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Autor Thema: Nullrunde für höhere Beamte in NRW - wie siehts bei Euch aus?  (Gelesen 16378 mal)

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Tempus Fugit

  • Mitglied
Nullrunde für höhere Beamte in NRW - wie siehts bei Euch aus?
« Antwort #90 am: 01. Mai 2013, 11:37:00 »
Danke für diese Stammtischweisheit.
Übermensch, weil Rollenspieler

Xiam

  • Mitglied
  • Mörder der 4E
Nullrunde für höhere Beamte in NRW - wie siehts bei Euch aus?
« Antwort #91 am: 01. Mai 2013, 13:30:23 »
Eigentlich sind Lehrer nicht unterbezahlt. Der Verdienst ist schon recht anständig. Es sind eher die Begleitumstände und die Rahmenbedingungen des Berufs, die frustrierend sind.
1984 was not supposed to be an instruction manual.

Moira

  • Mitglied
Nullrunde für höhere Beamte in NRW - wie siehts bei Euch aus?
« Antwort #92 am: 04. Mai 2013, 11:14:15 »
Es wäre schön gewesen, hättest du die Aussage "Stammtischweisheit" genauer begründet. Ich habe meinen Text auf Aussagen von Freunden und Bekannten bezogen, die hier in Bayern Haupt- oder Realschullehrer sind, und finden, ihr Gehalt ist so etwas wie ein Schmerzensgeld, was aber nicht nur an den Schülern, und deren Eltern, sondern zum größten Teil an den Unterrichtsbedingungen und dem starren Lehrplan liegt. Manche von ihnen verfolgen mit Begeisterung die Vorträge von Prof. Gerald Hüther, aber ich weiß nicht, ob so etwas nicht nur noch mehr die Unzufriedenheit steigert.
"Nur die Lügen brauchen die Stütze der Staatsgewalt, die Wahrheit steht von ganz alleine aufrecht!" Carl Theodor Körner

Zechi

  • Globaler Moderator
Nullrunde für höhere Beamte in NRW - wie siehts bei Euch aus?
« Antwort #93 am: 04. Mai 2013, 13:46:20 »
Es wäre schön gewesen, hättest du die Aussage "Stammtischweisheit" genauer begründet. Ich habe meinen Text auf Aussagen von Freunden und Bekannten bezogen, die hier in Bayern Haupt- oder Realschullehrer sind, und finden, ihr Gehalt ist so etwas wie ein Schmerzensgeld, was aber nicht nur an den Schülern, und deren Eltern, sondern zum größten Teil an den Unterrichtsbedingungen und dem starren Lehrplan liegt. Manche von ihnen verfolgen mit Begeisterung die Vorträge von Prof. Gerald Hüther, aber ich weiß nicht, ob so etwas nicht nur noch mehr die Unzufriedenheit steigert.

Es ist eine "Stammweisheit", weil sie einer objektiven Betrachtung nicht stand hält, wie hier bereits im Thread ausgiebig diskutiert wurde. Ergebnis der Diskussion war, dass das Einstiegsgehalt (bei einer Netto-Betrachtung) für verbeamtete Lehrer über dem Durchschnittsgehalt von Akademikern liegt (in der freien Wirtschaft braucht man ein Brutto-Einstiegsgehalt von ca. 50.000 €, um in etwa netto das herauszubekommen, was ein verbeamteter Lehrer netto bekommt). Der weitere Anstieg des Gehalts ist dann allerdings minimal, weil die Aufstiegschancen für Lehrer eher gering sind (über A 14 kommt man selten heraus und scheinbar ist auch A14 nicht gesichert). Allerdings hat man natürlich den Vorteil eines relativ sicheren Jobs und derzeit noch eine gute Pension(im Vergleich zur gesetzlichen Rentenversicherung).

