Position:
Kessel
Yu´vath System
Äußerer Bereich
"Audacia"
Brücke
Zeit: 2 008 787.M41
Die Feuer sind gelöscht, die Aufräumarbeiten laufen auf Hochtouren. Ich habe die Knochenschinder herbeordert und einen ihrer Torpedos in unsere Ladeluke bringen lassen. Die Thuleaner haben den Nihilus darauf montiert und die Waffe ist scharf. Die "Audacia" bringt sich in Position. Einen Torpedo aus einer Ladeluke abzufeuern wäre im Raumkampf absoluter Schwachsinn. Aber wir zielen ja auf einen Mond. Der weicht weder aus, noch schießt er zurück.
Wir werden von Stryxis auf allen Frequenzen angefunkt. Der Tenor ist immer der Gleiche. Sie fordern, dass wir sofort ihr System verlassen und ihren Gott in Ruhe lassen. Sie drohen, sie flehen und sie versuchen zu bestechen. Ihr Gewinsel ist jämmerlich. Auf maximale Reichweite beginne ich einen mehrstündigen Feuersturm auf den Mond mit den Makrokanonen zu entfesseln. Breitseite auf Breitseite zerstöre ich alle Strukturen auf der Oberfläche. Mir ist klar, dass ich damit den Yu´vath nicht töten kann. Aber ich will keine Waffensystem dort haben, die mein Torpedo abfangen könnten. Schließlich lasse ich das Feuer einstellen und boote den Torpedo aus. Ein Guncutter zieht ihn heraus und bringt den Torpedo mit dem Nihilus in Position. Dann bringt sich der selbstmörderische Maschinengeist des Torpedos auf Kurs und beschleunigt langsam aber stetig seinem Ziel entgegen. Auf dem Holoschirm schaue ich zu, wie der Marschflugkörper aufschlägt und es passiert... nichts Sichtbares. Aber ich bekomme von Lady Helmchen bald Bescheid, dass nichts mehr auf dem Mond lebt. So geht er hin, der letzte der Yu´vath, vollkommen unspektakulär. Gerade habe ich eine Spezies ausgelöscht. Wir haben den ultimativen Endsieg errungen. Lady Anagai ist zersplittert, die Yu´vath vernichtet und die "Ignes et Amnestia" zerstört. Aber die Trauer über Josephina, Bruder Obskurus und Leutnant Renard Exton überschatten meine Freude über diesen Sieg.
Es ist vorbei! Endlich vorbei! Tief atme ich mehrmals aus und ein. Versuche zu begreifen, was das nun bedeutet. Ich habe das Schicksal geschlagen. Einen der gefährlichsten Xenos vernichtet und damit seine Rasse ausgelöscht. Aber ich wünschte trotzdem, ich wäre Lady Anagai nie begegnet. Letztendlich hatte ich nie eine Wahl. Wäre ich damals in der Klause ihren Ruf nicht gefolgt, sie hätte mich auf andere Weise behelligt. So wie sie das mit jedem Kapitän der "Audacia" seit Jahrhunderten gemacht hat. Ein Spielstein in einem Spiel und ich habe gerade den Spieler erledigt. Ich hoffe, dass ihre Fragmente von all jenen ausgelöscht worden sind, die sie seit Jahrtausenden gequält hat. Sie hat ja nicht nur Wesen dieser Ebene versklavt, sondern auch einige des Warps. Und ich hoffe, dass sie auf diese Gelegenheit gelauert haben und diesen Moment der absoluten Schwäche genutzt haben, um es diesem Dämon heim zu zahlen. Oder vielleicht hat sich auch der Imperator nun ihrer angenommen. Wer weiß das schon.
Lady Marati gratuliert mir als erste. Ich kann stolz auf mich sein. Ja, das kann ich. Mehrere gewaltige Bedrohungen für die Menschheit, für die Weite habe ich ausgelöscht, aber der Preis war zu hoch für meinen Geschmack. Der Warpsturm um uns bricht zusammen und tausende von Systemen sind nun wieder frei zugänglich. Die Eldar setzt zu einem ihrer Schiffe über, der Vorhang über dieses Stück ist gefallen. Wir scheiden in Freundschaft und gegenseitigem Respekt. Ich habe viel gelernt und betrachte dieses Xenos als mein Freund. Es gibt gute Xenos, das weiß ich jetzt nun!
Das erste System, das ich anschließend entdecke, nenne ich Josephina. So wird später auch meine zweite Tochter heißen. Carmina hat überlebt, auch wenn sie ziemlich durch den Wind ist. Es wäre klüger gewesen, für dieses Gefecht alles überflüssige Personal zu Hause zu lassen. Aber wirklich sicher ist es nirgendwo. Wie auch immer, hinterher ist man ja immer schlauer. Zu Ehren von Bruder Obskurus benenne ich die ehemalige "Leerenstürmer" in "Bruder Obskurus letzter Triumph" um, die Besatzung nennt das Schiff aber bald nur noch "Bolt". Im Kessel erschaffe ich mir ein zweites Reich und werde der mächtigste Mann der Weite. Meine geliebte Frau, ja aus unserer Zweckehe wird eine große Liebe, schenkt mir sieben Kinder, vier Söhne und drei Töchter.
In den nächsten Jahren kolonisiere ich über hundert Welten. Allen meinen Gefolgsleuten und Vassalen überlasse ich schließlich ein System, auf dem sie Gouverneure meines Reiches sein dürfen.
