Darin liegt aber vielleicht genau das Problem, in dieser (fuer Mathematik) voellig falschen Art des Lernens. Wenn man sich eine Woche vor der Klausur hinsetzt und in 4-Stunden/Tag Schicht alles grad wichtige in den eigenen Schaedel pruegelt, dann mag das (bis zu einer gewissen Grenze) fuer diese eine Klausur reichen, aber es bringt dir ueberhaupt nichts, um Mathe zu lernen.
Ich habe ja selbst das zweifelhaft Vergnuegen, einigen Freunden Mathe-Nachhilfe geben zu duerfen, darunter auch welchen, die ihr Abitur auf dem 2ten Bildungsweg nachholen. Ich bin entsetzt, wenn ich feststelle, wie die an den Stoff herangehen. Es wird gar nicht versucht, zu verstehen, sondern es werden lustige Wenn-dann Schemata auswendig gelernt. Kleines Besipiel?
Eine Freundin lernt gerade gebrochen rationale Funktionen "diskutieren", normale Funktionen hatten sie schon, kann sie schon. Anstatt zu verstehen, dass man um die 0-Stellen zu bestimmen nach dem "mit 0 gleichsetzen" einfach mit dem Nenner multiplizieren kann und weil links nunmal eine 0 steht dann im Prinzip das selbe hat, wie bei den "normalen" Funktionenen, merkt sie sich, dass "wenn da ein Bruch steht, sie beim Bestimmen der 0-Stellen nur den Zaehler betrachten muss, den Nenner ignorieren kann". Da fass ich mir an den Kopf.
Bei einigen wenigen kriegt man (damit meine ich mich) dieses Verhalten noch abgewuergt, aber bei vielen ist das Interesse an der Mathematik so zerstoert, die Hoffnung es zu verstehen vergangen und nur noch der Wunsch, da irgendwie durchzukommen, vorhanden, dass ich zumindest mich irgendwann mit den Kochrezepten engagiere, da alle Versuche von mir, etwas zu erklaeren im Keim erstickt werden. Dabei bin ich davon ueberzeugt, dass das vernuenftige Lernen nicht nur fuer ein weiterfuehrendes, spaeteres Verstaendnis zwingend notwendig ist, sondern dass es auch viel weniger Aufwand fuer 95% aller Menschen ist.