Deine Bekannten scheinen sich aber an den Arbeitsbedingungen zu stören bzw. sind generell mit Ihrem Job unzufrieden. Das sind dann aber subjektive Befindlichkeiten und hat nichts mit der tatsächlichen Frage zu tun, ob Lehrer gut bezahlt werden.. Wer Lehramt studiert, der sollte eigentlich wissen, dass er mit schwierigen Kindern/Jugendlichen und deren Eltern zu bekommen wird.
Planen ist alles, Pläne sind nichts.

Moira

  • Mitglied
Nullrunde für höhere Beamte in NRW - wie siehts bei Euch aus?
« Antwort #94 am: 04. Mai 2013, 14:34:13 »
Danke für die Erklärung.
"Nur die Lügen brauchen die Stütze der Staatsgewalt, die Wahrheit steht von ganz alleine aufrecht!" Carl Theodor Körner

Kelwian Duru

  • Mitglied
Nullrunde für höhere Beamte in NRW - wie siehts bei Euch aus?
« Antwort #95 am: 04. Mai 2013, 16:42:09 »
In Baden-Württemberg gibts für die verbeamteten Lehrer ebenfalls eine Nullrunde, allerdings sollen mit einem Jahr Verzögerung die Erhöhungen der Angestellten nachvollzogen werden...
Viel bedenklicher finde ich allerdings, dass bei uns Berufseinsteiger seit 1.1.13 drei Jahre lang pauschal 8% Abzug vom Gehalt hinnehmen müssen.
Und wehren kann man sich kaum dagegen, denn bei allen guten Hinweisen à la "kannst ja kündigen" muss man doch das Wesentliche sehen: ein Angestellter findet problemlos einen neuen Arbeitgeber, doch wo soll sich der Lehrer bewerben? Er muss mindestens das Bundesland oder das Land wechseln, denn sonst bleibt nur, einen neuen Beruf zu ergreifen. Diese große Hürde hat der Angestellte nicht, der sich bei entsprechender Qualifikation den Arbeitgeber aus einer Vielzahl möglicher Firmen und ggf. Branchen aussuchen kann.

@ Zechi: deine Rechnung geht m. E. nicht auf. Natürlich ist das Nettogehalt höher, da keine RV- und AV-Beiträge abgeführt werden. Dafür ist beim normalen Angestellten aber die KV + PV bezahlt, der Beamte muss diese noch selbst von seinem Netto zahlen. Und da reden wir von ca. 500 Euro, wenn man eine Familie zu versichern hat, da es keine Familienversicherung gibt.
Hinzu kommt, dass bei diesem Nettoeinkommen Urlaubs- und Weihnachtsgeld schon eingerechnet ist. Da gibt es nichts extra. Spesen gibt auch keine, Schullandheime oder Studienfahrten zahlen Lehrer aus der eigenen Tasche. Außerdem geht ein Teil des Einkommens zur Finanzierung des Arbeitsplatzes drauf. Da man in der Schule kein Büro hat, muss man sich dieses daheim einrichten. Legt man diese Kosten für höhere Miete, Abschreibungen für Inventar, Arbeitsmittel, PC usw. um, dann schmälert dies das Einkommen weiter. Weitere Unterschiede ergeben sich aufgrund regionaler Unterschiede, Lebenshaltungskosten etc.
Der Vergleich muss also differenzierter vorgenommen werden, als du es skizziert hast.

Bei uns in der Großstadt verdienen die Angestellten um Längen besser als Lehrer, auf dem Land dagegen dürfte das Verhältnis ausgewogen sein (Ingeniere und IT außen vor, die liegen sowieso in anderen Sphären).

Zechi

  • Globaler Moderator
Nullrunde für höhere Beamte in NRW - wie siehts bei Euch aus?
« Antwort #96 am: 05. Mai 2013, 20:53:45 »
@ Zechi: deine Rechnung geht m. E. nicht auf. Natürlich ist das Nettogehalt höher, da keine RV- und AV-Beiträge abgeführt werden. Dafür ist beim normalen Angestellten aber die KV + PV bezahlt, der Beamte muss diese noch selbst von seinem Netto zahlen. Und da reden wir von ca. 500 Euro, wenn man eine Familie zu versichern hat, da es keine Familienversicherung gibt.

