Schuld (58/3)
„Blo Ma Naga Keng“ …
Nichts.
…
Die Wassernaga war nicht aufgetaucht.
Auf magische Weise mit der Fähigkeit im Dunkeln zu sehen ausgestattet, vernahm ich einen grauen Fleck im kalten Wasser.
Baal testete.
Es schmeckte nach... Blut.
Ich tauchte in Krokodilgestalt hinein.
Die Röhre hinab gelangte ich in eine runde Höhle, gefüllt mit Wasser.
Sie trieb darin.
Leblos.
Durchlöchert und ausblutend.
Gouqoug, wenn sie auch eine hinterlistige Schlange war, war sie doch eine schöne Schlange gewesen.
Grün und weiß gemustert, der Kamm orange;
ich stelle sie mir nur noch einmal vor...
Und dazu zwei riesige ausblutende runde Wunde in der Seite, zwei Fuß von einander entfernt.
Ihres Besitzes wegen war sie nicht getötet worden, denn dieser war noch hier.
Ein menschliches Skelett lag in guter Ritterrüstung und mit zwei Löwenkopfringen aus Platin an den Fingern auf dem Grund, sowie eine magische Kriegsaxt und magische Bolzen.
Dieser Schock musste verdaut werden.
Es hatte mit uns zu tun, gewiss, und dafür fühlte sich besonders Thalia schuldig.
Für mich war die Sache klar.
Jeder ist für sich selbst verantwortlich.
Das Vermächtnis des Feuertempels Nach kurzer Verschnaufpause widmeten wir uns der Durchsuchung des Feuertempels.
Wir betraten den Feuertempelaltarraum. Die Plattform war nicht zu sehen.
Wir schritten recht nah an der Feuergrube entlang, aus der böse Flammen züngelten.
Da tauchte es auf. Glühend wuchtete es seine Arme auf uns herab.
Teilnahmslose Augen aus Asche und die Form einer riesigen humanoiden Feuerwand.
Ein riesiger Feuerelementar nahm es mit uns auf, während er in der Feuergrube stand.
Wir hechteten zurück und er packte feurig nach uns.
Es war ein sinnloses Unterfangen, denn wir kämpften tapfer, schleuderten Eiszauber und ähnliches, noch und nöcher.
Und immer, wenn er beinahe auseinander floss tauchte er ab in die bösen Flammen, um Energie zu tanken.
Er war lediglich ein Wächter der Grube.
Da entdeckten wir die Plattform. Sie schwebte knapp unter den Flammenspitzen, so dass sie auf den ersten
Blick das rasche Auge nicht wahr nahm.
Der Altar war verschwunden, also interessierte uns die Feuerwache auch nicht weiter.
Das Gebiet war verlassen, sehen wir von diesem Ding einmal ab.
Und geplündert.
Weitestgehend.
In einer Nebenkammer stand eine Drachenstatue.
Kantig.
Eine Vertiefung, gebildet durch die gefalteten Arme, war einst Sitz einer Truhe.
Ein Pendel bestückt mit einer Halbsichelmondänen Klinge hing senkrecht herab.
Am Boden zeichneten sich Rußflecken ab.
Fallen hatten sich bei der Ausplünderung ausgelöst.
Also mussten auch hier Gebietsfremde unterwegs gewesen sein.
Trotzdem fand Goemon noch Gefallen an diesem Raum.
Zu unserem Glück.
Denn aus einem steinernen Geheimfach bargen wir ein Buch, dessen Einband allein schon die Schreckhaften verängstigen könnte.
Die schrecklichsten Dinge geschehen, unter der Aufsicht eines goldenen flammenden Auges, dass ich nur zu genau kenne.
Denn es raubte mir vor nicht allzu langer Zeit meinen Verstand.
Das Buch des Dunklen Auges...
Des Weiteren brach sich Goemon ein Päarchen rotfunkelnde Smaragdaugen aus der Drachenstatue.
