• Drucken

Autor Thema: Rassismus, Sexismus und Homophobie bei Online-Rollenspielen  (Gelesen 10317 mal)

Beschreibung:

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Froirizzin

  • Mitglied
Zitat
Die Frage nach der "Political Correctness" bei Online-Rollenspielen ala World of WarCraft

In den virtuellen Welten der Online-Rollenspiele können SpielerInnen über grüne Wiesen wandern, Heldentaten vollbringen, ins Immobiliengeschäft einsteigen und vom Verkauf seiner Waren, Grundstück und der erworbenen Fähigkeiten profitieren – auch in der realen Welt. Die SpielerInnen sollen sich in Verbänden sammeln und ihre Fähigkeiten im Kampf gegen Monster gemeinsam einsetzen. Doch was passiert, wenn reale Probleme – wie Rassismus, Sexismus und Homophobie – in die virtuelle Welt Einzug halten?

(...)



GLBT

Auslöser der neuesten Diskussionen war der Eintrag einer WoW-Spielerin, die Mitglieder für ihre Gilde sucht, die sich als „GLBT-firendly“ bezeichnete. Sie erhielt dafür eine Verwarnung von Blizzard, die hinter dieser Bezeichnung die Begriffe „Gay, Lesbian, Bisexual und Transgender“ sahen und zwar wegen angeblicher "Belästigung aufgrund sexueller Orientierung". Die Spielerin wollte mit ihrer Gilde auch ein entsprechendes Zeichen setzen und nun wird in den Foren eifrig diskutiert: So heit es etwa: „Wenn man eine Gilde hat, die 'Gott hasst Schwuchteln' heißt, verletzt man diese Regel. Wenn man eine Gilde namens "GLBT friendly" hat, verletzt man die gleiche Regel."

Reales Virtuelles ?

Die Realität hat damit die virtuelle Welt eingeholt: Dürfen schwule Orks mit lesbischen Elfen gegen homophobe Zwerge kämpfen? Ist keine Welt auch noch so virtuell vor Rassismus, Sexismus und Verfolgung sichern? Oder sind wir Menschen einfach nur zu dumm um miteinander zu spielen?

(grex)


http://derstandard.at/?url=/?id=2336981

Ich habe das nur kurz zitiert wegen des Copyrights. Ein paar interessante Gedanken drin , auch zu den armen Chines_innen ..
Belästigende Nachfragen bitte an meinen buckligen Gehilfen

Darigaaz

  • Mitglied
Rassismus, Sexismus und Homophobie bei Online-Rollenspielen
« Antwort #1 am: 10. Februar 2006, 13:05:28 »
Daß sowas jetzt auch noch diskutiert werden soll ist echt lächerlich.

Wer fühlt soch denn bitteschön genötigt durch diese Gilde??? Was passiert denn als Nächstes? Kommen irgendwelche Zauberer Anwälte in einen virtuellen Gerichtssaal und führen eine Verhandlung?? Oh Mann...
Realismus erhöht nur den DC

Wahre Worte sind nicht angenehm, angenehme Worte sind nicht wahr!

Lethreon

  • Mitglied
Rassismus, Sexismus und Homophobie bei Online-Rollenspielen
« Antwort #2 am: 10. Februar 2006, 13:18:12 »
Ich halte diese Diskussion auch für absolut unsinnig.

Und zum Thema Rassismus in WoW: Ich hasse alle Gnome  :wink:
Please, step away from the meat.

Kilamar

  • Mitglied
Rassismus, Sexismus und Homophobie bei Online-Rollenspielen
« Antwort #3 am: 10. Februar 2006, 13:38:58 »
Die Diskussion hat sich doch schon wieder erledigt. Schwule Ork sind jetzt erlaubt. Die Diskussion gab wohl doch zuviel schlechte PR.

Kilamar

hewimeddel

  • Mitglied
Rassismus, Sexismus und Homophobie bei Online-Rollenspielen
« Antwort #4 am: 10. Februar 2006, 13:40:40 »
Was hat die sexuelle Orientierung überhaupt mit einem Online-Rollenspiel zu tun?

kleines Gedankenspiel:
Wenn ein Mann sagt, dass er auf Frauen mit großen Brüsten steht, ist dies für niemanden ein Problem. Wenn ein andere Mann sagt, er steht auf Frauen mit kleinen Brüsten, so hat auch niemand ein Problem damit.
Wenn ein dritter Mann sagt, er stehe überhaupt nicht auf Frauen, soll plötzlich jemand ein Problem damit haben? Das verstehe ich einfach nicht.

Jeder der 3 hat unterschiedliche Vorlieben, wieso wird einer davon von manchen gemobbt?
Wieso ist es überhaupt nötig, spezielle Richtlinien zur Gleichbehandlung zu entwerfen? Es ist doch auch keine Richtlinie nötig, dass jemand der auf dicke Hintern steht gleich behandelt werden muss?

Solche Richtlinien sind für meine Begriffe vollkommen überflüssig und generieren ein Problem erst, wo andernfalls gar keins wäre.

