Gewaltbereiter EmpfangUnter dem Torbogen auf der Hälfte der Strecke versorgten sie sich vor allem mit Defensivmagie.
Shasserils Band, Schutz vor Feuer, Resistenz vor Feuer, Spiegelbilder, Steinhaut und wie sie nicht alle im Fachjargon hießen.
Die Herzen schlugen hoch in den Brustkörben.
Gut, dass man das von außen nicht erkannte.
Denn bei den ganzen Duplikaten Liths hätten die anderen etwas Sichtbares sofort wahrgenommen.
Ein Abbruch seiner Unberührbarkeit – als auch der Tharels.
Die Mine Yossarians glich sich der seiner Begleiter an.
Pidels Augen wurden sichtbar wacher und er gähnte auch nicht mehr ständig.
Was würde sie hinter dem Feuertor erwarten?
Ein riesiger glühender Feuerelementar?
Eine Horde quirliger Salamander?
Oder gar ein ehrwürdiger roter Drache?
Sie schritten die Waffen und Materialkomponenten in der Faust auf das Tor zu.
Die Felswände wurden immer höher.
Die spitzen, metallisch blauen, siebzig Fuß hohen Türme – links und rechts über dem Tor- wurden immer deutlicher.
Genauso, dass keine Treppen hinaufführten.
Fünfzig Fuß vor den Türmen vernahmen Yossarians lange Ohren plötzlich Summen.
Woher?
Von oben!
Ein Mückenschwarm brummte herab.
Mann, große Brummer!
Man verhaarte, stillschweigend.
Zumindest für die Außenwelt.
Über das Band einigte man sich nur zu Reagieren.
Ein Dutzend
Spinnenfresser formierten sich im dreißig Fuß Kreis um die Helden, zu großen Teilen über dem Wasser schwirrend.
Geritten von Kriegern.
Lith kommunizierte.
„Ihr könnt umkehren. Hedrack hat nach uns gerufen.“Lith wollte sie nicht wirklich hinters Licht führen.
Hedrack war sein Ziel und diese Maden und ihre Reiter waren nur lästiges Gewürm bis dahin.
Bald würde Hedracks Torso ohne seinen Kopf auskommen müssen, und dieser auf einem Spieß den Kraterrand zieren.
Für die Bevölkerung der beiden gefährdeten Siedlungen allerdings tat er dies nicht.
„Nein, ihr lügt!“ widersprach der scheinbare Anführer.
„Hedrack, hat uns bereits informiert, dass ihr bald kommen werdet. Er ist großzügig. Ihr könnt euch immer noch entscheiden umzukehren, wir wollen euch nur all zu ungern töten.“Die Helden nahmen wohl war, wie viel Ironie in dieser Aussage steckte.
Und wie viel Überheblichkeit.
Sie waren sich einig, dass dieser Trupp es auf den Tod anlegte.
Nach außen einen nachdenklichen Blick wahrend, trafen sie letzte Absprachen, wer sich wen vornahm.
Yossarian eröffnete das Gefecht.
„Leider kann ich keine Gnade walten lassen!!!“Lith attackierte mit Energiegeschossen ein Reittier.
Zu seiner Überraschung jedoch sackte es nicht ins Wasser.
Diese Hinterleiber waren zäh.
Widerstandfähiger als ihre Reiter.
Da explodierte eine gewaltige Feuersbrunst mitten zwischen den Abenteurern.
Der Feuerball stammte von einem Hexer, der auf dem metallenen Vorsprung eines Turms Stellung bezog und bei der ausbleibenden Wirkung die Zähne knirschte.
Yossarion tötete sofort den kalamaranischen Redner.
Vielleicht ließen sich die übrigen davon demoralisieren...
Aber diese waren bereits wie Hummeln laut brummend herangesaust.
Die Duplikate führten einige Bastardschwerter der Wachen und Stachel der Spinnenfresser in die Irre.
Vorerst, denn jenen ging die Luft aus.
Yossarian überstand dem Ansturm unbeschadet, und wirbelte mit seiner Elfenklinge sofort um sich, die Leiber abstechend, die Reittiere schwer zerschleißend- sie fielen in Scharen.
Pidel und Lith hatten einige Hiebe und Stiche einstecken müssen.