Wir lucken hinter den ersten schweren roten Vorhang mit gelbem Feuertempelsymbol darauf, wie hier alle Räume von einander getrennt sind.
Tessimons Kammer ist ausschmückend dekoriert.
Luxuriöses Bett im Zentrum, mit roten Satindecken und -polstern.
Eine Ebenholzgarderobe, ein Schmuckkästchen mit großem Spiegel und ein hölzerner Mantelständer.
Schwarzer Marmortisch mit gepolsterten Stühlen. Darauf ein Silberservice, aber schmutzig mit Essensresten und Trinken.
Die Wände bemalt in roten Streifen, beim Betrachter sollen sie wohl den Eindruck von Flammen hinterlassen.
An einem Fleck stand einst eine Truhe. Der Abdruck ist deutlich zu sehen.
Alles ist durchwühlt und Frauenkleidung liegt verstreut herum.
Am Rücken des Spiegels finden wir einen versteckten Schlüssel für ein großes Vorhängeschloss.
Jetzt brauchen wir nur mehr die Truhe dazu.
Im Anschluss geraten wir in eine Folterkammer.
Scheußlich.
Streckbank, Eiserne Jungfrau, eine Schüssel für heiße Kohlen und das passende Besteck, ein Tisch bedeckt mit Messern, Skalpellen, Daumenschrauben, und weitere schreckliche Folterspielzeuge.
Handschellen an der Wand verkünden, dass der Feuertempel hier einst seine Gefangenen aufbewahrte.
Die Eiserne Jungfer steht offen, eine Blutlache.
Baal bittet uns hinaus.
Gebrüll ist zu vernehmen.
Das Brechen von Eisen, ein ungewohntes Geräusch, das Knacken von Holz. Es birst an der Wand.
Baal tritt heraus.
Schweißüberströmt, aber zufrieden.
Mit bloßen Händen wütete er.
Erstaunlich wie er die Eiserne Jungfrau zu einem Würfel presste.
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Baal war eigentlich auf den Frenzied Berserker ausgerichtet. Deshalb besaß er auch die Vorraussetzungstalente, zu denen auch Destructive Rage gehört. Baal verfiel extra für die "Fachgerechte Zerlegung der Folterkammer" in einen Kampfrausch. Cool B-)
Vor der nächsten Abgrenzung liegt bereits ein Geruch wie über einem nichtgeräumten Schlachtfeld am nächsten Morgen, wenn der Nebel noch die Körper bedeckt und Gischt auf den Leichen liegt.
Der Gestank von verrottendem Fleisch.
Wir zögern.
Und nicht zu unrecht.
Schädel, zum Teil noch mit Fleisch bedeckt, nicht selten baumelt ein Auge aus seiner Höhle, hängen von der Decke an Ketten mit Haken.
Neben ihnen hängen Hände und blutige Organe.
Der leichte Luftzug aus der Feueraltarhöhle lässt die Ketten aneinander klirren.
Die Wände und der Boden sind bedeckt von getrockneten Körpersäften.
Ein kleines Bett mit einer Eisentruhe daneben lässt ahnen, dass dieser Ort nicht ein grässlicher Schlachthof, sondern ein Schlafgemach ist.
Die Truhe ist so geformt, dass sie einen menschlichen Körper darstellt, der sich tödlich in Stacheldraht verheddert hat.
Nichts ist hier durchwühlt, geschweige denn angerührt.
Sogar für die Plünderer war diese Kammer zu viel des schlechten Geschmacks.
Das kleine Bett lässt darauf schließen, dass hier der bestialische Gnom lebte.
Ich wette, dass der Name des Bewohners Firre Oranak war.
Den einer der beschrifteten Schlüssel, die wir um den Hals des Gnoms gefunden haben, passt.
Und ich behalte recht.
Baal erklärt sich bereit die Truhe zu holen.
Aber er beeilt sich.
Darin finden wir wieder Folterwerkzeuge, Skalpelle und Haken.
Baal gibt sich beim verbiegen jedes einzelnen Stücks viel Mühe.
