaming" sowie die Spieler Micromanagement. Man muss genau Buch über die Marktwerte der Gegenstände führen. Zudem ist der "objektive" Marktwert eines Gegenstand ja eigentlich als eher abstrakte Größe gedacht. (ingame müsste man den erstmal ermitteln, z.B. mit dem Appraise skill, wobei die SC nie sicher sein könnten, ob es der "richtige" Wert ist).

Gruß Zechi
Planen ist alles, Pläne sind nichts.

Xiam

  • Mitglied
  • Mörder der 4E
Wenn sich mehrere Spieler um einen Gegenstand streiten
« Antwort #14 am: 16. Oktober 2011, 14:37:26 »
oder man akzeptiert einfach, dass es Spieler/Spielleiter gibt die nicht so perfekt sind wie man sie vielleicht gerne hätte und steht über den Dingen.
Das muss ich whl leider wirklich akzeptieren. Meine Meinung darüber darf ich aber schon noch sagen, oder? Oder muss ich die auch für mich behalten, damit die nicht so perfekten SL nicht merken, dass man ihr "gameistisches" Vorgehen nicht so gut findet und sich nicht kritisiert fühlen?

Natürlich hat es aber (um dem ganzen die Krone aufzusetzen) nochmal des Hinweises gebraucht, dass reife und erwachsene Menschen (wie du Xiam!) solche Situationen erst gar nicht aufkommen lassen, bzw. mit diesen wie reife und erwachsene, vernünftige, ständig rational denkende Menschen umgehen.
Wer für sich in Anspruch nimmt, ein erwachsener, mündiger Mensch zu sein, sollte sich auch so benehmen, und nicht bei jeder Gelegenheit einfordern, sich jetzt auch mal nicht so erwachsen benehmen zu dürfen.
Und wenn einer das nicht tut und sein Kindergartenverhalten hier auch noch als nachzuahmend anpreist, dann muss er damit leben, das andere sagen, dass sie das albern finden. Wenn einer einen riesen Haufen setzt, werde ich mich garantiert nicht hinstellen und sagen "Oh, das ist ja mal lecker Schokopudding!"*, nur damit der sich nicht schlecht fühlt.

Schön natürlich auch noch der kleine, miese Seitenhieb dahingehend, dass 4ed Spieler ja sowas von blöde sind und mit deinen Klischeesituationen (die so idR nie vorkommen) a la Paladin muss eine Horde Kindergartenkinder brutal niedermetzeln um die Welt vor dem Untergang zu retten wegen eines (!) Hinweises wie man mit Ausrüstung umgehen könnte (!) nie, nie zurechtkommen würden. Schande über die 4ed Spieler (ich bin übrigens keiner), offensichtlich sind die schon vom Zeitgeist/Mainstream kompromittiert wenn sie ein entsprechendes Buch auch nur aufschlagen.
So kommt mir modernes Rollenspiel manchmal vor:

Regeln des Spielleitens

1. Es darf nie und nimmer dazu kommen, dass ein SC einen (nicht mal temporären) Nachteil in Kauf zu nehmen hat. Ein SC wird vergiftet? Platzier das Gegengift in höchstens 3 m Entfernung. Die SC erhalten Attributsschaden? Platzier einen Teleport zum Altar das nächsten guten Gottes in höchstens 3 m Entfernung...

2. Spieler um Himmels Willen nicht zum denken veranlassen. Schick' stattdessen Gegner, die hirnlos mit Pauas verkloppt werden dürfen.

3. Spieler nicht vor unangenehme Entscheidung stellen. Egak wie die SC vorgehen, es hat Nachteile? Das darf nicht sein. Entwickle Weg 3, auf dem die SC alles zum Guten wenden, alle Bösen besiegen und viele Schätze, magische Artefakte und kewle Pauas finden.

In den meisten klassischen Filmen/Romanen, in dem gut gegen böse kämpft, wird der Held irgendwann mal vor eine schwierige Entscheidung gestellt. Im modernen Fantasy-Rollenspiel darf sowas scheinbar nicht mehr passieren. Da muss der SL alle Wege ebnen, damit es nicht zum Konflikt innerhalb der Gruppe kommt (was früher mal als Anlass für Rollenspiel genutzt wurde).

Dass es scheinbar mittlerweile auch schon im Regelwerk so propagiert wird, macht mich persönlich traurig. Wundert mich auch für ein amerikanisches Spiel, wo das amerikanische Selbstverständnis doch eigentlich Eigeninitiative und eigene Leistung vorraussetzt, um sich nach oben zu arbeiten anstatt zu erwarten, dass eine höhere Instanz schon für Gerechtigkeit sorgt. Nun gut, Zechi hat das ja relativiert.

