Wormy, mach es so wie ich. Sitz den 3. Adventure Path aus - wieviele spielst Du denn von diesen Dingern im Leben? dachte, fuer jeden braucht man im Online Games Forum 10 Jahre - und dann hast Du die Kohle fuer Kobold Quarterly UND das eine oder andere Dark Vista Teil.
^^
Brauchen ist so ne Sache. Mit dem mir zur Verfügung stehenden Material hab ich prinzipiell genug bis an mein Lebensende. Tatsächlich aber lese ich die Dinger unheimlich gerne. Davon ab bieten mir die APs eine gesunde Mischung an Abenteuern. Ich traue Nick Logue und Richard Pett alles mögliche zu, aber wenn es darum geht, richtig klassisches D&D zu produzieren, ziehe ich Wolf Baur und Greg A. Vaughn vor. In den Pathfinder-APs krieg ich beides, was mir sehr gut zu passe kommt.
Das finde ich ist ein Fehler. Ich finde beide Magazine sehr gut, und kann mir nicht vorstellen, dass Du die Ueberarbeitung Eberron-spezifischer Klassen und Rassen weder gut noch verfolgenswert findest. Fluff-maessig erwarte ich mir von 4E Eberron nichts mehr - wie bitte soll man Forge of War uebertreffen? - aber den Crunch haben Sie bisweit gut hinbekommen. Auch die Abenteuer kannst Du Dir sporadisch hin und wieder ansehen - und sei es nur fuer wissenschaftliche Zwecke ( ) Der Vergleich von Ari Marmells beiden Ashenport Abenteuer (Dungeon 152, 156) zeigt laut und deutlich, wo die Unterschiede von 3.5 zu 4.0 liegen.
Mein Problem mit den Online Magazinen ist vor allem, das jedesmal, wenn ich mir etwas angucke, meine Erwartungen noch nach unten unterboten werden. Ich hab mir bei weitem nicht alles angeschaut, mag also sein, dass ich die ein oder andere Perle übersehen habe. Mein Problem ist auch eher, dass es mich einfach nicht mehr interessiert. Du sagst, den Crunch hätten sie gut hinbekommen. Ist aber 4E Crunch und damit für mich eher uninteressant. Ich messe sie am Fluff und da hats nicht mal mehr Keith Baker geschafft, dass ich einen genaueren Blick in seinen Artikel über den Fleshweaver geworfen habe. Scheint so als hätte ich mich innerlich schon zu weit von der 4E entfernt
Oh doch, und dass ganz gewaltig. Erst mal wurde bei Sharn ein dermassen genialer Eberron-Soundtrack mitgeliefert, der bis heute meine Stimmung mit diesem Setting auf engste verbindet. Paizo hat da noch nichts vergleichbares geleistet. Und die "Karteneinbindung" beim Guide to Korvosa (Achtung Wortspiel) war ja dermassen beschissen... und das Papier zu duenn... also meine Karte habe ich eher recht als schlecht herausgeschnitten, und soweit sollte es erst gar nicht kommen. Davon ab bekam man fuer sein Geld bei Sharn weit mehr geboten, was den Umfang betrifft.
Vielleicht hätte ich mich konkreter ausdrücken sollen. Beide Produkte sind deswegen nicht besonders gut vergleichbar, weil sie eigentlich einem jeweils völligen Zweck dienen und zum großen Teil auch einen anderen Kundenkreis ansprechen. Das Sharnbuch richtet sich ausschließlich an den SL und dient vor allem dem Zweck die Stadt so zu beschreiben, dass der SL möglichst viel Inspiration für eigene Ideen und eigene Ideenumsetzung erhält. Das Korvosabuch ist hingegen bis auf ein Kapitel sehr spielerfreundlich geschrieben und dient natürlich vor allem dem Zweck, die gerade zu Ende gehende Crimson Throne-Kampagne mit Material zu unterfüttern.
Und ja, das Sharnbuch ist umfangreicher. Etwas mehr als der dreifache Umfang des Korvosabuchs. Muss aber dafür auch eine etwa zehnmal größere Stadt beschreiben (Einwohnertechnisch gesehen) und gleichzeitig einige Aufgaben mehr erfüllen als das Korvosabuch, dass es ja den Abenteuern des APs überlassen kann, die SL-only-Informationen ebendort zu präsentieren, und dafür bei bestimmten Locations oder auch NSC etwas mehr in die Tiefe gehen kann als das Sharnbuch.
Die CD vom Sharnbuch war natürlich eine nette Idee, mir persönlich sagte die Musik allerdings nicht so richtig zu. Und das mit der Karte war zugegebenermaßen keine Sternstunde Paizos. Insgesamt aber erfüllen beide Bücher meiner Meinung nach ihren eigentlichen Zweck außerordentlich gut, so dass es letzten Endes meiner Meinung nach eine Interpretationsfrage bleibt, welcher Präsentationsstil dem Leser besser gefällt
Wenn ich eines an Paizo bedaure, dann dass sie wegen ihrer SEHR treuen Kunden eine happige Preispolitik fahren koennen. Man vergleiche mal das Preisverhaeltnis von "Classic Monsters Revisited" (96 Seiten) zu den "Dragon Ecologies", oder ein altes Dungeon Magazin mit einem Gamemastery Module zu 30 Seiten. Und das nur wegen der aufgebesserten Papierqualitaet?
