Autor Thema: Electronic Arts, oder "Der Pakt mit dem Teufel"  (Gelesen 9716 mal)

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Tomas Wanderer

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Electronic Arts, oder "Der Pakt mit dem Teufel"
« Antwort #45 am: 06. November 2011, 09:44:23 »
Natürlich müssen sie sich bei den Käufern bedanken: Es ist eine besondere Leistung, in diesem Bereich weiterhin an die herkömmlichen Eigentumsverhältnisse zu glauben. Das erinnert mich an den Film "The King's Speech", in dem einer dumm genug wird, damit er an das Amt des Königs glauben kann und dieses auszufüllen, als seine Verpflichtung ansieht.

Moira

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Electronic Arts, oder "Der Pakt mit dem Teufel"
« Antwort #46 am: 06. November 2011, 10:40:43 »
Betrifft das nur dieses Spiel, oder muss ich damit rechnen, dass in Zukunft alle Spiele von EA eine solche "Klausel", eventuell sogar versteckt, haben werden, oder gar bei älteren Spielen hinzufügt?
"Nur die Lügen brauchen die Stütze der Staatsgewalt, die Wahrheit steht von ganz alleine aufrecht!" Carl Theodor Körner

Deus Figendi

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Electronic Arts, oder "Der Pakt mit dem Teufel"
« Antwort #47 am: 06. November 2011, 11:52:42 »
Betrifft das nur dieses Spiel, oder muss ich damit rechnen, dass in Zukunft alle Spiele von EA eine solche "Klausel", eventuell sogar versteckt, haben werden, oder gar bei älteren Spielen hinzufügt?
Ich denke es ist ein Testbalon was geht Moira, wenn das Spiel floppen würde, würde man beim nächsten Mal einen kleineren Balon starten.
Das scheint aber nicht der Fall zu sein, daher ginge ich davon aus, dass das bei allen künftigen EA-Spielen so sein wird. Vermutlich mit der abgeschwächten EULA aber mit dem gleichen Client.
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Electronic Arts, oder "Der Pakt mit dem Teufel"
« Antwort #48 am: 11. November 2011, 09:24:07 »
Das is eher ein deutsches Problem. Die Amerikaner, besonders wenn man sich Amazon.com anschaut, scheinen von dieser Methode gar nicht so beunruhigt zu sein. Amazon.de hat tausnede von ein-Sterne Rezensionen, Amazon.com, bei größerem Markt nur um die zweihundert.

TheRaven

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Electronic Arts, oder "Der Pakt mit dem Teufel"
« Antwort #49 am: 11. November 2011, 12:22:40 »
Wenn man in Amerika lebt ist man es sich ja schon zu genüge gewohnt, dass einem fremde Leute der Regierung in allen Lebensbereichen rumschnüffeln, da ist Origin ein Klacks. In Deutschland ist das genau umgekehrt, weil in der Vergangenheit da mal was war, was sich bis Heute bemerkbar macht. Die Schmerzgrenze von Europäern ist generell sehr viel tiefer, wenn es um die Verletzung der Privatsphäre geht. Immer wie weniger aber immer noch.
« Letzte Änderung: 11. November 2011, 12:24:24 von TheRaven »
Die Wissenschaft nötigt uns, den Glauben an einfache Kausalitäten aufzugeben.
- Friedrich

Nappo

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Electronic Arts, oder "Der Pakt mit dem Teufel"
« Antwort #50 am: 11. November 2011, 12:59:33 »
... In Deutschland ist das genau umgekehrt, weil in der Vergangenheit da mal was war, was sich bis Heute bemerkbar macht...
Ähm... der Urknall? die Evolutionäre Entwinklung zu homo sapiens? Weil die USA und die Amerikaner hat doch (ein) Gott geschaffen.

Electronic Arts, oder "Der Pakt mit dem Teufel"
« Antwort #51 am: 11. November 2011, 13:08:29 »
Nein aber eine sehr tragische Zeit in der sich der Staat über die Maßen in die Denke des Bürgers eingemischt hat...
Solltest Du mindestens 3x im Geschichtsunterricht durchgenommen haben.

