Autor Thema: AD&D 2nd ausbalancieren?  (Gelesen 9756 mal)

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Doombrand

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AD&D 2nd ausbalancieren?
« Antwort #30 am: 19. August 2004, 23:09:10 »
 @ Red Wraith: Sie das Ganze mit deiner Regelveränderung mal realistisch. 1.Du weißt nicht, nach welchen Maßstäben man das Regelwerk damals erstellte, du musst dich also erst mal ein bisschen "einfühlen", würde ich sagen - auch wenn du viel AD&D spielst.
2. Sowas braucht verdammt viel Zeit. Hast du die?
3. Sowas braucht ne Testphase, die noch mehr Zeit verbrät. Wer testet es? Ihr? Und habt dann den ganzen Frust wegen mühsam ausgearbeiteter alternativer Regeln die aber doch nix sind.
4. Ich habe nie AD&D gespielt, aber nach allem, was ich gehört habe, waren die Regeln damals so vergurkt, dass sich da nicht mehr viel verbessern lässt, weil es einfach schon zu sehr in den schlechten Regelmechanismen festgefahren ist.
5. Seid ihr total auf AD&D fixiert oder was? Ich glaube einfach nicht, dass ihr "zu sehr daran hängt". Für mich wirkt dieses Verhalten wie das eines 75- jährigen, der sich nicht mehr an die Computer gewöhnen will. Seid ihr 75? Nein? Dann PROBIERT die 3E doch einfach mal. Es KANN NICHT SCHADEN!
Well, some people hate it, some people love it.<br><br>Therefore..<br><br>Balanced! :)

Deus Figendi

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AD&D 2nd ausbalancieren?
« Antwort #31 am: 19. August 2004, 23:46:06 »
Zitat von: "Doombrand"
Dann PROBIERT die 3E doch einfach mal.
meine Rede.

Also afaik ist AD&D tatsächlich eigentlich Advanced Dungeons & Dragons, ein Aufsatz, eine Weiterentwicklung des D&D 1st.
Interessanterweise ist es das in den Staaten auch weitestgehend geblieben, wohingegen die Europäer es als mehr oder weniger neues Spiel sahen. Naja. Mit der 3e haben sie den meisten Schund über Bord geworfen und - ja - ein paar gute Sachen behalten. Ich weiß noch wie lange ich gebraucht habe um das leidige Thema ETW0 zu kapieren. OK, wenn man's dann geschnallt hat ist alles klar aber bis dahin *räusper*.

Eine von den Entwicklern als eine der wichtigsten Änderungen wird bezeichnet, dass in der 3E hohe Werte prima und niedrige schlecht für den Würfelnden bzw. Besitzer des Wertes sind. Und das immer (oder?).

Was ich recht negativ bewerten würde ist die knappe Gegenstände-Liste in D&D3, ich vermisse richtig die ellenlangen Artikellisten von wirklich unsinnigen Sachen (wer braucht 'ne Taube, die keine Brieftaube ist?) oder eben doch (was kosten in der 3E 40cm Schnurr/Garn?). Aber das ist eben ein Punkt, den man an sich sehr leicht adaptieren kann, denn die Preise haben sich glaube ich nicht sooo verändert...
Zitat
AD&D Leichtes Streitross=150 GM D&D Leichtes Streitross=150 GM
AD&D karge Mahlzeit=1 KM D&D armseelige Mahlzeit=1 KM
manchmal weicht es auch ab
AD&D 1 Pf Salz=1SM D&D 1Pf Salz=5GM
AD&D Handarmbrust=300GM D&D Handarmbrust 100GM
Naja, sollte eigentlich nur so nebenbei sein...

Was ich außerdem vermisse sind Rassen-/Volks-Voraussetzungen, was ich gar nicht vermisse sind Klassen-Voraussetzungen...