Diese blutrünstige Maschine von Firre Oranak, die sich am Leid anderer ergötzte, hat den Tod verdient.
Das weiß man, auch ohne einem guten Aspekt der Schöpfung anzubeten.
Doch unsere folgende Entdeckung relativiert dies.
Die Truhe besitzt einen doppelten Boden.
Darin liegt ein winziger Gegenstand.
Aus düsteren Büchern kenne ich den Namen.
Dämonenstein...
Ein dunkler Stein, unbearbeitet, hat er dennoch die Form einer kleinen dämonischen Kreatur, seine Fledermausflügel um den Körper geschlungen.
Es scheint etwas lichtdurchlässig, mit einem dunklen Zentrum, dass sich unregelmäßig bewegt, und irgendwie Schleier zieht.
Plötzlich meint Goemon.
„Scht, Ruhe. Ich höre ein Wispern.“ Wir spitzen die Ohren. Es ist so leise, dass man es kaum verstehen kann.
Goemon, der das geringfügige Artefakt in den Händen hält, fühlt sich angenehm.
Es ist irritierend.
Er legt sein Ohr auf das Teil und schreckt zurück.
„Es flüsterte mir zu, ich solle dem mit der Glatze meine Faust ins Herz rammen und hat dabei böse gelacht.“ Er reicht es mir. Auch ich höre es wispern.
„Reiß ihm den Nasenring heraus., dass wird schmerzhaft sein, du willst es doch, nicht wahr, hahaha...“ Das fiese Lachen halt aus.
Baal nimmt es an sich.
„Dem Winzling mit den Stoppelhaaren solltest du das Rückrat brechen, nein, wehr dich nicht, ... tus einfach... was spricht dagegen...hehehe.“
„Mir reicht´s. Du hast hier gar nichts zu bestimmen, Steinchen!“Er legt es auf den Boden und wuchtet seine Axt darauf.
Es zerbricht nicht.
Noch einmal hebt Baal das Teil auf und hält es ans Ohr.
„Deine Axt findet im Köpfen dieser drei missratenen Bastarde eine viel bessere Verwendung. Bring mir ihre Köpfe, hihihi...“Thalia möchte nun auch einmal.
„Baal, vernichte es!“
„Was hat es dir denn ins Ohr gesäuselt?“
„Lüg das sich die Balken biegen! ...Baal zögere nicht länger und zerbrich es!“Baal klemmt es zwischen Wand und Boden.
Nimmt Anlauf und springt darauf.
Es bricht in der Mitte durch.
Der sich bewegende Kern tritt aus.
Eine tiefschwarze, zähe Masse.
Auch sie kenne ich beim Namen.
Flüssiger Schmerz.
Ich halte mich mit Anklagen zurück, auch wenn sie zweifelsohne richtig am Platz gewesen wären.
Artefakte besitzen einen wahrhaft nicht messbaren Wert.
Lediglich Thalias Anwesenheit hielt mich zurück.
Nicht ihre Macht, nein, das ewige Rumgehzicke der Priesterin.
Ja, lies das ruhig.
Niemand wagt es das Liquid anzufassen.
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Gute Entscheidung...BoVD
Wenn sie es behalten hätten, wären das ein paar "lustige" nächste Spielabende geworden...
Wir kehren ihm den Rücken.
Firre, dieser kranke Wicht, muss unter dem Einfluss dieses Artefakts gestanden haben.
Ein rußiger Raum war die Heimat eines Höhlenhundes.
Eine Kammer mit vielen durcheinandergestellten Hochbetten, der Truppenraum, ein Bettenlager, besitzt eine Erhöhung mit einer angelehnten Leiter.
Ein Leuchter hängt von der Decke.
Kisten voller frischer Nahrung stehen dort.
Ein Fass mit Altbier ist gefüllt.
Das müssen die vom Überfall auf Vonidu erbeuteten Lebensmittel sein.
Wir werden sie den Menschen mitbringen.
Es wird für Wochen reichen.