Es ist schon richtig was Zechi schreibt. Auch die 3.x hat doch die klassischen wealth per lvl. Tabellen um sicherzugehen, dass die SC (bei generischem Spiel) in etwa adäquat ausgerüstet sind. Wenn ich jetzt also dafür sorge, dass meine Spieler ein dermaßen starkes Schwert finden muss ich die Konsequenzen auch im Blick haben. Ich weiss ja auch nicht was so unheimlich abgeklärt und reif daran sein soll dadrüber zu stehen.
Es ist einfach Humbug die Spieler eine solch starke Waffe finden zu lassen wenn sie
a) dafür sorgt, dass einer der Spieler massiv bevorteilt wird (was soll das denn bringen?; das ist einfach mieses Design. Punkt.), und
b) diese Bevorzugung auch noch einen Spieler trifft dessen Rolle (Damagedealer) gleich doppelt besetzt ist.
Es ging nicht darum, dass einer einen Super-Gegenstand gefunden hat und damit nun alle anderen übervorteilt. Der Gegenstand war nicht einmal besonders mächtig.

Es ging darum, dass einer ein magisches Schwert gefunden hat, welches sein Charakter auch gebrauchen kann, und dass ein anderer Spieler, dessen SC es ebenfalls tragen könnte, sich daraufhin sogar bis ins RL mit ihm um dieses Schwert streitet. Besonders aberwitzig ist dieses Verhalten, wenn man bedenkt, dass die beiden SC ja nicht gegeneinander spielen, sondern für das gleiche Ziel kämpfen, es also (wenn wirklich als Träger beide gleich gut geeignet sind) in der Spielwelt egal sein sollte, wer von beiden es trägt.

Futterneid nennt man sowas bei Hunden, Stutenbissgkeit bei Frauen, die sich gegenseitig nichts gönnnen. Bei Jungs/Männern nenne ich es Kindergarten. Wir bauen beide an der gleichen Sandburg, aber weil sein Schippchen größer ist als meins will ich das entweder haben, oder genauso eins oder bin beleidigt.

Ich glaube du hast eine falsche Vorstellung von der konkreten Umsetzung dieses Prinzips. Das ist natürlich nicht so überzogen, wie du das darstellst. Es ist ja auch keine "feste" Regel, sondern ähnlich wie die Schatzverteilung in der 3E eine Richtlinie.
Mag sein, es ging doch aber beim OP ja auch nicht um eine ungerechte schatzverteilung an sich (dass ein SC eine viel wertvollere Ausrüstung hat, als alle anderen), sondern um ein magisches Schwert, für das es zwei potentielle Träger gäbe, und bei dem der eine dem anderen das nicht zu gönnen scheint.

Du hast doch auch das Abenteuer Red Hand of Doom in der 3.5E geleitet (das mache ich gerade auch, übrigens mit 3.5E Regeln). Dort ist mir gleich aufgefallen, dass die Autoren des Abenteuers genau diese 4E Empfehlung aussprechen (daher die gefundenen Schätze sollen an die Bedürfnisse der Gruppe angepasst werden, weil eben ein gewisser Zeitdruck im Abenteuer existiert und Herstellung und Handel von Gegenständen nur begrenzt möglich ist). Genau das wurde in der 4E im Prinzip als generelle Empfehlung ausgesprochen, was einher geht mit deutlich weniger magischen Schätzen, die die Gruppe im Verlauf des Abenteuers findet (z.B. in Red Hand of Doom hat ja bereits das Fußvolk der Roten Hand diverse magische Gegenstände, etwas was in der 4E undenkbar wäre), weil eben der inflationäre Handel mit diesen Gegenständen in der 4E wegfällt. Finden die SC die tolle Waffe XYZ, aber leider ist es eine, die für die Gruppe total nutzlos ist, so sollte man sie eben in eine Waffe ändern, welche der Gruppe nützt.
Nein, ich habe das Abenteuer gespielt aber nicht geleitet (auch nicht im Nachhinein gelesen, obwohl es hier irgendwo rumliegen muss...).
Aber prinzipiell hast du natürlich recht. Ich verstehe den OP aber nicht so, dass die Spieler sich über eine ungerechte/unangemessene Verteilung von Ausrüstung an sich beschweren, sondern einer jetzt in diesem konkreten Moment dem anderen dessen just gefundene magische Waffe nicht gönnt. Und das zieht sich scheinbar bis ins RL.


*zugegeben, ist nicht von mir, passte hier aber gerade.
« Letzte Änderung: 16. Oktober 2011, 14:44:18 von Xiam »
1984 was not supposed to be an instruction manual.