Tharel, der keine Spiegelbilder besaß, brach aus der Kommunikationskette aus.
Er stürzte hinter ihnen blutüberströmt zu Boden.
Schwere Treffer beförderten ihn an den Rand des Todes...
Pidel pochte auf Liths Signal.
Mit dem Blitzstrahl, der durch die Reihen schoss, und Tote forderte, trat es ein, und Pidel rannte zu Tharel, kniete nieder und schenkte ihm das Licht der Welt.
Der Rote Magier war außer sich vor Zorn und die Wut forderte sogleich Opfer.
Noch im Liegen wirkte Tharel einen Kegel aus purer Kälte, der einen Großteil der verbleibenden Spinnenfresser und Reiter einfror.
Ein unglücklicher Reiter plumpste in die Wellen.
Das Gefecht am Boden war so gut wie beendet, doch der Hexer machte sich – nach einem unergiebigem Bannversuch - aus dem Staub und das wurde nicht geduldet.
Mit dem Finger deutete Lith auf den Vorsprung, die anderen legten je eine Hand auf seine Schultern, und schon hatte er sie hinauf dimensioniert.
Es war viel windiger und kälter dort oben.
Eisiger Wind stieß ihnen die ungeschützten Gesichter.
Die Augen kniffen sich von selbst zusammen.
Das Metall strahlte eine enorme Kälte aus.
Man hatte einen gewaltigen Ausblick in schwindelerregender Höhe.
Circa zweihundert Fuß über dem trüben Wasser.
Der Vorsprung war kaum fünf Fuß breit und führte ohne Geländer nur einseitig um den Turm herum zur Seite der Felswand- ein Halbrundgang.
Wie auf dem Präsentierteller sitzend.
Nur der Apfel im Maul fehlte...
Yossarian lief beherzt auf die andere Seite.
Der Dejy Hexer war außer Sichtweite.
Zur Felswand blieb eine Schlucht.
Er trat in ein kleines gewölbtes Tor im Turm und als ob man ihn kommen sah, zischten weitere Gespanne auf ihn zu, drängten ihn ein Stück zurück.
Er gab den Widerstand auf.
Ein Fall in die Schlucht... verheerend!
So kamen fünf weitere Spinnenfresser mit Führung heraus.
Währenddessen hatte man beinahe durch die Augenschlitze die Verstärkung vom neunzig Fuß entfernten Turm übersehen.
Tharel hatte sich hintendrein gewagt.
Achtung, Bestien und Personal vom anderen Turm!schallte es von Pidel an alle Hirne.
Gerade als Tharel Yossarian erreicht hatte, attackierten ihn fünf Viecher der Verstärkung.
Yossarian hatte es ja bereits mit fünfen zu tun.
Lith und Pidel bekamen auch welche ab.
Nun, eigentlich nur Pidel, denn Lith war rechtzeitig unsichtbar geworden.
Doch Pidel parierte die meisten Attacken.
Alle waren sie nun eingekesselt.
Und dazu in zwei Parteien aufgesplittert.
Yossarion schlug sich wacker.
In der Regel wehrte er sie locker ab, doch gelegentlich durchdrang seine Verteidigung ein Schlag, welchen die Steinhaut aber zumeist schluckte.
So hielten sich seine Wunden in Grenzen.
Tharel hingegen versuchte sich im Angesicht seiner Feinde durch den Zauber, der die Spezialfähigkeit der Täuschungsbestie emuliert, zu verdecken.
Doch die Masse an Schwertern, Stacheln und Mäuler raubte ihm die Konzentration.
Er scheiterte und wurde anschließend wieder an den Rand des Todes katapultiert, wobei sich seine Bezwinger Yossarian zuwandten.
Der Wille dieses alten Fhokki hielt ihn im Diesseits!
Sie waren Gönner, doch ein toter Tharel nutzte Lith nichts.
Lith verdrängte mit Telekinese den Spinnenreiter vor Pidel, welcher auf Kommando losspurtete, die Gelegenheitsangriffe ignorierend.
Doch ein Waldgnom in Ritterrüstung und mit kurzen Beinen kam eben nicht weit und war sofort wieder umzingelt.
Die Wacheinheiten wechselten ihre Taktik.
