Autor Thema: In Defence of Rape  (Gelesen 10180 mal)

Beschreibung: Plot-Device oder No-Go?

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Baumschmuser

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In Defence of Rape
« Antwort #15 am: 26. August 2012, 15:01:51 »
@Meldoran
Man müsste dies aus der Sicht der jeweiligen Opfer ( Prügel- bzw. Vergewaltigungsopfer sehen können ).

Und in deinem Letzten Satz stimmen wir überein. Jeder kann eine andere meinung dazu haben. Du hast allerdings die Leute die Vergewaltigung mit Mord gleichstellen als verblendet dargestellt und dem widerspreche ich !

Meldoran

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In Defence of Rape
« Antwort #16 am: 26. August 2012, 15:12:43 »
Ich halte Menschen für moralisch und rechtlich verwirrt, die Mord und Vergewaltigung auf eine Stufe stellen. Und das hat schlicht mit der Natur dieser Straftaten zu tun. Das ist für mich ehrlich gesagt nicht mal ein diskutables Thema, zumindest nicht ernsthaft.
Zu beachten ist hier eben, das wir auf der allgemeinen und deskriptiven Ebene darüber urteilen. Es ist, wie gesagt, natürlich möglich und nachvollziehbar, das es Menschen gibt, für die gewisse Taten und Erlebnisse schlimmer sind, als objektiv noch fatalere und schädlichere.
Das ist allerdings schnurz egal wenn wir das ganze von außen betrachten und bewerten. Sonst müssten alle Strafen immer fast vollständig flexibel und relativierbar sein. Und das kann auch kein vernünftiger Mensch wollen.
Gepriesen seien die Lieder der Navis Nobilite.

Hautlappen

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In Defence of Rape
« Antwort #17 am: 26. August 2012, 15:13:33 »
Man muss ein Tabu ja nicht per se in Frage stellen nur weil es eben ein Tabu ist. Was ist schlecht an einem Tabu? Was ist falsch daran wenn Menschen sich bei der Schilderung von Vergewaltigungen unwohl fühlen und diese aus dem RP verbannt wissen möchten?
Hier auf eine scheinbare Doppelmoral zu verweisen hilft nicht weiter.
Im Gegenteil: Der Autor verharmlost Vergewaltigungen, indem er meint diese in irgendeine Art von Rangliste packen zu müssen, auf der Mord und Folter nunmal ganz oben stehen zu haben. Das wird der Sache aber nicht annähernd gerecht.

Edit: Dass die "Frauenbewegung" dafür gesorgt haben soll, dass Straftaten die an Frauen begangen werden "verpöhnter" sind als jene die an Männern begangen werden ist übrigens ganz großer Unfug.
« Letzte Änderung: 26. August 2012, 15:20:58 von Hautlappen »
"I have no expression on my face" (Tuvok)

Spider

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In Defence of Rape
« Antwort #18 am: 26. August 2012, 15:17:35 »
Das ein SC von einem Ork vergewaltigt wurde und nun ein Kind erwartet, wäre in der Tat ein interessanter Plotaufhänger. Würde so etwas dann aber mit dem Spieler besprechen und nur wenn er/sie es interessant fände auch auch verwenden.

Bei Mord in der Verwandtschaft oder auch selbst gefoltert zu werden ist es jedem klar warum der Held Rache will und man ist evtl. sogar stolz darauf die Folter überstanden zu haben (obwohl eine richtige Folter einen auch brechen kann, was aber den meisten Helden in irgendwelchen Filmen nicht passiert, ist wohl ein „Männlichkeitsding“).
Vergewaltigung hingegen ist evtl. eher etwas emotionaleres was eher Frauen betrifft (ist nicht sexistisch gemeint und ich bin auch kein Experte) wo Männer Schwierigkeiten haben sich da rein zu versetzen und es auch eher totschweigen (gibt es leider genügend Geschichten und passiert auch noch in unserer Gesellschaft) und einem Mann darf so etwas schon gar nicht passieren (die vielen in Afrika vergewaltigten Männer haben es schwer in der Gesellschaft weiter anerkannt zu werden, wenn es raus kommt was ihnen passiert ist, meine ich in einem Bericht gelesen zu haben). Da Rollenspiel zum großen Teil von Männern betrieben wird, beschäftigt man sich lieber mit Themen die man versteht wie den Mord an einem Verwandten, was vollkommen in Ordnung ist, aber nicht bedeutet, dass diese Spieler generell ein Problem damit hätten wenn es im Spiel vorkommt.