Ein Haufen aus einigen Waffen, persönliche Rucksäcke.
Durchgewühlt.
Auf dem Vorsprung hatte wohl der Hexenmeister, Arlainth, gelebt.
Ich werde ihn vergessen, wie alle übrigen.
Lediglich seine Wandzeichnung wird mir in Erinnerung bleiben.
Eine Bilderfolge, in der ersichtlich wird, wie er sich wünscht Eeridiks Rattenkopf unter seinem Stiefel zu pressen und dessen Position einzunehmen.
So viel Eifersucht, Raffgier und Zorn habe ich selten in einer Szene gesehen.
Eine arkane Schriftrolle fällt uns in die Hände.
Und dazu finde ich ein blaues Pulver.
Es ist Pilzpulver.
Eine Droge.
Das Kraut hat mir schon genug Ärger eingebrockt.
Ich lasse es links liegen.
Zwei Bücher über Magie und zwei Alchemistische Feuerchen – lächerlich- fallen uns noch in die Hände.
Arlainths restlicher Besitz befindet sich bereits in unseren Taschen.
Da fällt mir auf, alle Leichen sind verschwunden...
Man hat sie wohl, samt Tessimon und ihren Unteren Führern, ins böse Feuer der Altargrube geworfen.
Nun blieb nur noch ein unerforschter Ort in den Minen.
Die Gruft.
Der Weg dorthin führte über die monströse Höhle, in der vor Monaten der Kampf zwischen Feuer- und Erdtempel stattgefunden hatte.
Beweise lagen dafür noch zur Genüge herum.
Verhängnisvolle Gruft Hier liegen diejenigen, die dem Meister in all seinen Formen am Besten dienten. Stört nicht ihren ewigen Schlaf. Stand dort auf dem Boden in Abbysisch.
Auch Baal diskutierte anfangs.
Er wolle nicht, dass man die Grabstätten seiner ehrenhaft barbarischen Vorfahren in den Dreck ziehe, also mache er das mit anderen auch nicht.
So viel Weisheit kam selten aus seinem breiten Mund.
Diese Weisheit war allerdings schnell manipuliert, so dass Baal mit Begeisterung zu Höchstleistung auflief und mit seiner Adamantaxt durch einen Sargdeckel nach dem anderen, wie mit einem heißen Messer durch Butter, glitt.
Da reichte schon ein simples...
„Ja, aber den Grabräubern deiner Vorfahren wirst du eins auf die Rübe geben. Aber wer soll dir schon eins auf die Mütze hauen, hä?“ ...und hatte ihn überzeugt.
Zuerst waren drei Steinsarkophage in einer Nebenkrypta dran, die Meißelungen von Menschen auf dem Deckel hatten.
Alle drei Mann oder Frau in Stasis liegend, in dunkle und verschleiernde Roben gekleidet.
Jede ein Symbol des Älteren Urgewaltigen Auges um den Hals.
Eine umklammert einen großen Kloben mit verdrehten Stacheldrähten daran, eine ein glattes schwarzes Zepter, und die dritte eine Rolle.
Am Fuße jedes Sarges stand ein unerleuchteter Bronzekandelaber.
Die Anstrengung brachte uns eine Feuerfalle ein.
Eine Nagelbombe konnte Goemon entschärfen.
Allerdings stießen wir auch auf Schätze, so dass Thalia, noch vor wenigen Augenblicken etwas skeptisch sich nun hinzugesellte.
Ein magische Panzerrüstung ein magischer Streitkolben, sowie eine golgene Halskette mit Jadestückchen und ein schwarzer Stab mit Melfs Säure Pfeilen, wie sich später herausstellte, geladen.
So, nun half auch ich mit, als wir uns der nächsten Ruhestätte der Templer annahmen, in der zehn Sarkophage standen.
Einem war der Feuertempeldiamant, zweien das Wassertempelquadrat, dreien das Erdtempeldreieck und vieren der Lufttempelkreis eingraviert.
Es lagen einige tote Schreckensfledermäuse herum, doch die störten reichlich wenig.