Doch, das habe ich berücksichtigt, aber es handelt sich ja hier um einen weiteren Boni für Lehrer, denn als Beamte profitieren sie von einem sehr günstigen Tarif in der privaten Krankenversicherung. Versuch mal in der freien Wirtschaft eine "Familie" mit 500 € privat zu versichern, da zahlt man eher das doppelte oder dreifache. Die gesetzliche Krankenversicherung ist sicherlich kostenlos, aber dann schließt man in der Regel Zusatzversicherung usw. ab, die du als Beamter in PV nicht brauchst. Zudem hinkt der Vergleich, weil du auf eine Familie abstellst, wo offenbar der Partner nicht arbeitet und somit nur über den "Lehrer" krankenversichert ist. In einer solchen Konstellation kann es natürlich vom Vorteil sein, wenn man die kostenlose GKV hat, gerade wenn man viele Kinder hat.

Zitat
Bei uns in der Großstadt verdienen die Angestellten um Längen besser als Lehrer, auf dem Land dagegen dürfte das Verhältnis ausgewogen sein (Ingeniere und IT außen vor, die liegen sowieso in anderen Sphären).

Das mag in deinem persönlichen Umfeld so sein, gibt aber die Statistik nicht her. Das durchschnittliche Brutto-Einstiegsgehalt liegt bei Akademikern bei 3.400 €. Rechnet man ein Netto-A 13 Lehrergehalt entsprechend auf ein Angestellten Bruttogehalt hoch, landet man bei ca. 4.700 € (alles auf einen Single-Haushalt bezogen) Damit liegt der A13 Lehrer (oder sonstige Beamte des höheren Dienstes) noch vor dem durchschnittlichen EInstiegsgehalt von Elektroingenieuren, die ganz oben auf der Berufsteinsteiger-Skala liegen.

Quelle: http://www.spiegel.de/karriere/berufsstart/neue-studie-einstiegsgehaelter-von-akademikern-a-866150.html

Das deckt sich übrigens auch mit meinem Bekanntenkreis, wo die meisten Akademiker zu Beginn zwischen 36.000€ und 45.0000€ verdient haben. Natürlich gab es ein paar Ausreißer, die teilweise das doppelte verdient haben, aber wiederum. auch welche die weniger verdient haben, und ich wohne auch in einer Großstadt auf eine Großstadt bezogen.
Planen ist alles, Pläne sind nichts.

Durion-Gollor

  • Mitglied
Nullrunde für höhere Beamte in NRW - wie siehts bei Euch aus?
« Antwort #97 am: 06. Mai 2013, 14:58:50 »
Zur Krankenversicherung:

In NRW hat ein Lehrer einen Beihilfeanspruch von 50%. Jedes kind erhält 80% Beihilfe. Ab zwei Kindern erhält der Beamte selbst 70% Beihilfe. Dementsprechend muß er nur 30%-50% der Krankheitskosten absichern, bei den Kindern nur 20%.

Ein 35-jähriger Lehrer mit einem kind zahlt unter 300,- € für KV und PV im Monat. kommt ein zweites Kind dazu wird es deutlich günstiger, weil das Kind kaum etwas kostet in der Versicherung und der Lehrer dann 20% weniger absichern muß.

Die 500,- € sind eine reine Fantasiezahl, absoluter Unsinn! Während des Bezugs des Altersruhegeldes steigt der Beihilfeanspruch unabhängig von den Kindern wieder auf 70%.

In den einzelnen Ländern und beim Bund gibt es Abweichungen, aber grob ist das überall so.

Speren

  • Lektor
Nullrunde für höhere Beamte in NRW - wie siehts bei Euch aus?
« Antwort #98 am: 06. Mai 2013, 15:59:09 »
Zur Krankenversicherung:

In NRW hat ein Lehrer einen Beihilfeanspruch von 50%. Jedes kind erhält 80% Beihilfe. Ab zwei Kindern erhält der Beamte selbst 70% Beihilfe. Dementsprechend muß er nur 30%-50% der Krankheitskosten absichern, bei den Kindern nur 20%.

