Das waren drei völlig Regelkonforme Paladine Stufe 6, einer schwingt den Bidenhänder, einer trägt das Turmschild und einer stößt den Langspeer.
In einem harten und sehr taktischen Kampf haben die Helden nach vielen Runden des Treffens und getroffen werdens, mit Heilung auf beiden Seiten die Feinde endlich stark geschwächt.
Ich hoffe einfach mal, daß der eine Paladin nicht
nur einen Turmschild trug. Drei CR 6 Palas ergeben bei mir EL 10. Wie ich gleich mit ein paar Zitaten herausstellen möchte, ist mir nicht klar, was an den Jungs regelkonform sein soll, wenn sie Deiner Gruppe einen derartigen Kampf geliefert haben, einen göttlichen Avatar beschwören, der nach einem Krit umfällt, etc. ... Welche Stufe haben die Helden, daß der Kampf mit den Paladinen so hart war und nicht binnen drei, vier Runden zu erledigen ist?
Alles in allem wussten Spieler und Charaktere um das Risiko in einer Runde über 50% ihres Lebens zu verlieren, und haben doch gegen dieses übermächtigen Feind gewonnen.
Der übermächtige Feind mit 150 HP also, der von den Untergebenen der drei regelkonformen Stufe-6-Paladine beschworen wurde, trotz "epischer Herausforderung" die Spielercharaktere in Plattenrüstung, die eben noch rundenlang Probleme mit den drei CR 6-Palas hatten, nur bei einer 4+ trifft, um dann durch einen einzelnen Krit mit einer heiligen Deus-Ex-Machina(-Vorpal?-)Waffe geplättet wird? Dramatisch und in der Tat unerwartet, die ganze Konstellation.
Ich habe mehr als genug Erfahrung im Leiten um TP, RK und AW spontan festzulegen um eine FAST unbezwingbare Herausforderung zu gewährleisten, und genug Fantasie um unvergässliche Begnegnungen für die spieler zu inszenieren.
Du besitzt vermutlich das Talent, eine packende Geschicte, die genau den Nerv Deiner Gruppe trifft, spannend zu verpacken, so daß alle das Gefühl haben, einen gefährlichen Kampf zu erleben. Das ist löblich und selten, hat aber nichts mit Deinen übrigen Beispielen zu tun - wer derart konsequent querbeet zusammenimprovisiert, der hat ein gutes Händchen für epischen Erzählkampf, aber nicht unbedingt Erfahrung im spontanen Festlegen von Spielwerten.
Außerdem ist der Zauber: "Avatarbeschwörung" bei uns ein gängiger Zauber im epischen Stufenbereich, ich habe also nur Regeln völlig unerwartet benutzt und damit einen großen OHA-Effekt ausgelöst, auch bei den Spielern.
Dieser Abschnitt löst bei mir gerade auch einen unerwarteten Oha-Effekt aus.
Und ob in irgendeinem Buch jetzt irgendwer aufgeschrieben hat das dieser Avatar [20d10] TP haben sollte kann ich ihm doch trotzdem feste 150TP haben lassen.
Weder mit 20 HD noch mit 150 HP hat er etwas im epischen Bereich verloren.
Die SL sollte immer über den Büchern stehen, wenn sie diesen Umstand dazu nutzt den Spielern zu schaden ist das in meinen Augen ein Versagen der SL.
Regeln sind die Sprache, in der Spielleiter und Spieler mit dem Spiel und miteinander kommunizieren. Das setzt einen gewissen (Regel-)Wortschatz und eine gewisse (Regel-)Grammatik voraus. Sind Deine Spieler der Meinung, D&D zu spielen? Wenn ja, bin ich erstaunt. Sind sich die Spieler der Tatsache bewußt, daß sie sich an ein Regelwerk halten, Du dies aber nicht tust und der zu erzählenden Story jederzeit die verwendeten Regeln opferst, notfalls unter Änderung zuvor angewandter Mechanismen?
Natürlich stehen Spielleiter UND Spieler "über den Regeln", da die Regeln lediglich ein Vehikel zum Spielspaß sind, welches den Bedürfnissen angepaßt und notfalls geopfert werden darf. Allerdings solltest Du dann darauf verzichten, dieses eigentlich auf eine Art recht schöne Spielbeispiel für heroisches - und für Deine Gruppe ganz offenbar höchst zufriedenstellendes und begeisterndes -
Erzählspiel ständig mit Regelquerverweisen zu spicken, die kreuz und quer zusammengewürfelt erscheinen und ja eh spontan improvisiert wurden (und somit letztlich keine Auswirkung hatten).
Vielleicht stufe ich das jetzt völlig falsch ein, aber das war meine unvoreingenommene und neutrale Interpretation des Gelesenen.
Natürlich ist das alles eher relativ, da Du ja selbst schreibst, daß Du das Beispiel primär anführst, um zu zeigen, daß Regeln nicht wichtig sind und sogar gebrochen werden
sollten, wenn sich dadurch ein unvergeßlicher Endkampf mit einem spektakulären Finale gestalten läßt. Dein Kampf der Helden gegen die Drillinge und ihren Avatar ist hierfür ein gutes Beispiel, da alle offenbar gewillt waren, die Regeln völlig über den Haufen zu werfen, weil sie dem Spielleiter vertrauten, einen spannenden Kampf zu generieren - unabhängig davon, ob sie gegen den übermächtigen Feind nun heldenhaft sterben oder durch Glück und göttliche Fügung obsiegen. Offenbar hat es riesig Spaß gemacht, und der Punkt, auf den Du hinauswolltest, ist klar geworden.
Lediglich die "Regelbelege" machten einen völlig inkohärenten, unstrukturieren und unnötig willkürlich gewählten Eindruck auf den Leser, daher setze ich diesen Teil meines Postings zumindest in Spoilerklammern.
(Spoiler Ende)