Durch die HintertürNachdem die Gruppe die Treppe wieder hinuntergeeilt war, sammelte sie sich wieder, um einen neuen Plan auszuarbeiten.
"So lasst es uns noch einmal versuchen" schlug Malithil vor. "Dann müssen wir dieses Tor eben aufbrechen!"
Er hatte diese Worte kaum zu Ende gesprochen, als eine Gestalt sich aus dem Schatten der Schlossmauer schälte.
"Ich habe den Hintereingang entdeckt." sagte Tavaron. Der geheimnisvolle Elf war vor einem Tag verschwunden, als die Helden vor dem aufgebrachten Mob geflohen war, und nun stand er plötzlich wieder vor ihnen!
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Nicht wundern, da der Spieler von Tavaron zweimal verhindert war, habe ich ihn kurzfristig ausgebaut. Das wurde aber vorher nicht erwähnt.
"Dann nichts wie hin."
Malithil wunderte sich zwar über den Verbleib des Kämpfers, fragte aber nicht nach, da er nicht erwartete, eine aussagekräftige Antwort zu erhalten.
Schnell wurde im Schatten der hohen Mauern das Schloss umrundet. Auf der Rückseite befand sich eine Treppe, die zu einer Stahltür führte. Sowohl Treppe als auch Türt waren durch eine Mauer geschützt.
Vorsichtig schlichen sich Malithil und Vinduil die Treppe hinauf. Kaum auf dem obersten Absatz angekommen, wurden Schießscharten aufgeklappt, die in der Tür eingelassen waren. Dahinter konnte man eine rotgewandete Gestalt ausmachen. Als Vinduil sah, wie dieser Drow mit den Fingern seltsame Gesten vollzog, war es bereits zu spät. Ein Blitzstrahl schleuderte ihn nach hinten und ließ seine Haare zu Berge stehen. Und auch hier nahmen Bogenschützen die Helden zusätzlich unter Beschuss.
Malithil fühlte plötzlich eine Hand auf seiner Schulter und vernahm eine Stimme leise an seinem Ohr.
"Keine Angst, wehrt euch nicht."
Er konnte den Sprecher als Tavaron ausmachen.
Der Klingensänger hatte den Eindruck, als würde ihn die Hand Tavarons hinfortschieben, ohne dass er seinen Standpunkt verließ. Die Welt um ihn herum rückte ein Stück zur Seite. Als Malithil sich umblickte, konnte er nur eine graue Unendlichkeit wahrnehmen, die ihn umgab. Und doch konnte er, wie durch eine Scheibe, die materielle Welt erkennen. Er befand sich nun in der Ätherebene, wie er wusste. Neben ihn stand Tavaron, der ihn aufmunternd anlächelte. Reisende der Äthereben waren nicht mehr an die Hemmnisse der Materiellen Welt gebunden, sie konnten beliebig reisen, und dort, wo auf Toril eine Mauer stand, gab es auf der Ätherebene keine Beschränkungen.
Meistens jedenfalls.
Unsanft wurde Tavaron, als er versuchte auf diesem Weg die Eisentür zu passieren, nach hinten gestoßen. Malithil, der dies sah, ging daraufhin nach "oben", den Begriffe wie "oben" und "unten" waren an diesem Ort nur eine Richtungsbeschreibungen, aber keinen Beschränkungen unterworfen.
So konnte also Malithil in der Ätherebene die Zinnen der Festung überschreiten, und kam so sicher auf einem Wehrgang. Tavaron folgte auf diesem Wege.
Derweil suchte Windan für sich ebenfalls einen Weg nach oben. Der Versuch, die Wände hianufzuklettern war bereits gescheitert. Offensichtlich war das Gestein magisch behandelt worden, dass Hände und Füße keinen Halt finden konnten. Doch zum Glück war das Schloss an einer Stelle "nur" 9m von der Höhlenwand entfernt. Seufzend kletterte der Halbling diese Wand hinauf, um sich einen Vorsprung zu suchen, auf dem sich stehen ließ.
Auf einer kleinen, natürlich entstandenen Plattform, 12 Meter über dem Höhlenboden, suchten seine Füße sicheren Halt. Mit einem Blick nahm er Maß.
"Neun lächerliche Meter. Hah, ein Katzensprung!" sprach sich der kleine Kämpfer Mut zu. Seine Muskeln spannten sich, seine Zehen gruben sich in den Stein, als er absprang. Mit einem gewaltigen Salto, landete Windan, der wirbelnde Wüterich mit gezogenen Waffen auf dem Wehrgang. Mit einem stolzen, wilden Blick sah er sich nach möglichen Feinden um.
