(Kalamar-Setting)
Ankunft in der Handelsmetropole
(1)Ich war gerade in Bet Regor, Hauptstadt von Paru’Bor und O’Par, regiert von Prinz Sugil II, angekommen, der Winter neigte sich dem Ende entgegen und der letzte Schnee schmolz.
Diese Region, gelegen im gemäßigten Klima, ist weithin bekannt als Durchzugsgebiet von Wilde Lande zum Jungen Königreich, und deshalb trifft man hier die seltsamsten Gestalten. Bevorzugt leben hier, Kalamaraner, Fhokki und Deji, vereinzelt sind Brandobianer sesshaft,und kaum Svimozha und Reanaarier; Außerdem begegnen hier einem nur sehr wenig Zwerge.
So fand ich im Gasthaus also diesen Zettel:
Komme nach Bebotidu. Wende dich an die Goldene Allianz und bringe die Arbeit der unfähigen Wachen zuende. Großer Reichtum wird dich erwarten.
Da meine Goldmünzen langsam zur Neige gingen, wandte ich meinen Weg nun nach Bebotidu, einer Siedlung am anderen Ufer des Renadorflusses, vielleicht konnte ich etwas Geld verdienen.
Bebotidu ist eine kleine Stadt mit gepflasterten Strassen und einem Hafen, an dem gewöhnlich nur kleinere Handelsschiffe anlegten. Bet Regor hingegen die große Handelsmetropole, mit einer dominanten Kirche des Wahren und im Hintergrund ein riesiger Steinbruch. Außerdem erzählen sich die Menschen hier noch einige Geschichten von vergangenen Helden. Ich durfte zum Beispiel einmal die Sage über den berühmten Lebenslauf von Renunsio belauschen, einem haarigen Riesen, vor einigen hundert Jahren, Anführer der Bogenschützen Bet Regors, der alleinigst, eine ganze Armee von Orks zerstreute, indem er mit einem Felsbrockenwurf über beinah zwei Meilen, so erzählte man, den Anführer dieser erschlug und damit einen Krieg mit hohen Verlusten abwendete. Aber auch andere personifizierte Legenden finden hier in dem Bewusstsein der Leute ihren Ruhm.
Der Auftrag
Als ich hier gestern ankam, machte ich mich sogleich auf die Suche nach dem Gebäude der ´Goldenen Allianz`. Dort wurde mir gesagt, ich solle mich im Gasthaus „Am Rande“ an den Wirt wenden, er würde mir weiterhelfen. So verließ ich das Gebäude und machte mich auf den Weg.Der Wirt des Gasthauses erklärte mir, ein Mann würde in dem kleinen Nebenraum warten, ich solle einfach hindurchtreten.Dieser Mann, ein Brandobianer, war Puramal Lesebar und wartete bereits.
Als ich durch den Türrahmen trat, fiel mir bereits eine weitere Person auf, die in dem Raum war:
Ein junger Waldelf, der sich nur als „Marquis“ vorstellte- irgendetwas erschien mir sonderbar an ihm.
Kurze Zeit nach mir erschien ein großgewachsener Halb-Ork, der auch am Angebot interessiert zu sein schien.
Gerade als der Brandobianer das Warten aufgeben wollte, betraten noch zwei Elfen den Raum.
Sie fragten nach dem Auftrag und so begann der Herr der ´Goldenen Allianz` zu sprechen. Er legte uns dar, dass in den letzten drei Monaten drei Kapitäne von Handelschiffen ermordet aufgefunden worden waren und da bisher durch die Stadtwache nichts herausgefunden worden war, wandte er sich an Abenteurer, die, wie es sich in unserem Falle zeigte aus den gesamten Reichen Tellenes, unter anderem auch aus Kalamar, zusammengekommen waren.
In dem Falle, dass wir die Morde aufklären und den Verursacher lebendig zurück brachten, winkte uns eine Belohnung von siebenhundert Goldmünzen und deshalb nahmen alle das Angebot an.