Also auch wenn's zwecklos erscheint: TRY IT
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Red_Wraith

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AD&D 2nd ausbalancieren?
« Antwort #32 am: 19. August 2004, 23:49:04 »
 @ Doombrand: Man neigt ja allgemein zum Übertreiben. So schlimm sind die Regeln bei AD&D nun auch wieder nicht. Also vom Schwierigkeitsgrad her kann ich sie als "einfach" einstufen, wenn ich sie z.B. mit den von Shadowrun vergleiche. Ich glaube nicht, dass die Regeln von 3.0 oder 3.5 einfacher sind. Wenn sich die Regeln in AD&D total vergurkt wären, würden wir sicherlich nicht seit Jahren AD&D spielen. Fast jede AD&D-Gruppe hat halt ihren eigenen Hausregelkatalog, aber daran hat sich schon längst jeder gewöhnt.
Ich werde jetzt einfach mal so viele Regelungen für AD&D 2.5 schreiben, wie mir einfallen und dann das ganze mit meiner AD&D-Gruppe durchgehen und weiter verändern. Wenn wir dann fertig sind, machen wir neue Charaktere und schreiben 2.5 drauf. Das sind dann quasi die Testcharaktere und immer wenn irgendwas an unseren 2.5-Regeln nicht passt, werden sie einfach abgeändert.
Zum Umsteigen auf 3.0 oder 3.5 fehlt mir die Zeit und Lust, mich in neue Regeln einzuarbeiten. Außerdem ist in unserer Gruppe keiner dafür, umzusteigen, weil niemand erneut so viel Geld für ein Rollenspiel ausgeben will, wenn doch jeder den ganzen Schrank voller AD&D-Material hat.
Ich will ja auch nicht das Rad neu erfinden, sondern nur versuchen ein paar Ungereimtheiten in Sachen Balance mit Hilfe von einem Hausregelkatalog auszumerzen.
Wir haben einfach keinen driftigen Grund, auf 3.0 oder 3.5 umzusteigen.

Cya

Scurlock

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AD&D 2nd ausbalancieren?
« Antwort #33 am: 20. August 2004, 00:27:00 »
 
Zitat
Ich glaube nicht, dass die Regeln von 3.0 oder 3.5 einfacher sind.
Ich kann ja verstehen, wenn man (neue) Regeln ablehnt, weil man die alten für besser hält. Aber diese Aussage von Dir zeigt mir, dass Du noch nicht mal einen kurzen Blick auf die 3rd Edition bzw. 3.5 Edition geworfen hast. Schade eigentlich, denn ich glaube fast, dass die neuen Regeln Dir genau das liefern, was Du bei AD&D vermisst.

Zitat
Wenn sich die Regeln in AD&D total vergurkt wären, würden wir sicherlich nicht seit Jahren AD&D spielen.
Wenn sie nicht so vergurkt wären, wären die zahlreichen Änderungen und Hausregeln nicht notwendig. ;)

Zitat
Ich werde jetzt einfach mal so viele Regelungen für AD&D 2.5 schreiben, wie mir einfallen und dann das ganze mit meiner AD&D-Gruppe durchgehen und weiter verändern. Wenn wir dann fertig sind, machen wir neue Charaktere und schreiben 2.5 drauf. Das sind dann quasi die Testcharaktere und immer wenn irgendwas an unseren 2.5-Regeln nicht passt, werden sie einfach abgeändert.
Zum Umsteigen auf 3.0 oder 3.5 fehlt mir die Zeit und Lust, mich in neue Regeln einzuarbeiten.
Ich wette mit Dir, dass Du für die Einarbeitung in die 3.0 oder 3.5 Regeln nur einen Bruchteil der Zeit aufwenden mußt, die Du sonst mit dem ständigen Abändern von AD&D und dem Austesten der Hausregeln verschwendest.  

Zitat
Außerdem ist in unserer Gruppe keiner dafür, umzusteigen, weil niemand erneut so viel Geld für ein Rollenspiel ausgeben will
Drei Bücher benötigt Ihr zum Spielen. Das alte Material könnt Ihr zum größten Teil weiterverwenden.
And now the rains weep o'er his hall and not a soul to hear...