Ein 35-jähriger Lehrer mit einem kind zahlt unter 300,- € für KV und PV im Monat. kommt ein zweites Kind dazu wird es deutlich günstiger, weil das Kind kaum etwas kostet in der Versicherung und der Lehrer dann 20% weniger absichern muß.

Die 500,- € sind eine reine Fantasiezahl, absoluter Unsinn! Während des Bezugs des Altersruhegeldes steigt der Beihilfeanspruch unabhängig von den Kindern wieder auf 70%.

In den einzelnen Ländern und beim Bund gibt es Abweichungen, aber grob ist das überall so.
Plus Kostendämpfungspauschale. Ob die bei Kindern allerdings separat berechnet wird, weiss ich gerade nicht.
No one touches the faerie!

Wormys_Queue

  • Mitglied
Nullrunde für höhere Beamte in NRW - wie siehts bei Euch aus?
« Antwort #99 am: 06. Mai 2013, 19:26:22 »
würde man alle Berufe im Land nach Leistung bezahlen

geht nicht, dann würde das Gesundheitswesen wegen der exponentiell gestiegenen Kosten für das Pflegepersonal explodieren  :D
Think the rulebook has all the answers? Then let's see that rulebook run a campaign! - Mike Mearls
Wormy's Worlds

Kelwian Duru

  • Mitglied
Nullrunde für höhere Beamte in NRW - wie siehts bei Euch aus?
« Antwort #100 am: 09. Mai 2013, 10:30:27 »
Zitat
Doch, das habe ich berücksichtigt, aber es handelt sich ja hier um einen weiteren Boni für Lehrer, denn als Beamte profitieren sie von einem sehr günstigen Tarif in der privaten Krankenversicherung. Versuch mal in der freien Wirtschaft eine "Familie" mit 500 € privat zu versichern, da zahlt man eher das doppelte oder dreifache. Die gesetzliche Krankenversicherung ist sicherlich kostenlos, aber dann schließt man in der Regel Zusatzversicherung usw. ab, die du als Beamter in PV nicht brauchst. Zudem hinkt der Vergleich, weil du auf eine Familie abstellst, wo offenbar der Partner nicht arbeitet und somit nur über den "Lehrer" krankenversichert ist. In einer solchen Konstellation kann es natürlich vom Vorteil sein, wenn man die kostenlose GKV hat, gerade wenn man viele Kinder hat.

Wieso hinkt der Vergleich? Diese familiäre Situation gibt es auch, und da zeigt sich eben der Nachteil der PKV: sie ist für Einzelverdiener oder DINKIES super, für Familien jedoch schlecht, weil jedes Kind extra kostet. Und bei Kindern zahlt die GKV auch alles, da ist von den Leistungen her kaum ein Unterschied. Außerdem hat man einen zusätzlichen bürokratischen Aufwand am Hals, wenn man für vier oder mehr Leute sich selbst um die finanzielle Abwicklung der Krankheitskosten kümmern muss, also Arztrechnungen bezahlen, einscannen, in Formulare der Beihilfe und der PKV eintragen, Zahlungseingänge überwachen, Zahlungskürzungen prüfen + klären usw.
Es ist auch nicht immer einfach, große Zahlungsbeträge vorstrecken zu müssen.

Zitat
Das mag in deinem persönlichen Umfeld so sein, gibt aber die Statistik nicht her. Das durchschnittliche Brutto-Einstiegsgehalt liegt bei Akademikern bei 3.400 €. Rechnet man ein Netto-A 13 Lehrergehalt entsprechend auf ein Angestellten Bruttogehalt hoch, landet man bei ca. 4.700 € (alles auf einen Single-Haushalt bezogen) Damit liegt der A13 Lehrer (oder sonstige Beamte des höheren Dienstes) noch vor dem durchschnittlichen EInstiegsgehalt von Elektroingenieuren, die ganz oben auf der Berufsteinsteiger-Skala liegen.