Der Reihe nach stellten sich die Abenteurer vor:
- Flocki Wutz, der Halb-Ork, geübt in der Heilkunst
- Jumar, ein Hochelf, geübt in der Täuschung
- Cherubim, ein Wildelf, gekonnt im Umgang mit dem Schwert
- Der Marquis, ein Waldelf, unbekannt seine Vergangenheit
- Zuletzt ich, Shiva, der geheimnisvolle Deji, ein Kämpfer mit dem Schwert
Die Suche beginnt
Schnell machten sich die Abenteurer auf den Weg und verteilten sich in der Stadt, um Informationen zu besorgen. Ich holte Rat in der Zollstation, erfuhr Namen der ermordeten Kapitäne, wann sie ermordet wurden, sowie Schiffsname und Fracht, die uns aber weniger neugierig machte:
- Vor einer Woche: Lasofall von der „Doria“
- Vor einem Monat: Tiefurt von der „Angorala“
- Vor zwei Monaten: Amalina von der „Sunibald der Flotte“
Mit diesen Informationen eilte er zurück zum Wirtshaus, wo er auf den Rest der Abenteurer stieß, von denen bisher Jumar beim Sitz der Stadtwache war, wo er allerdings nichts herausfand, da sie nicht kooperativ waren. Lediglich einen Informanten traf er, den er mit etwas Geld diesen Abend zum Sprechen bringen wollte.
Ich hingegen sollte diesen Abend einen ehemaligen Matrosen in dem Wirtshaus „Zum alten Sauffkopp“ antreffen.Dieser selbst ein alter Saufkopf hatte auf einem der Schiffe Dienst geschoben, sogar in der Nacht des Anschlags. Doch wollte er, eine Hure auf seinem Schoss, mir keine Auskunft geben, ich gefiel ihm nicht. Der Marquis und Cherubim wollten mir beim Anfreunden helfen, indem sie herein platzten und riefen: „Gibt’s hier Matrosengesocks, das verkloppt werden will?!“ Sogleich erhob sich die gesamte Kundschaft und stürmte mit gezogenen Rapieren und Dolchen zum Eingang. Ich, so perplex, konnte in diesem Moment ihr hilfsbereites Handeln nicht richtig zuordnen. Sie wollten eigentlich, dass ich den Seefahrer unterstützte und mich somit bei ihm einschmeicheln könnte. So musste ich dank eines Versprechers schließlich auch fliehen. Durchs Fenster hinaus und mit schnellen Schritt an Cherubim vorbei, der die Tür zuhielt, während der Marquis den Mob in Spinnweben hüllte.
Wir liefen gemeinsam hinfort da rann dem Marquis die Schminke von der Wange so dass man sein schwarzes Antlitz erkennen konnte. Welches er jedoch gleich wieder verbarg.
Am selben Abend erfuhr Jumar von seinem Informanten, dass vermutet wird, ein Wesen aus dem Wasser habe die Kapitäne ermordet, da das Fenster offen stand. Außerdem erfuhr er, dass am Tatort bunte Stofffetzen gefunden wurden und der Arzt vielleicht mehr darüber wusste. Der Medikus, den Jumar zu einer noch späteren Stunde befragte, erklärt ihm, dass die Kapitäne alle erwürgt wurden, die Augenäderchen geplatzt waren, und alle samt blaue Lippen aufwiesen.
An diesem zweiten Tag, versuchten Jumar und Cherubim den Grund des Hafenbeckens abzusuchen. Was jedoch scheiterte, da durch die Jahreszeit bedingt, das Wasser zu kalt war, um darin zu schwimmen.
So gab man diese Möglichkeit auf, doch entdeckte man das Abflussrohre der Stadt in die Hafenanlage mündeten. Bei dieser Szene stieß Takeshi, ein Wildelf, der bevorzugt den absoluten Nahkampf suchte zur Truppe. Er hatte sich nämlich ein Schmunzeln beim Anblick des halberfrorenen Cherubims nicht verkneifen können.