Red_Wraith

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AD&D 2nd ausbalancieren?
« Antwort #34 am: 20. August 2004, 00:48:13 »
 @ Scurlock: Eigentlich wollte ich ja keine Diskussion über AD&D vs D&D3 entfachen, aber jetzt ist's trotzdem passiert.
Ich habe sogar etwas mehr "als einen kurzen Blick" auf das Spieler-Set der 3. E. geworfen. Zuerst sind mir die vielen Talente aufgefallen. Meiner Meinung kann das leicht dazu verführen, aus einem Charakter ein Min-Max-Monster zu machen. Aber wenn man Wert auf Rollenspiel legt, dann kann das trotzdem funktionieren.
Es gibt wirklich viele tolle Sachen bei 3.0, wobei ich jedoch auch einige Dinge aus 2.0 vermisse.
Was mir aber überhaupt nicht gefällt, sind die Kampfregeln. Die vielen Kampfaktionen haben mich gleich an einen Kampfsimulator erinnert. Als dann in einem Absatz schon in Feldern gerechnet wurde, habe ich mir ernsthaft gefragt, was aus dem guten AD&D geworden ist. Ich habe im Internet gelesen, dass mit der 3.5 das Spiel noch mehr auf Miniaturen ausgelegt wird und noch mehr in Feldern gerechnet wird.
Ich will kein Spiel, bei dem jeder nur noch auf irgendwelche Pläne mit Kacheln starrt und sich überlegt, wie viele Felder er sich bewegen sollte um dann irgendeine Kampfaktion auszuführen.
Für mich hat D&D mit der 3. Edition den Flair teilweise verloren.

Cya

Red_Wraith

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AD&D 2nd ausbalancieren?
« Antwort #35 am: 20. August 2004, 00:54:28 »
Zitat von: "Scurlock"
Das alte Material könnt Ihr zum größten Teil weiterverwenden.
Hmm, schaun wir mal in meinen AD&D-Schrank:
Spieler-Set: wird nutzlos
Spielleiter-Set: wird nutzlos
Monster-Set: wird nutzlos
Starter-Set: wird nutzlos
Kämpfer & Diebe: wird nutzlos
Wüste der Verdammnis Kampagne: riesiger Aufwand, die Kampagne einer neuen Edition anzupassen
Kampagnen-Set: noch teilweise brauchbar

Cya

Deus Figendi

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AD&D 2nd ausbalancieren?
« Antwort #36 am: 20. August 2004, 01:07:23 »
Zitat von: "Red_Wraith"
Zitat von: "Scurlock"
Das alte Material könnt Ihr zum größten Teil weiterverwenden.
Hmm, schaun wir mal in meinen AD&D-Schrank:
Spieler-Set: wird nutzlos
Spielleiter-Set: wird nutzlos
Monster-Set: wird nutzlos
Starter-Set: wird nutzlos
Kämpfer & Diebe: wird nutzlos
Wüste der Verdammnis Kampagne: riesiger Aufwand, die Kampagne einer neuen Edition anzupassen
Kampagnen-Set: noch teilweise brauchbar

Cya
Das stimmt nicht (wie du meinem vorherigen Beitrag entnehmen kannst)

Aber ansonsten hast du recht, D&D verleitet tatsächlich zum Powergaming und alle Bewegungsraten und Entfernungen sind durch 1,5m bzw. 5' teilbar.
Mehr auf Minis ausgelegt... vieleicht. (Eine Runde ist übrigens nur noch 6 Sekunden lang).
Ansich spiele ich das Spiel so, dass Kämpfe tatsächlich in erster Linie Figuren schieben und Würfel rollen ist, deshalb mag ich auch keine Kämpfe (was sich manchmal auf meine EP niederschlägt).
Aber den Rest kann man echt Rollenspielerisch bewältigen, man muss nicht (dadurch wird es spielbar) aber man kann.

Aber wie mir scheint bist du kaum zu überzeugen (schade eigentlich) also schreib' deine 2.5e und zeig' sie mal her, mit etwas Zufall wird das vieleicht sogar eine 2.75 oder eine 2-3 oder so, mal sehen wie sehr du dich annäherst.

Die einzige befürchtung die ich habe ist, dass du dieses "vermurkste" System noch mehr kaputt machst, wie gesagt, es basiert mehr auf D&D1 als D&D3 auf AD&D basiert, insofern hat WotC ja bereits die Erfahrung gemacht, dass der Aufbau auf alten Regeln nicht gelingen kann, deshalb haben sie ja auch ein neues entwickelt (und natürlich aus komerziellen Gründen), dass in erster Linie das Setting übernimmt erweitert/ändert... und die Regeln (wenn auch strark angelehnt) quasi neu gemacht.