Quelle: http://www.spiegel.de/karriere/berufsstart/neue-studie-einstiegsgehaelter-von-akademikern-a-866150.html

Das deckt sich übrigens auch mit meinem Bekanntenkreis, wo die meisten Akademiker zu Beginn zwischen 36.000€ und 45.0000€ verdient haben. Natürlich gab es ein paar Ausreißer, die teilweise das doppelte verdient haben, aber wiederum. auch welche die weniger verdient haben, und ich wohne auch in einer Großstadt auf eine Großstadt bezogen.

Ja, das ist laut Artikel der Gesamtdurchschnitt. Also mit Ostländern, strukturschwachen Gebieten etc. Ohne es jetzt zu wissen, vermute ich mal, dass die Staatsbediensteten der Ostländer auch weniger verdienen? Dort sind ja auch die Lebenshaltungskosten deutlich niedriger. In westlichen Großstädten, besonders bei uns im Süden, sind die Lebenshaltungskosten nunmal sehr hoch. Das spiegelt sich eben auch in den Gehältern in der Wirtschaft wider. Da sind die Lehrer auf jeden Fall unterbezahlt.
Auf deine 4.700 Euro komme ich übrigens nicht, berücksichtigt man die noch vom Netto zu zahlende KV und den 8%-Abschlag, entspricht das Lehrereinstiegsgehalt als Beamter einem Bruttolohn von ca. 4.100 EUR, je nach KV-Kosten (hier mit 200 EUR angesetzt). Ohne diesen Abschlag, den wohl nur wir hier haben (BW), wären es aber trotzdem nur etwa 4.450 EUR und nicht 4.700 Bruttolohn.

http://oeffentlicher-dienst.info/ und http://www.jobware.de/Gehaltsrechner.html

Darüber müsste man wirklich nicht klagen, wenn man das in der Schule tatsächlich bekäme. Allerdings sieht die Realität anders aus: als Berufseinsteiger ist man erstmal Referendar, dort verdient man ca. 1.000-1.100 EUR netto. Nach diesen 1,5 bis 2 Jahren wird man erstmal entlassen und bekommt über die Sommerferien gar kein Geld. Dann steigt man - je nach Personalsituation und Bundesland - häufig als angestellter Lehrer ein. Einstiegsgehalt netto etwa 1.600-1.700 EUR. Da ist man dann Springer, Krankheitsvertretung oder es gab halt einfach nicht genügend Beamtenstellen. Oft bekommt man auch keinen vollen Lehrauftrag angeboten, womit sich das Gehalt weiter verringert. Ein Jahr später klappt es dann häufig mit der Verbeamtung - allerdings auch nicht immer. Und dann muss bei uns der Beamte einen Abschlag von 8% in Kauf nehmen, 3 Jahre lang. Aber selbst wenn wir mal davon ausgehen, dass die Lehrkraft direkt nach dem Ref verbeamtet wird, erhält sie erst zwei Jahre nach dem Studium dieses "Einstiegsgehalt". Wo liegen die anderen Akademiker nach zwei Jahren im Beruf? Doch selbst da würde ich mich nicht beklagen. Problematisch wird der Vergleich nach fünf, zehn oder zwanzig Jahren, wenn die meisten Akademiker 20 - 50 % höher liegen. Da kann kein Beamter mithalten, da gibt es ein paar Stufen, die jeweils 100 EUR netto mehr geben. Das wars dann bis zur Pension.

