Habe gerade
Virulent von Scott Sigler und somit die Fortsetzung von
Infiziert regelrecht verschlungen. War "Infiziert" schon richtig gut, wenn auch zuweilen etwas abartig, ist der Folgeband ein wahrer Pageturner. Was für ein fieses, böses und herrliches Miststück von Wissenschafts-/Horror-/SF-Thriller. Es passiert wirklich selten, dass es einem Genre-Autor gelingt, einen gelungenen temporeichen Spannungsaufbau und interessante vielschichtige Charaktere mit einem überaus reizvollen Schreibstil zu verbinden. Siglers Stil ist hart, plastisch und verdammt zynisch und gerade deshalb so lesenswert und amüsant.
Jetzt gab es nur noch die brutale Gewalt von fünfundzwanzig wütenden Soldaten, einem CIA Agenten mit Hüftschaden und einem All American Linebacker mit zwei kaputten Knien
Seine Figuren sind gebrochen und voller Zerrissenheit. Und nur weil sie gegen eine Invasion ankämpfen, heißt das nicht, dass sie selbst die guten Jungs sind bzw. bleiben. Selbst die Hauptfigur, Exfootballstar und Ausnahmeathlet, ist seelisch wie körperlich gezeichnet und ist wohl eher Psychopath als Held. Großartig!
Ich habe selten so viel (Lese-)Spaß gehabt wie mit "Virulent" und kann das Buch Fans von King, Rollins oder Preston und Child nur empfehlen. Allerdings ist Siglers Stil ungleich temporeicher und vor allem blutiger als der seiner Kollegen, King vielleicht ausgenommen.