Ich muss zugeben, dass ich beide Vergleiche für nicht ganz fair halte. Ich war und bin ein großer Fan der alten Ecologies-Serie im Dragon und gebe auch gerne zu, dass das Buch für jemanden, der die entsprechenden Ausgaben des Dragons nicht sein eigen nennt, ein echtes Schnäppchen ist. Für mich persönlich war das Buch eher uninteressant bzw. waren mir 20 $ für das angebotene Zusatzmaterial zu teuer.
Bei Classic Monster Revisited kriegst Du auf leider nur 64 Seiten eine Neuinterpretation von 10 der bekanntesten humanoiden Monster, die vor Ideenreichtum nur so strotzen und die ich den alten Ecologies als durchaus ebenbürtig betrachtet. Und während der Preis im Vergleich zu den "Monster Ecologies" nicht ganz ohne ist, bin ich mir recht sicher, dass der günstige Preis von letzterem eben auch damit zu tun hatte, dass das Material in der Hauptsache bereits existierte.
Den zweiten Vergleich halte ich allerdings für komplett unpassend. Das Preis-Leistungs-Verhältnis der beiden Magazine war auch deswegwn so unschlagbar gut, weil es sich dabei um webefinanzierte Prinmagazine mit bekanntem Namen handelte, was es dem jeweiligen Herausgeber also ermöglichte, einen Teil der Kosten anderweitig abzudecken. Wenn also schon verglichen werden muss, dann würde ich den Vergleich mit einem 32-Seiten Modul aus dem Hause WotC vorziehen. Und schon siehts anders aus, "Scourge of the Howling Horde" z.B. wird mit 14.95$ gelistet, das ist nicht nur teurer als ein vergleichbares Paizo-Modul, dank des Encounter-Formats findet dort auch noch eine Platzverschwendung allererster Güte statt (Zitat aus der
Gate-Rezi: Apropos Platzverschwendung: Durch das neue Encounter Format braucht SOTHH 21 Seiten für ein Dungeon mit zwölf Räumen.).
Es geht ja um den "Jetzt-Zustand" und z.B. das Dragon Magazine gefällt mir bislang besser als gedacht und für die Dungeon Magazine Abenteuer hatte ich noch nicht die Zeit sie durchzulesen. Mein Ersteindruck war aber nicht, dass die Abenteuer schlechter sind als normale Dungeon Magazine Abenteuer aus der Paizo- Zeit oder davor.
Wenn Du Dir mal Rescue at Rivenroardurchgelesen hast, wäre ich sehr an deinem Kommentar zu meiner Kurzrezi (im Thread zu dem Abenteuer) interessiert.
Äh, ich meine damit nicht "Monster Compendiums", sondern eher Fluff-orientierte Monster-Bücher wie Lords of Madness oder das Draconomicon.
Ah, ok. Zum Draconomicon kann ich jetzt nicht so viel sagen, macht aber einen sehr gediegenen Eindruck, und Lord of Madness ist tatsächlich ein Klassebuch. Ich zögere nicht darauf hinzuweisen, dass einer der Co-Autoren James Jacobs war wink
Zum Abschluss noch eine Klarstellung: Mir geht es gar nicht darum, so zu tun, als seien plötzlich alle WotC-Bücher der 3.5 Ära schlecht gewesen. Waren und sind sie nicht. Ich halte sie allerdings auch nicht unbedingt für das Nonplusultra der Rollenspielgeschichte und, um auf das Ursprungsthema zurückzukommen, sehe ich durchaus einige Third-Party-Publisher am Markt, die WotC von der Produktqualität durchaus das Wasser reichen können (man muss ja nicht immer gleich Paizo schreien; aber Monte Cook wurde ja nicht plötzlich ein schlechter Systemdesigner, nur weil er von WotC wegging, und mit Ptolus hat er ja durchaus gezeigt, dass man auch außerhalb von WotCs großartige Settings publizieren kann; eigentlich gibts für jeden Bereich OGl-Produkte höchster Qualität und ich wage zu bezweifeln, dass selbst WotC die Manpower hat, jeden Bereich genauso umfassend abzudecken, wie das gemeinsam mit den OGL-Anbietern zu Zeiten von 3.5 der Fall war. Daher auch meine zu Anfangs geäußerte Skepsis ob der Entscheidung WotCs eine dermaßen restriktive Lizenz zu veröffentlichen. Ich weiß nicht, ob sie sich damit nicht sogar die Konkurrenz erzwingen, vor der sie sich bei Weiterführung der OGL anscheinend solche Sorgen gemacht haben. Denn nach wie vor denke ich, dass sie letzten Endes von der OGL mehr Nutzen als Schaden hatten.