Also ich denke es hat nichts mit Feminismus oder so was zu tun, sondern eher mit dem unterschied zwischen den Geschlechtern. Wäre interessant wie das eine Gruppe mit hauptsächlich weiblichen Spielern sieht.

Tempus Fugit

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In Defence of Rape
« Antwort #19 am: 26. August 2012, 15:21:48 »
Ich verstehe hier vermutlich ganz simpel den Kern der Frage nicht, aber für mich ist Vergewaltigung im Spiel kein Tabuthema. Ich spiele es jedoch nicht aus, ebensowenig wie Folter oder Verstümmelungen. Eine grobe Zusammenfassung ist ausreichend und erfüllt dann den Zweck, den es erfüllen sollte.
Solange es Phantasien sind kann ein SC mit einem stimmigen Gesamtkonzept sich auch einen hochmodischen Mantel aus Babyhaut schneidern.
Alles immer unter der Voraussetzung, dass meine Gruppe es genauso sieht. Ich würde dieses natürlich nicht am Tisch zum Thema machen, wenn einer der Spieler bereits vergewaltigt worden wäre, schwer körperlich mißhandelt oder ein geliebter Mensch ermordet wurde. Dies hat aber grundsätzlich eher etwas mit gesellschaftlicher Rücksichtnahme zu tun.
Übermensch, weil Rollenspieler

Meldoran

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In Defence of Rape
« Antwort #20 am: 26. August 2012, 15:29:47 »
Auf der psychologischer Ebene der Opfer gibt es natürliche keine "Rangfolgen der Verletzlichkeit", das wäre auch kompletter Hohn gegenüber der Individualität und Würde des Menschen. Rechtlich und auch moralisch gesehen lässt sich jedoch durchaus eine Rangfolge gegenüber Straftaten bestimmen und es hilft niemanden weiter solche Themen in den Bereich des unsagbaren und unbewertbaren zu rücken. Jedes Rechtsystem und jede Moraltheorie muss sich nun einmal Gedanken darüber machen, wie welche Handlungen zu bewerten sind, und die Faktoren die dazu herangezogen werden, sind meist auch völlig nachvollziehbar.
Es ist natürlich völlig in Ordnung, wenn eine Gruppe sagt, dass für sie Vergewaltigungen raus sind, Mord aber natürlich gerne gesehen wird.
Das ändert aber nichts daran, das diese Entscheidung auf einer reflektierten Ebene totaler Murks ist.
Gepriesen seien die Lieder der Navis Nobilite.

Xiam

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  • Mörder der 4E
In Defence of Rape
« Antwort #21 am: 26. August 2012, 15:42:19 »
Die Hintergrundgeschichte des eigenen SCs entscheiden noch immer die Spieler.
Man Kilamar, jetzt tu mal nicht so phantasielos.

Muss ja auch nicht auf die Hintergrundgeschichte beschränkt sein, dann passiert es eben in der laufenden Kampagne. Die SC werden gefangen genommen und während die männlichen Kollegen mit den Brandeisen gefoltert werden (und mit ihren tollen WILL-Saves brillieren) wird die hübsche Bardin erstmal vom Obermotz der Bösewichter vergewaltigt, danach von dessen Untergebenen und am Ende von den Kampfhunden. Könnte im realen Leben passieren und ist--mal ehrlich--für ein dreckiges Fantasyszenario jetzt garnicht mal so undenkbar. Im Rollenspiel dürfte das kaum einmal vorkommen, bzw. ein SL der das macht wird sicherlich schief angeschaut und man fragt sich, was der eigentlich kompensieren muss.

Desborough fragt wieso und argumentiert, eine schöne Vergewaltigung habe doch viele Vorteile. Ein zum Krüppel gefolterter ist aus der Geschichte raus, eine Vergewaltigte trägt hingegen in der Regel "nur" psychische Wunden davon und die bieten Stoff für herrliches Rollenspiel. Mir rollen sich bei der Argumentation die Fußnägel auf, nur weiß ich gar nicht wieso, denn was ich stichhaltiges erwiedern könnte wüsste ich nicht. Rational gesehen haben seine Argumente was, auch wenn es irgendwie "krank" klingt.