Mit einer Brechstange war ich gerade dabei die Deckel aufzuhebeln, da traf mich der Fluch.
Unbändiger Schmerz durchflutete mich, ich merkte, wie sich meine Haut von den Knochen löste und in winzigen Teilen von mir bröselte, so dass Unterhaut, Adern und schließlich Knochen zu sehen waren.
Ich schrie wie am Spieß.
Thalia eilte mir etwas ratlos zu Hilfe.
Versuchte ihre Heilungszauber.
Vergebens.
Versuchte ihre Heilertasche.
Vergebens.
Zückte eine Schriftrolle.
Die fleischzehrende Krankheit fiel von mir ab.
Puh!
Solch einen Schmerz gönne ich nur meinen bittersten Feinden.
Natürlich durften wir uns jetzt Thalias Gezeter anhören.
Übergehe eine Frau in solchen Fällen, nur so kommts du vorwärts.
So teleportierten wir uns und die Nahrung aus dem Feuertempel nach Vonidu, um uns für die weitere Graberkundung zu stärken.
Thalia, Pante und Baal überbrachten Rerrid freudig die gefundenen Kisten und Fässer.
Rerrid verwies mit einem Lächeln auf Thandain.
Vielleicht besteht ja doch noch Hoffnung, Rerrid ins echte Leben zurückzuholen.
Zumindest ein Ansatzpunkt für Thalia.
Ich nutze die Zeit, um mir das im Feuertempel gefundene Buch ein wenig genauer anzusehen.
Ich stoße auf eine wahrhaft lesenswerte Passage, die ich im Anhang beigefügt habe.
Die Dinge, welche hierin besprochen und erläutert werden klingen wahrhaft verlockend und bieten einem ungeahnte Möglichkeiten – es gibt nur ein Problem bei der Sache.
Wir haben kein Tentakelzepter...
Nein, natürlich besteht das Problem in einem anderen Aspekt.
Hierfür muss man herzengute Menschen, am besten Kleriker und Paladine einer guten Gottheit, opfern, um das Maximum von fünfzigtausend Goldmünzen zu erreichen und natürlich könnten wir niemals so viele Menschen auftreiben, die hierfür in Frage kämen, selbst, oder gerade in Bet Regor nicht...
Nein, natürlich ist es auch das nicht.
Es ist einfach verwerflich so etwas zu nutzen...
Mit diesen Gedanken ging ich in der „Grauen Hütte“ zu Bett.
Thalia hatte mitgedacht, und für den folgenden Tag doch einige Sprüche vom Wahren erbeten, die uns vor Krankheit, Fluch und Gift schützen sollten.
Wieder ging es fehlerfrei in Sekundenbruchteilen in die Gruft.
Immer wieder musste Thalia ihre Hände auflegen und den Fluch abwenden.
Der Schmerz war schier unerträglich als die Hautfetzen sich zu hauf lösten.
Aber wir verkrafteten das, denn die Neugier trieb uns voran.
In diesen Steintruhen fanden wir nichts, also zogen wir weiter.
Über den nächsten beiden Särgen hing von der Decke an einer Kette ein achtzehn Ellen großes Dreieckssymbol, gefertigt aus Eisen und schwarz angestrichen, mit Ausnahme der gelben Aussparungen.
Die schwarze Farbe von den ebenfalls mit dem Zeichen kenntlich gemachten Särgen blätterte bereits ab.
Eine Sporenwolke entfuhr den Särgen bei ihrer unfreiwilligen Öffnung.
Mumien lagen darin.
Ich kann nur hoffen, dass sich niemand mit der Mumienfäule angesteckt hatte.
Wenigstens trugen sie an silbernen Ketten, wobei auch Elfenbeinstückchen aufgefädelt waren, silberne kleine Figuren von Fledermaus geflügelten Dämonen und silberne gewellte Dölchlein.
Was war das?
Auf unseren Handballen zeichnete sich eine Narbe ab.
Bei Goemon, Baal und auch mir.