Und nochmal:
SpielerSet=>Wenigstens die Gegenstände sind brauchbar
SL-Set => alles zum Thema "Wie leite ich/wie baue ich ein Abenteuer" etc.
Monster-Set => easy2convert mit der Umrechnungshilfe
StarterSet+K&D kenne ich nicht...
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Dabus

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AD&D 2nd ausbalancieren?
« Antwort #37 am: 20. August 2004, 01:15:37 »
 Naja, wenn du uns allen hier mit der zweiten Edition kommst kannst du kaum erwarten, dass das nicht zu Diskussionen führt... Das ist genauso sicher wie wie wenn du du mit irgendwelchen grundsätzlichen Sachen zum Paladin-Ethos kommst, das führt auch unweigerlich zu extremen Disputen...  :D

Hmm... bei den drei Grundregelwerken geb ich dir recht, die kannst du kaum mehr verwenden wenn ihr umsteigt. Aber deswegen brauchst du ja halt die drei neuen Grundwerke.
Aber sry, wie oft hast du an deinen letzten Spielabenden das STARTER-SET benutzt!?
Die Wüste der Verdammnis umzurechnen ist nicht allzu schwer, sobald du dich in die Regel ein bisschen eingearbeitet hast kannst du das meiste ad hoc umbasteln (z.B. Fallen), viele Monster kannst du aus dem neuen Monsterbuch übernehmen und nur bei ganz wenigen Sachen musst du dir kurz Gedanken machen. Das Kampagnen Set (Du hast gesagt du hast das von AMIGO) kannst du fast vollständig weiterbenutzen, da sich da nicht wirklich viel verändert hat und weil es sowieso hauptsächlich Hintergrundmaterial und keine Regeln enthält.
Dein Kämpfer und Diebe - Buch wird dir nach wie vor gute Dienste  leisten, ich benutze die "Alles Über" Bücher immer noch gern. Bieten solides und gezieltes Hintergrundmaterial - nur die Kits kannst du nicht mehr benutzen, aber das wird mit Prestige-Klassen mehr als ausgeglichen in der dritten Edition.

[Übrigens sind es genau diese Talente, bei denen du so skeptisch bist, die die Kämpfercharaktere näher an die Zauberwirker ran bringen im Balance-Bereich... und es gibt da nun wirklich nicht nur welche für den Kampf, sondern für alle Bereiche die du dir vorstellen kannst - Das ist insgesamt  einer der Aspekte, der mir am allerallerbesten gefällt an der dritten Edition im Vergleich zur zweiten...]

Naja, aber ich kann und will dich ja nicht zu meinem Glück zwingen, darum schreib ich kein großes "Probier die dritte Edition aus!" unter den Beitrag, nur ein ganz kleines:

Probier die dritte Edition aus!   :D  
Die Länge einer Minute ist relativ. Das hängt davon ab, auf welcher Seite der Toilettentür Du Dich befindest.

Scurlock

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AD&D 2nd ausbalancieren?
« Antwort #38 am: 20. August 2004, 01:56:20 »
 
Zitat
Was mir aber überhaupt nicht gefällt, sind die Kampfregeln. Die vielen Kampfaktionen haben mich gleich an einen Kampfsimulator erinnert. Als dann in einem Absatz schon in Feldern gerechnet wurde, habe ich mir ernsthaft gefragt, was aus dem guten AD&D geworden ist. Ich habe im Internet gelesen, dass mit der 3.5 das Spiel noch mehr auf Miniaturen ausgelegt wird und noch mehr in Feldern gerechnet wird.
Ich will kein Spiel, bei dem jeder nur noch auf irgendwelche Pläne mit Kacheln starrt und sich überlegt, wie viele Felder er sich bewegen sollte um dann irgendeine Kampfaktion auszuführen.
Für mich hat D&D mit der 3. Edition den Flair teilweise verloren.
Die Kampfregeln sind bei der 3rd Edition sehr umfangreich und unterstützen den Einsatz von Miniaturen.
Na und? Wo ist da das Problem?
Kämpfe können dadurch viel plastischer dargestellt werden und vor allem werden sie zum ersten Mal wirklich geregelt.
Bei AD&D waren Kämpfe willkürlich und wurden insbesondere bei größeren Scharmützeln sehr schnell unübersichtlich, wenn man keine Minis eingesetzt hatte.
Ich verstehe schon Dein Problem, da die Regeln der 3rd Edition unerfahrene Spielleiter schnell dazu verleiten können, die Kämpfe zum Hauptbestandteil des Spieleabends werden zu lassen (weil sie den Leuten so viel Spass machen). Aber das muß ja nicht so sein, da Du/Ihr bestimmt wie das Rollenspiel auszusehen hat. Das Regelsystem ist dabei nur ein Werkzeug.  

