Na ja, ich bezog mich da auf die ersten Castings mit der Jury. Aber es könnte durchaus einen "Publikumspreis" geben, also die Leute stimmen per Umfrage über "ihren" Sieger ab. Es sollte trotzdem eine Jury-Entscheidung geben, da die Umfragen zu unsicher und ungenau sind, aber denkbar finde ich das schon.
Auch könnte ich mir vorstellen, nach Bekanntgabe des Themas für den Wettbewerb eine Umfrage zu starten, was dem normalen User am wichtigsten ist, wenn er nach solchen Inhalten sucht. Wenn dann z.B. nach 700 Stimmen nur 6 für Kartenmaterial stimmen, dann kann man als Juror sicherlich nach Einsendung der Beiträge entsprechend gewichten.
Ich halte eine Vorgabe der Kriterien aber für schwer durchführbar. Ich weiß, dass allein die Juroren untereinander Schwierigkeiten hatten, sich auf etwas zu einigen – darum haben wir es am Ende auch sein lassen. Und es würde mir auch schwerfallen, so zu gewichten, dass z.B. Tempus Fugit die Wertung voll akzeptiert (für den Fall, dass er andere Maßstäbe hat als ich). Ich sage nicht, dass so was nicht möglich ist – aber dann wird es richtig Arbeit, und ich will Kohle sehen (oder ein Preispaket). So kann ich die Beiträge lesen und für mich bewerten.
Und ich habe z.B. nach dem Aufschrei über die Layout- und Kartenfrage explizit darauf geachtet, dass es mit meinen Bewertungskriterien möglich ist, auch ohne diese Ressourcen einen Top-Beitrag zu erreichen. Gleichzeitig habe ich die Kriterien nach dem ersten Lesen gemacht, wo ich also wusste, dass fast jeder eine Karte hatte, die meisten eine gute Karte und ein paar Leute tolle Karten hatten. Also brauchte ich 3 Punkte zur Abstufung.
Es ist also keineswegs so, dass ich vorher gesagt habe: Ohne Karten kommt ihr hier nicht rein. Und das Ergebnis bestätigt das m.E. noch. Gleichzeitig wären solche Überlegungen nicht möglich gewesen, wenn ich vorab vom Gate feste Kriterien bekommen hätte.
Außerdem betrachte ich es zwar als möglicherweise hilfreich, wonach die meisten Leute suchen, um eigene Kriterien zu entwickeln und zu gewichten (ergo mein Vorschlag mit der Umfrage), aber ein dadurch entstehendes Massenvotum kann nicht 1:1 übertragen werden, da der kleinste gemeinsame Nenner eben nur der kleinste ist. Populär muss nicht gut sein. Außerdem: Sagen wir, wichtig sind die Regeln: aber was ist dann eine gute Regelumsetzung? Wie werte ich, wenn z.B. Ariadne Fremdregeln benutzt, dass aber gut? Was tue ich, wenn die Regeln des Badehauses stimmen, aber zwei komische SG dabei sind? Nein, eine Kriterienvorgabe seitens der gesamten Userschaft ist schwierig und würde trotzdem nicht zu Ruhe und Frieden führen, weil die Leute, deren Votum nicht durch die Umfrage getragen wird, eben auch mit diesen Kriterien Probleme hätten.
Da ist es m.E. besser, man achtet wirklich auf eine heterogene Jury (wie wir sie dieses Mal m.E. hatten) und ebnet damit die Subjektivitäten ein. Als Juror kann ich meine eigenen Kriterien und Wertungen auch viel besser verteidigen, als wenn dies solche wären, die in der Umfrage der Woche bestimmt wurden (bestimmt ≠ angeregt).