Wie war das möglich?
Allein Thalia blieb verschont.
Jetzt kam es mir.
Wir waren gebranntmarkt.
Der Fluch hatte seinen Abdruck hinterlassen.
Je öfter man davon betroffen war, desto deutlicher trat sie hervor.
Es war das Zeichen de Älteren Elementaren Auges.
So wird man uns überall, bei jeder Begegnung mit einem Priester oder Kultist dieser Bösen Gottheit als Grabschänder erkennen.
Ein Leben lang.
Ich werde ein Mittel gegen diesen Schönheitsfehler finden.
Aber das kann erst einmal warten.
So stürzten wir überhastet auf die letzte Kammer, wo sich Baal sofort auf einen Sarg schwang.
Sie waren dekoriert mit Tempelsymbolen, Schädeln und makaberem Schmuck.
Die Wände bedeckt von Steinhauereien von grinsenden, Fledermaus geflügelten Dämonen, scheinbar bedrohlich näherrückenden Skeletten und spektralen Kriegern.
Die Silhouetten der letzten waren nur leicht herausgearbeitet, das ließ den Unterschied entstehen.
Schatten tauchten aus den Wänden auf, es waren nur mehr wenige.
Sie waren übrig geblieben, als wir das letzte Mal hier waren.
Sie hatten sich mir nicht tief ins Gedächtnis gegraben und das mussten wir nun bezahlen.
Zwischen den Särgen war es nicht einfach sich zu erwehren, für die Schatten waren die Objekte keine Hindernisse.
Mein erster Feuerball ließ die drei völlig kalt.
Baal war im Unglück. Ein Gewächs der Dunkelheit hatte im gleich zu Beginn mit einer Berührung schwer zugesetzt.
Er war bleich und wurde mit jeder Berührung immer kraftloser.
Thalia war nicht schnell genug den Stab der leichten Genesung zu ziehen.
Sie trifft die Schuld.
Baal sackte kraftlos mit aufgerissenen Augen zu Boden.
Ich breitete meine stärksten Waffen aus, darunter mein Kältekegel, Goemon fokussierte seine magischen Fäuste und Thalia schwang ihre magische Waffe.
Sie ließen immer mehr schwarze Fetzen und einer nach dem anderen gehörte der Vergangenheit an, während auch wir an Kraft einbüssten.
Da erhob sich plötzlich ein Schatten aus Baals Körper, der dieselben Proportionen wie der Barbar besaß und auf uns mit seiner nicht körperlichen Axt eindrosch.
Thalia beendete mit Tränen in den Augen Baals lebensfeindliche Existenz.
„Ruhe in Frieden, geplagte Seele...!“Sie brach zusammen, der Boden vor ihr tränkte sich in Salzwasser.
Denn sie wusste, wer als Untoter stirbt, hat es schwer, zurückzukehren...
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Minimum ist da Ressurection: 10000 GM!!!
Hier will ich auch erneut Gawain gedenken, der mein Leben rettete und seines opferte.
Nun will ich das Seine retten, und ihn aus den Klauen des Tempels reißen...
wenn es vermeidbar ist, werde ich meines jedoch nicht unbedingt opfern.
Gawain würde das ja auch gar nicht wollen.
Das Relikt Natürlich sind magische Gegenstände, die einen reellen Gegenwert von fünfzigtausend Goldmünzen haben, eine große Verlockung, der man sich nur schwer entziehen kann, doch selbst ich muss hierbei eine Grenze ziehen.
Ich kenne mich in den Konflikten zwischen Gut und Böse wahrlich nicht gut aus und vermag Entscheidungen am ehesten zu treffen, wenn eine der Varianten einen persönlichen Vorteil für mich birgt, aber dennoch darf ich mich nicht zu solchen Taten verleiten lassen, genauso, wie kein anderer so etwas vollziehen sollte.
Die in diesem Buch beschriebenen Riten dienen allein dazu, das Böse zu nähren und damit darf kein Wesen dieser und aller anderer Welten zu tun haben.
