Autor Thema: PS3: Sony kickt Linux  (Gelesen 10431 mal)

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Deus Figendi

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PS3: Sony kickt Linux
« am: 17. April 2010, 16:42:29 »
Ich wollte es schon vor ein paar Tagen schreiben kam aber nicht dazu...
Nachdem die Slim-PS3 ohnehin schon keinen Bootloader für alternative OS zur Verfügung stellte macht Sony nun das gleiche mit den alten Konsolen, indem das neue Firmware-Update (2.21 glaube ich oder so, ich hab keine ^^) eben diesen deaktiviert.
Hintergrund ist vermutlich, dass jüngst teilweise der Hardware-Zugriffsschutz geknackt wurde, womit man vielleicht bald von Linux aus voll auf die Hardware der PS3 hätte zugreifen können (und damit nicht-Sony-lizensierte Spiele vernünftig hätte spielen können).
Der Haken: Wer Das Update ablehnt hat keinen Zugriff mehr auf Sonys Online-Angebote (ich kenne mich da nicht so aus, aber ich denke mal Spielervermittlung und sowas). Wer es annimmt verliert eben die Möglichkeit fremde Betriebssysteme zu booten.

Wer es aus Versehen eingespielt hat kann zwar nicht downgraden aber noch seine Daten retten, indem man die Festplatte ausbaut und an einen PC hängt.

Die Homebrew-Szene sitzt aber schon daran eine alternative Firmware zu schreiben, die beides erlaubt, fremde OS und Zugriff auf Sonys Onlineangebot.

Ich weiß jedenfalls einmal mehr, warum mich solche Kopplungen von Produkt und Hersteller-Server immer abschrecken. (Man könnte ja auch nur der "Hauptserver" sein und die Software dafür frei setzen). Aus diesem Grunde ist mir auch Apples Telefon fern.
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Darastin

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PS3: Sony kickt Linux
« Antwort #1 am: 17. April 2010, 16:48:57 »
Vendor-controlled devices eben. Selber schuld wer sich darauf einläßt.

Bis bald;
Darastin
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Xiam

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PS3: Sony kickt Linux
« Antwort #2 am: 17. April 2010, 17:07:00 »
Hallo? Geht's noch? Für lächerliche 350,- bis 400,- Euro habt ihr ja wohl hoffentlich nicht geglaubt, dass das Gerät euch gehört und ihr damit machen könnt, was ihr wollt. Ihr spielt gefälligst das, was Sony erlaubt und nichts anderes. Soweit kommt's noch. Was steht denn drauf, auf der Konsole? Steht da dein Name? Wohl kaum, da steht immer noch Sony.

Spoiler (Anzeigen)
« Letzte Änderung: 17. April 2010, 17:09:25 von Xiam »
1984 was not supposed to be an instruction manual.

Deus Figendi

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PS3: Sony kickt Linux
« Antwort #3 am: 17. April 2010, 17:27:37 »
In der c't hab ich gelesen dass man wahrscheinlich keinen "Mangel" durchsetzen kann weil man ja selbst entscheidet das Update einzuspielen, folglich bestand der Mangel nicht beim Kauf, sondern der Kunde ist selber Schuld wenn er Funktionen zerstört.

Was man prüfen müsste ist, ob der Zugang zu Sonys Online-Diensten irgendwie "garantiert" wird (in welchem Zeitrahmen auch immer), dann könnte man was rechtlich versuchen bevor man das Update einspielt. Also jammern dass man seinen versprochenen Zugang nicht mehr hat. Wird man dann aufgefordert oder gar gezwungen (man müsste es halt so drehen können dass man den Mangel nicht selbst erzeugt hat) das Update einzuspielen, dann könnte man auch darüber nachdenken das als Mangel zu betrachten.
Das höchste der Gefühle was man überhaupt rausholen kann ist natürlich eine Rückabwicklung des Kaufvertrags.

@Polemik: Naja woher willst du wissen Xiam was auf den PS3s der Benutzer hier drauf steht? 'Türlich kann ich meinen Namen da drauf schreiben, entgegen deines einleitenden Satzes ist das Ding sehr wohl Eigentum und nichts gemietetes o.ä.

