Man merkt, ich hab endlich mal Zeit
Kapitel 18: Wassereinbruch„Teldra! NEIN!“ schrie Heram. Er zog sein Schwert, stieß sich ab und landete mit einem Salto im Wasser. Er griff mit der freien Hand in die aufgewühlte Brühe, das Schwert benutzte er aus Angst um sie nicht.
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Sergenas schwebte auf das Loch zu, arkane Energien glühten violett um seine Hände
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Dairon orientierte sich und rannte los…
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Ebenso wie Rakis, der allerdings an der Wand entlang lief, um zu vermeiden…
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Dass er wie Dairon durch das Deck brach, mit dem Gesicht auf die Planken schlug, und im Wasser landete.
Einen Moment später kam er aus dem Wasser geschnellt, schüttelte sich das nasse Haar aus den Augen, Waffe und Schild in Händen und stinkwütend, auf den Lippen schon die Worte, die ihn mit Tyrannos’ göttlicher Macht erfüllen würden. Er war nur froh, dass Heram ihn nicht gesehen hatte, da der zu beschäftigt war.
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Heram bekam eine ihm vertraute Haarsträhne zu fassen, tastete sich daran entlang, packte Teldra an der Schulter, und versuchte, sie ihrem Angreifer zu entreißen. Dabei bemerkte er, dass die Wassertropfen, die durch den Kampf aufspritzten, sich aus unerfindlichen Gründen um sein Gesicht legten, und ihm, wenn er nicht Dairons Zauber auf sich liegen hätte, beim Atmen sehr große Schwierigkeiten gemacht hätten.
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Sergenas schwebte über dem Loch im Deck, und wartete darauf, dass Heram und Teldra sich von ihrem Angreifer lösten. Er achtete nicht auf die Wassertropfen, die zu ihm emporschwebten.
Plötzlich brach eine Klinge, von blauem Feuer umspielt, neben ihm durch die Wand und bohrte sich zwischen seine Rippen.
Er hustete Blut, welches einen feinen Sprühnebel vor ihm in der feuchten, klammen Luft bildete.
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Eine zweite Hand packte Heram von hinten an der Kehle und zog ihn unter Wasser.
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Dairon stapfte durch das hüfthohe Wasser zum Ringkampf der beiden mit ihren bis jetzt ungesehenen Gegnern, das Gesicht einmal mehr blutig von seinem Sturz. Als er noch ungefähr fünf Meter von ihnen entfernt war, packte ihn etwas am Bein…
Und sein Freiheitsring löste die Umklammerung sofort, was ihm erlaubte, seine Adamantitklinge in das Wasser und den Arm zu stoßen. Mit einem ruckartigen Drehen des Handgelenkes trennte er die Hand ab.
Da kam eine Gestalt in einem krank aussehenden grau aus dem Wasser geschossen, bis zur Unkenntlichkeit vom Wasser aufgebläht, und hämmerte ihm eine kochtopfgroße Faust gegen die Brustplatte seiner Rüstung, während Wasserfontänen aus dem Fleisch der Kreatur lösten und in alle Richtungen spritzten. Es klatschte unglaublich laut, aber seine magisch verstärkte Rüstung hielt stand. Dairon grinste freudlos und erwiderte den Blick der schwarzen, seelenlosen Augen.
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Sergenas war aufgespießt. Die Waffe hatte sich durch den kompletten Gang in die gegenüberliegende Wand getrieben, und blaue Flammen versengten sein Fleisch, so dass er mittlerweile Rauch atmete und Asche hustete. Sein Blickfeld wurde dunkel. Egal was er machte, er konnte sich nicht losreißen, ohne sich selbst zu halbieren, und sein Teleportzauber erstarb ihm, als er einen Hustenanfall bekam.
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Rakis sah Sergenas im Gang hängen, und erkannte, dass der Träger der Waffe sich links von ihm aufhalten musste. Allerdings sah er keine Tür, die ihn hinführen könnte. Er zuckte innerlich die Schultern…
Dann brach er mit roher Gewalt durch die Wand, Betrachterschwert in der Hand.
Dort sah er den fleischgewordenen Albtraum jedes Matrosen. Er schluckte hart.
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Heram konnte sich gerade noch losreißen, als neben ihm Teldras Angreifer aus dem Wasser schnellte und ihm mit einem rechten Haken und einer linken Geraden fast wieder unter die Oberfläche schickte. Er sah, dass Teldra mit dem Kopf nach unten im Wasser trieb, offenbar bewusstlos gewürgt, denn das Wasser an sich konnte ihr gerade nicht viel anhaben.
Er griff trotzdem instinktiv nach ihr, als ein weiterer Schlag ihm in die Rippen fuhr, und zog sie halb aus dem Wasser. Er parierte einen Schlag seines eigenen Gegners, der aus dem Wasser nach ihm schlug, und schlug Teldras Angreifer einen tiefen Schnitt über die Brust.
Zu dem Entsetzen des Kopfgeldjägers drang nur Wasser aus dem Schnitt, und er fing langsam an, sich zu schließen.
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Vor Rakis stand Syal. Oder besser, das was einmal eine hübsche und verführerische Succubus gewesen war, bis die Furienkönigin sie in ihre Tentakel bekommen hatte. Ihre Haare bestanden aus schwarzen Tentakeln, wie von Tintenfischen, die sich scheinbar mit eigenem Leben erfüllt, und zuckten und peitschten hin und her, als sie sich ihm zuwandte. Der Farbton ihrer Haut war jadegrün, soweit der Gedankenkrieger das im blauen Licht der Waffe beurteilen konnte. Sie war in ein weißes Kleid gehüllt, welches durch das Meerwasser schon faulig war, und viele Löcher hatte. In ihren Augen stand der Wahnsinn. Rakis fand ihre Erscheinung allerdings irgendwie doch anziehend, aber im selben Moment schämte er sich für seine Gedanken, packte das Betrachterschwert fester und machte einen Scritt auf die Dämonin zu.
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Sergenas sackte zusammen. Ein schwarzroter Blutstrom lief ihm aus dem Mund und aus den symmetrischen Kratern in seinem Brustkorb. Dann zog sich die Klinge zurück, und er fiel hinab, sein Flugzauber erloschen.
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Sergenas traf die erste der beiden Kreaturen, die Heram bedrängten, und gab damit Heram die Gelegenheit, ihr das Langschwert tief in die Brust zu rammen. Jedoch war das Wesen weit davon entfernt, besiegt zu sein. Es fing an, den leblosen Körper des weißhaarigen Hexenmeisters hochzustemmen.