Natürlich werden manche Menschen aufgrund Ihrer sexuellen Neigungen benachteiligt.
Aber wenn man solche Regeln überhaupt aufstellen muss, die eigentlich selbstverständlich sein sollten, dann kann man damit das Problem nicht beheben.
Anstatt demjenigen dann die Wahrheit zu sagen wird er dennoch benachteiligt werden, allerdings mit einer Lüge abgespeist. Ist das ein Fortschritt?

tschau,
hewi
"The right way to play guitar is to play thrash metal" (Mike Mearls)

Xiam

  • Mitglied
  • Mörder der 4E
Rassismus, Sexismus und Homophobie bei Online-Rollenspielen
« Antwort #5 am: 10. Februar 2006, 18:48:57 »
Zitat von: "hewimeddel"
kleines Gedankenspiel:
Wenn ein Mann sagt, dass er auf Frauen mit großen Brüsten steht, ist dies für niemanden ein Problem. Wenn ein andere Mann sagt, er steht auf Frauen mit kleinen Brüsten, so hat auch niemand ein Problem damit.
Wenn ein dritter Mann sagt, er stehe überhaupt nicht auf Frauen, soll plötzlich jemand ein Problem damit haben? Das verstehe ich einfach nicht.

Wenn du die Antwort auf diese Frage hast, hast du IMHO das Problem der Diskriminierung in allen Bereichen gelöst.
Ich kenne da zwei Lesben, die wären dir echt dankbar dafür ;)
1984 was not supposed to be an instruction manual.

Levold

  • Mitglied
  • AD&D 2nd Ed-Reptil
    • Kopfguerilla
Rassismus, Sexismus und Homophobie bei Online-Rollenspielen
« Antwort #6 am: 11. Februar 2006, 12:21:26 »
Die Diskussion ist auch nicht wirklich neu. Im LARP - Bereich wird die immer wieder geführt, und für Fantasy ganz allgemein gabs da schon die wirrsten Auswüchse ("Ist Tolkien rassistisch?").
Ich finde es immer wieder lustig bis lächerlich, was das für Auswüchse annimmt.
Levold
Powered by Anti- Psionik- Liga
Ihr fetten, wohlgenährten Städter! (Shakespeare)

Froirizzin

  • Mitglied
Rassismus, Sexismus und Homophobie bei Online-Rollenspielen
« Antwort #7 am: 11. Februar 2006, 14:59:36 »
Erschienen 1980 in der ZEIT: "Sind wir denn völlig dumm geworden, dass wir alles wieder in die gute deutsche Psyche absinken lassen, wie in den alten Zeiten der 1000 Jahre in vollen Zügen genießen, was Tolkien uns auftischt? Das sind doch die Grundlagen des 20. Jahrhunderts von H. St. Chamberlain und Rosenbergs Mythos, gemischt mit Mathilde Ludendorffs Lichtariern in Märchenform. Diese Recken und Elben, wie gleichen sie den reinen Toren der SS, die unwertes Leben vernichten, diese Elbenfrauen, gleich germanischen Göttinnen und reinen Maiden, blond und blauäugig wie die Ideale des BDM! Weiß und blond und blauäugig als Garantie der Tugend und der Reinheit - ich höre es lachen von Schweden bis St. Pauli. Tatsächlich, in diesem Werk gibt es nichts Unzüchtiges! Der Körper ist reines Instrument der mannbaren Tapferkeit. Und wie sie hauen, stechen und siegen können, diese tapferen Streiter. Jetzt wissen wir es wieder: Die Hässlichen, die Schwarzhaarigen, die Schlitzäugigen, die Dick- und Krummbeinigen, die Missgestalteten - das sind die Bösen, das sind die Orks. Das ist unwertes Leben, das die Lichtgestalten bedroht. Da darf man töten, ausrotten und vernichten zum Wohle der lichten Welt der Weißen. Diese Phalanx der Guten, wie sie vorrückt gegen diese dunklen Horden aus dem Süden, gegen den Schwarzen Fürsten der Finsternis. All das muss erschlagen und besiegt werden, damit das Gute endlich triumphieren kann. Was dann zum glücklichen Ende zur Genugtuung der Leser auch geschieht."
Michael Jovi
Belästigende Nachfragen bitte an meinen buckligen Gehilfen

Zechi

  • Globaler Moderator
Rassismus, Sexismus und Homophobie bei Online-Rollenspielen
« Antwort #8 am: 11. Februar 2006, 17:08:30 »
Den Vorwurf des Rassismus in den Werken Tolkiens gab es übrigens schon sehr früh und ebenso der Vorwurf er würde hierdurch Sympathie mit den Ideen der Nazis zeigen. Das hat Tolkien selber aber immer von sich gewiesen und ich bin geneigt ihm da zu glauben.