Aber wie gesagt, wer einen Kindle oder ein iPhone hat kennt das Problem ja schon  :D und wer Steam benutzt wird es über kurz oder lang auch kennenlernen schätze ich.

@Darastin nennt man das so? Oder hast du dir das gerade schnell ausgedacht? (nja immerhin 27k Google-Treffer)
« Letzte Änderung: 17. April 2010, 17:30:30 von Deus Figendi »
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Deus Figendi

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PS3: Sony kickt Linux
« Antwort #4 am: 17. April 2010, 18:42:32 »
Aber man muss sich wirklich schon fragen warum Kunden sich das gefallen lassen. Die Linux-Option wäre für mich das Kaufargument gewesen hätte ich mir eine Konsole zulegen wollen. Wenngleich ich damals nicht wusste wie eingeschränkt der Betrieb davon ist/war.

Aber bei der PS3 will ich mal sagen: War für den Kunden nicht absehbar, verstehe ich. (Es wurde absehbar, wenn man beobachtete was Sony mit der PSP so veranstaltet, aber beim Release... okay).
Allerdings habe ich oben noch zweieinhalb andere Beispiele genannt, amazon und apple. Warum tun sich Kunden sowas an? Warum lassen sie sich solche Fesseln anlegen anstatt diese Unternehmen knallhart abzustrafen. Es ist ja nicht so dass es keine Alternativen gäbe.
Ich denke wir sind schon sehr lange von Softwareunternehmen gegängelt worden, mit seltsamen Endbenutzer-Lizenzen, die uns alles mögliche untersagen. So sehr dass ich ja nicht der Einzige bin, der sich das nicht mehr bieten lässt. Wenn ich mal keine OpenSource-Software einsetze, dann benutze ich aber auch ganz bestimmt keine auf der drauf steht "ja aber sie dürfen Software XYZ nicht parallel benutzen" (meist: Emulatoren für optische Laufwerke) oder eben "Hersteller XYZ behält sich das Recht vor ihre Kopie lahm zu legen". (Bspw. Microsoft).

Jetzt geben "wir" die Kontrolle über unsere Geräte an irgendwelche Unternehmen, die Konkurs gehen könnten, seltsame Sachen auf unseren Geräten machen und so fort. Wie gesagt, Alternativen sind gegeben... klar hat das iPhone - zumindest in den späteren Versionen - ne echt geile Hardware, aber Googles ist auch nicht übel. Der Kindl ist inzwischen weit überholt oder anders gesagt: Bei Elektronik ist doch absehbar, dass über Kurz oder Lang vergleichbare Geräte mit besseren Konditionen erscheinen.

Und der Punkt ist doch: Es gibt keinen technischen Grund für die ganze Sache, es gibt nur unternehmerische (u.U. rechtliche) Gründe warum man das macht.
Natürlich hätte man sehr sehr früh das WON freigeben können bzw. überhaupt in HalfLife1 eine freie Wahl der Spiel-Vermittlung einrichten können, aber nein es müssen Hacker kommen und das Problem lösen.
Natürlich könnte Apple die Software seines Store offenlegen und damit jedem ermöglichen seinen eigenen Applestore zu betreiben (das ist natürlich deutlich entgegen der Geschäftsinteressen).
Und ebenso könnte Sony seiner PS3 (etc.) erlauben direkt ne IP in die Konsole zu hacken um sich zu Mitspielern zu verbinden. Für Nintendo gilt das gleiche (MS: weiß ich nicht).