Nappo

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Electronic Arts, oder "Der Pakt mit dem Teufel"
« Antwort #52 am: 11. November 2011, 14:15:43 »
hmm... vielleicht war da was... aber irgendwie komm ich nicht drauf. Vielleicht doch zu selten durchgenommen?
 :D :D :D
(afaik: 2x in Geschichte, 2x in Deutsch, 1x in Sowie usw.)

Zechi

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Electronic Arts, oder "Der Pakt mit dem Teufel"
« Antwort #53 am: 11. November 2011, 15:46:10 »
Wenn man in Amerika lebt ist man es sich ja schon zu genüge gewohnt, dass einem fremde Leute der Regierung in allen Lebensbereichen rumschnüffeln, da ist Origin ein Klacks. In Deutschland ist das genau umgekehrt, weil in der Vergangenheit da mal was war, was sich bis Heute bemerkbar macht. Die Schmerzgrenze von Europäern ist generell sehr viel tiefer, wenn es um die Verletzung der Privatsphäre geht. Immer wie weniger aber immer noch.

Das halte ich nicht für richtig. Im Gegenteil, in den USA gehört "Privatssphäre" zu den höchsten zu schützenden Gütern, regelmäßig bestätigt durch Urteile des Supreme Courts. Allerdings gehört zu den typischen amerikanischen Freiheiten natürlich auch die Freiheit Verträge zu schließen und in diesen z.B. auch seine "Privatsphäre" einzuschränken.

Übrigens gibt es durchaus europäische Länder in denen die Privatsphäre ganz anders als hierzulande gesehen wird. Nimm als Beispiel nur einmal Schweden, wo man (online) Einblick in die Steuererklärung seines Nachbarn, Chefs, ärgsten Feindes, des Königs usw. nehmen kann.

In den deutschsprachigen Ländern wäre das dagegen Undenkbar, weil es hier diesbezüglich eine ganz andere Tradition gibt. Ich halte es übrigens auch für falsch auf das Dritte Reich oder die DDR zu verweisen, weil dort Eingriffe in die Privatsphäre vor allem vom Staat ausging. In Deutschland werden solche Eingriffe natürlich weiterhin skeptisch gesehen (in den USA übrigens auch), aber ebenso kritisch wird von vielen der Eingriff in die Privatsphäre durch private (z.B. Firmen) gesehen, was sich meines Erachtens nicht mit den Erfahrungen aus dem Dritten Reich bzw. der DDR erklären lässt.
Planen ist alles, Pläne sind nichts.

Fabius Maximus

  • Mitglied
Electronic Arts, oder "Der Pakt mit dem Teufel"
« Antwort #54 am: 11. November 2011, 18:06:38 »
Das halte ich nicht für richtig. Im Gegenteil, in den USA gehört "Privatssphäre" zu den höchsten zu schützenden Gütern, regelmäßig bestätigt durch Urteile des Supreme Courts. Allerdings gehört zu den typischen amerikanischen Freiheiten natürlich auch die Freiheit Verträge zu schließen und in diesen z.B. auch seine "Privatsphäre" einzuschränken.
Ich stimme Dir zu. Allerdings sind die Amis viel blauäugiger, wenn es sich um Unternehmen handelt, die in ihrem Privatleben rumschnüffeln. Du kannst mir nicht erzählen, dass der größte Teil der Nutzer sich vorher mit den Eigenarten von Facebook oder Origin auseinandergesetzt hat.
Stolzes Mitglied der Psionik-Liga.

Xiam

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  • Mörder der 4E
Electronic Arts, oder "Der Pakt mit dem Teufel"
« Antwort #55 am: 11. November 2011, 18:16:41 »
Und der größte Teil der Nutzer hat sich auch in Deutschland/Österreich/Schweiz mit den Nutzungsbedingungen von Facebook, Origin und Konsorten nicht auseinander gesetzt. Da unterscheiden sich "die Deutschen" kein Stück von "den Amis", sofern es den Stereotypen überhaupt gibt.
1984 was not supposed to be an instruction manual.