Nebenbei bemerkt, würde mich mal interessieren, was Du unter Flair
verstehst. Meiner Meinung nach kann ein Regelsystem kein besonderes Flair besitzen. Die besondere Atmosphäre wird vielmehr durch die Kampagnenwelten und das eigene Rollenspiel bestimmt. Insofern verstehe ich auch nicht, was Du unter gutes AD&D verstehst.

Zitat
Spieler-Set: wird nutzlos
Spielleiter-Set: wird nutzlos
Monster-Set: wird nutzlos
Starter-Set: wird nutzlos
Kämpfer & Diebe: wird nutzlos
Wüste der Verdammnis Kampagne: riesiger Aufwand, die Kampagne einer neuen Edition anzupassen
Kampagnen-Set: noch teilweise brauchbar
Auch wenn es großkotzig klingt, ich dachte Du sprachst von einem "Schrank voller AD&D-Material"
*Scurlock schaut auf seine AD&D-Sammlung* :rolleyes:
Sicherlich wirst Du das Spieler-,Spielleiter- und Monsterset nur noch wenig nutzen können, aber für das Kampagnenset und das "Die Wüste der Verdammnis"-Set müssen nur geringfügige Änderungen vorgenommen werden, da sie überwiegend "Fluff-Stuff" enthalten.
Und wenn Du ehrlich bist, verwendet Ihr das Starterset doch jetzt schon nicht mehr. Zumindest kann ich mir nicht vorstellen, wofür das gut sein sollte. ;)
And now the rains weep o'er his hall and not a soul to hear...

Trøll

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AD&D 2nd ausbalancieren?
« Antwort #39 am: 20. August 2004, 05:19:47 »
 
Zitat von: "Scurlock"
Meiner Meinung nach kann ein Regelsystem kein besonderes Flair besitzen. Die besondere Atmosphäre wird vielmehr durch die Kampagnenwelten und das eigene Rollenspiel bestimmt. Insofern verstehe ich auch nicht, was Du unter gutes AD&D verstehst.
Nun ja, die ganzen Ecken und Kanten, die das "gute" alte AD&D 2 noch hatte, haben irgendwo auch ihren ganz eigenen Charme gehabt. D&D 3.5 ist inzwischen so stromlinienförmig, dass mir diese besonderen Merkmale, die ein System kennzeichnen, etwas fehlen.

Das ist ungefähr so wie ein altes Auto, dass man viele Jahre gefahren hat. Es hat seine Macken, klappert an allen Ecken und Enden und es hinterlässt überall Öllachen, aber man mag es trotzdem, weil man so viele schöne Erinnerungen damit verbindet. Klar ist der Neuwagen technisch besser, fährt schneller, hat Servolenkung und rundherum Airbags, aber irgendwie ist das Fahren mit ihm weniger spannend - auch und eben weil alles so gut funktioniert.

Ein Regelsystem an sich hat natürlich kein eigenes Flair, aber jedes Regelsystem provoziert bei den Spielern eine bestimmte Spielweise, die dann wiederum das Flair ausmacht. Bei mir war es beispielsweise in beiden Gruppen, die ich leite, ein Riesenunterschied, ob wir AD&D 2 oder HârnMaster gespielt haben. AD&D ist mehr die "Spielspaß"-Variante, während HârnMaster versucht, möglichst realistisch zu sein. Und dementsprechend verhalten sich dann auch die Spieler. Als Folge davon leite ich Ravenloft beispielsweise nur noch mit dem HârnMaster-System, weil mir die Spieler das schon mit AD&D zu läppsch genommen haben - wie das mit D&D 3E aussieht, will ich lieber erst gar nicht wissen. Wenn ich eine Horror-Kampagne leite, dann sollen sich die Leute gefälligst gruseln, Schiß um ihre Charaktere haben und sich um die Story kümmern, und nicht darüber nachdenken, welche neuen, tollen "Kewl Powerz" sie mit dieser oder jener Prestigeklasse oder diesem oder jenem Talent hinzu bekommen, oder das Gefühl haben, dass es nur ein wenig Würfelglück braucht, um auch den heftigsten Obermotz besiegen zu können.
Take me out to the black, tell 'em I ain't comin' back.