Und das dürfte auch den Kunden klar sein, dass es hier keine technischen Gründe gibt. Dennoch lassen sie sich diese unnötigen Fußfesseln anlegen. Um es auf den Punkt zu bringen: Ich versteh's nicht, also seitens der Kunden... (seitens der Unternehmen: Klar, da gehts ums "Mitverdienen" bzw. in anderen Fällen darum Raubkopien zu unterbinden).
« Letzte Änderung: 17. April 2010, 18:44:25 von Deus Figendi »
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Darastin

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PS3: Sony kickt Linux
« Antwort #5 am: 17. April 2010, 18:43:54 »
In der c't hab ich gelesen dass man wahrscheinlich keinen "Mangel" durchsetzen kann weil man ja selbst entscheidet das Update einzuspielen, folglich bestand der Mangel nicht beim Kauf, sondern der Kunde ist selber Schuld wenn er Funktionen zerstört.
Das wäre nur dann der Fall, wenn das Update freiwillig wäre. Dadurch, daß der Onlinedienst und aktuelle Spiele immer die neueste Firmware voraussetzt, verliert das Gerät in jedem Fall an Funktionalität: Entweder verzichte ich auf das other OS oder auf ONlinefunktionen und neue Veröffentlichungen.

Durchsetzen kann man aber wahrscheinlich trotzdem nichts; die Gewährleistung ist ja abgelaufen. OK, ein Hersteller dürfte die Geräte wohl auch nach Ablauf der Gewährleistung nicht direkt per Fernbedienung stillegen, aber ich glaube nicht , daß ein Anspruch auf eine solche Nebenfunktion besteht.

Zitat
Was man prüfen müsste ist, ob der Zugang zu Sonys Online-Diensten irgendwie "garantiert" wird (in welchem Zeitrahmen auch immer), dann könnte man was rechtlich versuchen bevor man das Update einspielt.
Der Zugang zum Onlinedienst wird ja nicht eingeschränkt. Die aktuelle Firmware ist technische Voraussetzung (in diesem Fall vermutlich künstlich, aber solange die Server in Amiland stehen kann man die wohl nicht dazu verknacken, verschiedenen Versionen Zugang zu gewähren) und Sony stellt diese ja zur Verfügung.

Zitat
@Polemik: Naja woher willst du wissen Xiam was auf den PS3s der Benutzer hier drauf steht? 'Türlich kann ich meinen Namen da drauf schreiben, entgegen deines einleitenden Satzes ist das Ding sehr wohl Eigentum und nichts gemietetes o.ä.
Eigentum ja, aber über den Besitz kann man sich streiten.

Ob ein vendor-controlled device die gesetzliche Definition von Besitz erfüllt können vielleicht die Juristen beantworten; faktisch jedoch ist das ein Computer und der Besitzer eines Computers ist in der Praxis derjenige mit dem root-Paßwort, da nur dieser uneingeschränkt über das Gerät verfügt.

Zitat
@Darastin nennt man das so? Oder hast du dir das gerade schnell ausgedacht? (nja immerhin 27k Google-Treffer)
Ich habe den Begriff mal in den Heise-Foren aufgeschnappt; ist jedenfalls eine griffige und aussagekräftige Bezeichnung für die Sachlage.

Bis bald;
Darastin
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Coldwyn

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PS3: Sony kickt Linux
« Antwort #6 am: 17. April 2010, 19:16:36 »
Interessant und auch wieder nicht. Ein Hersteller zieht eine Funktion zurück, mit der man ein Gerät zweckentfremden kann bzw einem Gerät aus dem eigenem Haus Konkurrenz machen kann? Überhaupt nicht verwunderlich.

Mein persönliches Fazit: Sony hat ein nettes Freebie zum Rumbasteln mitgegeben, die Comunity hats überspannt (Hardware Controll Zugriff umgehen), das Freebie wird gestrichen. Fertig. Kein Drama.
Inhalltsstoffe dieses Beitrags: 50% reine Polemik, 40% subjektive Meinung, 10% ungenau recherchierte Fakten.

Zechi

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PS3: Sony kickt Linux
« Antwort #7 am: 17. April 2010, 19:49:18 »
Ich habe seit geraumer Zeit eine PS3 und habe sogar Linux drauf installiert. Am Anfang habe ich auch gedacht, dass das ein nettes Feature ist, aber faktisch habe ich es nie genutzt (wozu auch, die PS3 mit Linux eignet sich nicht als PC-Ersatz), so dass ich kein Problem damit gehabt habe die neue Firmware zu installieren.

Gruß Zechi
Planen ist alles, Pläne sind nichts.