Bin ich jetzt auch schon von Feministinnen weichgespült und indoktriniert?  ::)
1984 was not supposed to be an instruction manual.

Kilamar

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In Defence of Rape
« Antwort #22 am: 26. August 2012, 15:44:28 »
Wie ich schon sagte:
Erlaubt ist was der Gruppe gefällt bzw. sie akzeptiert. Gibt es mindestens einen Mitspieler dem das nicht gefällt, lässt man es besser weg.

Spider

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In Defence of Rape
« Antwort #23 am: 26. August 2012, 15:58:32 »
Wenn ein SL meint einen zum Krüppel zu foltern oder die Helden einfach mal so zu töten, dann hat er meiner Meinung nach etwas nicht verstanden. Er sollte seine Gruppe nicht in ausweglose Situationen manövrieren. Somit finde ich den Vergleich für Rollenspiel nicht passend. Wenn eine Gefangene Gruppe gefoltert wird, dann kann das alles beinhalten auch Vergewaltigungen, ich muss das nicht genau ausspielen wie auch nicht wo genau die Brandeisen angewendet werden.  Ziel ist es doch in einer solchen Situation zu entkommen und sich evtl. zu rächen. Alles andere passiert im Kopf der Spieler.

Tempus Fugit

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In Defence of Rape
« Antwort #24 am: 26. August 2012, 15:59:38 »
Muss ja auch nicht auf die Hintergrundgeschichte beschränkt sein, dann passiert es eben in der laufenden Kampagne. Die SC werden gefangen genommen und während die männlichen Kollegen mit den Brandeisen gefoltert werden (und mit ihren tollen WILL-Saves brillieren) wird die hübsche Bardin erstmal vom Obermotz der Bösewichter vergewaltigt, danach von dessen Untergebenen und am Ende von den Kampfhunden. Könnte im realen Leben passieren und ist--mal ehrlich--für ein dreckiges Fantasyszenario jetzt garnicht mal so undenkbar. Im Rollenspiel dürfte das kaum einmal vorkommen, bzw. ein SL der das macht wird sicherlich schief angeschaut und man fragt sich, was der eigentlich kompensieren muss.
Und das kann einem männlichen SC nicht passieren? Ist meinem Shadowrun SC passiert.

Zitat
Desborough fragt wieso und argumentiert, eine schöne Vergewaltigung habe doch viele Vorteile.
Nimm das schön raus und ich stimme dir zu.

Zitat
Ein zum Krüppel gefolterter ist aus der Geschichte raus, eine Vergewaltigte trägt hingegen in der Regel "nur" psychische Wunden davon und die bieten Stoff für herrliches Rollenspiel.
Kann ich bestätigen.

Zitat
Mir rollen sich bei der Argumentation die Fußnägel auf, nur weiß ich gar nicht wieso, denn was ich stichhaltiges erwiedern könnte wüsste ich nicht. Rational gesehen haben seine Argumente was, auch wenn es irgendwie "krank" klingt.
Weil Gewalt gegen Schwächere immer schlimmer ist als "normale" Gewalt und in den Köpfen der Menschen sind Frauen halt schwächer.
Frag dich selber, was du tust wenn du in eine Kneipenschlägerei kommst, dich dem nicht entziehen kannst und dein Gegenüber gerade Anstalten macht dir zu schaden. Jetzt stell dir das vor wenn es eine Frau, ein Kind oder ein körperlich Behinderter ist (das ist keine Reihenfolge irgendeiner Wertigkeit).
Ich hab mir mal welche gefangen von einer Kickboxerin. Bei einem Mann hätt ich sicher zurück geschlagen (und furchtbar auf die Fresse bekommen), weil es eine Frau war hab ich gar nichts gemacht. Bin ich da emanzipiert gewesen? Ganz sicher nicht.