Coldwyn

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AD&D 2nd ausbalancieren?
« Antwort #40 am: 20. August 2004, 08:11:02 »
 @Troll:

Da bin ich ganz deiner Meinung, aber auch der meistgeliebte Oldtimer kommt auf den Schrottplatz wenn sich die elendige Wartung nicht mehr lohnt.

@All

Ja was ist denn bei euch für ein Missionierungswahn ausgebrochen? Ist das Sommerloch schuld? Haben wir ansonsten schon alle Fragen beantwortet? :D
Die meisten unter euch kennen AD&D doch nur noch vom Hörensagen, würde ich mal schätzen.

@Red_Wraith:

Tja, genau der Hausregelkatalog war für mich urspünglich der Grund AD&D 2nd einzumotten und zu anderen Spielsystemen zu wechseln.
Es hatte mit der Zeit einfach keinen Spaß mehr gemacht mal hier und mal da zu flicken, umgeänderte Regeln für Klassen oder Völker auch auf NSC und Monster anzuwenden, im Index meines dicken Leitz-Ordners nachzusehen wo ich wann welche Notiz zu einer Hausregel gemacht hatte..... kurz und gut, ich hatte mich des öfteren gefühlt wie ein Buchhalter, nicht wie ein SL.

Das führte dazu zum Einmotten von knapp 60 AD&D Büchern und zum Verkauf von ungefährt der doppelten Menge an Büchern die ich nicht für behaltenswert erachtete. 2 - 3 Jahre Shadowrun und Call of Cthulhu später erschien D&D 3.0 und meine alte Begeisterung für Fantasy erwachte erneut, "alle meine Probleme waren gelöst" (in Anführungszeichen, es wirkte natürlich nur so ;) ....

Was soll ich sagen? wie es meine Vorredner schon angesprochen haben, so benutzen die ganzen Veteranen hier natürlich ihr altes AD&D Material weiter, denn bisher sind Bücher wie "Empires of the Shining Seas", "Lands of Intrigue" oder "Raven´s Bluff" vollkommen ungeschlagen in Bezug auf den Inhalt.
Gut, bei den ganzen "Alles über..."-Büchern kann man sich streiten, ich persönlich halte sie für einen Großen Haufen Ochsenkacke ohne verwertbaren Inhalt, aber was solls?
Genau hier liegt ja der eigentliche Schnittpunkt zwischen alten und neuen Material: Wenn man ehrlich ist, dann war AD&D zwar nicht Regelarm, die wenigstens Regeln fanden aber durchgehend ihre Benutzung.
Wer jemals mit diesen XP-Boni-Pro-Klasse-Tabellen gearbeitet hat soll ich mal melden!
Die D&D 3.0/3.5 Regeln wirken auf den ersten Blick wie ein gewalltiger Moloch da sie für die meisten Situationen einen entsprechenden Einsatz finden, aber an dem alten D&D Basis Set oder d20-light Material wie dem Lone Wolf RPG sieht man dass es möglich ist nicht mit dem vollen Umfang zu starten.

So, eine letzte Sache da du die "Wüste der Verdammnis" erwähnt hast: Es ist einfacher AD&D-Abenteuer zu konvertieren als neuere Abenteuer nach AD&D zu schleppen. Irgendwann geht auch euch das Material aus :D

[Nachtrag]
Also mal ehrlich, was hällst du von diesen Situationen:

"Man braucht eine +2 Waffe um den Imp überhaupt zu treffen?" - Was ist denn mit Schaden machen, aber dass AD&D Monster überhaupt schon gar nicht getroffen werden können? Das war schon ziemlich daneben

"Warum kann der Half-Elf bis zu 3 Klassen gleichzeitig haben, wärend der Elf (Oh Wunderkind unter den Magiern, oh magischte Spielerrasse überhaupt...) maximal Stufe 12 Magier sein darf?" - Wie du bereits erkannt hast waren die Klassen untereinander nicht wirklich ausgeglichen und Mehrklassencharaktere haben dieses Gefüge noch weiter gedehnt. Stufenbegrenzungen für nicht-Menschen war vollkommen daneben, das Dual-Klassensystem nur für Menschen war noch schlimmer.

"1d20 + Attribustbonus + Modifikator gegen den Schwierigkeitsgrad!" - Dies ist die d20-Quintessenz. Einfacher geht´s nicht.