Deus Figendi

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PS3: Sony kickt Linux
« Antwort #8 am: 17. April 2010, 20:00:21 »
Mein persönliches Fazit: Sony hat ein nettes Freebie zum Rumbasteln mitgegeben, die Comunity hats überspannt (Hardware Controll Zugriff umgehen), das Freebie wird gestrichen. Fertig. Kein Drama.
Also wie gesagt, halt ich das "nette Freebie" für ein zentrales Qualitäts- bzw. Funktionsmerkmal und desweiteren finde ich "Comunity" (alle Kunden?) ganz schön weit gegriffen. (Frag Zechi ob er vorhatte den entsprechenden Hack zu installieren sollte er mal fertig sein).
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Darastin

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PS3: Sony kickt Linux
« Antwort #9 am: 17. April 2010, 20:27:39 »
Witzigerweise haben sie dieses "Freebie" sogar mal beworben - deswegen gibt es ja überhaupt erst diesen ganzen Aufruhr.

Bis bald;
Darastin
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Coldwyn

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PS3: Sony kickt Linux
« Antwort #10 am: 17. April 2010, 20:37:56 »
Mein persönliches Fazit: Sony hat ein nettes Freebie zum Rumbasteln mitgegeben, die Comunity hats überspannt (Hardware Controll Zugriff umgehen), das Freebie wird gestrichen. Fertig. Kein Drama.
Also wie gesagt, halt ich das "nette Freebie" für ein zentrales Qualitäts- bzw. Funktionsmerkmal und desweiteren finde ich "Comunity" (alle Kunden?) ganz schön weit gegriffen. (Frag Zechi ob er vorhatte den entsprechenden Hack zu installieren sollte er mal fertig sein).

Das zentrale Funktionsmerkmal einer PS3 ist.... PS3-Spiele spielen. Da gibt es nicht viel zu sagen.
Alles andere ist "Hack" und in diesem Fall ganz sicher nicht im Sinne des Herstellers.

Um informativer zu anworten: Ich denke nicht dass dies Alles ohne einen bestimmten Grund geschieht, auch wenn dieser jetzt nicht sonderlich ersichtlich ist. Das könnte ein Kunden-Freundlicher oder Sony-Freundlicher Grund sein, etwa viele Beschwerden, ein hohes Hotline-Aufkommen, aber auch mögliche In-House Konkurrenz, z.B. Atom-basierte Media Center, etc.
Sonys Kommunikationskompetenz ist ja nicht wirklich vorhanden, also steht man da etwas im Regen.
« Letzte Änderung: 17. April 2010, 20:47:56 von Coldwyn »
Inhalltsstoffe dieses Beitrags: 50% reine Polemik, 40% subjektive Meinung, 10% ungenau recherchierte Fakten.

TheRaven

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PS3: Sony kickt Linux
« Antwort #11 am: 17. April 2010, 20:38:52 »
Die alte PS3 wurde von etlichen Leuten als Media Center genutzt, was nicht mit dem PS3-OS geht, sondern lediglich mit einem speziellen Media-Linux. Und genau damit wurde von Sony in der Vergangenheit auch Werbung gemacht.
Die Wissenschaft nötigt uns, den Glauben an einfache Kausalitäten aufzugeben.
- Friedrich

