Zeitdruck ist bescheuert, weil es keine ernsthafte Option ist. Sagen wir, es geht im Abenteuer darum die Prinzessin zu retten. Dafür hat die Party fünf Spieltage Zeit. Wenn man die Zeitvorgabe zu lasch ansetzt, dann bringt sie nichts und wir haben dasselbe Problem wie ohne. Setzt man die Zeitspanne richtig, dann besteht die Chance des Scheitern aufgrund fehlender Zeit. Wie befriedigend ist dieses Scheitern für die Spieler und den Spielleiter? Das ist so ungefähr das übelste, was im Rollenspiel passieren kann und daher auch der Grund, wieso es praktisch keine Abenteuer gibt, welche das so handhaben. Wenn diese Möglichkeit des Scheiterns aber nur Show ist, dann werden es die Spieler nicht ernst nehmen und man ist wieder am Anfang der Problematik. Daher meine ernsthafte Frage an euch Befürworter dieser Möglichkeit: Seit ihr gewillt das Abenteuer bzw. dessen Ziele wegzuwerfen, weil die Spieler aus irgendeinem Grund die Zeitvorgabe nicht erfüllen können?
Es ist bescheuert, weil man hier das Rollenspiel mit der Mechanik auf einer Ebene vermischt, wo es keinen Mehrwert bringt. Der Weg zum Ziel ist das Spiel und wenn man sich diesen künstlich beschneidet, beschneidet man sich die Freiheit interessante Nebenhandlungen zu verfolgen.
Die Party gerät in eine Barschlägerei. Der Spielleiter kann diese nicht durch die Stadtwache festnehmen lassen, weil er damit automatisch das Abenteuerziel scheitern lassen würde. Also wird er sie entkommen lassen oder ihnen sonstwie zeitgerecht helfen müssen und das wissen auch die Spieler. Die Mechanik der Ressourcen an die Spielwelt-Tage zu knüpfen ist immer eine dumme Idee.