"Hausregeln bereichern die Gruppe" - Hausregeln flicken nur Löcher welche die Gruppe entdeckt hat. Je mehr Hausregeln man hat, umso mehr sollte man doch feststellen dass das System für den Arsch ist.
[/Nachtrag]
Inhalltsstoffe dieses Beitrags: 50% reine Polemik, 40% subjektive Meinung, 10% ungenau recherchierte Fakten.

Speren

  • Lektor
AD&D 2nd ausbalancieren?
« Antwort #41 am: 20. August 2004, 08:19:04 »
 
Zitat
wie es meine Vorredner schon angesprochen haben, so benutzen die ganzen Veteranen hier natürlich ihr altes AD&D Material weiter,
Und es gibt sogar "Kinder der 3rd Edition", wie mich, die sich immer noch alte AD&D Sachen kaufen, um diese dann auf 3.5 zu konvertieren. :)

Ist nämlich gar nicht so schwierig, wenn man das System der 3E verstanden hat und sich von den alten Regeln löst.
Klar, für mich ist das noch ein bischen einfacher...AD&D ist an mir vorbeigezogen, also kenne ich die Regeln gar nicht ! :D
No one touches the faerie!

Dabus

  • Mitglied
AD&D 2nd ausbalancieren?
« Antwort #42 am: 20. August 2004, 09:48:15 »
 @Troll:
Das Fahren eines Neuwagens ist "weniger spannend" find ich traumhaft.
Mit meinem alten Klappergolf weiß ich genau was du meinst *g*

@Coldwyn:
Naja, dass die "Alles über..." Bücher das wohl schlechteste Preis-Leistungs-Verhältnis aller Zeiten hatten ist ja keine Frage... Trotzdem, wenn man sie mal hat kann man auch einige Teile davon ganz gut benutzen, besonders bei den Rassenbüchern find ich.

Naja, und dass fast jeder von uns auch noch ständig alte Sachen benutzt ist wohl auch deutlich rausgekommen - Eben weil sie vollgestopft mit Fluff sind (und auch weil die aktuellen Publikationen von WOTC dies zurzeit etwas vermissen lassen). Außerdem dürfte es noch seeeehr lange dauern, bis zu all den AD&D-Hintergrundbänden was entsprechendes zur dritten Edition rausgekommen ist...
Und bei so Sachen wie der Netheril-Box oder natürlich den ganzen Planescape-Sachen, die wirklich extrem klasse sind, ist es sowieso fraglich, ob wir da jemals ne Umsetzung für die dritte Edition sehen werden... *ein bisschen wehmütig in die Vergangenheit schau*
Die Länge einer Minute ist relativ. Das hängt davon ab, auf welcher Seite der Toilettentür Du Dich befindest.

Red_Wraith

  • Mitglied
AD&D 2nd ausbalancieren?
« Antwort #43 am: 20. August 2004, 12:11:22 »
 Oh, das waren jetzt ganz schön viele Beiträge.

Ja, ich gebe zu, ich habe nicht tonnenweise AD&D-Ausrüstung, aber jeder in der Gruppe hat oft Regelwerke, die der andere nicht hat. Also insgesamt ist es dann doch recht viel Material. Das soll heißen: "Magier & Priester", "Elfen & humanoide Völker", "Zwerge, Gnome & Halblinge", zahlreiche "Alles über..."-Bücher (die mich eigentlich nicht überzeugen können), Kampagnen und Abenteuer, Dark Sun Material, Shaugin Material (oder wie man das schreibt), Ravenloft Material uvm.
Als 3.0 rauskam, haben wir die Abmachung getroffen, bei AD&D zu bleiben um nicht erneut in Regelwerke inverstieren zu müssen. Ich persönlich habe fast ausschließlich Regelwerke, andere haben jedoch mehr Hintergrundmaterial.