Zitat
Die 500,- € sind eine reine Fantasiezahl, absoluter Unsinn! Während des Bezugs des Altersruhegeldes steigt der Beihilfeanspruch unabhängig von den Kindern wieder auf 70%.
(...)
In den einzelnen Ländern und beim Bund gibt es Abweichungen, aber grob ist das überall so.
Wow, das muss ich mal meiner KV sagen, dass sie mir Fantasiebeträge vom Konto abzieht. Erstaunlich, dass das Geld dann trotzdem weg ist. Aber was du ja nicht wissen kannst: ich muss auch noch einen Extrabeitrag für die Lohnfortzahlung nach 6 Wochen abdrücken, sonst wären es nur etwas über 400 EUR.
Und das mit der Beihilfe fällt wohl unter dein Wohlwollendes "Alles über einen Kamm scheren", denn bei uns in BW ist es tatsächlich so, dass mit Volljährigkeit der Kinder diese 70% wieder auf 50% zurückfallen. Erst mit drei Kindern bleibt einem dann der höhere Satz erhalten.

Dass es mit einem zweiten Kind "deutlich günstiger" wird, wie du schreibst, erschließt sich mir übrigens auch nicht, denn der zusätzliche Beitrag für das Kind (ca. 50 EUR) wird durch die Ersparnis des Lehrers (30% statt 50% von der KV zu versichern) höchstens gerade so aufgewogen (leider verändert sich der Beitrag nicht proportional), wahrscheinlich, um das Kinderkriegen nicht auch noch finanziell zu bestrafen.

Archoangel

  • Mitglied
Nullrunde für höhere Beamte in NRW - wie siehts bei Euch aus?
« Antwort #101 am: 09. Mai 2013, 12:21:41 »
Spar die Mühe: keine Ahnung aber ein großes Maul haben ist hier Standard. Und Hetze gegen die überbezahlten Lehrer gehört einfach zum guten Ton. Was willst du auch? Musst nur nen halben Tag arbeiten hast 13 Wochen bezahlten Urlaub, zahlst nur Steuern und gehst mit 55 in Pension - zum vollen Gehalt! Hab`ich irgendeinen Stammtischmüll vergessen? Ach ja: auf ein paar Kinder aufzupassen ist doch eigentlich keine Arbeit ...
In diesem Thread gibt es wunderbare Beispiele, dass Schulpflicht und Dummheit sich nicht ausschließen. (Tempus Fugit)

4E Archoangel - Love me or leave me!

Fabius Maximus

  • Mitglied
Nullrunde für höhere Beamte in NRW - wie siehts bei Euch aus?
« Antwort #102 am: 09. Mai 2013, 17:06:41 »
Ach ja: auf ein paar Kinder aufzupassen ist doch eigentlich keine Arbeit ...

Nee, das gilt nur für KindergärtnerInnen.  :wink:
Stolzes Mitglied der Psionik-Liga.

oobacke

  • Mitglied
  • Dungeon- und Geländebau, das ist's!
Nullrunde für höhere Beamte in NRW - wie siehts bei Euch aus?
« Antwort #103 am: 09. Mai 2013, 20:28:15 »
Als angehender Gym-Lehrer bin ich gegen eine Verbeamtung und man sollte allen Lehrern den Beamten entziehen.

Mal ehrlich, da ging es uns Lehrern deutlich besser. Wir gewinnen unser Streikrecht zurück und machen einfach die Schulen dicht für 2 oder 3 Wochen - vllt. nur per anno oder doch jedes Quartal. Die ganzen Eltern werden richtig am Rad drehen, da sie nicht wissen wohin mit ihren Kindern geschweige denn wie man sie gehaltvoll fördert. Sicherlich werden viele die typische Routine einfach ausdehnen - TV und PC von 8:00 bis 19:00 Uhr. Doch so würde schnell genug Druck auf die Politik entstehen, damit sie endlich mehr Gelder ins Bildungssystem fließen lassen. Nicht nur in die Gehälter, um qualifiziertere Lehrer anzulocken und den sozialen Status zu steigern, nein, auch Gelder für kleinere Klassen, bessere Ausrüstung und Zustände an den Schulen und natürlich werden alle Schulbücher kostenfrei und im guten Zustand zur Verfügung gestellt - Laptop inklusive.

Und wem das als Utopie erscheint, der sollte sich bemühen aus seiner Unmündigkeit herauszufinden.