Die Kanalisation
Als man sich dann zu sechst den Abflüssen näherte, erkannte man das eines der Gitter verbogen war (an einem anderen Eingang ins unterirdische System waren die Gitter verrostet), wobei man sich mit aller Mühe hindurch quetschen konnte. Dennoch war das Loch zu klein für die größeren Mitglieder unserer Gruppe, und so verbog Flocki Wutz mit seiner immensen Kraft die Stäbe.
Man begab sich in die Kanalisation. Ein Gewirr von Verzweigungen offenbarte sich uns, die einige Gefahren für uns bereit hielten. Nur wenige Fuß nach Betreten, dieser Anlage, strömten überraschend aus allen Ritzen Ratten, die ihr Revier verteidigen wollten. Cherubims gewaltige Zweihandklinge säbelte wie ein heißes Schwert durch Butter, doch es schien aussichtslos bei diesen Massen. Der Marquis drehte sofort ab, und versuchte das Boot ablegefertig zu machen, welches, jedoch nicht angebunden, davon trieb. Dummerweise hatten wir es nur gemietet, und das gegen Pfand...
Feuer vertrieb die Krankheitsüberträger und wir setzten unseren Weg fort.
Nach einer Weile der Gabelungenwahl bemerkten wir, wie Wasser unter Gestein der Tunnelwand hindurchlief. Uns tat sich eine geheime unterirdische Höhle auf mit einem hell schimmernden Wasserbecken. Eine merkwürdige Kreuzung aus Löwe und Wal griff zwei von uns an, konnte jedoch verjagt werden. Unsere Vermutungen, dass dies der Täter sein könnte, bestätigten sich nicht als wir sein Nest durchforsteten, obwohl die Grotte eine Anbindung an den Fluss hatte.Ohne Erkenntnisse drangen wir tiefer in die dunklen Gewölbe vor.
Der Würger
Ein seltsames Wesen mit Tentakelarmen hatte uns später auf dem falschen Fuß erwischt, als wir soeben gemauertes System betraten. Es packte sofort nach den Hälsen meiner Kameraden und würgte sie. Einer klappte sogar völlig blau und verletzt zusammen, während das Monster blitzschnell nach weiteren Gurgeln zu streben suchte. Der vergrößerte Takeshi jedoch packte es aus seiner erhöhten Ecke und quetschte es, so dass es bald darauf seinerseits tot am Boden lag. Flocki hatte Cherubim jedoch vor dem Übergang ins Jenseits bewahrt.
Im Wasser des Kanals lag ein toter Seefahrer, wiederum erwürgt. Nun hatten wir den Hauptverdächtigen erwischt und benötigten Bestätigung. Die umliegenden Umgebung noch etwas erkundend entdeckten wir am anderen Ausgang einen Schleim, der durch einen Pfeil getroffen jedoch davon kroch. Trotz einiger Diskussion ließen wir ihn jedoch seine Existenz.
Wir suchten einen Kanalschacht um an dessen Sprossen wieder an einen Deckel zu gelangen, da wir sonst keinen Ausweg mehr hatten... ohne Boot.
Nochmals haben es ein paar schreckliche,fette Ratten auf uns abgesehen, doch wir entledigen sie ihrer Sorgen.
Enttäuschung und Falle
Wieder das Tageslicht erblickend, eilten wir zum Medikus, der nur Ernüchterung für uns bereithielt. An den Kapitänen waren keine Anzeichen unserer Würgemahle zu erkennen, die widerhakenden Einstiche am Hals waren bei ihnen nicht vorhanden.
Ein weiterer Plan musste gefunden werden. Takeshi, Cherubim und der Marquis wollten den Händlermördern eine Falle stellen, in dem sie einen Handelsstand außerhalb der Stadt eröffneten, und geheimnisvolle Ware in der Öffentlichkeit angepriesen hatten.
Dies brachte jedoch nicht den gewünschten Erfolg, so baute man in der Nacht noch das Lager ab und brach zur warmen Stube des Gasthofes auf.