Sie versuchten die Helden zu packen und vom Vorsprung zu zerren, damit sie nach freiem Fall an den Felsklippen zerschellen mochten.
Sie packten Pidel, der sich nochmals freikämpfte und, weil er Tharel nicht erreichen konnte, spontan seinen mächtigsten Zauber fallen ließ, um die Wunden auf Entfernung zu heilen.
Yossarian war schwierig zu fassen, und wer ihn anlangte, bekam noch einen Schmiss mit der Klinge in die Visage geschlitzt.
Und wenn er gepackt wurde, befreite er sich ohne Mühe wieder.
Tharel war erwacht, doch rührte sich nicht.
Er hatte den Hinterleib eines Spinnenfressers auf dem Leib und war zudem von mehreren umringt, die zum Paladin vordringen mochten.
Ein ekliges, unangenehmes Dilemma!
Yossarian musste diesen einen erst vertreiben.
Tharel konnte keine fünfhundert Pfund von sich wuchten.
Der sichtbare Lith sprang, noch bevor nach ihm gegrapscht werden konnte, rückwärts hinab.
Nach fünfzig Fuß Sturz, schwebte er leicht wie eine Feder Richtung Felsen.
Der Plan ging auf.
Er begann zu fliegen, und verbarg sich unter dem metallenen Vorsprung, um dort verbessert unsichtbar zu werden.
Da stürzte neben ihm Pidel in die Tiefe.
Dessen haarige Pfoten griffen in die dünne Luft.
Hilflosigkeit war in sein Gesicht geschrieben.
Verzweifelt hatte er sich an den Spinnenfresser geklammert gehabt, bevor er abgeschüttelt wurde.
Und auch Yossarian stand in diesem Moment knapp am Abgrund.
Nur mehr eine Ladung!
Liths Anspannung stieg.
Da befreite sich Yossarian wieder lässig und der Schicksalsweber ließ Pidel sanft hinabschweben und wendete sich mit elementaren Flächenmagie anschließend den Massen zu.
Zu allem Überfluss konnte Pidel nur schlecht schwimmen.
Ohnehin hätte er sich in schwerer Rüstung nicht an der Oberfläche gehalten.
Der Schlafmütze kam der rettende Einfall!
Er zückte eine Schriftrolle und erschuf zur Landung einen steinernen Ausläufer der Brücke.
Endlich hatte Yossarian mit einem weiteren Wirbel den Fettkloß auf Tharels roter Robe in die Tiefe gesandt.
Wie Puppen purzelten sie die Felswand hinab und zerschellten an den Klippen.
Gleichzeitig schlug er sich eine Schneise in den Turm, versperrte das Tor und attackierte aus dem Torbogen, die Deckung desselben genießend.
Der Hexenmeister – ein Ohr fehlte, mit glatten schwarzen, hinten zusammengebundenen Haaren und in fetzenhafter Kleidung – tauchte erneut auf und traktierte von einer empor führenden Treppe aus den Paladin mit Geistesnebeln und Säuregeschossen aus der Schule Folnesters, eines grausamen, brandobianischen Hervorufungsexperten.
„Runter von mir, Scheusal! Schmeckt d...“ Tharel Ragnarok sandte ein winziges Feuerkügelchen, das sich in einem Feuerball entlud.
Das letzte Wort blieb ihm im Halse stecken.
Sein Körper... plötzlich gelähmt.
Auch Lith und Pidel schauderten vor dem lähmenden Gift der Spinnenfresser, doch wurden nicht bewegungsunfähig.
Eine perverse Mischung, die ihre Opfer für mehrere Wochen lähmte.
Die führerlosen Megainsekten, die beim Champion des Schimmernden für ihren Untergang Schlange standen, stürzten sich auf den regungslosen Körper und injizierten ihre Eier, ihre Brut.
Lith entlastete mit einem Blitz, der die großteils verwundeten und angekokelten Widersacher schmorte.
Yossarian wandte sich nun der Zecke in seinem Rücken zu.
Noch einmal feuerte er einen Säurepfeil.
Daneben... ausgewichen.
Die Schweißperlen standen ihm auf seinem Gesicht.
Plötzlich röchelte er.
Er hatte seinen schlimmsten Albtraum gesehen.
