Klaut so viel ihr wollt... und sagt dann im Spiel: "Was jetzt kommt, hab ich von Berandor gelernt."
So, nächstes Update folgt...
Zusatzbedingung: Mindestens ein Leserkommentar muss zwischen den täglichen Updates stehen, sonst schreib ich nix.
SüdostDie namenlose Kneipe stand in Flammen. Etwa ein halbes Dutzend Bürger stand ratlos herum, die anderen versuchten, ihre Habseligkeiten aus den anliegenden Gebäuden zu retten, bevor die Flammen auf diese Häuser übergriffen.
Jørgen war als erster am Ort des Geschehens. Er erhob sich im Sattel. »Steht nicht so rum!«, rief er. »Packt euch Eimer und versucht, das Feuer zu löschen.«
»Ich glaub, da ist noch jemand drin«, rief jemand zurück. Jørgen schwang sich vom Pferd und näherte sich dem Eingang. Hinter ihm begannen die Bürger zögerlich, eine Eimerkette zu organisieren.
»Worauf wartest du?« Dirim war der letzte der Kettenbrecher. Er keuchte schwer. »Hast du Angst vor einem bisschen Feuer?«
Jørgen sah ihn nur an. Er betrat das Gebäude. Thargad, Thamior und Dirim folgten ihm.
Auf der Feuerebene war es wahrscheinlich so ähnlich wie im Inneren des Hauses. Besonders Dirim und Jørgen litten unter der Hitze in ihren schweren Rüstungen, aber selbst Thamior bemerkte trotz seiner großen Ausdauer, dass ihm die Flammen zu schaffen machten. Eine größere Schwierigkeit als die Hitze war jedoch, dass die Flammen überall hochschlugen und bereits einige Stützbalken von der Decke gefallen waren. So waren die Wege und auch die Sicht versperrt, und das Tosen der Flammen übertönte fast jedes Geräusch.
Für einen Moment standen die Kettenbrecher ratlos in dem früheren Schankraum. Dann sahen sich Thargad und Thamior an. Sie hatten etwas gehört.
»Da drüben!«, rief Thamior und zeigte auf eine Ecke, die von einem Stützbalken verdeckt wurde.
»Oben keucht jemand«, sagte Thargad. Die beiden Helden suchten die Kneipe nach weiteren Opfern ab, während Jørgen und Dirim zu den Stellen gingen, die sie ihnen zeigten. Sie fanden vier bewusstlose Personen, teilweise schwer verbrannt, und vier weitere, die sich in halbwegs sichere Ecken hatten zurückziehen können. Nach gut zwei Minuten traten die Kettenbrecher wieder aus den Flammen, sicher, keinen übersehen zu haben. Als erstes ließen sie sich zischend Wasser über die glühenden Rüstungen schütten, dann heilte Dirim ihre schwersten Verbrennungen.
Jørgen betrachtete das immer noch brennende Haus. Die Flammen waren kleiner geworden, aber noch nicht sehr viel. Er drehte sich zu den anwesenden Bürgern um.
»Kümmert euch um die Verletzten, packt eure Sachen und bringt euch in Sicherheit.«
»Aber das Feuer!«, rief jemand.
Jørgen sah noch einmal hoch. »Lasst es brennen. Bringt euch in Sicherheit. Verlasst Cauldron.«
Er schwang sich wieder aufs Pferd, und die Kettenbrecher machten sich auf die Suche nach der nächsten Gefahr. Sie mussten nicht lange suchen.
---
Boras hielt sich den Arm schützend vor das Gesicht. Mehrere Häuser standen in Flammen. Die Hitze drohte, ihm die Augenbrauen zu versengen.
»Tut doch etwas!«, flehte eine Frau.
Boras zuckte mit den Schultern. »Und was? Wir sind alleine, und ich kann das Feuer wohl kaum mit meiner Axt bekämpfen.«
Die Seitenwand eines Hauses brach weg. Dahinter herrschte ein Inferno, und aus dem Inferno löste sich eine drei Schritt hohe Flammengestalt, ein gewaltiger Feuerelementar.
Boras lächelte. »Vergiss die Taube«, sagte er zu der Frau. »Sieht so aus, als könnte ich doch was tun.«
---
»Da seid ihr ja! Mystra sei Dank!« Skie Aldersun winkte die Kettenbrecher heran. »Ihr müsst mir unbedingt helfen!«
»Was ist denn los?«, wollte Dirim wissen.
Skie zeigte auf Vortimax Weers Turm. »Weers Elixiere. Ich habe den Ort als Unterstand genutzt. Unter anderem ein Dutzend Kartons mit brennbaren Tränken. Wenn die explodieren…«
»Ein Dutzend?«, vergewisserte sich Jørgen.
»Ja.«
»Wie erkennen wir die?«
»Da ist so eine Flamme auf den Kisten. Eine schwarze Flamme.«
»Warte hier.«
Der Turm stand bereits leicht in Flammen, als die Kettenbrecher ihn betraten. Außerdem waren die Regale bei einem der Beben umgefallen, und auch einige gestapelte Kisten, die im ganzen Erdgeschoss und auch im Keller verstreut standen, waren zu Boden gestürzt. Noch hatten sich die Flammen aber nicht auf die Kisten ausgeweitet.
Die Kettenbrecher nutzten die scharfen Elfenaugen Thamiors und den geübten Diebstahlsblick von Thargad, um binnen weniger Augenblicke die zwölf Kisten zu identifizieren und aus dem Turm zu bringen. Sie stellten sie nacheinander vor Skie hin, die von der Geschwindigkeit und Effizienz der Kettenbrecher sichtlich überrascht war.
»Danke!«, rief sie, als die letzte Kiste abgestellt wurde. »Wenn ich euch irgendwie helfen kann…«
Thargad packte ihre Schulter und drehte sie leicht, sodass sie die ganze Stadt überblicken konnte. Er bewegte die Hand über das Panorama. »Dort braucht man deine Hilfe. Dir fällt schon was ein, wie.« Er folgte seinen Gefährten die Allee entlang.
Spoiler (Anzeigen)
Dieses Abenteuer wurde von mir ja nach hinten verrückt, sodass die Kettenbrecher zwei Stufen höher waren als vorgesehen. Dadurch waren die einzelnen Aufgaben evtl. einfacher als gedacht, vielleicht war das auch so vorgesehen. Ich fand es nicht schlimm, da es eben so viele Aufgaben gab und das Motto der Stunde "glänzen und helfen" war, nicht "schwer tun". Es wird aber noch schwer genug...