Ich werde das Buch in sichere Verwahrung nehmen und es zu meiner und der Aufgabe meiner Gefährten und unserer Nachfolger machen, diese dunklen Altare zu vernichten, auch wenn es sonst nicht meine Art sein mag, derartige Dinge aus Gründen eines guten Ideals heraus zu verrichten.
Buch des dunklen Auges
Altare des Älteren Urgewaltigen Auges
Diese Altare aus längst vergangener Zeit besitzen unvorstellbare Macht für denjenigen, der gewillt ist die nötigen Opferungen für die Freisetzung durchzuführen. Gefertigt aus purem, aber roh gekantetem Obsidian, tritt er immer in Begleitung von zwei großen Kandelabern und einer großen Pauke auf.
Bei Berührung wird der schwarze Altar im Verlauf von zwanzig Sekunden lichtdurchlässig. Dann wird sich seine Farbe zu Amethyst mit einem schwarzen, formlosen Kern hinwenden. Jeder, der ihn in dieser Phase berührt, wird bis zu vier Stunden paralysiert.
Wenn in dieser Zeit die Kerzenleuchter erhellt sind und die Pauke geschlagen
wird – wird sich im Zentrum des Altars ein glühend goldenes Auge manifestieren. Jedoch sollten nur diejenigen mit starkem Willen zum Auge aufblicken. Viele Tempel nutzen es für die Aussiebung derer, die es nicht wert sind, dem Älteren Urgewaltigen Auge zu dienen. Ein Misserfolg, indem man nicht mit ausreichender und erfüllter Willenskraft zum Auge aufsieht, kann mit dem Tode, dem Verlust an lebensspendender Energie, im Wahn- und Schwachsinn, dem Rückgang von geistiger Weisheit, körperlicher Stärke oder Standfestigkeit einhergehen und enden. Nach weiteren zwanzig Sekunden wird das Auge aus dem Altar herausschweben und sich in ein goldenes Ei verwandeln, welches sofort beginnen wird, anzuschwellen. Stört dieses Geschenk des Älteren Urgewaltigen Auges in seiner Entwicklung nicht. Wenn es erst einmal eine Größe erreicht hat, in der es die Oberfläche des Altares völlig bedeckt, wird es aufbrechen und elementare Geschöpfe der Macht, die an den Tempel gebunden sein werden, aus ihm schlüpfen und zu permanenten Bewachern der Tempelräumlichkeiten und der Umgebung werden. Symbole der Tempelzugehörigkeit werden sie am Angriff hindern.
Wenn ein Tentakelstab während der Erscheinung des Auges anwesend ist, wird sich die Farbe des Altars zu einem durchsichtigen Heliotrop wandeln, die schwarze Masse des Kernes wird anwachsen, wobei sich geschwollene lila Adern zeigen werden und zugleich das Auge sich feurig orange-rot färben wird. Anschließend wird aus dem Altar ein Tentakel herausschnellen und die nähest befindliche, lebende und empfindungsfähige Kreatur ergreifen, in den Stein hineinziehen und das Wesen mit Leib und Seele völlig zerstören. Während dies geschieht, wünsche man sich einen magischen Gegenstand bis zu einem reellen Wert von fünfzigtausend Goldmünzen.
Nachdem der Altar die Kreatur verschlungen hat, wird er in seinen schwarzen, undurchsichtigen, gewöhnlichen Zustand zurückkehren.
Der Altar kann auf diese spezielle Weise nur einmal alle zehn Mondphasen genutzt werden.
Zur bestmöglichen Ausschöpfung der Wunscherfüllung ist es nötig, wertvolles Leben zu opfern.
Je wertvoller desto kostbarer. Aber noch andere Umstände können diesen Vorgang merklich beeinträchtigen. ... Spoiler: Klicke, um den Beitrag zu lesen
Leider kann ich dazu noch nicht mehr sagen. Es wäre einfach noch zu früh.
Tharel Ragnarok, Roter Magier von Bynarr