Deus Figendi

  • Administrator
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Electronic Arts, oder "Der Pakt mit dem Teufel"
« Antwort #56 am: 11. November 2011, 18:28:55 »
Meine private Erfahrung sagt, dass US-Nerds neidisch auf die Datenschutzgesetzgebung und -handhabung in Europa bzw. Deutschland blicken.
Meine private Erfahrung mit US-Turis sagt "ich hab doch nichts zu verbergen"-Metalität.

Nun habe ich keine riesig breite Bekanntschaft, aber das ist was ich so wahr nehme, die PatriotActs, die Rechte der Homeland-Security, was andere Geheimdienste so machen... all das scheint dem 0815-Amerikaner ziemlich am Popo vorbei zu gehen.
Hierzulande begehen Leute Straftaten (!) um nicht volksgezählt zu werden, platzt eine mediale Bombe, wenn ein Überwachungstool eine Funktion zum Nachladen von Schadcode Updatefunktion hat.
Gleichzeitig scheint Facebook vor allem im (deutssprachigen) Europa auf den Sack zu bekommen, da mag es aber sein, dass ich die US-Debatte nicht so mitbekomme.
Oh aber apropos, jetzt scheint in den Staaten überhaupt erst ACTA wahrgenommen zu werden, was in Europa seit Jahren bekämpft wird.

Also ich denke schon, dass US-Amerikaner eine lockerere Sicht auf Fragen des Datenschutz und der Privatphäre haben als Europäer und insbesondere Deutsche, Niederländer und Östereicher. Und ich kann mir durchaus vorstellen, dass das was mit dem dritten Reich zu tun hat, es ist nämlich egal ob es der Staat ist, der aufschreibt wer Jude ist oder ein Unternehmen, Hauptsache man hat hinterher schön konzentriert eine Liste von Adressen, wo man mal vorbeischauen und hallo sagen kann.

Ich wollte im Übrigen vor einigen Tagen Kunde werden auf einer Website, die von einer EA-Tochter betrieben wird. Ich sollte mich durch dreißig A4-Seiten AGB und Datenschutzbestimmungen graben. Nach der Hälfte der Datenschutzbestimmungen habe ich das Handtuch geworfen, das war mir schon zu viel. Ich frage mich wer sich durch diesen Wust an juristischem Geschwafel gräbt. Ja, es ist alles irgendwie verständlich, aber ermüdend!
Edit: Ach so, was man als Angemeldeter dann bekommt ist eben Schreibrecht im Forum... also nochmal eindeutig: Dreißig A4-Seiten lesen um zu wissen ob ich in einem Forum mitmachen möchte oder nicht. Eigentlich hätte mich der Umstand, dass das dreißig Seiten sind schon zu einem "nein" bewegen sollen/müssen aber... ich hab' halt mal rein gelesen XD

Oh noch was zum Thema USA+Deutschland (oder Europa). Gerade verabschiedet die EU ja eine Einschränkung des Abkommens über die Fluggastdatenübertragung und -speicherung (u.a. halt Name, Adresse, Kreditkartennummer...). Und es wird als Erfolg gefeiert, dass man nun erreicht hätte dass die Daten nur zehn und nicht fünfzehn Jahre gespeichert werden.
Äääh Moment... ja richtig gelesen, zehn Jahre!!! Hierzulande würde man sich streiten ob neun Monate sein müssen oder nicht sechs Wochen angemessen wären.
« Letzte Änderung: 11. November 2011, 18:32:28 von Deus Figendi »
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Zechi

  • Globaler Moderator
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« Antwort #57 am: 11. November 2011, 18:44:18 »
Ich denke es ist evtl. auch eine Generationenfrage. In letzter konnte man ja vermehrt in den Tageszeitungen lesen, dass die Privatsphäre, wie wir sie kennen ein veraltetes Konzept sei. Für einige Wellen hatt da z.B. das Buch "Post-Privacy - Prima leben ohne Privatsphäre" gesorgt (welches ich nicht gelesen hat).