In der Zwischenzeit hatte Malithil die Ätherebene verlassen, und ließ nun ein Seil herab, um Vinduil den Aufstieg zu ermöglichen. Der Elfenmagier versuchte an dem Seil die Mauern zu erklimmen, jedoch rutschte er immer wieder ab. Malithil, der die Kletterversuche sah, schüttelte nur über die Ungeschicklichkeiten den Kopf und zog Vinduil kurzerhand am Seil hinauf.
"Wie sollen wir hineinkommen?"
Vinduil sah sich fragend um.
Da der Elf von seinen Kameraden keine Antwort erhielt, schien den sonst so besonnen Kleriker die Ruhe zu verlassen. Ärgerlich zog er seinen Streithammer und schritt auf eine der Türen zu. Mit aller Kraft ließ er den Hammer mit Getöse auf die Tür herabsausen, und nach und nach gab sie tatsächlich nach.
Doch leider vernahmen auch drei andere Gestalten dieses Hämmern. Gierig stürzten sich die Dämonen, die fliegend über dem Schloss ihre Patrouille gehalten hatten, auf die Helden hinab. Gewarnt durch Flügelschlagen und dem Rauschen von Federn in der Luft, waren diese jedoch vorbereitet und konnten ihre Kampfpositionen einnehmen.
Sie sahen, wie drei hässliche Wesen, übergroße Kreuzungen aus Mensch und Geier, sogenannte Vrocks, sie angriffen.
Einer dieser Untiere stieß einen schrecklichen Schrei aus. Ein Schrei, der einen weniger erfahrenen Kämpen hätte Taumeln lassen vor Angst. Doch die Recken nahmen nur ihre Waffen fester in die Hände, fest entschlossen noch härter zuzuschlagen als sonst. Doch auch die Dämonen hatten sich vorbereitet. Dank ihrer natürlichen Befähigung zur Zauberei, hatten sie Spiegelbilder von sich erzeugt, Illusionen, die den Gegner täuschen sollten, da sie die wahre Position verschleierten.
Tavaron hatte sich unterdessen in den Turm eingeschlichen. Der Abwehrzauber, der es ihm verboten hatte, in Äthergestalt in das Schloss einzudringen, war hier oben anscheinend nicht wirksam. Das Innere des Turms war durch eine bläuliche Kugel magischen Lichts erhellt, die im Gebälk weit über dem Boden schwebte.
Der Elf stand im Augenblick auf einem Balkon, der sich in einer Höhe mit der Kugel befand. So sah er auch ein Wesen, was sich innerhalb dieser Kugel suchte zu verstecken. Es sah aus, wie ein geisterhaftes froschähnliches Skelett.
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Ein Hezrou- Silberalb. Silberalben sind Templates aus CotSQ.
Tavaron erkundete noch den Turm, unentdeckt von dem Wesen dank seiner Ätherform, als er plötzlich schwere Schläge gegen die obere Tür hörte. Wie sollte er nur hier heimlich die Gegend auskundschaften, wenn seine Gefährten so einen Lärm veranstalteten?
Von draußen waren auch Kampffgeräusche zu hören. Da die Tür schon fast eingeschlagen war, entschloss er sich, wieder materielle Gestalt anzunehmen, die Tür ganz aufzubrechen, und seinen Gefährten zu helfen. Gesagt, getan. Doch leider reichte der eine Schlag nicht aus, die schwere Tür zu öffnen. Als er sich umblickte, sah er bereits, wie das Wesen aus der Lichtkugel auf ihn zuschwebte.
"Verdammt!"
Der Kämpfer konnte nur hooffen, stärker als sein Gegner zu sein.
In diesem Augenblick fiel die Tüpr mit lautem Getöse nach innen.
Winduil stand kampfbereit in der Tür, seine Schwerter in den Händen und bedeckt von vertrockneten Ranken.
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Ein Überbleibsel der Sporen, verschossen von einem Vrock.
Doch ihr Gegner hatte sich bereits in Kampfposition gebracht. Mit seinen geisterhaften Händen schlug das Wesen nach Tavaron. Dieser fühlte eiskalte Finger in seinen Brustkorb eindringen und ihm seine Lebenskraft rauben. Wütend drangen daraufhin die Helden auf die Geisterkröte ein. Als ein heftiger Kamof entbrannte, rollte plötzlich eine Welle aus farbigen Energiestrahlen durch den Raum. Allerdings ohne Effekt. Ein Zauber des Geistes musste fehlgeschlagen sein.
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Chaoshammer gegen eine rein chaotische Gruppe.
Obwohl nicht alle Schläge ihr Ziel fanden (die durchscheinende Gestalt des Untoten machte es schwierig ihn zu treffen), gelang es schlussendlich ihn zu überwinden.
Der Weg in das Schloss war frei.