Servus erstmal!
Nun,
wenn ich dich richtig verstanden habe, dann möchtest du dieses Spiel mit deiner Familie spielen. Ich vermute mal, dass du der einzige bist, der sich bislang mit der Thematik beschäftigt hat, insofern schätze ich auch, wirst du wahrscheinlich ein Spiel leiten wollen. Oder habt ihr einen Spielleiter? Naja, falls nicht, wird diese Sache wohl an dir hängenbleiben. Da ich nicht genau weiß, wie tief du dich vorgestöbert hast, versuche ich mal, die Anfangsschritte zu deuten. Ich setze mal voraus, dass du weißt, was man zum Spielen braucht (Charbogen, Würfelset, etc.) und wie man z. B. mit dem Charbogen umgeht, ebenso mit den Einträgen.
1.) Jeder Spieler sollte versuchen sich klarzumachen, was es heißt, Rollenspiel zu machen. Man sucht sich ja quasi eine Figur heraus und spielt diese entsprechend ihrer Ziele und Gesinnungen. D. h.: Man sollte zunächst sich die Gesinnungen anschauen und die verinnerlichen, wie sie gedeutet werden. Auch sollten Abneigungen oder Rassen- und Klasseneigenheiten der Charaktere beachtet werden. Des weiteren ist es sinnvoll, zunächst nur Standardrassen, d. h. am besten einen Menschen, Zwergen oder evtl. Elfen, zu spielen. Von exotischeren Rassen würde ich erstmal die Finger lassen.
2.) Die Vergessenen Reiche sind nicht unbedingt einsteigerfreundlich (zumindest ist dies meine Meinung), weil doch, vor allem im Kampagnen-Set, auch z. B. neue Gottheiten und Querverweise gestreut werden, die einem vielleicht zunächst etwas zusammenhanglos und wirr erscheinen und die das Spiel vielleicht erschweren können. Nun, wenn ihr doch in den Vergessenen Reichen spielen wollt, solltet ihr euch eine zunächst "einfacher gestrickte" Umgebung raussuchen. Wir sind damals bei uns in der Gruppe in den Talländern eingestiegen, was ich im Nachhinein nicht unbedingt als gute Lösung ansehe (vor allem weil verschiedene Organisationen dort reinarbeiten, die wir zunächst nicht richtig deuteten). Ich persönlich würde dazu raten, erst mal 2-3 normale Abenteuer zu spielen in einer Art Grundvorlage und dann in den VR/FR einzusteigen.
3.) Versuche deinen Spielern zu erklären, wie die Regeln funktionieren. Okay, das ist eine geile Formulierung, ich weiß (
), aber versuche es über ein "Rantasten" abzuwickeln. D. h.: Spiele z. B. einfach mal einen simplen Probekampf auf dem Papier. Die Story darum herum ist egal. Nehme einfach einen Spielercharakter und einen Gegner (z. B. einen Ork) und würfelt mal einen Kampf entsprechend den Regeln aus. In dieser Würfelei kommt meist mehr raus, als wenn man 2 Stunden erklärt, wie jetzt wo und wann gewürfelt wird.
4.) Ich würde zunächst etwas komplexere Aktionen (z. B. Umstoßen, Waffe zerschlagen, Grapplen, etc.) oder Konditionen (z. B. Dazzled, Nauseated, etc.) weglassen und diese erst nach und nach ansprechen, wenn die Grundkampfregeln bei den Leuten drin sind. Gleiches gilt auch für das Spielen von Zauberwirkern. Ich würde jedem Neueinsteiger abraten, als ersten DnD-Charakter einen Wizard zu spielen. Das gibt, zu 99%, ein Chaos.
5.) Ich persönlich würde die ersten Zusammenstöße mit Gegnern sehr "schonend" und nicht realistisch an den Bewertungen ausgerichtet entwerfen. ABER: Dies ist meine Meinung. Bei mir war es eben so, dass relative Neueinsteiger u. U. sehr zerknirscht und gefrustet auf einen Charaktertod reagierten. Insofern: Laß' erst ein wenig die Freude im Spiel walten, auch durch vielleicht einfache Siege und die Leute sich ans System gewöhnen lassen, ehe du die "Glacéhandschuhe ausziehst". Das spart eventuell viel Frust und Demotivation. Denn: Auch mit dem zunehmenden Verstehen der Regeln werden die Spieler von alleine härtere und realistischere Herausforderungen verlangen.
Gruß. Horustep.