Troll hat es genau getroffen, was ich mit "Flair" meinte. Jeder von uns bringt viele Dinge mit AD&D in Verbindung, denkt sich "das gute alte AD&D" und hat auch viel Spaß mit dem System. Es gibt eigentlich keine Regel bei AD&D, die uns richtig stört. Den oft gebrauchten Vergleich mit einer "Regelwurst" habe ich nie erfahren können (vielleicht weil wir ohne Player's Options spielen). Shadowrun ist schon eher eine "Regelwurst". Da gibts halt für jede Situation eine Regel und die dann auch noch mächtig kompliziert. Bei AD&D werden die einfachen Standardregeln verwendet und wenn nötig improvisiert (man muss ja nicht mit allen Regeln spielen, die es gibt). Und wenn uns eine Regel nicht passt, dann wird sie passend gemacht. Eine Hausregel findet sich gleich (auch wenn man sie oft genauso schnell wieder verwirft). Genau dieses Improvisieren macht Spaß, denn lange Regelsuchen halten nur auf. ETW0 u. ä. ist schon längst in Fleisch und Blut übergegangen (wobei ich nie verstehen konnte, was an dem ETW0-System so schwierig sein soll). Das einzige Problem ist das Balancing zwischen den Klassen. Die Rassen sind nicht so unausgeglichen. Die Stufenlimits finde ich sinnvoll, aber nur mit der Hausregel: "Bei humanoiden Rassen, bei denen es ein Erfahrungsstufen-Limit gibt, gilt die folgende Regel: Ab der Stufe, bei der das Limit ist, braucht man doppelt so viele EPs um aufzusteigen". Mit dem Stufenlimit wird z.B. die vielen speziellen Fähigkeiten der Elfen ausgeglichen.
Mit den Miniaturen und ähnlichem verschwindet für mich der Flair des  Rollenspiels und D&D3 kommt mir immer mehr wie ein Computerspiel mit möglichst vielen Feats u.ä. vor.

QUOTE (Coldwyn)
"Man braucht eine +2 Waffe um den Imp überhaupt zu treffen?" - Was ist denn mit Schaden machen, aber dass AD&D Monster überhaupt schon gar nicht getroffen werden können? Das war schon ziemlich daneben[/quote]

Bis jetzt hat damit noch niemand Probleme gehabt. Im Endeffekt ist es ja Wurscht, ob man nicht trifft und damit keinen Schaden macht oder trifft und keinen Schaden macht.


Jetzt bitte zurück zum Thema! Hat jemand Vorschläge, was ich in mein Regelupdate einbauen könnte?

Cya

Zechi

  • Globaler Moderator
AD&D 2nd ausbalancieren?
« Antwort #44 am: 20. August 2004, 12:20:33 »
Zitat von: "Red_Wraith"
Die Stufenlimits finde ich sinnvoll, aber nur mit der Hausregel: "Bei humanoiden Rassen, bei denen es ein Erfahrungsstufen-Limit gibt, gilt die folgende Regel: Ab der Stufe, bei der das Limit ist, braucht man doppelt so viele EPs um aufzusteigen". Mit dem Stufenlimit wird z.B. die vielen speziellen Fähigkeiten der Elfen ausgeglichen.
 
Das ist z.B. aus Balancesicht völliger Blödsinn und eine der schlimmsten AD&D Regeln überhaupt.

Denn die ersten 10+ Stufen haben Nicht-Menschen Vorteile ggü. Menschen. Danach können sie nach Grundregeln nicht mehr aufsteigen. Mit den Optional-Regeln brauchen sie dann doppelt (oder gar dreifach bis vierfach) soviele Xp oder können aufgrund hoher Attribute doch nocht weiteraufsteigen.

Das ist dann so ziemlich die frustrierendste Regel schlechthin wenn man als Elf Zauberkundiger dann plötzlich 750.000 Xp für eine Stufe braucht. Menschen steigen dann doppelt so schnell auf, was das High-Level Spiel völlig versaut (Menschen werden viel hochstüfiger sein und damit jetzt im Vorteil).

Irgendwann ist man dann an dem Punkt angelangt wo Nicht-Menschen deutlich schwächer sind und im Prinzip im High-Level Bereich keine Rolle mehr spielen.

Meine Erfahrung war, daß entweder der SL die Regelung gekippt hat als die Nicht.Menschen ihr maximales Level erreicht hatten (ihre Vorteile waren dann sowieso eher sekundär da sie vor allem im Low-Level Bereich gut sind) oder die Kampagne gestoppt wurde.

Das ist nur eines der viele Bsp. für das miserable Balancing von AD&D.

Das viele Völker bestimmte Klassen gar nicht nehmen konnten ist auch wieder so eine Sache die völlig danneben ist.

Gruß Zechi
Planen ist alles, Pläne sind nichts.