Das grundsätzlich natürlich in Rollenspielen bzw. Fantasy Romanen eine gewisse Form von Rassismus propagiert wird, nämlich das es so etwas wie böse Völker/Wesen etc. gibt die aufgrund ihrer Volkszugehörigkeit böse sind sollte jedem klar sein. Ich kenn eigentlich abei keinen Rollenspieler der dieses Konzept auf die reale Welt übertragen hat.

Gruß Zechi
Planen ist alles, Pläne sind nichts.

Levold

  • Mitglied
  • AD&D 2nd Ed-Reptil
    • Kopfguerilla
Rassismus, Sexismus und Homophobie bei Online-Rollenspielen
« Antwort #9 am: 11. Februar 2006, 18:09:46 »
Natürlich überträgt das keiner ins reale Leben, den Rollenspiele sind so alt wie die Menschheit selber, ganz unabhängig von Rassismus, Speziesismus usw.
Kinder spielen Cowboy und Indianer oder Räuber und Gendarm und keiner kommt auf die Idee, das da ein Nazi ranwächst. Weils eben auch so nicht ist.
Es ist eben ein Spiel.
Levold
Powered by Anti- Psionik- Liga
Ihr fetten, wohlgenährten Städter! (Shakespeare)

Froirizzin

  • Mitglied
Rassismus, Sexismus und Homophobie bei Online-Rollenspielen
« Antwort #10 am: 11. Februar 2006, 18:21:25 »
Durchaus! Ich habe auch schon mit großem Spaß einen dunkelelfischen Rassisten gespielt!  :D
Belästigende Nachfragen bitte an meinen buckligen Gehilfen

Der Tod

  • Mitglied
Rassismus, Sexismus und Homophobie bei Online-Rollenspielen
« Antwort #11 am: 11. Februar 2006, 23:46:17 »
Zitat von: "Darigaaz"
Kommen irgendwelche Zauberer Anwälte in einen virtuellen Gerichtssaal und führen eine Verhandlung?? Oh Mann...

"A spoooky Cease and Desist order!"  :D

Darigaaz

  • Mitglied
Rassismus, Sexismus und Homophobie bei Online-Rollenspielen
« Antwort #12 am: 12. Februar 2006, 13:42:08 »
Also was Spaß an recht(s)schaffenden Rassen und Klassen angeht... Thayaner sind meine Lieblinge :D
Realismus erhöht nur den DC

Wahre Worte sind nicht angenehm, angenehme Worte sind nicht wahr!

Caliostro

  • Mitglied
Rassismus, Sexismus und Homophobie bei Online-Rollenspielen
« Antwort #13 am: 13. Februar 2006, 12:07:22 »
Um nochmal zum ursprünglichen Thema zu kommen:

Zitat
Das vom Betreiber des Online Rollenspiels "World of Warcraft" ausgerufene öffentliche Werbeverbot für schwul-lesbische Gilden wird aufgehoben. Der Versuch, im offenen Chatkanal des Spiels Werbung für eine Homosexuellen-freundliche Spielergemeinschaft zu untersagen, hatte für dermaßen viel Wirbel gesorgt, dass Blizzard Entertainment jetzt einen Rückzieher macht. Bei der WoW-Spielerin Sara Andrews, deren Einladung an Schwule, Lesben und Transsexuelle den Stein ins Rollen brachte, hat man sich offiziell für die "Unannehmlichkeiten" entschuldigt. Man wolle nun die Mitarbeiter besser auf derartige Situationen vorbereiten und die Verhaltens-Richtlinien überprüfen, schreibt das schwul-lesbische Magazin "In Newsweekly". Eine Erklärung, was genau das Ziel dieser Überprüfung sein soll, bleibt Blizzard bislang schuldig. Vorerst will man einen speziellen Kommunikationskanal für Spielergemeinschaften einführen. Dort sollen Spieler mit gemeinsamen Neigungen "in angemessener Weise" für ihre Gemeinschaften werben können, sagt Paul Sams von Blizzard Entertainment. Offenbar nähert man sich dem Thema mit kleinen Schritten.
Gruß Caliostro
Bedenke, das Licht am Ende des Tunnels könnte auch ein Idiot mit einer Kerze sein.

Darigaaz

  • Mitglied
Rassismus, Sexismus und Homophobie bei Online-Rollenspielen
« Antwort #14 am: 13. Februar 2006, 13:18:47 »
Das ist einfach lächerlich, warum wird sich daran so hochgeputscht? Da hat jemand eben vor, ne Gemeinschaft zu gründen, wo Schwule und Lesben erwünscht sind, NA UND? Es gibt hunderttausend andre, die wirklich rassistisch sind und ne Gilde gründen, da achtet keine Sau drauf.

Aber wenn jemand öffentlich sagt, er ist schwul oder sonst was, das ist natürlich ein Frevel, daran geilen sich diese US-amerikanischen Moralapostel auf. Sowas ist einfach nur dumm, mehr kann man dazu nicht sagen.
Realismus erhöht nur den DC

Wahre Worte sind nicht angenehm, angenehme Worte sind nicht wahr!

  • Drucken