Das ist richtig, aber genau das ist der Punkt, man würde es schlicht nicht nutzen.
Dann braucht man es auch nicht aus einer Tauschbörse herunterladen. Merkst du was? Die Argumentation dreht sich im Kreis. Ich nutze etwas, also habe ich auch den Bedarf, also muss ich dafür auch bezahlen. Wenn ich etwas kostenpflichtiges nicht gegen Geld nutzen würde, dann brauche ich es auch nicht umsonst nutzen. Wenn ich es doch nutzen will, dann muss es mir auch den Preis wert sein.
Die Frage die sich stellt ist: Wie viele Kinokarten würden sie kaufen, wenn es diese Angebote nicht gäbe?
Ich glaube sie würden Kinokarten kaufen, aber keine mehr oder weniger als mit diesen Angeboten. Relevant mehr können sie gar nicht kaufen.
Richtig, aber sie würden die Filme auch nicht sehen. Und wenn sie die dann doch sehen möchten, müssen sie sich überlegen, wie sie das finanzieren. Was mit denen ist, die es sich nicht leisten können, dazu unten.
Yea, Kultur nur für die, die es sich leisten können!
Naja, als es das Internet und Tauschbörsen noch nicht gab, hat man auch nur das konsumiert, was man kaufen/bezahlen konnte oder was der Kumpel hatte und einem auf Tape (oder Diskette oder später CD-Rom) kopieren konnte. Wer einen ausgefallenen Musikgeschmack hatte, der musste kaufen, weil es anonyme Tauschbörsen nicht gab. Entweder man kannte einen, der hatte, oder man kaufte. Verglichen mit heute ist daher das damalige Geschrei der Content-Industrie über die Tauschbörse Schulhof richtig lachhaft und trägt zu einem großen Teil zu der heutigen Haltung bei, dass die Leute sagen "Jaja, die machen immer ein Risengeschrei, der Verlust wird in Wirklichkeit nur Makulatur sein."
Im Übrigen, du läufst bei mir offene Türen ein, was eine Kulturflatrate angeht. Das ist aber, aufrichtig kalkuliert, nur eine Umlage der Kosten. Dabei finanzieren diejenigen, die wenig konsumieren den Konsum derjenigen, die viel konsumieren mit. Was wird das wohl für ein Geschrei geben. Siehe Rundfunkgebühren, die funktionieren genau nach dem Kulturflatrate-Prinzip: Zwangsabgabe für alle. Und was gibt es da für ein Geschrei, weil viele das nicht bezahlen wollen, weil sie angeblich ja NICHTS konsumieren und nur das bezahlen wollen, was sie wirklich konsumieren. Tja, Pech gehabt in dem System.
Das ganze kondensiert dann auf einer einfachen Formel des "Gesamtgewinns":
Wenn ich es doch nutzen will, dann habe ich wohl einen Bedarf, den ich nur dadurch befriedigen kann, dass ich dem Anbieter im Austausch für das Musikalbum etwas gebe (Geld). Entweder spare ich dann oder ich verzichte auf etwas anderes. Oder ich habe es eben nicht.
Wird es unentlohnt kopiert: "Gewinn" für den Konsumenten; Null für den Produzenten
Wird es gekauft: "Gewinn" für den Konsumenten; Gewinn für den Produzenten
Wird es nicht gekauft und nicht kopiert: Null für den Konsumenten; Null für den Produzenten
Kurz: Nicht konsumieren bring den geringsten Nutzen.
Da fehlt noch ein Ast, und ich komme hier nochmal auf das Modell Rundfunkgebühren zu sprechen:
Wird bezahlt ohne dass ich schaue: "Null" für den Konsumenten, "Gewinn" für den Produzenten.
Wer da wohl dafür ist, obwohl das ja auch noch immer besser ist als nicht zu konsumieren...