Zitat
Bin ich jetzt auch schon von Feministinnen weichgespült und indoktriniert?  ::)
Ja. Liegt aber daran, dass die meisten Feministinnen keine sind und lediglich nur ihren Vorteil durch dieses Thema suchen.
« Letzte Änderung: 26. August 2012, 16:02:17 von Tempus Fugit »
Übermensch, weil Rollenspieler

Xiam

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  • Mörder der 4E
In Defence of Rape
« Antwort #25 am: 26. August 2012, 16:38:22 »
Muss ja auch nicht auf die Hintergrundgeschichte beschränkt sein, dann passiert es eben in der laufenden Kampagne. Die SC werden gefangen genommen und während die männlichen Kollegen mit den Brandeisen gefoltert werden (und mit ihren tollen WILL-Saves brillieren) wird die hübsche Bardin erstmal vom Obermotz der Bösewichter vergewaltigt, danach von dessen Untergebenen und am Ende von den Kampfhunden. Könnte im realen Leben passieren und ist--mal ehrlich--für ein dreckiges Fantasyszenario jetzt garnicht mal so undenkbar. Im Rollenspiel dürfte das kaum einmal vorkommen, bzw. ein SL der das macht wird sicherlich schief angeschaut und man fragt sich, was der eigentlich kompensieren muss.
Und das kann einem männlichen SC nicht passieren? Ist meinem Shadowrun SC passiert.
Klar kann das auch einem männlichen SC passieren, klassischerweise ist das aber die Gewalt, die Frauen zuteil wird. Männer vergewaltigen, Frauen werden vergewaltigt, so denken die Menschen doch.
Tatsächlich war das auch nur ein Beispiel.

Zitat
Desborough fragt wieso und argumentiert, eine schöne Vergewaltigung habe doch viele Vorteile.
Nimm das schön raus und ich stimme dir zu.
Okay. Und du stimmst dann Desborough zu, ich bin noch indifferent, was die (plottechnischen) Vorteile einer Vergewaltigung angeht.
Deswegen auch das schön, ich habe in Desboroughs Sinne argumentiert (gleube ich zumindest) und der findet Vergewaltigungen als Plotdevices scheinbar schön.

Zitat
Ein zum Krüppel gefolterter ist aus der Geschichte raus, eine Vergewaltigte trägt hingegen in der Regel "nur" psychische Wunden davon und die bieten Stoff für herrliches Rollenspiel.
Kann ich bestätigen.
Aber möchte man so einen Charakter noch spielen?
Wir hatten die Diskussion mal in einer Rollenspielrunde, in der neben meiner damaligen Lebensabschnittsgefährtin auch noch zwei andere Frauen mitgespielt haben, und die sagten zumindest übereinstimmend, dass sie einen solchen Charakter nicht mehr spielen könnten. Ist natürlich nicht repräsentativ.

Zitat
Mir rollen sich bei der Argumentation die Fußnägel auf, nur weiß ich gar nicht wieso, denn was ich stichhaltiges erwiedern könnte wüsste ich nicht. Rational gesehen haben seine Argumente was, auch wenn es irgendwie "krank" klingt.
Weil Gewalt gegen Schwächere immer schlimmer ist als "normale" Gewalt und in den Köpfen der Menschen sind Frauen halt schwächer.
Gutes Argument. Das mag wirklich so sein, daran habe ich noch nie gedacht.
Komisch, gerade bei Fantasyrollenspielen ist es ja explizit nicht so. Da wird ja oftmals sogar darauf hingewiesen, dass männliche Charaktere eben nicht aufgrund ihres Geschlechts stärker sind als weibliche...
Dann müsste sich dieses Vorurteil ja eigentlich in Luft auflösen, aber wir sind wahrscheinlich alle zu sehr in der realen Welt verhaftet.

Zitat
Bin ich jetzt auch schon von Feministinnen weichgespült und indoktriniert?  ::)
Ja. Liegt aber daran, dass die meisten Feministinnen keine sind und lediglich nur ihren Vorteil durch dieses Thema suchen.
Danke, das wollte ich lesen ;)
1984 was not supposed to be an instruction manual.