Lith war Yossarain mit einem Todesphantom zuvor gekommen.
Ruhe kehrte ein.
Pidel hielt Ausschau, denn viele Kapazitäten waren verbraucht.
Lith knöpfte dem Dejy seine Wertgegenstände ab.
Yossarian sah sich um.
Erstaunlich...
Von innen waren die Turmwände milchig transparent.
Die Böden allerdings nicht.
Nicht einmal Zwerge konstruierten solche Meisterwerke.
Ein verdrecktes Bettenlager, in der Mitte eine Grube mit organischer Substanz gefüllt, machte den Raum aus.
Trieb im grünen Sanft nicht etwas?
Leute... wir bekommen Besuch!Pidel sah, wie auf den Nachbartürmen Reiter aufsattelten.
Außerdem beobachtete vom Turm, der bereits seinen Trupp gesandt hatte, ein weiterer Zauberer das Feld der Verwüstung und schwebte langsam zu ihnen herüber.
Während Yossarian den glatzköpfigen Roten Magier schulterte und einen blauen Trank schlürfte, schwang sich Lith nochmals in die Lüfte, und entgegnete im Duell dem Zauberer.
Ein Reanarier, muskolös mit lockigem Haar zielte Energiegeschosse auf Lith;
seine Brosche absorbierte die Wirkung.
Der Schicksalsweber bannte die Flugmagie, und versenkte seinen Herausforderer in der Tiefe, welcher sich jedoch mit Federfall rettete.
Tharel konnte in diesem Zustand niemanden teleportieren.
Pidel unterdessen nahm die Stummelbeine in die Hand und spurtete Richtung Kraterrandminen- seine Kameraden zogen sogleich über seinen Kopf hinweg.
Der Verlierer des Duells deckte wutentbrannt den Traumwächter als Ersatzopfer mit Feuerbällen ein.
Sein Schutz schluckte die Erscheinung noch vor ihrer Wirkung...
Am Kraterrand angekommen glich der Äußere Bereich einem aufgewühlten Bienennest.
„Gelungener Auftritt, Kumpanen.“Yossarian lächelte.
„Ganz meine Meinung...“schnaubte Pidel Sansur.
„... aber auch haarscharf!“Lith schmunzelte.
Er schmunzelte über Tymerians unkoordinierten Spähtrupp...
und ja, auch über seinen Kontrahenten und Gönner, Tharel.
Tharel hätte vor Wut um sich geschlagen – wenn er gekonnt hätte.
Grrrrhhh...
Eine verdammte Schande!
Auf Messerschneide zu liegen und so erniedrigt zu sein, den Hintern eines Spinnenviehs im Gesicht, vollgepumpt mit Einern...
Er war sehr unzufrieden.
Ja, aufgebracht!
So würde er das Matriarchat nicht beenden...
Trotz dem Band schwieg er sich aus.
Spoiler (Anzeigen) :arrow: Zusatzinfos:
Wirklich ein fetter Fight. Auch in real hat er vier Stunden oder mehr gedauert.
Die Gegner:
Spinnenfresser aus dem MM, Reiter = menschliche Krieger der 2.Stufe, Hexenmeister der 6.Stufe.
Die große Anzahl ließ es ein wenig schwierig werden, weil die Gruppe "out of magic" lief. :grin:
Und auch der Seilakt auf dem Vorsprung war erfrischende, spannende Abwechsung...
...als Pidel und Yoss beide potenzielle Fallkandidaten waren.
...die Giftwürfe waren auch super!
Gewusst hätten sies, dass es erst beim Zweiten Mal eintritt, lediglich vergessen.
...Lith der gerade flog, und hätte er einen seiner Zähs versaut, hatte 20w6Fallschaden einstecken müssen, oder?
Kann man auch noch fliegen, wenn man paralysiert ist?
Naja, es kam ja nicht so weit, dass die Frage interessiert hätte...
...Pidel wäre wirklich ersoffen mit einem -15 auf Schwimmen oder was er hatte. Und auch sonst keinen Fliegentrank, etc.
Noch irgendwelche Anmerkungen der Gruppe dazu?
Außer, dass Tharel wirklich eine arme Sau ist.
Die Stats der Charaktere folgen.