Deus Figendi

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PS3: Sony kickt Linux
« Antwort #12 am: 18. April 2010, 09:02:45 »
Das zentrale Funktionsmerkmal einer PS3 ist.... PS3-Spiele spielen. Da gibt es nicht viel zu sagen.
Vielleicht kam nicht klar rüber was ich meinte...
Das zentrale Funktionsmerkmal hängt vom Kunden ab. Manche haben sich vielleicht wegen besagter "other OS" dafür entschieden, andere ggf. wegen des BluRay-Laufwerks und viele sicher auch, weil für die PS andere Spiele erscheinen als für die Wii.
Grundsätzlich ist es aber erstmal ein (für seine Zeit) verdammt potentes Stück Hardware (wir erinnern uns: auf der PS2 wurden Raketenflugbahnen berechnet, weil die Physiksimmulation so gut war. Mich mag meine Erinnerung aber in Details täuschen).
Zitat
Alles andere ist "Hack" und in diesem Fall ganz sicher nicht im Sinne des Herstellers.
Akk! (Du scheint "hack" allerdings negativ zu begreifen, ich gehe darauf am Ende meines Beitrags nochmal ein)
Zitat
Um informativer zu anworten: Ich denke nicht dass dies Alles ohne einen bestimmten Grund geschieht, auch wenn dieser jetzt nicht sonderlich ersichtlich ist. Das könnte ein Kunden-Freundlicher oder Sony-Freundlicher Grund sein, etwa viele Beschwerden, ein hohes Hotline-Aufkommen, aber auch mögliche In-House Konkurrenz, z.B. Atom-basierte Media Center, etc.
Naja "Kunden-Freundlich" ist vielleicht die Frage was du unter "Kunde" verstehst. Wenn die Publisher von Spielen die Kunden sind, dann ja, dann kann man das als kundenfreundlich betrachten, aber wenn der Käufer und Betreiber der Konsole gemeint ist sehe ich keinen Vorteil (aber auch nicht zwingend einen Nachteil, wenn man es wie Zechi nicht nutzt).

Mit diesem Thema wollte ich Sony auch nicht wirklich anklagen, es ist in ihrem Interesse und es ist ein stückweit legitim oder sagen wir "verständlich" dass man das macht.
Was ich mit diesem Thema beabsichtigte sind vor allem zweierlei Dinge: 1. Personen davor warnen das Update einzuspielen und - falls erträglich - auf die Homebrew-Firmware zu warten und 2. Eine Diskussion darüber anstoßen, warum sich Kunden gängeln lassen bzw. sich eben derartig in die Hände von Herstellern begeben. Wie oben erwähnt sehe ich die Kunden bei Sony weniger "in der Schuld", weil es nicht leicht vorher zu sehen war. Wohl aber bei anderen Geräten.
Mein Problem dabei ist einfach, dass ich es nicht verstehe. Warum machen Leute das?

@Hacking: Ein meiner Erdbeerwelt darf ich mit meiner Hardware machen was ich will. Wenn mir Sony netterweise eine solch potente Hardware verkauft und ich bin der Ansicht sie sei recht gut geeignet um 3D-Filme zu rendern dann mache ich das eben. Und jetzt kommt der Frevel: Ich bin der Ansicht mit der Software darf ich das auch!
Es geht dabei ausdrücklich nicht darum Raubkopien zu erstellen und es geht auch nicht darum in fremde Computersysteme einzudringen. Es geht einzig und allein darum, dass mein Schreiner mir nicht vorschreiben möge, dass ich auf meinem Küchentisch nur essen und nicht ficken darf. Es geht um die Magie des Verstehens und darum mit etwas was ich gekauft habe zu machen was ich will.
Wie gesagt, ich klage Sony nicht an, sie erschweren diese Dinge aus berechtigtem Geschäftsinteresse! (Es ist schade, aber es ist so)
Die oben genannten Aspekte, Raubkopien zu erstellen oder Einbrüche in fremde Systeme oder Netzwerke sind ja völlig zu recht nicht erlaubt. Aber die Potenz dass mein Gerät Raubkopien (oder Sicherheitskopien?) spielen könnte zu erreichen ist schon in ansich interessant, nicht die Kopien zu spielen selbst.
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Zechi

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PS3: Sony kickt Linux
« Antwort #13 am: 18. April 2010, 12:21:24 »
Die alte PS3 wurde von etlichen Leuten als Media Center genutzt, was nicht mit dem PS3-OS geht, sondern lediglich mit einem speziellen Media-Linux. Und genau damit wurde von Sony in der Vergangenheit auch Werbung gemacht.

Ich würde sagen, ich nutze meine PS3 als "Media-Center" mit dem normalen PS3 OS :) Kommt aber sicherlich darauf an, was man unter Media Center versteht und was man genau machen will.