Der Autor (Christian Heller) vertritt da eine interessante These:

Zitat
Facebook & Co: Privatsphäre ist ein Auslaufmodell, Datenschutz ein Kampf gegen Windmühlen. Unser Sein und Handeln wird gespeichert, berechnet, ausgewertet – wir müssen lernen, damit klarzukommen. Privatsphäre war eh nie der lupenreine Wohltäter, als der sie gern dargestellt wird. Mit ihrem Wegfall im digitalen Zeitalter ergeben sich nicht nur viele neue Probleme, sondern auch viele neue Chancen.

Näheres mit Auszügen aus dem Buch findet sich hier: http://www.plomlompom.de/PostPrivacyBuch/plomwiki.php?title=Start

Man wird nicht ganz von der Hand weisen können, dass die Datenschutzregelungen in Deutschland in der Theorie gut in der Praxis aber häufig ein ziemlicher zahnloser Tiger sind. Im Übrigen hinkt der Gesetzgeber den schnellen Entwicklungen im Internet ständig hinterher. Zudem dürfte es unbestritten sein, dass es eine Vielzahl an Usern gibt, die im Internet nichts auf ihre Privatsphäre geben. Das mag man zwar auf Unerfahrenheit, Dummheit oder nicht ausreichedem Wissen über die Konsquenzen schulden oder man sieht es als die gesellschaftliche Entwicklung zur "Post-Privacy" Gesellschaft.
« Letzte Änderung: 11. November 2011, 18:49:14 von Zechi »
Planen ist alles, Pläne sind nichts.

Thanee

  • Mitglied
Electronic Arts, oder "Der Pakt mit dem Teufel"
« Antwort #58 am: 11. November 2011, 19:40:00 »
Edit: Ach so, was man als Angemeldeter dann bekommt ist eben Schreibrecht im Forum... also nochmal eindeutig: Dreißig A4-Seiten lesen um zu wissen ob ich in einem Forum mitmachen möchte oder nicht. Eigentlich hätte mich der Umstand, dass das dreißig Seiten sind schon zu einem "nein" bewegen sollen/müssen aber... ich hab' halt mal rein gelesen XD

:lol: :lol: :lol:

Bye
Thanee

Deus Figendi

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    • http://forum.dnd-gate.de/viewtopic.php?p=133284#133284
Electronic Arts, oder "Der Pakt mit dem Teufel"
« Antwort #59 am: 11. November 2011, 22:22:52 »
Post-Privacy funktioniert nur, wenn alle mitmachen, da ich nicht will funktioniert es nicht ;)
Nein, tatsächlich halte ich das für das ultimative Hindernis, wenn nicht die Mehrheit sich befreit funktioniert es nicht, weil die Idee ist "wenn wir alle nackt sind schämen wir uns nicht ob unserer Nacktheit". Also wenn ich die Kotz-Party-Fotos vom Personalcheff kenne ist es auch okay, dass er meine kennt. Aber dafür muss es eben ein mehrheitliches Modell sein.

Darüber hinaus meint PP ja auch das Veröffentlichen der Daten und nicht das abgeben derselben an einzelne Unternehmen oder Staaten, das... also ääh sorry Thema verfehlt? Dadurch dass man EA das Innenleben des Rechners offenlegt und dass EA diese Informationen dann ganz oder teilweise an andere weiter gibt wird es nicht öffentlich und somit der Spackeria nicht zuträglich.
Dazu braucht es noch Anonymous, die dann EA aufmachen und die dort entdeckten Daten veröffentlichen. Allerdings müsste dann wiederum ein großer Teil der Gesellschaft BattleField spielen.

Oh aber apropos EA hacken... Steam ist das gestern oder heute passiert :) Zusammen mit der monatelangen Sony-Nummer würde ich vielleicht davon absehen Spiele-Publishern überhaupt irgendwelche wahrheitsgemäßen Daten zur Verfügung zu stellen.
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