Wormys_Queue

  • Mitglied
Nullrunde für höhere Beamte in NRW - wie siehts bei Euch aus?
« Antwort #104 am: 09. Mai 2013, 23:49:30 »
Als angehender Gym-Lehrer bin ich gegen eine Verbeamtung und man sollte allen Lehrern den Beamten entziehen.

Mal ehrlich, da ging es uns Lehrern deutlich besser. Wir gewinnen unser Streikrecht zurück und machen einfach die Schulen dicht für 2 oder 3 Wochen - vllt. nur per anno oder doch jedes Quartal. Die ganzen Eltern werden richtig am Rad drehen, da sie nicht wissen wohin mit ihren Kindern geschweige denn wie man sie gehaltvoll fördert. Sicherlich werden viele die typische Routine einfach ausdehnen - TV und PC von 8:00 bis 19:00 Uhr. Doch so würde schnell genug Druck auf die Politik entstehen, damit sie endlich mehr Gelder ins Bildungssystem fließen lassen. Nicht nur in die Gehälter, um qualifiziertere Lehrer anzulocken und den sozialen Status zu steigern, nein, auch Gelder für kleinere Klassen, bessere Ausrüstung und Zustände an den Schulen und natürlich werden alle Schulbücher kostenfrei und im guten Zustand zur Verfügung gestellt - Laptop inklusive.

Und wem das als Utopie erscheint, der sollte sich bemühen aus seiner Unmündigkeit herauszufinden.

Oder du aus deiner Naivität. Das fängt schon mit dem Dichtmachen der Schulen an, das gar nicht funktionieren würde, da der Arbeitgeber (also der Staat) wie in anderen Bereichen des öffentlichen Dienstes (Krankenhäuser) dafür sorgen würde, dass auch bei einem Streik die Versorgung (der Unterricht) weiterlaufen würde.
Zweitens disqualifiziert dich deine scheinbare Meinung über die Eltern. Die meisten davon schicken ihre Kinder nämlich keineswegs in die Schule, damit sie sie los sind. Sondern weil sie durchaus daran interessiert sind, dass ihre Kinder eine gute Bildung erhalten. Diese Eltern ärgern sich eh schon oft genug über die Verhältnisse an den Schulen und die dort arbeitenden Lehrer (nicht immer, aber eben oft genug zu Recht). Wenn du tatsächlich glaubst, dass es dem Lehrertum nützen würde, darauf mit Streiks zu reagieren, anstand endlich die bestehenden Misstände (für die zugegebenermaßen die Lehrer nicht immer etwas können) anzugehen, solltest du dir schon mal Kissen besorgen, um dich im gesellschaftlichen Abseits gemütlich einzurichten.

Ich bin durchaus für eine Entbeamtung der Lehrer, die von dir erhofften Vorteile werden aber nur dann eintreten, wenn zuvor an einigen anderen Stellschrauben gedreht wird, angefangen mit der miserablen Lehrerausbildung in Deutschland. Diese Ziele zu erreichen bedarf aber einer gewaltigen Anstrengung, da müssten Lehrer und Eltern schon an einem Strang ziehen.

P.S.:  Was die gehaltvolle Förderung angeht: Aktuell scheint es doch eher so zu sein, dass gerade die Schüler gut in der Schule vorankommen, bei denen die Förderung zu Hause so gehaltvoll war, dass die Schule nicht viel kaputt machen kann. Die Schüler, die aber auf die Förderung angewiesen wären, weil von zu Hause nichts zu erwarten ist, werden in den Schulen durchgereicht. nicht umsonst gibt es kaum ein europäisches Land, in dem der soziale Status so auf die Schulnoten durchschlägt wie in Deutschland. Also vielleicht liefert ihr erst mal, bevor ihr was fordert.

P.P.S. und ja, es gibt auch gute Lehrer. Sofern hier im Thread anwesende Lehrer (Xiam trau ich das z.B. zu) darunter fallen, brauchen sie sich auch nicht angesprochen zu fühlen.
Think the rulebook has all the answers? Then let's see that rulebook run a campaign! - Mike Mearls
Wormy's Worlds

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