Aber der Krieg lässt mich nicht los und ich kämpfe in vielen. Ich rotte den Klan der Saynays aus. Lösche die Flotte des Gesichtslosen Fürsten und die des Engelstöters aus. Aber tötet man den einen Kriegsherrn des Chaos, kommt ein neuer, mit neuen Schiffen, neuen Männern, neuen abscheulichen Taten.
Mit der Zeit habe ich mich auch mit Calligos gut verstanden. Wir haben unsere Interessensphären aufgeteilt und auch viele gemeinsame Projekte angestoßen. Die Orks von den Hunert Hunert Zähnen haben wir ordentlich verprügelt. Aber wirklich vertreiben konnten wir sie leider auch nicht.
Ein stetiger Strom neuer Siedler dringt seit vielen Jahren auf meinen Schiffen in die Weite, denn diese Menschen wissen, dass ich sie niemals als Sklaven verkaufen würde. Sie müssen viele Jahre in meinen Diensten arbeiten, um den Transfer zu bezahlen, aber hier in der Weite erwartet diese tapferen Menschen ein lebenswertes Leben.
Dies waren die Abenteuer von Flavion Conari. Befreier von Maleziel. Verteidiger von Damaris. Träger des Blauen Sterns. Vollstrecker der Kirche. Auslöscher der Techhäresie auf Illusk. Zerstörer von Frevel. Dämonentöter. Vernichter des letzten Yu´vath. Freund der Eldar. Lordkapitän der "Audacia". Ehemann, Vater und Begründer einer Dynastie.
Gespielt am 04.10.2014
Spielleiter: Stefan
SC:
Flavion Conari Freihändler
Althea Puppila Meisterin der Leere
Bruder Obskurus Astropath
Fidilius Techpriester
EP: 2000
Besiegte Feinde:
Lady Anagai
ca. 6 Horrors
"Ignes et Amnestia"
2 Peitschendämonen
3 Dämonische Fleischbällchen
1 gefallene Inquisitorin
1 Hutzelmännchen
12 Flammenmännchen
unbekannte Anzahl an Schwertdämonen
Der letzte der Yu´vath
Beute:
Das Raumgebiet um Kessel
400 Verkäufe Kopfgeld für die "Ignes et Amnestia"
1 Säule der Inquisition
1 Archäotech Raketenwerfer
1 Archäotech Laserpistole
1 Energieschwert
1 Stab der Anagai
1 Amulett der Anagai
Verluste:
Bruder Obskurus
Konkubine Josephina
Der arme Leutnant Renard Exton
Tausende Namenloser Crewmitglieder
Gedanke des Tages
Spoiler (Anzeigen)Der zweite Teil des Finales. So endet es also um 23.00 Uhr am 04.10.2014. Eine Ära ist zu Ende gegangen. Bitter der Triumph. Wir haben gesiegt, aber der Preis war hoch. Der Endkampf war knackig, der Verlust von Josephina traf mich mitten in mein Herz. Snüff! Ich werde sie vermissen. Auf einem Schiff mit über vierhundert aktiven Psionikern ausgerechnet jene zu besetzen, die keine Kräfte einsetzt, ist natürlich flufftechnisch recht grenzwertig. Auch ein großer Dämon ist gewissen Gesetzen unterworfen. Dämonen können nun mal nicht nach Belieben hin und her flutschen, sondern brauchen einen Zugang. Ein Psioniker kann als Portal dienen, aber dafür muss er eine Kraft einsetzen, sprich Warpenergie kanalisieren.
Aber wir waren erfolgreich und das Wichtigste, es hat mir riesigen Spaß bereitet. Leider ist es nun vorbei. Ich hätte gerne noch das eine oder andere Projekt angestoßen. Aber es hat nicht sollen sein.
An dieser Stelle ein riesiges Dankeschön an unseren Spielleiter Stefan. Er führte uns in Shadowrun durch die halbe Welt, besonders am Ende durch China. In den Forgotten Realms erforschten wir Sembia und bestanden ein großartiges Abenteuer. Nun haben wir die Koronusweite erforscht und die Menschheit vor einem mächtigen Feind bewahrt. Es war mal eine coole Abwechslung, unglaublich mächtig zu sein.
Und natürlich auch riesiges Dankeschön an meinen Lektor SHOKer, der immer schnell alle Kapitel bearbeitet hat.
Flavion zu spielen hat mir großen Spaß gemacht. Frech und arrogant, ohne Furcht, aber mit viel Tadel. Schneidig und galant. Ein wahrer Held und ein kleiner Schuft. Ich werde auch ihn vermissen. Es war eine schöne Zeit, ich wollte sie nicht missen.
Das System Freihändler hat ziemlich viele Macken. Eine innere Balance ist nicht wirklich zu erreichen. Das Machtlevel innerhalb der Gruppe kippt sehr schnell in Richtung der psionisch Aktiven. Über andere Bücher gibt es zwar Abwehrmaßnahmen, aber 20% mehr Schutz ist nicht wirklich viel. OK, Bruder Obskurus hat durch den Chor Wahnsinnsboni auf alles bekommen, trotzdem war er quasi unsterblich dank Telekinetsichen Schutzschild, der sogar einen Melter zu einem Witz macht. Also eine Waffe, die jeden anderen mit mathematischer Sicherheit von Voll ins Minus bringt.
Tja, und natürlich hier noch ein großes Dankeschön an alle Leser, die mir bis jetzt die Treue gehalten haben. Die mich auf dieser Reise begleitet haben.
Momentan werkle ich noch an einer Bonusgeschichte, frei von mir erfunden, die ein Crossover mit Star Wars beinhaltet.