Nicht ganz passend aber fast:
Ich bin während meiner Wehrdienstzeit auf einem alten Zerstörer zur See gefahren. In unserem Wohndeck gab es auch so eine fiese Luke. Darunter war die Abwasseranlage untergebracht. Dementsprechend roch es da unten auch echt übel. Diese Anlage musste nun alle zwei Stunden von einem Schiffstechniker kurz überprüft werden, dafür öffnete der Bursche die Luke, arrettierte sie und stieg in die verwinkelten Gänge da unten runter. Wenn die Luke offen war, konnte allerdings derjenige, der gegenüber schlief, nicht mehr in sein Bett steigen.
Man stelle sich jetzt folgende Situation vor:
Es ist Nacht, alles schläft. Ein Techniker kommt auf seiner Runde durchs Schiff runter ins Deck, öffnet die Luke und steigt runter. Nur Minuten später kommt der Funker, der in besagtem Bett schläft, von seiner Wache, ärgert sich darüber, dass der Lukendeckel offen stehen gelassen worden war, und schließt diesen. Daraufhin geht er duschen, bevor er ins Bett steigt. Inzwischen will der Techniker wieder hinaufsteigen, kann aber nicht, weil der Lukendeckel zu ist und von unten nicht geöffnet werden kann. Er kann sich auch nicht bemerkbar machen, der ganze Raum inklusive Deckel ist leider schallisoliert, da die Anlage dort unten ziemlich laut ist. So kommt der Funker wieder vom Duschen und steigt in sein Bett, ohne etwas von dem sich anbahnenden Drama unter ihm zu bemerken. Er soll diese Nacht nicht viel Schlaf bekommen. Nach etwa einer Stunde wundert man sich, dass der Techniker noch nicht wieder von seiner Kontrollrunde zurück ist. Durchsagen werden durch's ganze Schiff gemacht, die der Techniker allerdings in der Abwasseranlage nicht hören kann. Und selbst wenn, er könnte sich ja eh nicht bemerkbar machen. Und im übrigen hatte dieser in der Luft dort unten ganz andere Probleme. Als der Techniker also weiter verschwunden bleibt, vermutet man das schlimmste. Sein Weg führte ihn nämlich auch über das Oberdeck, und, es kommt zwar äußerst selten vor, dennoch, er wäre nicht der erste, der nachts bei relativ unruhiger See unbemerkt über Bord geht. Der Kommandant wird geweckt, sofort entscheidet dieser, die Besatzung auf Gefechtsstation gehen zu lassen. Als der Techniker auch weiterhin verschwunden bleibt, entscheidet er das Schiff zu wenden, und die letzte Stunde Weg wieder zurück zu fahren, und den warscheinlich über Bord gegangenen zu suchen. Während so alles verfügbare Personal, mit Scheinwerfern und Ferngläsern ausgerüstet, den Schiffbrüchigen in der kabbeligen See sucht, muss der Schiffsbetrieb natürlich weiter gehen. Die nächste Runde ist fällig, wie alle zwei Stunden. Irgendwann ist natürlich auch der Raum mit der abwasseranlage wieder fällig. Und so wird der ärmste nach fast zwei Stunden, wegen der miesen Luft in seinem Gefängnis völlig vollgekotzt, endlich aus seiner misslichen Lage befreit. Ihr könnt euch sicher vorstellen, der Junge konnte sich in den nächsten Tagen und Wochen vor Spott nicht mehr retten.