"*****" -- Brief an Snehabra in einer den Spielercharakteren unbekannten SpracheAber das Regelwerk eines Rollenspielsystems wie D&D gehört meiner Meinung nach nicht zu den Dingen, die keiner Lokalisation bedürfen...
Das ist ein ähnliches Problem wie bei Filmen, Liedern oder ähnlichem. Filme stellen ja eine Kunstform dar, die über den Text nicht nur Informationen wiedergeben, sondern der Text selbst ist Teil der Kunst. Hinsofern macht eine Übersetzung keinen Sinn, da man davon ausgehen kann, dass die Übersetzung schlechter ist als das Original, da zum Beispiel Wortspiele verloren gehen. Dies entspricht auch meiner persönlichen Erfahrung.
Bei einem Regelwerk gibt es auch Flufftexte, die an Stimmung verlieren, wenn sie übersetzt werden. Ich gehe aber davon aus, du meinst die Regeln? Hier haben wir auch das Problem, dass durch das Übersetzen Fehler hineinkommen oder Deutungsmöglichkeiten die so im Englischen nicht gegeben sind. [Klar, sind häufig Errata eingeflossen, aber man könnte ja auch eine spätere Auflage kaufen]
Übersetzungen machen durch die Informationsvernichtung also erstmal keinen Sinn. Trotzdem schaue ich mir Filme gerne auf Deutsch an und habe mir zumindest die Grundregelwerke von DnD auch auf Deutsch gekauft.
Hier habe ich einfach den Vorteil, dass ich eben wirklich besser Deutsch als Englisch kann, was bei Filmen (unter Umständen zu schnelle Aussprache/Slang) oder eben einem sehr komplizierten Text, bei dem es auf feinste Unterschiede ankommt [Regelwerk], auch alles verstehe.
Insofern: Ja, Regelwerke sollten schon übersetzt werden, aber vor allem deswegen, weil es [noch] zuviele Leute gibt, die hinreichend schlecht Englisch können, so dass für sie die englische Version allein nicht reicht. Genug Englischkenntnisse vorausgesetzt ist meiner Meinung nach immer das Original vorzuziehen.
[Wenn das Original in Nicht-Deutsch und Nicht-Englisch vorliegt, dann verstehe ich es vermutlich gar nicht. Dies spräche auch gegen die Sprachvielfalt, weil wenn es keine Sprachvielfalt gäbe, sondern alles in Englisch geschrieben wäre, dann wären alle Originale in Englisch und somit unverfälscht]
Da ich persönlich in Hessen kaum noch irgendeine Zugehörigkeit in der Bevölkerung wahrnehme außer dem Dialekt, empfinde ich es umso schöner, dort 'mitreden' zu können.
Kultur meint vor allem die Traditionen, die einfach aussterben und nur noch ganz lokal gepflegt werden. Eine Traditionspflege wie in Bayern gibt es nicht mehr.
Damit ich dich richtig verstehe: Ist/Sind für dich
a) Traditionen
b) Zugehörigkeit in der Bevölkerung
c) beides
ein Wert für dich ansich, oder sind diese korreliert, ursächlich oder ein Anzeichen eines von dir geschätzten dritten Wertes?