@Deus
Zitat
Was ich mit diesem Thema beabsichtigte sind vor allem zweierlei Dinge: 1. Personen davor warnen das Update einzuspielen und - falls erträglich - auf die Homebrew-Firmware zu warten und 2. Eine Diskussion darüber anstoßen, warum sich Kunden gängeln lassen bzw. sich eben derartig in die Hände von Herstellern begeben. Wie oben erwähnt sehe ich die Kunden bei Sony weniger "in der Schuld", weil es nicht leicht vorher zu sehen war. Wohl aber bei anderen Geräten.
Mein Problem dabei ist einfach, dass ich es nicht verstehe. Warum machen Leute das?

Ich denke nicht, dass sich Kunden von Firmen "gängeln" lassen. Du hast doch im Prinzip zwei Gruppen an Kunden. Erstens, Kunden denen die PS3 Linux-Option schnuppe ist. Die werden das daher nicht als "Gängelung" empfinden, weil etwas wegfällt, was vorher nicht genutzt wurde und als unwichtig betrachtet wird. Allenfalls regt man sich aus Prinzip auf, aber eigentlich ist es dieser Gruppe egal, solange die Funktionen der PS3 genutzt werden können, die sie selber aktiv nutzen.

Zweitens, Kunden die die Funktion genutzt haben. Diese werden sich zu Recht aufregen und ihren Ärger im Netz und anderswo kundtun und evtl. z.B. Sony-Produkte fortan meiden usw. Die lassen sich dann auch nicht "gängeln", weil sie sich im Rahmen der Möglichkeiten zur Wehr setzen.

Gängelung wäre es, wenn Leute die Änderung unter Zwang akzeptieren, eigentlich damit unglücklich sind, aber dennoch weiter "freiwillig" Sony-Produkte kaufen bzw. unterstützen.

Ich denke bei anderen Produkten ist das nicht anders. Viel mehr wissen die meisten Kunden worauf sie sich einlassen und wenn eine Änderung als negativ empfunden wird, so werden auch entsprechende Konsequenzen gezogen.

Gruß Zechi
« Letzte Änderung: 18. April 2010, 12:24:13 von Zechi »
Planen ist alles, Pläne sind nichts.

Ferrus Animus

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PS3: Sony kickt Linux
« Antwort #14 am: 18. April 2010, 12:38:38 »
Mein Problem dabei ist einfach, dass ich es nicht verstehe. Warum machen Leute das?

Bequemlichkeit, Aktzeptanz, Ignoranz, etc...
Der Hauptgrund sind wohl mangelnde Alternativen. Die Wahl ist nicht zwischen EULAs die Freiheiten erlauben und solchen die es nicht tun, sondern zwischen Ja und Nein.
Wer sagt, dass er keine Gängelung und keinen Einfluss des Herstellers/Publishers haben will, schrumpft den Pool seiner Optionen erheblich und kann dann eben kein Modern Warfare 2, Uncharted 2, Siedler 7 oder Assassins Creed 2 spielen. (Zumindest nicht legal. Ein Teil der Raubkopien haben diese Motivation sicher als Vorwand/Grund).

Für viele Leute ist es wichtiger C&C 4 zu spielen als irgendsoeine blöde Diskussion um Kopierschutz und DRM. Außerdem sind die meisten Systeme so "gut", dass der durchschnittliche "Ignorante" Verbraucher, der sich nicht um den ganzen Rest kümmert und die PS3 nur zum Spielen benutzt sehr wenig davon mitbekommt. Der gemeine Casual-Gamer und das durchschnittliche Zockerkiddie werden nicht davon betroffen. Und selbst von den Hardcore-Gamern ist nur ein Bruchteil Teil der Diskussion.

Und viele weniger einfache Bedenken werden einfach dadurch zerstreut, dass versprochen wird im Falle eines Bankrotts die Sperren aufzuheben, und solange ein Unternehmen erfolgreich ist, wirkt das Schreckgespenst der Zahlungsunfähigkeit auch nicht auf viele.

Das Problem wird wohl erst dann zum "Problem", wenn der erste "Kopierschutzbetreiber" (z.B. Valve mit Steam, oder Ubisoft) pleite geht und die Probleme sich materialisieren. Dann wird groß diskutiert, ob solche Zwangsjacken überhaupt aktzeptabel sind.
« Letzte Änderung: 18. April 2010, 12:40:57 von Ferrus Animus »