Heute vormittag fertig gelesen: Dragons of Winter Night (Teil 2 der Dragonlance Chronicles).
Ich finde Wormys_Queues Rezension von Icewind Dale 1 im Gate hier so genüßlich, das ich schwer versucht bin, etwas ähnliches über dieses Buch zu verfassen.
Meinst du das jetzt negativ oder positiv?
Ich bin ein ganz großer Fan der Drachenlanze, vor allem der Chronicles und der Legends und habe sicherlich schon vier oder fünfmal gelesen in den Jahren seit es sie gibt (sowohl in deutsch als auch englisch). Ich persönlich finde das sie echte Klassiker mittlerweile sind.
Ich weiß, dass Du ein großer Drachenlanze Fan bist, und sogar Autorenautogramme von Weis&Hickman Dein eigen nennst. Ich war beim Wieder-Lesen von
Winter Night einfach mehrfach erstaunt. Während ich die Charakterzeichnung von Laurana und Sturm in diesem Band grandios finde - da kann der erste Teil mit dessen Charakterfokusierung auf Riverwind und Frau nicht mithalten - gibt es eine Handvoll Logikbrüche im Plot, die so heftig sind, dass ich mehrfach beinahe einen "Head Dive" gemacht hätte (auf deutsch hieße das wohl wortwörtlich, mit dem Kopf gegen den Türstock hämmern). So viel unfreiwillig komische Szenen, eine etwas unverträgliche Mischung mit diesem triefenden Mormonenpathos ("Liebe = Aufopferung" häh?), den ich bei Hickman schon nie gut vertragen habe. Sehr überrascht war ich hingegen, wie stark die Anleihen bei
Herr der Ringe 1 (v.a. die Sequenz Im Hause Elronds) war. Das hatte ich so überhaupt nicht in Erinnerung.
Das Buch liest sich übrigens wahnsinnig
flüssig, dreimal so schnell wie ein Greenwood-Roman. Mein Eindruck ist insofern positiv, aber - und deshalb die Anspielung auf Wormys' Rezi - durchsetzt mit großem Stirnrunzeln und letztendlich das persönliche Scheitern daran, das ganze völlig ernst nehmen zu können. Dazu braucht es keine verbohrten literarischen Ansprüche, da reicht der Vergleich mit ähnlichem Trash.