Tempus Fugit

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In Defence of Rape
« Antwort #26 am: 26. August 2012, 16:43:57 »
Aber möchte man so einen Charakter noch spielen?
Ich hab ihn gern gespielt. Liegt aber vielleicht auch daran, dass ich das Thema unbefangen betrachten kann, weil ich nicht vergewaltigt wurde. Ich wurde auch nie gefoltert oder habe geliebte Menschen durch Mord verloren, daher hab ich es da leichter. Sicher würde ich nicht das spielen wollen, was ich in der Realität verarbeiten muss- Vermutlich ist es deswegen ein Rollenspiel und keine Gruppentherapie.

Zitat
Wir hatten die Diskussion mal in einer Rollenspielrunde, in der neben meiner damaligen Lebensabschnittsgefährtin auch noch zwei andere Frauen mitgespielt haben, und die sagten zumindest übereinstimmend, dass sie einen solchen Charakter nicht mehr spielen könnten. Ist natürlich nicht repräsentativ.
Frauen sind anders, kann ja sogar sein, dass die Mehrzahl der fRauen das nicht kann oder will.

Zitat
Komisch, gerade bei Fantasyrollenspielen ist es ja explizit nicht so. Da wird ja oftmals sogar darauf hingewiesen, dass männliche Charaktere eben nicht aufgrund ihres Geschlechts stärker sind als weibliche...
Dann müsste sich dieses Vorurteil ja eigentlich in Luft auflösen, aber wir sind wahrscheinlich alle zu sehr in der realen Welt verhaftet.
Ob irgendwo in einer Einleitung auf Gleichberechtigung hingewiesen wird oder peng, das ändert nichts an Jahrtausenden oder selbst gelebten Jahrzehnten. Wenn es mit Emanzipation so einfach wäre, dann hätte es nur einen klugen Aufsatz in allen Sprachen gebraucht udn das Thema wäre durch gewesen.
Übermensch, weil Rollenspieler

TheRaven

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In Defence of Rape
« Antwort #27 am: 26. August 2012, 16:55:38 »
Man könnte ja theoretisch die Meinung vertreten, dass Erlebnisse wie Folter, Vergewaltigung und Missbrauch schlimmer sind als Mord. Wenn mich einer erschiesst, dann ist die Sache gegessen. Kein Schmerz, keine Angst, keine anhaltende Qual. Tot ist tot. Punkt A.

Punkt B. In einer Rollenspielgruppe ist die Chance etwas höher, dass jemand vergewaltigt oder sonst wie missbraucht wurde als dass einer schon mal getötet wurde. Ob dies so ist oder nicht wird man in den meisten Fällen nie wissen, da dies nicht unbedingt Erlebnisse sind, welche man mit der Rollenspielgruppe teilt.

Insofern ist es absolut nachvollziehbar, dass tödliche Kämpfe mit Schwertern kein Tabu sind, während andere Ereignisse vielleicht eher ausgelassen werden. Klar, jede Gruppe soll machen was sie will aber es zeugt von niederer Intelligenz und gänzlich fehlender Empathie, wenn man eine Stellung einnimmt wie im ersten Beitrag erklärt. Missbrauch und Vergewaltigung sind realer, häufiger und realitätsnaher als mit einem Speer durchbohrt zu werden. Davon abgesehen finde ich, dass niemals ein Thema tabuisiert werden darf, egal um was es geht.
Die Wissenschaft nötigt uns, den Glauben an einfache Kausalitäten aufzugeben.
- Friedrich

Spider

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In Defence of Rape
« Antwort #28 am: 26. August 2012, 17:21:20 »
Man könnte neben der Vergewaltigung auch den Hintergrund eines getöteten leiblichen kleinen Kindes nehmen. Da reagieren vor allem Eltern, zu recht, oft sehr emotional; aber es kann keiner die Feminismus Keule auspacken. Ich denke ich als Vater hätte damit kein Problem, da ich hoffentlich Rollenspiel und Realität trennen kann, aber meine Frau hätte damit mit Sicherheit ein Problem (kann sie leider gerade nicht fragen). Trotzdem würde ich mir vermutlich einen solchen Hintergrund nicht ausdenken, um den Hass gegen jemanden zu erklären kann man andere Geschichten erfinden. Und so etwas würde ich nie mitten ins Spiel einbauen.

Tempus Fugit

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In Defence of Rape
« Antwort #29 am: 26. August 2012, 19:07:19 »
Genau um diese verfehlte moralische Wertung geht es ja.
Übermensch, weil Rollenspieler